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Schitour Kraxentrager, 2.998 m

Eine leicht erkämpfte Besteigung eines knappen Dreitausenders stellt die anspruchsvolle Schitour auf den Kraxentrager am Ende des Venntales vom Brennerpass aus keineswegs dar. Obwohl in West-Ost-Richtung verlaufend gibt es aufgrund der hohen Einfassung der Aufstiegsroute bis zum Grenzkamm, der über einen etwa knapp 200 Hm messenden Steilhang mit, in Abschnitten, mehr als 40° Hangneigung erstiegen wird, wenig Sonne im Hochwinter und der Föhn kann für harschige, anstrengend zu befahrende Oberflächen sorgen. Meist im Lee des allgegenwärtigen Föhnwindes der Gegend sind die wesentlichen Passagen selbst auf Distanzen von wenigen Metern mit unterschiedlichsten Schneebedingungen ausgestattet, die des Bezwingers entschlossenen Schritts stetig prüfen. Die kratzbürstige Schönheit des Erlebnisses Kraxentrager wird erst nach Verlassen der rauen Talschaft deutlich fassbar.

Herwig am Gipfel des Kraxentragers

Sowohl der Höhenunterschied von 1.700 m als auch die Länge des Unternehmens von 8,5 km in archaischer Landschaft stellen keine alltägliche Schitour dar und die Notwendigkeit, aufgrund der Bedingungen zu Beginn der Tour, die Schi zunächst einmal 1,5 km über gut 30 min zu schultern, stellen die Aufnahmeprüfung dar.

Blick nach oben am Beginn des steilen Westhangs zum Kraxentrager

Möglicherweise findet man hochwinterliche Bedingungen mit guter Schneedecke im vorderen Venntal vor, die einen Aufstieg ab dem Parkplatz unter Schi zulassen, eher aber hat man es nach langen Schönwetterperioden mit gefrorenen, rutschigen und teilweise feuchten  Schmelzoberflächen auf der befahrenen Straße zur Jausenstation Venn zu tun.

bis zu den Vennhöfen mit geschulterten Schi

Also haben wir zunächst die Schi geschultert, in der Hoffnung nach einer der ersten Wegbiegungen anschnallen zu können. Der Weg präsentierte sich jedoch wie oben beschrieben und somit wurde der gesamte Anmarsch zu den Gehöften, die heute lediglich die wunderbar urigen Holzschindeldächer eingebüßt haben, zur Tragestrecke.
Allerdings entkamen wir zum Ausgleich für den erschwerten Anmarsch gleich nach den ersten Wegbiegungen dem am Brenner meist unangenehmen Jochwind und dem allgegenwärtigen Verkehrslärm.

kurz vor den Vennhöfen

Beim „Gasthaus Strickner“, wie die Vennhöfe früher genannt wurden, legten wir nach 1,6 km und gute 100 Hm Anmarsch nach Überschreitung der kleinen Brücke über den Vennbach die Schi an und stiegen, nach der erster Flachstrecke auf der rechten Talseite in den Wald auf.

an den Vennhöfen, ehemals Gasthof Strickner

Auf 1.530 m werden die letzten Almgebäude im Talgrund erreicht, vor denen sich ein Talkessel mit beeindruckender Steilstufe auf die Hochebene im Talverlauf  entgegenstellt. Diese Steilstufe stellt die rassige Variante der Abfahrt vom Hochplateau in das äußere Venntal dar.

die letzten Almgebäude vor der Waldstrecke

Durch die Holzgebäude hindurch führt der Sommerweg in den steilen Nadelmischwald, der sich weiter oben durch alte und knorrige Lärchen auszeichnet. Der Anstieg erwies sich aufgrund der Steilheit an mehrfachen Passagen fordernd und selbst im Wald kommt man im oberen Teil nicht ohne Spitzkehren aus. Bis zur Verflachung der Steilstufe auf gut 1.900 m gilt es 400 Hm zurückzulegen. Im Blockwerk knapp an der Verflachung findet man des Sommers die Antonienquelle, die im Winter rechts der Aufstiegsspur verbleibt.

mitten in der steilen Waldstrecke

Gegen Ende des Waldstückes, wo vereinzelte junge Lärchen den steilen Hang säumen waren zwei kurze Lawinenstriche zu queren, die durch Abgänge der unweit höher liegenden Felsen gebildet werden und die wir einzeln passierten.

steile Aufstiege im oberen Teil des Waldes

Am Ende des Baumbestandes tritt man in die weiten Flächen der Venner Alm ein und per Ende Februar stellt diese Höhe (~1.950 m) den ersten Kontakt mit der zögerlich über den Sattel der Taleinfassung zwischen Wildseespitze und Friedrichshöhe aufsteigt, jedoch selbst um 9 Uhr vormittags keine signifikante Höhe erreicht.

Rückblick auf den Waldaufstieg

Über glazial geprägtes Gelände des Venner Ferners erfolgt der Aufstieg durch die Hochfläche nahezu wahllos in Richtung auf den bereits gut sichtbaren Steilhang unterhalb des Gipfels zu. Der Kraxentrager erscheint im Aufstieg von der Hochfläche aus betrachtet nicht sonderlich steil aus, was sich jedoch mit dem Näherkommen stetig ändert.

Anstiegsroute über schön kupiertes Gelände, auf den ehemaligen Gletscher zu

Mittlerweile hatte sich der Südföhn kräftig entwickelt, und um ihm ein wenig zu entkommen wählten wir unsere Route nicht im Mittelteil des Beckens im Talschluss, sondern weiter oben, in der Meinung unterhalb des Grenzgrates etwas Deckung zu finden. Diese Taktik war nicht von Erfolg gekrönt, denn was wir dort vorfanden war zwar der von unten sichtbare Schatten, aber keine Windstille.

bäriger Rückblick

So querten wir – nicht minder steil aufsteigend – unterhalb der Steilflächen zum Grat bis in den großen Kessel unterhalb der Steilflanke des Westhanges, von dem in Spitzkehren zum Kraxentrager aufgestiegen wird. Die letzte Rippe bescherte uns dann noch etwa 20 m Höhenverlust, um eine Mulde zu durchqueren, an die die Steilflanke ansetzt.

je näher zum Joch desto stärker der Föhn

Bisher stellten wir eine oberflächlich meist feste Schneedecke fest, mit wenig wünschenswerten pulverig grießigen Einwehungen darunter, die keinen Verbund erkennen ließen. Im Lee der Bergkette, und völlig abgeschnitten von jeglicher Sonneneinstrahlung, aber auch selten anders zu erwarten.

ein großer Block zwingt zur Entscheidung

Zu Beginn der Steilflanke legten wir sicherheitshalber die Harscheisen auf und bewegten uns im unteren Teil der Flanke ohne jeglichen Erfolg derselben vorwärts. Jeder Schritt in diesem Schattenteil war zu prüfen und kostete übliche Steiggeschwindigkeit.

Rückblick auf die Wildseespitze

Mit dem Wechsel in den besonnten Teil des Hanges änderte sich die Schneeoberfläche zum Besseren, indem die gepresste Oberfläche härter und stärker wurde und nur mehr abschnittsweise der grießige verbundarme Schnee in sozusagen Schneisen auftrat.

der Steilaufstieg zum Gratrücken unterhalb des Kraxentragers beginnt

Ab der Mitte im Steilhang erreichten wir über kurze, exponierte Stellen vereiste Oberflächen, deren Begehung im Steigen ohne Harscheisen nicht möglich gewesen wäre und in denen die Montage der Harscheisen in einer nicht wünschenswerten Geländeneigung stattfinden hätte müssen. Somit hat die Vorahnung einmal erneut Bestätigung erfahren, rechtzeitig die Ausrüstung zu verwenden, die hinauf geschleppt wurde. Ohne Harscheisen kann der Aufstieg durch den Steilhang definitiv nicht empfohlen werden.

ohne Harscheisen keine Chance

Die Schneebedingungen in dieser immerhin 200 Hm messenden Wand sind zu unterschiedlich, um von unten auf den gesamten Aufstieg schließen zu können und allein die leeseitige Lage mit Schatten-, Licht- und Einstrahlungsunterschieden muß klar machen, daß man sich auf vielfältige Schneebedingungen einzustellen hat.

gegen Ende der oberen Querung zum Gratrücken

Eine alte Spur vom Sumpfschartl herüber, wobei sie bei den vorherrschenden Windbedingungen auch ohne weiteres kaum einen Tag alt sein hätte können, tat gute Dienste, indem sie eine gewisse Verfestigung in den weichen Abschnitten zeigte und somit unser beider Spur die Nachkommenden erfreute, die durch die Verfestigung einen wesentlich rascheren Aufstieg unternehmen konnten.

der Hang im Überblick; die Querung auf den Gratrücken erfolgte durch die Schrofen

Bei so mancher Spitzkehre erleichterte das Stockteller den Kehr-Schritt durch Heraufziehen des Schiendes, um den richtigen Steigwinkel einzustellen. Diese unerlaubte Hilfstechnik wendet der Verfasser immer dann an, wenn die Hangneigung so richtig zur Sache geht und extreme Gymnastik den alten Sehnen und Bändern zugunsten angenehmen Steiggefühls erspart bleiben soll.

nahe dem Gratrücken zum Kraxentrager

Im Bereich der aperen Schrofen wagten wir auf einem schmalen flacheren Podest ein paar Eindrücke abzulichten und selbst wenn Fotos die Neigungsverhältnisse immer flacher vermitteln als sie tatsächlich vorherrschen, können sie erahnt werden. Dieser Hang ist lediglich bei der untersten Lawinenwarnstufe für eine Begehung geeignet und nach sorgfältigem Ermessen vor Ort.

phantastische Aussicht in des Landes Süden – im linken Bilddrittel die Grabspitze und die Wilde Kreuzspitze

Fast 40 min hat uns das Abenteuer bis auf den langgezogenen Rundrücken unterhalb des Gipfels gekostet und die Freude bei einer Verschnaufpause war groß, einen ersten sagenhaften Blick auf den Kreuzspitzkamm und die Zillertaler Riesen im südlichen Landesteil zu werfen.
Der lästige Föhn frischte im Gegensatz zur geschützten Lage in der steilen Wand am offenen Bergrücken wieder auf und erreichte uns in Böen mit kurzen, manchmal fast windstillen Pausen.

Anmarsch zum Gipfelkreuz am Kraxentrager

In einer Viertelstunde war der Kraxentrager vom Rücken aus bestiegen, die letzten Meter auf das kleine Gipfelplätzchen ohne Schi, die an einer flacheren Stelle deponiert wurden in der auch die kurze Gipfelrast erfolgte. Eine richtig windgeschützte Stelle gibt es am Kraxentrager leider nicht. Die ersten am Gipfel waren wir nicht, denn als wir den Steilhang betraten konnten wir eine Gruppe erkennen, die vom Pfitschertal aufstieg und zweifellos einen tollen Aufstieg unter Sonnenbestrahlung hatte (Schitour vom Gh. Pfitscherhof vor Pfitsch).

Kraxentrager, 2.998 m

Der Kraxentrager wartet mit einer ungeahnt umfassenden Sicht in den Südwesten auf. Die Cima Presanella und Brenta in 113 bzw. 106 km Entfernung war an diesem Tag eindrucksvoll möglich. Der höchste sichtbare Gipfel der Ortler, Königsspitze und Monte Cevedale in kaum kürzerer Entfernung konnten an diesem Tag über und weit vom Wolfendorn ebenfalls gut erkannt werden.

umwerfende Fernsicht vom Kraxentrager mit Gipfeln

Näher, und aus toller Perspektive von einem Punkt, der trotzdem weit entfernt ist, sind die südlichen Ötztaler Alpen in 50 bis 70 km Entfernung zu bestaunen. Vom südlichsten Abschnitt Nordtirols, der Achse Hochwilde – Similaun – Weißkugel bis zur Wildspitze sind zig Gipfel auszumachen.

in Bildmitte der Wolfendorn mit phantastischer Fernsicht

Im Westen schließlich, im Abstand von 20 bis 35 km Entfernung, ragen die Stubaier Dreitausender auf und auch dieser, sonst vertraute Anblick der Stubaier bietet neue, interessante Perspektiven, die man bei der Normalanreise durch das Stubaital nicht mitnehmen kann.

Aussicht auf die Stubaier Alpen

Steht man am Sumpfschartl, so kann möchte man gar nicht glauben welchen Zugewinn an Sicht man von dem 330 m höheren Kraxentrager genießt.
Über den schneidigen Grat im Osten könnte im Sommer der Übergang zum Kluppen erfolgen, der im Winter eine phantastische Schitour darstellt, die nicht frequent begangen wird.

scharfer Grat zum bärigen Gipfel des Kluppen (dunkler Spitze in Bildmitte); im Hintergrund (linkes Bilddrittel) Sagwandspitze und der mächtige Schrammacher

Dem Föhn zum Trotz rasteten wir mit dem wunderbaren Blick ein halbe Stunde am Gipfel.

Gratrücken auf den Kraxentrager von der Landshuter Hütte

Die Abfahrt über den Steilhang unternahmen wir im oberen Teil entlang der Aufstiegsspur, die aperen Schrofen Nordost in den freien Hang querend.

Tiefblick auf den ehemaligen Venner Ferner und ins Venntal

Von dort lag uns der Hang zu Füßen bis hinab in die flache Talkesselmulde unterhalb des Sumpfschartls.

Einfahrt in den Steilhang

Die schwierigen Schneeverhältnisse und auch die Hangneigung forderten konzentrierte Schwünge und verlangten uns einiges an Kraft ab, insgesamt aber empfanden wir die Abfahrt über den tollen Hang als bäriges Erlebnis.

Über den lange flacheren Teil der Abfahrt über den einstigen Venner Ferner hinaus herrschten recht unterschiedliche Schneeverhältnisse, je nach Sonneneinstrahlung verhärtet und schwer zu drehen, oder weicher und wechselhaft. Weiter unten überwog eine harte Kruste bis zur Beginn der Steilstufe.

im weniger windbeeinflussten unteren Teil

Mangels Spuren unterließen wir es die Steilstufe zu befahren, da sie von oben auch nicht einsehbar war.

die Kante zur Steilstufe – leider zu wenig Ortskenntnis

Anstelle dieser Abfahrt querten wir zum Aufstieg durch den Wald und nahmen diese Route unter Beobachtung des Geländes über die Steilstufe, das von dort und von unten, von den letzten Almgebäuden aus, klar studiert werden konnte, um bei der nächsten Begehung in Angriff genommen zu werden.

Steilstufe zum Einprägen

Bei der Abfahrt durch den Wald herrschten teilweise prachtvoll weiche Schneeverhältnisse, da dort nie Sonne zukommt. Auf den Freiflächen, in der Tiefe des Venntales herrschten wieder Oberflächenkrusten bis zum Ende der Abfahrt an den Vennhöfen.

Ausfahrt im Venntal von den obersten Almgebäuden

Insgesamt benötigten wir für die bärige Schitour 7:10 Stunden incl. Pausen. Der Anstieg beträgt 1.660 m und die Streckenlänge etwa 8,5 km.

Mils, 21.02.2021

Schitour Saxalmwand, 2.635m

Die vom Westen, vom Venntal aus, geometrisch imposante, massive Berggestalt der Saxalmwand bietet eine ansprechend abgestufte, edle Schitour vom Valsertal aus – sie empfiehlt sich hinsichtlich der Hangneigung dem fortgeschrittenen Geher.

Querung nach Südwesten unterhalb des Fels- und Schrofengürtels – ein bäriger Hang!

So wenig spektakulär wie die Nordflanke der Saxalmwand – des Sommers vom Venn aus betrachtet – wirkt, so außergewöhnlich ebenflächig und selektiv ist ihr Nordhang bei der Begehung als Schitour vom Valsertal aus des Winters. Die Hangneigung – dem TIRIS entnommen – weist durchaus Werte zwischen 35 und 40° auf und bestimmt daher die generelle Inangriffnahme des Gipfelhangs bei entsprechender Lawinenwarnstufe, siehe Neigungskarte in der Bildgalerie.

Start am Parklpatz auf der Straße von Vals zum Gh- Touristenrast

Der untere Teil des Anstiegs auf die Saxalmwand  teilt sich jenen mit dem Anstieg auf das weiter südlich liegende Sumpfschartl, das im Grat zum Kraxentrager liegt. Der gemeinsame Anstieg besteht vom Ausgangspunkt bis auf etwa 2.000m, wo sich, in der aufweitenden Karlandschaft zwischen dem Kamm der Langen Wand und der Saxalmwand, die Routen trennen. Die originäre Quelle der Bezeichnung „Saxalm“ für die Gipfelschuppe der Saxalmwand konnte im Zuge der Recherchen zu diesem Bericht nicht ergründet werden.

Rückblick vom ersten Hang zur Bloaderalm

Ein im Aufstieg aus nächster Nähe zu bestaunendes Detail besteht im geologischen Aufbau der Saxalmwand als auch dem Kamm der Langen Wand Teil. Beide bilden einen Teil der Hochstegenzone (aus Kalkmarmor1 bestehend) und ihr Südende (gegen den Kraxentrager hin) stellt auch die Trennung zwischen der Hochstegenzone und der Wolfendorndecke jenseits des Sumpfschartls im Süden dar.

bäriges Panorama – Olperer und Fussstein im Osten

Am Anstieg über die Talstufe nach der Bloaderalm kann diese Gesteinsserie der Hüllgesteine des Tuxer Kerns, mit ihrer interessant matt schimmernden Oberfläche, im Steilaufstieg am offen angewitterten Fels im Detail aus nächster Nähe beobachtet werden (Foto weiter unten).

vor der Bloaderalm

Durch das diesig trübe Wetter am Vortag wurde unsere Anreise ins Valsertal verzögert, da wir Gewissheit über einen klaren Himmel haben wollten und die Dämmerung abwarteten. Dadurch erreichten wir die wenigen teilgeräumten Parkplätze auf der Straße zum Gh. Touristenrast erst gegen 8:30 Uhr, dafür aber bei prächtigem Wetter und, weil eben wegen der Eintrübung tags zuvor wenig Tourengeher unterwegs waren, als ziemlich die ersten nach Markus und Astrid, die wir zufällig getroffen haben.

die 1921 erbaute Bloaderalm

Gemeinsam stiegen wir zu viert auf der gegenüberliegenden Talseite zur Bloaderalm auf. Der Schnee, trotz milder Temperaturen recht hart und nach der langen Schönwetterperiode bereits ziemlich zerfahren.

oberhalb der Bloaderalm im Lärchenwald – noch auf der rechten Seite im Aufstiegssinn

Am Waldrand führt die Spur über den steilen freien Hang bis zum Fahrweg zur Bloaderalm hinauf. Etwa 250m bleibt man am Weg bevor er aus dem kurzen Waldstück in freies Almgelände mündet.

es wird etwas steiler

Bereits an der Bloaderalm kann die eindrucksvolle Saxalmwand mit ihrem beeindruckenden nordwestseitig sehr kontinuierlich pyramidenartigen Aufbau und dem südostseitigen Steilabbruch mittig im Tal eingesehen werden, fast wie ein gestelltes Motiv.

die Talstufe die zu überwinden ist wird nach links (östlich) gequert

Noch vor dem Zaun wird der Weg rechts verlassen und neben dem Zaum, außerhalb der Almwiesen aufgestiegen. Dabei passiert man die malerischen Almgebäude (siehe Aufschrift „1921“), die sich nach 100 Jahren in erstaunlich gutem Zustand befinden.

Querung nach links zum Aufstieg neben den Felsen

Am beginnenden Hang führt die Route anschließend in den Lärchenwald und weiter zum Talende ostwärts auf die andere Talseite, einen steilen Hang querend, der bei der Abfahrt auch befahren werden kann.

Herwig am herrlich anzusehenden Kalkmarmor

Auf der gegenüberliegenden Talseite leitet der Anstieg über den Normalweg mit Serpentinen nahe den oben beschriebenen prächtigen Kalkmarmorfelsen, deren augenfällig zuckerkörnige Oberfläche unübersehbar ins Blickfeld gerät, über die Talstufe hinauf zur nächsten flacheren Passage.

mit ein paar Spitzkehren

Oberhalb der Talstufe wendet sich die Route wieder südwestwärts in einen zunächst breiten Graben, der mit der Höhe schmaler wird und sich, gegen sein Ende hin, zum breiten Hochkar zwischen Langer Wand und Saxalmwand ausbildet.

und oberhalb der Talstufe

Auf etwa 2.120m trennen sich die Anstiege der Touren, wobei die Route zur Saxalmwand rechterhand, westwärts abzweigt und die Route zum Sumpfschartl geradeaus nach Süden aufsteigt.

mitten in der Mulde

An dieser Stelle betrachte man den hoch aufragend trotzenden, kühn posierenden Doppelstamm einer Zirbe inmitten der Hochfläche, einige Hundert Meter entfernt, auf der Route zum Sumpfschartl. Diese Zirbe mag im ersten Moment nur als Baum wahrgenommen werden, mit etwas Einfühlungsvermögen über ihre Lebensbedingungen jedoch wandelt sie sich aber zum Naturschauspiel, zum lebendigen Juwel.

Blick Richtung Sumpfschartl

An dieser Stelle trennten sich unsere Wege. Für uns ging es in der schönen Mulde Richtung Niedervennjöchl während unser Bergkollegenpaar  die Marschrichtung beibehielt und über die kurzweilig wechselnde Hochfläche weiter gegen den Hauptkamm zum Kraxentrager aufstieg.

nach der Abzweigung zum Niedervennjöchl

Beide Ziele sind übrigens 1.050m Luftlinie voneinander entfernt und unterscheiden sich lediglich in 31m Höhe zugunsten des Sumpfschartls mit 2.666m. Das Sumpfschartl liegt etwa mittig auf fast einer Geraden zum Kraxentrager, kann aber vom Gipfel der Saxalmwand nicht eingesehen werden.

 

Rückblick auf die Verzweigung

Der kurze Graben zum Niedervennjöchl verengt sich gegen die Jochhöhe hin und in gleichem Maße steilt er auf.
Die Jochhöhe wird nicht betreten, etwa 30 bis 40 Höhenmeter vorher führt die Route vor dem Felssporn über steiles Gelände auf eine Abflachung mit der Höhe von recht genau 2.300m.

steil auf die Flachstelle hinauf

Vor dieser Abflachung lag nun der breite, steile und  ebenmäßige Hang der die Saxalmwand ausmacht und der mit Freude, aber auch mit gewissem Respekt in Angriff genommen werden sollte.

die Stubaier Berge jenseits des Niedervennjöchls

Für uns war es Zeit die kleinen Rutscher, die uns durch einen leichten Flaum nächtlichen Schneefalls auf der Spur schon viel weiter unten zu ärgern begonnen haben, endlich mit dem Einsatz von Harscheisen zu beenden.

der Steilhang beginnt

Ihre Verwendung zögert man generell gerne hinaus und das hat wahrscheinlich nicht nur beim Autor psychologische Gründe. In gewisser Weise fühlt man sich ja mit Harscheisen – in nicht absolut ihren Einsatz erzwingendem Gelände – irgendwie so wie ein zwölfjähriger mit Schwimmflügeln im See.

Steilhang mittlerer Teil

Nun, nach Dutzenden von lästigen und auch kraftraubenden Rutschern in der Spur befanden wir an dieser Stelle genügend weichgeklopft worden zu sein, um sie montieren. Vor allem aber rechtfertigte die beeindruckende Hangneigung in Verbindung mit den – wie wir später noch merken mußten – teilweise schon sehr gepressten Schneeverhältnissen ab der Flachstelle ihren Einsatz zusätzlich.

schöne Szenen im Steilhang

Nach ein paar wenig sympathischen Metern im flachen mit den Eisen empfand der Autor auf den harschig verhärteten Inseln am Hang endlich Genuß beim Aufstieg mit den Halt bietenden Krokodilen unterm Schuh.

Ansicht nach Osten im Steilhang

Eine recht angenehm ansteigende Spur zog sich über den gut 150Hm messenden Teil des steilen Gipfelhanges. Die Winkeländerung zur Verflachung des Hangs im oberen Teil kann bereits von unten, von der Flachstelle aus, erkannt werden. Diese besteht aus einer Linie mit kleinen Erhebungen von Fels- und Schrofenpartien, die sich quer über den einsehbaren Teil des Hangs zieht und die nicht durchschritten, sondern umgangen wird.
Unmittelbar unterhalb dieser Linie weist der Hang die größte Neigung auf, die im TIRIS mit einer Neigung von 40° und mehr gekennzeichnet ist, in natura aber nicht ganz so spektakulär wirkt.

es wird wieder flacher

Nach ein paar recht langen Abschnitten zwischen den Spitzkehren – eben durch die angenehme Steigung der Spur –  erreichten wir die Zone mit den Felsbrocken und folgten der nun unterhalb weit nach Südwesten hinausquerenden Spur. Dieser Teil der Route kann von der Flachstelle unten nicht eingesehen werden.

der Gipfel – bzw. der Gratkopf der Saxalmwand – rückt näher

Sie wird zusehends flacher und dreht in weitem Linksbogen nach Südosten auf den Gipfel zu. Die Felsbrockenzone verschwindet mit zunehmender Höhe und die Hangneigung wird merklich geringer – lt. TIRIS unter 30°.

Herwig am Gipfel der Saxalmwand

Von Südwesten her zeigte sich der Gipfelschlußhang bei unserer Begehung recht abgeblasen, wodurch wir am direkten Hangbuckel blieben und in Serpentinen dem kleinen Gipfelkreuz zustrebten, das man schon eine ganze Weile sieht, bevor man es erreicht.

Gipfelkreuz Saxalmwand, 2.636m

Das Gipfelkreuzchen auf der Saxalmwand ist ein kleines Holzkreuz, mit Kabelbindern an eine Vermessungsstange gebunden – es erfüllt seinen Zweck. Gipfelbuch gibt es keines.

Rückblick auf den Gipfelhang

Die Sicht am Gipfel der Saxalmwand war just mit unserem Erreichen des Gipfelbereiches durch plötzlich herziehenden Nebel fast völlig eingeschränkt. Im Laufe der Gipfelrast verbesserte sich die Sicht in Richtung Südwesten und Nordosten, verwehrt blieb uns aber der Blick im weiter verlaufenden Kamm zum Kraxentrager.

Blick vom Gipfel nach Süden zur Landshuterhütte

Der nahe Wolfendorn mit seiner Gipfelpyramide aus Hochstegenmarmor (jurassisch) zeigte sich erst kurz vor der Abfahrt wieder – ein eindrucksvolles Foto von diesem schönen Berg blieb uns verwehrt.

der ästhetische Wolfendorn in Bildmitte

Die Abfahrt im oberen Teil des Gipfelhanges erfolgte durchwegs auf windgepresster Oberfläche mit wenigen Windgangln.

Blick in das Valsertal – die insgesamte Steilheit der Tour kann hier gut erkannt werden

Der Teil im Steilhang war durchwachsen mit härter gepressten Inseln und weicheren Teilen, die einige nette Schwünge zuließen. Richtig fesch durch weichen Schnee fanden wir in der Talmulde unterhalb des Niedervennjöchls bis fast hinab zum Verzweigungspunkt mit der Route auf das Sumpfschartl.

am Beginn des Steilhanges – Hoffnung über dem Autor

Ab der Rinne unterhalb des weiten Tals herrschte vorwiegend ein Harschdeckel über weichem Schnee vor – mit entsprechendem Kraftaufwand zum Drehen.

auf in den Genuß!

Am Ende der Rinne kann man – im Talblick gesehen – links über eine Kuppe haltend über einen schönen Steilhang die Talstufe überwinden. Diese Variante dürfte schöner zu fahren sein als nach der Mulde rechts (im Abfahrtssinn) und die Talstufe durch den Felsdurchschlupf hinab zu überwinden, der augenfällig schon beim Aufstieg links neben dem Bach mit den schön blau gefrorenen Wasserkaskaden ins Auge sticht.

noch einmal die schöne Bloaderalm

Nach der Talstufe vereinigen sich die beiden o. g. Varianten wieder und über etwa 100Hm im lichten Wald hinab erreicht man bald die freien Flächen Bloaderalm. Über den Weg und den Schlußhang geht es zurück ins Tal.

Rückblick auf die Saxalmwand

Der Zeitbedarf für die schöne Tour betrug 4:23 gesamt mit Pausen. Die Streckenlänge ist durch die generelle Steilheit der Route mit knapp 4,5km relativ kurz,  den Höhenunterschied zeigte uns der Höhenmesser der Uhr mit 1.350m.

 

Mils, 26.01.2020

eine sehr interessante Arbeit über die Geologie in diesem Gebiet ist hier zu finden.
Anm. d. Verf.: im Venntal befindet sich an den Südwestabbrüchen der Saxalmwand auf 1.560m Höhe ein 1984 aufgelassener Steinbruch an dem plattige, feinkörnige Gneise und die darüberliegenden ebenfalls plattigen Hochstegen-Kalkmarmore als Bausteine gewonnen wurden

 

Schitour Wolfendorn, 2.776m – vom Gasthaus Wolf

Einer der Klassiker unter den Schitouren in den Brennerbergen, der Wolfendorn, ist wahrlich ein lohnend Ziel, bietet er doch einen netten Waldaufstieg zu Beginn,  eine steilere Passage oberhalb der Waldgrenze, ein weites schön gestuftes Hochkar und eine bilderbuchhafte Steilflanke zum Gipfel.

Wolfendorn, 2.776m

Darüber hinaus bestechen der rasche Zugang zu den schönsten Teilen und die Länge der Tour. Der Aufstieg bis zur Waldgrenze ist etwa in 70min, zum Beginn der aussichtsreichen Gipfelflanke bei zügigem Aufstieg in gut zwei Stunden geschafft (Gh. Wolf 1.380m – Beginn Gipfelflanke 2.580m).

Start beim Gasthaus Wolf

Der Parkplatz beim Gasthaus Wolf ist klein (etwa 15 Fahrzeuge) und der Wolfendorn ist sehr beliebt – wie man auch auf den Fotos der Abfahrt erkennen kann – also empfiehlt es sich zeitig in der Früh dort einzutreffen, im Fall der heutigen Begehung war das 7:45 Uhr wobei der Parkplatz fast leer vorgefunden wurde.

gut beschildert bis zur Luegeralm

Zwischen dem allgegenwärtigen Getöse der Autobahn freut man sich über Vogelgezwitscher beim Aufstieg zur Luegeralm über den gut beschilderten Waldhang. So manche Abkürzung führt durch dichten Wald und hin und wieder wird der Almweg überschritten.

Luegeralm

Rasch wird an Höhe gewonnen wodurch der Verkehrslärm verstummt und Ruhe eintritt. Schon weit vor der Alm befindet sich der Wald in Stille. Der Aufstieg ist im Durchschnitt steil, zumindest wenn entlang der Abfahrtsspuren im Wald angestiegen wird. Das freie Gelände der Luegeralm betritt man am tiefsten Ausschnitt und durchschreitet es in direkter Linie.

Aufstiegsgelände bis zur steilen Rinne einsehbar

Der Wolfendorn wird von den Italienern, die etwa 130km südlich davon leben, „spinnater (verrückter) Lupo“ genannt. Warum sie sich just hier eines Tiroler Dialektwortes bedienen ist nicht bekannt. Möglicherweise hat das fast hundertjährige schmerzvolle Zusammenleben mit Tirolern Befruchtung in diese Richtung gezeitigt.

durch einen schönen Lärchenwald hinauf

Oberhalb der freien Almfläche führt der Aufstieg im schönen alten Lärchenwald weiter. Ein Zeichen, daß die Lawinentätigkeit durch die folgende steile Rinne nicht so ausgeprägt sein kann. Dir Rinne beginnt oberhalb der Waldgrenze des Lärchenwaldes. In mehreren Spitzkehren wird über die zunächst mittelbreite Rinne angestiegen bevor sie enger wird und der Anstieg über die rechte Flanke in flacheres Gelände hinaus quert. In diesem Bereich ist sie am steilsten (35-39° lt.  OpenSlopeMap).

steile Rinne über der Baumgrenze

Auf der Rippe nach der Flanke angekommen kann das Ziel, der Wolfendorn eingesehen werden. Sogar das Gipfelkreuz ist sichtbar, obwohl den Bezwinger noch etwa 650m Aufstieg davon trennen.

Rückblick in der Rinne

Die rechte Begrenzung des herrlich anzusehenden weiten Hochkars, das mit der Querung auf die Rippe betreten wurde bildet die imposante Flatschspitze (2.566m) mit ihren steilen Rampen und deren senkrechten Abbrüchen.

Wolfendorn mit sichtbarem Gipfelkreuz

Mittlerweile, etwa um viertel nach Neun zu Anfang März, steht die Sonne bereits so hoch, daß der weitere Aufstieg bis zum Gipfel durchgehend beschienen wird, sofern die Wetterlage entspricht, was bei der heutigen Begehung Gottseidank der Fall war, obwohl wesentlich schlechter prognostiziert.

tolle Mulden im Kar

Es geht nun flacher weiter, zunächst sogar einige Meter über die Rippe abwärts, bevor, fast an einen Aufstieg über einen Gletscher erinnernd, ein langes Stück leicht steigend aber bretteben dahingeht, der nächsten Geländekante zustrebend.

Rückblick auf das Hochkar

Die rund 400Hm durch das Hochkar bieten wunderbare Abfahrtshänge, da sie zum Großteil der Sonne abgewandt sind. Auch der Aufstieg durch die weiten Mulden ist ein Genuß, immer die markante Gipfelflanke im Blickfeld. Je weiter gegen diese Flanke angestiegen wird, desto imposanter dringt sie ins Empfinden und je näher sie kommt, desto klarer wirkt die gewaltige Hangneigung (siehe Hangneigungskarte aus Tiris in der Bildergalerie).

letzte Geländestufe vor dem Gipfelhang

Etwa bis 2.660m bleibt die Hangneigung unter 35°, über die letzten 100Hm jedoch steigt sie stetig an. Dies war die Grenze ab der Harscheisen vonnöten waren. Der Schnee war hart, jedoch nicht harschig oder richtig eisig.

etwa dort wo die Kollegen stehen wird der Hang steiler

Ab 2.700m befinden sich etwa 40Hm Aufstieg im Neigungsbereich von über 40°, in dem auch Spitzkehrentechnik gefragt ist. Der Autor weicht den gymnastischen Spitzkehrenübungen immer durch einen Fersentritt auf den Schi aus, der dann in die gewünschte Höhe schnellt und er die Drehung auf diese faule Weise auch hinbringt. Gottseidank filmt das nie jemand.

etwa von 2.600m aus Richtung Gipfel geblickt – die steilen Passagen schon erkennbar

Durch Abfahrtsspuren der vergangenen Tage, sowie durch Stapfspuren befand sich just das steilste Stück in einem rippigen Zustand quer zum Schi bei dem speziell die mittig angeordneten und unerlässlichen Harscheisen kaum Gripp  bekamen – eine Situation für die erhöhte Aufmerksamkeit erforderlich war, um nicht ins Leere zu treten.

die Steilheit anhand der Spitzkehren der schnelleren Kollegen erkennbar

Die letzten 40Hm flachen dann wieder stetig ab, das Gipfelplateau ist nahezu eben. Die Aufstiegszeit von etwa 2.550m bis zum Gipfel – das sind lediglich ca. 200Hm wurden incl. Harscheisen anlegen 35min benötigt; dies zur Verdeutlichung der Steiggeschwindigkeit am Gipfelhang.

im steilsten Stück

Über den Gipfel des Wolfendorn blies mäßiger Nordwestwind. Der Anraum am Gipfelkreuz jedoch deutete auf den Süden als vorherrschende Wetterlage während des letzten Niederschlags.

Gipfelkreuz

Von Glück konnte man beim Rundblick in die Umgebung reden, daß ausgerechnet ein Kreis um den Wolfendorn heute von Nebel verschon blieb. Im Osten und von Südwesten bis Nordosten zeigten sich die höheren Berge in Nebel eingeschlossen.

Kamm mit Flatsch-, Roll- und Amthorspitze und

Imposant und immer wieder schön anzuschauen erscheinen die Pfunderer Berge im Süden gegenüber mit der Wilden Kreuzspitze (3.132m) und Grabspitze (3.059m).

westliche Pfunderer Berge mit Wilder Kreuzspitze

Ganz im Osten, leider heute im Nebel verborgen blieb der Hochfeiler (3.509m) im Südosten.

östliche Pfunderer Berge mit Grabspitze und ganz links Hochfeiler (nicht sichtbar)

Die Abfahrt über den harten Steilhang präsentierte sich ein wenig als Rutsch- und Zähneklapperpartie im oberen Teil.

Richtung Schmirntal

Aufgrund der plötzlich zahlreichen Nachsteigenden konnten nur wenig Schwünge ausgeführt werden, da sie ja gleich ordentlich Tempo verursachten.
Im unteren Teil entpuppte sich die Abfahrt im weicheren Altschnee aber als recht genussvoll.

Andrang auf den Wolfendorn

Hinausgequert auf den Verbindungssattel zwischen Wolfendorn und Flatschspitze erwischte man auch noch einen schönen Hang mit Pulverauflage. Da dieser Hang der Sonne abgewandt ist konnte in den wenig zerfahrenen Hang neue eigene Spuren eingeschnitzt werden.

schöner Abfahrtshang ins Hochkar

Unten im Hochkar, an der Kuppe zur Steilstufe probierte der Autor eine Abfahrtsvariante ganz links im Abstiegssinn, fast bei den Felsen der Rippe zur Flatschspitze (siehe Routenaufzeichnung).

Rückblick auf die Abfahrt vom Sattel

An sich wäre das ein schöner sehr steiler Hang zum Abfahren, jedoch an diesem Tag etwas hart und gestört durch ein kleines Lawinchen Tage zuvor. Man konnte den Hang vernünftig befahren, aber eine Empfehlung ist er nicht.

Kuppe vor der Steilstufe

Wahrscheinlich ist der Hang neben der mittig in der Steilstufe liegenden Rippe eine bessere Abfahrtsempfehlung (siehe Foto in der Bildergalerie).

umfahrene Felsstufe

Durch den Wald bis zum Alm bieten sich unzählige Möglichkeiten im Slalom um die Lärchen abzufahren.

dort wäre sehr wahrscheinlich die bessere Abfahrt gewesen

Das freie Gelände der Luegeralm wieder an der Aufstiegroute durchfahren und unterhalb in den Fichtenwald eingetaucht werden die Schwünge aufgrund des steileren Geländes zwangsläufig enger und enger. Etwa 200Hm geht es im dichten Wald bis zur Lichtung oberhalb des Gasthauses Wolf hinab, wo die Tour ihr Ende findet.

am unteren Ende der Luegeralm

Zum Abschluß lege man den Heimfahrtsstress ab und besuche den netten alten Wirt des Gasthauses Wolf – der gerne betont, daß er der Jägerei frönt – auf dessen Grundstück man schließlich parkiert. Er bietet ein paar kleine Speisen und seine Erscheinung, sowie die urige Stube mit seinen selbst erlegten Jagdtrophäen wie auch die wunderschönen Kohlestiftzeichnungen seiner Urgroßeltern muß man erlebt haben.

urige Gaststube Gasthaus Wolf

Der Zeitbedarf für den Wolfendorn betrug knapp 4 Stunden und hängt in gewissem Maße von den Schneeverhältnissen und der Versiertheit im Steigen am Steilhang ab – empfohlen  werden 5 Stunden ins Kalkül zu nehmen.

Aufzeichnung Schitour Wolfendorn

Der Gipfelaufenthalt mit moderatem Nordwind beschränkte sich auf ein paar Hände voll Studentenfutter, Apfel, Höhenmedizin und ein paar Fotos.  Bei der Rückkehr am Gasthaus Wolf zeigte die Uhr exakt 1.400Hm und die Aufzeichnung errechnete 5km reine Aufstiegsstrecke.

Mils, 09.03.2019

Wolfendorn 2.774m

Nach Matrei im Wipptal gen Süden von der Bundestraße aus schon in voller Gestalt erkennbar thront der Wolfendorn als unübersehbare und formschöne Landmarke über der heutigen Staatsgrenze. Bekanntheit genießt die leicht zu begehende Felspyramide auch als Schitourenberg.

heute ein kalter, windiger Gipfel

Wir haben wegen des – im heurigen Sommer so oft – an Wochenenden recht zweifelhaften Wetters spät die Entscheidung getroffen eine Bergtour zu unternehmen und weil der Süden des Landes begünstigt sein sollte, fiel die Wahl auf den äußersten Süden im heutigen politischen Sinne.

Gehöft im Eingang zum Silltal

Falls die Rundtour vom Wolfendorn über Wildseespitze und Landshuterhütte möglich sei soll sie durchgeführt werden. Soweit der Plan.

Abzweigung Steig zur Griesbergalm

Die jämmerlich kleinen Parkplätzchen um den einstigen Bahnhof Brennersee waren trotz zweifelhaftem Wetter alle voll belegt – wie muß das erst im Winter sein. Das Gelände des Bahnhofsplatzes darf auch nicht beparkt werden, ein Anachronismus, der auf die Traditionen des einstigen Kaiserreiches zurückzuführen ist, den die Bahnverwaltung in der Kaiserstadt liebevoll pflegt und sich lokale Gemeindevorsteher offenbar keinen Vorstoß getrauen, um in der Enge für das Volk sinnvolles zu erreichen.

der Granitgneis-Steinbruch, links der Wolfendorn durch den Nebel schwach sichtbar

Also parken wir in einer bergseitigen Einbuchtung der Straße über der Mauer neben der Autobahn. Platz genug vorhanden, auch kein Fahrverbot, allein ein abgestellter Schneepflug weist auf die Bedeutung des Platzes im Winter hin.

Steinbruch mit Brennerbergen im Hintergrund

Unser Aufstieg begann um 11:45, eine sehr ungewöhnliche Zeit für uns, hervorgerufen durch ständiges Hadern um die Wetterentwicklung und auch durch die Anreise am Reisewochenende mit den Mautflüchtlingen.

Im Gelände des Steinbruches hält man sich nach Überschreiten der kleinen Brücke in einer Kehre linkerhand des Baches, der als südlichster im Wipptal nach Norden entwässert und Sill genannt wird. Der Steig beginnt etwas nass neben dem Bach und zum Leidwesen von Andi mit kräftigem und vor allem hohem Bewuchs durch Bergwiesenflora.

Griesbergalm 1.953m

Der schimpfende Andi mußte die Feindberührung mit für ihn potentiell zeckengefährdetem Grünzeug über knapp 200Hm über sich ergehen lassen bis wir die weniger hoch bewachsenen Almwiesen vor der Griesbergalm auf 1.953m erreichten. Zecken attackierten in nicht, wie die Leibesvisite erbrachte, nass vom Regen des Vortages waren wir aber beide bis zu den Oberschenkeln.

Blick über das Almgelände hinab, rechts die Almgebäude sichtbar

Die Griesbergalm ist eine menschenleere kleine sympathische Alm ohne Vieh (darauf trifft man erst etwas höher), spendet aber über einen Brunnen Wasser für den weiteren Aufstieg.

Über das weite und wasserdurchzogene Kar geht es im Bogen weiter bis in südöstliche Richtung der Mäuerlscharte entgegen. Diese liegt auf 2.333m, bildet die Grenze zum Landesteil Südtirol und wir erreichten sie gegen 13:45 Uhr. Am Weg dorthin wurden wir von einem kecken Chefmarmot kräftig ausgepfiffen und selbst bei unserer Annäherung zwecks einer guten Fotoposition kam lange keinerlei Hektik zur Flucht auf.

Für uns etwas unlogisch führt der Steig überraschend weit in die Ostflanke des Gipfelaufbaues hinein, wir wären gerne schon eher – um nicht zu sagen am Grat – der Gipfelpyramide des Wolfendorn zugestrebt.

Aufstieg im oberen Almgelände

In etwa um 14 Uhr erreichten wir einen sehr breit angelegten Weg der sich von der Postalm heraufzuziehen scheint. Er führt weiter zum Sattel bei dem es für uns wiederum unlogisch erschien, den gesamten Gipfelaufbau in der Südostflanke zu umgehen, um dann auf der Südseite, 180° entgegensetzt der Mäuerlscharte, die Gifelpyramide in Angriff zu nehmen. Diese sozusagen „Halbumrundung“ des Gipfels soll man vom Zeitaufwand her nicht unterschätzen 15min muß dafür mit Sicherheit aufgewendet werden.

herrlicher Anblick auf Plattenkalke

Den Umstand dieser etwas sonderbaren Wegführung kann man sich nur mit der sinnlosen und von der Verwaltung im weit entfernten Latium blutleer betriebenen Errichtung des Vallo Alpino erklären; dafür hat man breite und nicht zu steile Wege gebraucht und noch teilweise erhaltene Reste davon ziehen sich fast bis in Gipfelhöhe. Wir erreichten den Gipfel nach nicht ganz 2 1/2 Stunden ab dem Parkplatz.

Wolfendorn 2.774m

Die Aussicht auf dem unspektakulären, freistehenden Gipfel des Wolfendorns bleibt wegen der umfassenden Präsentation jedes einzelnen Gebirgsstockes im Umkreis lange im Gedächtnis haften.
Der Gratkette nach Nordosten folgend konnten wir trotz tiefer Bewölkung und Nebel an diesem Tag jeweils kurz einige große Gipfel des Tuxer Hauptkammes einsehen, im Nordwesten war leider nur kurz der Hochferner nebelbefreit.

der Hochferner andeutungsweise sichtbar

Im Süden dafür bessere Sicht, die Pfunderer Berge mit der Wilden Kreuzspitze und undeutlich erkennbar tief im Süden einige markante Erhebungen in den Dolomiten.

das schöne Pfitschertal

Südwestlich der endende Tuxer Hauptkamm mit der Rollspitze (mit 2.800m um wenige Meter höher als der Wolfendorn) und der – wegen der Seilbahn – besser bekannten Amthorspitze, dahinter, weiter südwestlich die Ortlergruppe, jedoch nur noch als dunkel in den Nebel eintauchende Bergmasse zu sehen.

Blick nach Südwesten, Flatschspitze, im Hintergrund Roll- u. Amthorspitze

Weiter im Westen ein besserer Blick zu den südlichen Gipfeln der Stubaier, im Vordergrund die Tribulaune, dahinter, links davon, die Feuersteingipfel.

Im Norden das Wipptal mit den seitlich stetig ansteigenden Rücken der Stubaier und Tuxer und mittig die breite Front des Karwendel. Ein wahrhaft tolles Panorama, auch wenn durch Feuchtigkeit der vergangenen Tage einigermaßen getrübt.

gen Norden, Brenner und Wipptal

Selbst der geologisch nicht interessierte Bergsteiger wird am Aufstieg die buchseitenähnlich dünnen Plattenkalke auf der Ostseite des Wolfendorns entdeckt haben. Unübersehbar zieren diese Papierbündel gleichen Felsbruchstücke den Bergrücken. Das ist aber noch nicht alles.

Grat zur Landshuterhütte und Kraxentrager

Wesentlich interessanter als der Aufstieg zum Wolfendorn ist der Grat nach Nordosten in Richtung zur Landshuterhütte. Obwohl kalt und windig und eigentlich instabil wagten wir die Gratüberschreitung, für die am Wegweiser am Fuße des Gipfelaufbaues 2 1/2 Stunden angeschrieben stehen und für die wir 1 1/2 Stunden benötigten.

Steig zur Landshuterhütte

Aus ganz anders gebildetem Kalk als die am Aufstieg so markant geschichteten Plattenkalke besteht der Gipfelaufbau des Wolfendorns und sein erster östlicher Gratverlauf selber. Er besteht in einer Mächtigkeit von 90m aus Hochstegenmarmor. Dieses Gestein bildet – wie Kalke im Allgemeinen – beeindruckend hohe, senkrechte Felswände mit großblockiger Struktur und gewaltigen Vertikalrissen, ebenso entstehen flache bis mittelschräge Bänder über Dutzende Meter von erstaunlicher geometrischer Gleichartigkeit. In einer solch einprägenden, phantastischen Topographie begeht man die ersten paar Hundert Meter ab dem Wegweiser zur Landshuterhütte.

Rückblick auf den aus Hochstegenmarmor gebildeten Aufbau des Wolfendorn

Nicht genug der Wechselhaftigkeit der Geologie, es treten in der Folge am Grat auch noch weitere unerwartete Schönheiten auf. Einige Gehminuten nach dem Abklingen des Gipfelaufbaues mit den weißlich bis dunkelgelben Marmorfelsen findet sich der Grat mit einem tiefen Riss über geschätzt 40 bis 50Hm wieder. Der Fels dort reiner Kalk, nicht zu Marmor umgewandelt. Der Steig zur Hütte führt unweigerlich hinab in den Riss und am Ende des dadurch gebildeten „Canyons“ reißt der Grat in Querrichtung nochmals an die 50Hm ab, bis eine Scharte mit Gegenanstieg – nun wieder im Hochstegenmarmor – die Gratlinie in etwa in ihrer vorherigen Höhe wieder verbindet. Allein diese Abfolge an Natur haucht die Überschreitung genügend Reiz ein, sie vollzogen haben zu müssen.

Andi begutachtet die Abbrüche im Porphyrgranitgneis

Zur besseren Verdeutlichung der Vielfalt und Schönheit des Gesteines dieses leichten Grates erlaubt sich der Verfasser einen Auszug einer interessanten geologischen Arbeit ungefragt – aber jedenfalls mit großem Dank – als Leihgabe hier zu verlinken. Demjenigen unter den Lesern, der Gefallen am Erforschen der Geologie in diesem Gebiet findet und der sich einer Wissensanreicherung kaum entziehen kann, sei empfohlen die Suchmaschine mit den Begriffen „Wolfendorndecke, Hochstegenmarmor“ zu füttern und er erhält Literatur zuhauf, dem Leser, der darin nicht weiter interessiert ist, sei der Link mit seinen verschiedenen Mustern und der erklärenden Legende lediglich ein Hinweis, daß nicht alle Katzen grau sind (oder alle Felsen gleich).

Riss am Grat dahinter Wolfendorn

Zu diesem beeindruckenden Intermezzo von Natur kommt noch die ebenfalls beeindruckende und im Verfallen begriffene Arbeit des kleinen Menschen dazu. Wie oben erwähnt versuchte man von mediterranem Orte aus, mit fehlendem Einfühlungsvermögen für alpine Erfordernisse ein militärisches Projekt, das von seiner Geburtsstunde bereits zum Scheitern verurteilt gewesen wäre, hätte es jemals seine Wirkung zeigen sollen.

Riss in seiner Höhenausprägung Kalk/Dolomit

Relikte davon sind befahrbare Wege, die man angelegt hat um schweres Gerät zu strategischen Orten zu schaffen und ein solcher befestigter Weg befindet sich in der Abrissflanke des zuvor beschriebenen Grates. Er ist noch teilweise erhalten und in gewisser Weise beeindruckt seine Konstruktion im Schutthang, der, wie man als Alpinist weiß, mit stetigem Druck von oben behaftet ist und in den man auf Dauer nicht gründen kann. Die Römer wussten dies bereits.

Abbruch am Ende des Risses, rechts davon beginnt der Marmor wieder

Es geht weiter am lehrreichen Grat, bzw. meist unterhalb der Gratschneide auf angenehmem, dem Nordwind abgewandtem Steig und erreichen ein Band, das von weitem zunächst aussieht wie ein eine Schneise in der der Schnee in Gratnähe liegengeblieben ist.

Kalkmarmorfelsen, mit mächtigem Abriss nach Süden

Bei der Annäherung erkennen wir, daß es sich um ein selten breites Quarzband handelt. Eine Zone in Gratnähe von Südwest bis Nordost, die zwar bereits recht zerfallen, so doch eindeutig nachverfolgbar ein massiv ausgeprägtes Band von Quarzanhäufung zeigt.

Quarzband im Gneis

Nach diesem Teil folgt ein leicht ansteigender Schnapper auf ein Plateau mit einem Wegweiser, bevor der Steig wieder leicht abwärts in den nächsten Sattel führt, der den Aufstieg zur Wildseespitze bildet. Durch dichten Nebel konnten wir nicht erkennen, ob dieses Plateau eine besondere Landmarke darstellt, vermutlich handelt es sich aber nur um den in der AV-Karte eingetragenen Punkt 2.600m mit einem abzweigenden Steig zur Südtiroler Grubbergalm.

Pfitschertal

Von hier erreichten wir die Wildseespitze in 15min. Sie zu umgehen würde bedeuten auf einen guten Aussichtspunkt am Grat zu verzichten, wie wir später feststellten. Zunächst aber hatten wir, bis auf den luftigen Nordabbruch des Gipfels, wegen Nebels keinen Ausblick.

Wildseespitze 2.733m

Nach dem Gipfel der Wildseespitze folgt am Grat eine kurze seilgesicherte Strecke im Fels, die jedoch leicht zu begehen ist und der Sicherung kaum bedarf. Nach einigen Minuten Abstieg befindet man sich mitten in einem Trümmerfeld wieder am Normalsteig zur Landshuterhütte.

Abstieg von der Wildseespitze

Der Nebel hatte sich wieder verzogen und gab den Blick zum kleinen Bergsee nördlich unterhalb der Landshuterhütte frei. Den Wildsee, Namensgeber der Wildseespitze konnten wir zuvor im dichten Nebel leider nicht erblicken.

Bergsee unterhalb der Landshuterhütte

Die letzte halbe Stunde bis zur Hütte lichtete sich der Nebel noch weiter, sodaß wir den Gipfelaufbau des Hochferners ausmachen konnten, jedoch verzog er sich nicht weit genug, um den Hochfeiler, den höchsten Zillertaler Gipfel, sehen zu können.

Gipfelaufbau Hochferner links im Nebel

Auf der Hütte, die wir um 17 Uhr spät erreichten, war die warme Gaststube nicht unwillkommen und in aller Schnelle nahmen wir ein Süppchen ein, da wir den Rückweg über Venn mit 1 1/2 Stunden einschätzten. Mit dieser Schätzung sollten wir – allerdings nicht im Normalgeschwindigkeitsmarsch – um gut 40min zu wenig angesetzt haben, wie sich später herausstellte.

die Landshuterhütte

Am Abstieg von der Hütte wurde noch die Wasserversorgung derselben sichtbar. Eine ausgiebige Quelle, vom breiten Rücken zum Kraxentrager herab, wird gefaßt und mittels eines Dieselaggregates mit Pumpe müssen schätzungsweise 120Hm bis zur Hütte überwunden werden. Der PE-Schlauch mit geschätzt 1/2″ Durchmesser muß einen recht hohen Widerstand haben sodaß hier Drücke von 15 bar und wahrscheinlich mehr herrschen. Die Fördermenge dürfte leidlich klein sind, sodaß der Hüttenwirt oder sein Knecht  täglich wahrscheinlich ein paar Stunden dort zubringen müssen.

Wasserversorgung der Landshuterhütte

Ein letzter Rückblick auf den Hochtalkessel an dessen Ostende am Grat die Landshuterhütte errichtet ist und an dessen Westende die Wildseespitze nun nebelfrei bewundert werden kann war uns an der Kuppe möglich, die die nächste Steilstufe hinab in das Almgebiet der Venner Alm einleitet.

Rückblick in das Hochtal mit der Landshuterhütte

Der Steig hinab zur südlichen Bergflanke der Alm, über die sich der Abstieg seitlich der nächsten Steilstufe vollzieht ist lang und kreuzt etliche Wasserläufe. Im netten Lärchenwald am unteren Ende des Almgeländes entspringt die Antonienquelle orografisch links.

Blick auf die Wildseespitze

Es folgt ein teilweise recht steiler Abstieg auf, wo feucht, einigermaßen schmierigem Untergrund und, im unteren Teil, die größten Himbeerhänge mit überreifen Beeren zu beiden Seiten des Weges. In diesen brachten wir natürlich auch noch eine Minipause zu.

die Steilstufe zur Venner Alm

Gegen 19:30 erreichten wir den Talboden und blickten auf die mächtige Steilstufe zurück. In dieser befindet sich ein schmales Band mit wenig Staudenbewuchs, das im Winter als Abfahrtsgelände benutzt wird, wenn es die Verhältnisse erlauben.

Am hinteren Talboden in Venn, links der alte Steinbruch

Etwas dem Talboden erhöht, auf ca. 1.560m, befindet sich orografisch rechts im Tal ein 1984 aufgelassener Steinbruch, was auch den Fahrweg erklärt, die sich in ein paar Serpentinen hinaufzieht, bevor er weiter unverfolgbar wird bzw. am oberen Ende des ehemaligen Abbaus endet.  Man baute dort gute Qualitäten von plattigem, feinkörnigem Gneis aber auch Hochstegenmarmor ab.

malerisches Venn mit Saxalmwand

Der nun recht flache Schotterweg über den Weiler Venn hinaus nimmt noch eine halbe Stunde in Anspruch und wegen der fortgeschrittenen Stunde sahen wir von einer Einkehr in der Jausenstation ab.

Rundtour Wolfendorn – Landshuterhütte

Um 20 Uhr erreichten wir nach einer phantastischen Rundtour in Granitgneis und Kalkmarmor den Parkplatz wieder.
Die Messung auf der AV-Karte zeigt eine Weglänge von rd. 18km, die zurückgelegte Höhe haben wir mit der Uhr nicht gemessen, sie dürfte nachgerechnet bei ca. 1.650m liegen und die Gesamtzeit für die Rundtour betrug 8 1/4 Stunden.

Mils, 20.08.2017