Lange schon kokettierten wir mit der schönen und langen Schitour auf den Gschnitzer Tribulaun. An einem dieser Tage an dem man sich einen Berg einbildet mußte er auch angegangen werden, obwohl das Wetter nicht dazu passte und der Bericht darunter leiden würde. Das fortgeschrittene Frühjahr verlängerte die Tragestrecken wöchentlich und spornte an das Unternehmen umzusetzen.
Gschnitzer Tribulaun, 2.946 m
Die Schitour auf den Gschnitzer Tribulaun erfordert neben schitourenspezifischen Kenntnissen auch alpinistische, bei entsprechenden Schneebedingungen Steigeisen und eine Portion Mut.
gegen Ende der Tragestrecke – Lawinenreste am Weg
Sie als Erstbesteigung bei schlechtem Wetter zu unternehmen sollte wohl überlegt sein. In diesem Fall kannte der Verfasser des Berichts die Anstiegsverhältnisse nach der Schneetalscharte von einer Sommerbegehung, ebenfalls bei schlechtem Wetter.
Anschnallen nach 4,5 km
Mit Ende Mai muß auf den Gschnitzer Tribulaun eine lange Tragestrecke in Kauf genommen werden. In unserem Fall bis Hintersandes, also 4,5 km und 600 Hm, bereits über die Tribulaunhütte hinaus.
Im flachen Tal, auf 1.875 m, konnten wir die Schi anschnallen und die Stufe auf die Hütte aufsteigen.
Aufstieg in der Mulde
Durch die gegenüberliegende Mulde ließ es sich im weichen Altschnee gut aufsteigen und im Schatten der mächtigen Nordwand des Gschnitzer Tribulaun fanden wir sie noch gut mit Schnee gefüllt. Unterhalb der Abstürze der Nordwand dreht der Anstieg nach links (östlich) und führt oberhalb der Tribulaunhütte auf den steilen Hang ins Schneetal (2.100 m) unter einem langen Bogen nach Süden.
um den Nordgratausläufer des Gschnitzer Tribulaun herum
Einige schmale Nassschneelawinen von der Nordflanke herab mußten am Weg zur steilen Flanke durchschritten werden und selbst in dieser Höhe und in der Abdeckung durch den Tribulaun mußten wir schon einige apere Stellen umgehen.
Die Tribulaunhütte, exponiert auf der Kante der Geländestufe gelegen, präsentierte sich bereits vollständig ausgeapert.
Querung im steilen Hang und Wendung nach Süden
Ein Blick auf das Kar zur Pflerscher Scharte zeigte einen noch völlig verschneiten Hang, so wie wir ihn drei Woche zuvor auf den Pflerscher Pinggl vorfanden.
Herwig in der Querung
Der einfallende Nebel verhinderte leider den sonst so eindrucksvollen Blick durch das lange und breite Schneetal auf die Schneetalscharte bei unserer Begehung.
am Beginn des Schneetals mit wenig Sicht auf die Scharte
Im Aufstieg mußten wir bis oben hin die östliche Seite benutzen, da vom Tribulaun herunter Nassschneelawinen der letzten Tage den westlichen Teil des Tales durch große Knollen kaum begehbar hinterließen.
kurz vor der Schneetalscharte
Leider klarte der Nebel auch auf der Schneetalscharte und später nicht auf, sodaß wir in den nicht sichtbaren Aufstieg einsteigen mußten. Wir benutzten zum Aufstieg ohne genügende Sicht im eher weichen Schnee zur Sicherheit die Steigeisen.
in der Schneetalscharte, rechts der Aufstieg
Die Flanke zeigte sich nach dem Einstieg bis hinauf zum Ende der versicherten Strecke noch großteils völlig zugeschneit und wir mußten spuren.
Herwig voran
An die Felsstrecke anschließend schwand im Nebel durch den fehlenden Kontrast die Sicht welches die Orientierung über den steilen Buckel nach der Felsstrecke erschwerte. Bald darauf konnten wir die Schi wieder anschnallen und den Aufstieg unter Normaltempo fortsetzen.
im Sommer eine leichter zu steigende Partie
Über das steilere Stück nach der Abfahrtsvariante durch die steile Rinne ins Schneetal brachen wir mit den Schi im faulen Altschnee durch und mußten sie ein weiteres Mal für 10 min schultern.
unterhalb des kleinen Überhangs wird zum Ende der versicherten Strecke hinaus gequert
Anschließend lichtete sich der Nebel etwas und ein kurzer Blick ins Pflerschtal, viel mehr auf die andere Talseite, wurde frei. Leider dauerte die freie Sicht nicht an, zeigte aber an der Bewölkung, daß das Wetter in den oberen Schichten nicht generell schlecht war, jedoch Feuchtmassen dominierten. Die ZAMG schrieb am 1. Juni: „Einer der 20 sonnenärmsten Mai-Monate der letzten rund 100 Jahre“
Orientierung nur durch den Absturz ins Schneetalrechts
Bis zum Gipfel flacht der Gschnitzer Tribulaun mit seinen, im Sommer sichtbaren, markanten Plattenschichten des Unteren Dolomits stetig ab. Bald erreichten wir das Gipfelkreuz und während des gesamten Aufenthaltes am Gipfel blieb der Nebel ungebrochen dicht.
am breiten Rücken kurz vor dem Gipfel
Das schöne Holzkreuz hat in seinen 45 Jahren Dienst am Gschnitzer Tribulaun keine merklichen Blessuren abbekommen, es steht seinen Mann in voller Intakt- und Schönheit ohne sichtbare Schäden an den Balken.
Evi und Herwig am Gipfel des Gschnitzer Tribulauns
Wiederholt durfte der Verfasser feststellen, daß Holzkonstruktionen, die heimische Gipfel zieren, die im vergangenen Jahrhundert gefertigt wurden, sich durch bemerkenswerte Dauerhaftigkeit auszeichnen (vgl. Bericht vom Grünstein, Mieminger). Es muß hierbei die Kombination des Wissens um die Natur und die Handwerkskunst verantwortlich sein.
Gipfelrast am Gschnitzer Tribulaun mit Blick auf den Pflerscher Tribulaun
Zur Rast suchten wir südöstlich des Gipfelkreuzes ein windstilles Platzl auf dem sonst schutzlosen flachen Gipfelgelände. Hin und wieder gab der unbarmherzige Nebel einen kurzen Blick auf den an Höhe 151 m überlegenen Bruder, den Pflerscher Tribulaun.
Einnahme von Höhenmedizin
Nach kurzer Rast und Höhenmedizin aus der Apotheke des Peter Mayer zu Hall traten wir die Abfahrt an, auch deshalb so rasch, weil an diesem Tag keine Aussicht auf Besserung zumindest der Sicht vom Gipfel aus zu erwarten war. Ein letzter Blick auf den bärigen Schitouren-Gipfel des Nördlichen Roßlaufs blieb uns beschieden, bevor wir den Rastplatz verließen.
Nördlicher Roßlauf im Südosten
Mit kurzen Teilstücken bis zu einem Sammelpunkt befuhren wir die steiler werdende Flanke hinab zur Rinne, über die alternativ zur Aufstiegsroute abgefahren werden kann.
Bei selbiger entschieden wir endgültig sie aufgrund der Verhältnisse nicht zu befahren, nachdem der Schlund bereits im Aufstieg nicht einsichtig war.
zu Fuß über die die Felsstrecke hinab
Somit endete die Abfahrt zunächst am oberen Ende der Seilversicherung, an dem wir die Schi wieder auf den Rucksack schnallten und unter Steigeisen zur Schneetalscharte abstiegen. Der Abstieg, eine alte Bergsteigerweisheit, immer unangenehmer als der Aufstieg.
letzte steile Strecke zur Schneetalscharte
Die Abfahrt von der Schneetalscharte war natürlich keine besonders beschreibenswerte. Relativ feuchter, knolliger Schnee auf ruppiger Oberfläche im oberen Teil ließ uns nicht jauchzen.
ruppige Abfahrt im oberen Teil
Unten wurde die Oberfläche glatter, jedoch der Schnee auf Flächen, die der Sonne zugewandt sind, faul und von tiefem Einsinken geprägt.
gewaltige Dimensionen im Schneetal
Die letzten Hänge hinab nach Hintersandes zeichneten sich hingegen durch perfekten Firn aus, leider ein kurzes Vergnügen.
Firnabfahrt in der Rinne
Der Abstieg erfolgte wieder zu Fuß und weil wir noch nicht genug Feuchtigkeit abbekommen hatten begann es zur Begleitung auch noch ein halbes Stündchen zu Nieseln.
letzter Rückblick im Sandestal – Tribulaunhütte links oben
Trotz allen Widrigkeiten empfanden wir am Wasserfall beim Mühlendorf die Tour eine gelungene, alles gut gegangen und das Vorhaben abgeschlossen. Die Tour wurde im Gasthaus Feuerstein abgeschlossen.
Wasserfall kurz vor dem Mühlendorf in Gchnitz
Die Schitour erstreckt sich über 1.670 Hm und wir benötigten gesamt 7:45 Stunden. Die Strecke gesamt beträgt 7,8 km, davon 4,5 km Tragestrecke bis zum Schneeansatz in Hintersandes.
Mils, 29.05.2021
gegen Ende der Tragestrecke – Lawinenreste am Weg
Anschnallen nach 4,5 km
Aufstieg von Hintersandes
durch die Mulde auf die nächste Geländestufe
Aufstieg in der Mulde
um den Nordgratausläufer des Gschnitzer Tribulaun herum
Blick zum Sandesjoch
Querung im steilen Hang und Wendung nach Süden
Gargglerin gegenüber
Herwig in der Querung
Tribulaunhütte
um diesen Buckel herum in das Schneetal
Blick zur Pflerscher Scharte
am Beginn des Schneetals mit wenig Sicht auf die Scharte
wenig Besserung der Sicht im Verlauf des Aufstiegs
kurz vor der Schneetalscharte
in der Schneetalscharte, rechts der Aufstieg
Evi in besserer Laune als das Wetter
Aufstieg über die versicherte Passage
Herwig voran
zunächst am Fels entlang
anschließend über eine steile Flanke unter die Felsen vor dem Ausstieg
im Sommer eine leichter zu steigende Partie
Evi unterhalb der Felsen im oberen Teil
unterhalb des kleinen Überhangs wird zum Ende der versicherten Strecke hinaus gequert
fast am Ende der versicherten Strecke
Anstieg kurz oberhalb der versicherten Strecke am breiten Westrücken zum Gschnitzer Tribulaun, leider ohne Sicht
Ab etwa 2.680 m wieder unter Schi
Orientierung nur durch den Absturz ins Schneetalrechts
kurz vor der markanten Rinne ins Schneetal
der faule Schnee in der Steilstufe oberhalb der Rinne machte uns zu schaffen
und erzwang eine kurze Strecke mit geschulterten Schi
eines der wenigen Nebelfenster im Aufstieg
erstmalig ein kurzer Blick auf den Pflerscher Tribulaun
am breiten Rücken kurz vor dem Gipfel
Evi und Herwig am Gipfel des Gschnitzer Tribulauns
Gschnitzer Tribulaun, 2.946 m
tolle Holzkonstruktion das Gipfelkreuz
Gipfelrast am Gschnitzer Tribulaun mit Blick auf den Pflerscher Tribulaun im Südwesten gegenüber
Einnahme von Höhenmedizin
Nördlicher Roßlauf im Südosten
wenig Sicht bei der Abfahrt
zu Fuß über die die Felsstrecke hinab
letzte steile Strecke zur Schneetalscharte
Das Wetter kann der Evi nichts anhaben
fertig zur Abfahrt von der Scharte ins Schneetal
ruppige Abfahrt im oberen Teil
unten etwas bessere Verhältnisse
im Hintergrund Lawinenreste
gewaltige Dimensionen im Schneetal
das Tal öffnet sich zur Tribulaunhütte hin noch weiter
am Ende des Nordgrats angelangt, nun Abfahrt nach Westen
Tribulaunhütte auf der Geländekante ins Sandestal
Blick zur Pflerscher Scharte
hinab zur Rinne nach Hintersandes
Firnabfahrt in der Rinne
letzte Schwünge im Firn
in Hintersandes angelangt, gleichzeitig Beginn der Tragestrecke talauswärts
Abmarsch ins Tal
Nieselregen setzte ein
Evi trotzt der Bewässerung
letzter Rückblick im Sandestal – Tribulaunhütte links oben
In der wunderbar bizarren Landschaft der Dolomitriesen der Tribulaune führt eine atemberaubend schöne Schitour auf den Pflerscher Pinggl. Er bezeichnet einen eher unscheinbaren Gipfel im Grenzkamm zwischen den beiden Tiroler Landesteilen, der jedoch durch die Aussicht aufgrund seiner Lage besticht. Der Anstieg beginnt in archaischer Landschaft nach der Steilstufe vom Gschnitzer Mühlendorf aus, im Winter auf der rechten Talseite, und führt durch das schöne Sandestal mit dem von Hintersandes aus 1.300 m hoch aufragenden Pflerscher Tribulaun vor dem Auge. Sie endet am Östlichen Hauptkamm mit Blick auf den Mitteleren Hauptkamm, über eine Schartenniederung zum Westlichen Hauptkamm, auf den Habicht-Elfer- und den Serles-Kamm.
Goldkappl im Vordergrund, hinten Gschnitzer und Pflerscher Tribulaun, rechts die Südtiroler Tribulaunhütte
Vom Parkplatz nahmen wir den bereits aperen Anstieg über die Steilstufe über die Brücke am Wasserfall. Beim Schotterweg querten wir den Sandesbach auf die rechte Talseite (im Aufstiegssinn) und konnten ab dem Bachufer durchgehend mit Schi aufsteigen.
Mühlendorf Gschnitz – einen Besuch mit Kindern wert
Es wäre auch möglich gewesen den Weg ins Sandestal von unten unter Schi aufzusteigen, wie wir bei der Rückkehr am Abzweig unweit nach dem Parkplatz feststellten. Allerdings ist dieser Anstieg flacher und zeitaufwändiger.
nach der ersten Steilstufe, nun rechts über den Sandesbach
Der Aufstieg im vorderen Sandestal erschien unter den zahlreichen Lawinen vom Eningkopf herunter recht archaisch. Teilweise haben die Grundlawinen dermaßen viel Bäume, Erde und Gestein mitgenommen, daß wir über braungrüne Flächen marschierten, bei denen über mehrere Meter kaum Schnee darunter sichtbar war. Eine Kostprobe welche Einflüsse der Winter auf die Vegetation haben kann.
der Aufstieg wird alpin
Bald nach dem Anschnallen erscheint auch schon die atemberaubende Kulisse der Tribulaune mit ihren, frühmorgens bereits im Sonnenlicht erstrahlenden Nordabbrüchen, die das Licht ins noch dunkle Sandestal reflektieren und es damit erhellen.
Verheerungen des Winters werden überquert
Nach einem kleinen ungewollten Abstecher in Richtung Eningkopf erreichten wir die breit werdenden Karböden von Hintersandes, vor denen sich der tolle Anstieg auf den Pflerscher Pinggl ausbreitet und man glaubt das Tourenziel im Blick zu haben. Am Gipfel erkennt man dann, daß es sich um einen 300m entfernt vorgelagerten Gratvorkopf, etwa 100m tiefer als der Gipfel, handelt, der den Pflerscher Pinggl gerade noch verdeckt.
der erste überwältigende Blick auf die Dolomitriesen der Tribulaune
Der Aufstieg an die Felsen nach Hintersandes, nun in der Sonne, nahm eine schöne Weile in Anspruch. Durch den starken Föhneinfluß hatte es in der Nacht nicht wirklich gefroren und aufgrund des rasch aufweichenden Schnees wollten wir die wenig beschienen Hangteile nahe den Felsen benutzen.
rechts neben dem grandiosen Goldkappl das Tourenziel
Allerdings hielten wir den gebotenen Abstand, denn die steile Flanke vom Sandjoch bis zum Goldkappl trug den Neuschnee, den wir tags zuvor bei der bärigen Schitour vom Voldertal auf die Grünbergspitze in den Leeseiten mit einer für die Jahreszeit beachtlichen Schichtstärke feststellten. Zudem versprach der aufkommende Föhn mit den Schneefahnen über dem Grat einige überraschende Ereignisse zu bringen, die uns beim Aufstieg erreichen könnten.
Rückblick auf das Sandestal
Vertieft in die Steigarbeit auf dem steil werdenden Hang merkten wir nur durch dumpfes Grollen, daß unsere Vermutung schneller eintraf als erwartet. Die erste Triebschneelawine ergoss sich aus der schmalen Schlucht zwischen Goldkappl und Grat zum Sandjoch, womit für uns klar war, daß diese der Auftakt eines gewaltigen Schauspiels sein würde.
im Anstieg unterhalb der Felsen des Goldkappls
Mittlerweile, es brach die zehnte Stunde an, befanden wir uns bereits außerhalb des großen Schattens, den der mächtige Turm des Pflerscher Tribulauns auf den weißen Hang warf, in steilem Gelände mit weich gewordenem Schnee, als uns ein lauteres und bedrohlicheres Grollen aus der Konzentration auf die richtige Wahl der Steigroute herausriss.
die größte Staublawine während unseres Aufstiegs auf den Pflerscher Pinggl
Zwar hatten wir gebührlichen Abstand zum Fels gelassen, erschraken aber im ersten Moment trotzdem über die gewaltige Staubwolkenfront, die sich aus dem Couloir entwickelte, als eine breite Treibschneelawine herab donnerte. Bis die Situation eingeschätzt, die Warnung herausgeschrien, die Handschuhe entledigt und der Autor fotografierbereit da stand, war die beeindruckende Walze an Staub bereits weitgehend zusammengefallen und es blieb nur noch ein Rest an Staubwolke zum Schnappschuss über, der den gewaltigen Eindruck nicht völlig wiederzugeben vermag.
periodisch werden wir Zeuge von kleinen Entladungen
In der Folge entlud sich der Hang im Takt von etwa fünf Minuten, bis wir oberhalb des Felssporns, den das Goldkappl auf 2.500 m in das Kar stellt, hinter dessen Kante in die Querung eintraten und somit außerhalb der Hörweite gelangten.
Gargglerin auf fremdem Sockel hoch über dem Sandestal
Auf diesem steilen Teil, bis zum Felssporn des Goldkappls, stiegen wir bereits in bedenklich aufgeweichtem Nassschnee aufwärts. Mit jedem Schritt sanken wir tief ein und mit der Kurve, die der Aufstieg zum Sattel auf den Gratansatz des Kamms zur Gargglerin beschreibt (Badlschneide genannt), verstärkte sich der Einstrahlwinkel zur Sonne zusätzlich.
unterhalb des Felssporns des Goldkappls
Knapp vor der kleinen Senke vor dem Sattel, kaum 60 Hm schräg unter der Pflerscher Scharte, erreichte der Sulz seinen Höhepunkt und wir mussten feststellen, daß die lange Tour eine Stunde früher hätte gestartet werden sollen, also 5:30 ab Parkplatz.
mitten in der Querung, die Pflerscher Scharte direkt über Herwig
Damit die Abenteuer noch nicht alle vorbei sind gab es nach dem Überschreiten des Sattels noch eine Frühjahresüberraschung auf die hingewiesen sei.
Im Rückblick erkennt man den Geländesockel mit der Gschnitzer Tribulaunhütte, die sich zu Beginn des Mai noch fest in Winterhand befindet – im Sommer ein Ziel mit netten Wirtinen.
letzter Rückblick auf das Sandestal
Hinter dem Sattel, auf der Nordseite des Pflerscher Pinggls traten wir in pulverige Triebschneehänge ein, die sich nach dem letzten Schneefall unter der Woche unverändert gehalten haben und nur wenig verdichtet zeigten.
Rückblick vom Sattel mit Goldkappl im Hintergrund
Mit den ersten Schritten in der völlig konträren Schneemasse wurden wir mit dem unerwünschten Steiggefühl konfrontiert, das man hat, wenn Schnee auf den Fellen anpappt. Sofort verlangte die ungute Situation im steilen Hang Abhilfe und Steigwachs wurde ausgepackt und angewendet. Die Aussicht auf Erfolg war klein, denn durch den Anstieg im Nassschnee waren die Felle über die gesamte Länge durchnässt.
auf das Schartl vor dem Pflerscher Pinggl zu
Zumindest keine Pakete mit zehn oder mehr Zentimeter pappten nach eifrigem Wachsauftrag im weiteren Aufstieg an, was das Steigen erträglich, aber nicht genussvoll machte. Ein weiters Mal mußte auf den letzten 100 Hm zur Gratscharte aber angehalten werden, um die Felle abzureinigen.
im Schartl vor dem Pflerscher Pinggl
Ab der Gratscharte vor dem Gipfel stiegen wir dann wieder auf weichem und sehr feuchtem Schnee, womit sich das Problem wieder auflöste.
Rückblick am Anstieg zum Schartl vor dem Pflerscher Pinggl
Als Ausgleich für das wiedergewonnene normale Steigerlebnis begrüßten uns auf der Scharte starke Föhnböen. Der Restaufstieg von knapp mehr als 100 Hm von der Scharte erfolgte über weniger weiche Oberflächen als unten, jedoch auch auf aufgefirntem Schnee, von leichten Windgangln geprägt.
Rückblick am Gipfelaufbau des Pflerscher Pinggls
Am Gipfel des Pflerscher Pinggls angekommen bliesen und die Föhnböen um die Ohren, sodaß dort keine Gipfelrast wünschenswert war. Nachdem die Aussicht genossen und festgehalten war beschlossen wir, die Rast unten in der Scharte, im Lee des einzigen Gratköpfchens weit und breit, zu verbringen.
Pflerscher Pinggl, 2.767 m
Der Süden, vom Pflerscher Pinggl betrachtet, bietet Blicke in den südlichen Landesteil, vom Peitlerkofel über die Langkofelgruppe bis zum Hirzer. Rechts im Bild die tollen Touren auf die Wetterspitze und die Ellesspitze vom Pflerschtal aus.
Dolomiten und Sarntaler Alpen im Süden
Im Westen begrenzen die Sicht der Hohe Zahn und die Weißwandspitze unmittelbar in der Vorderfront gen Westen, hinter der Nordschulter der Weißwandspitze und noch vor dem Gipfel der Schafkampspitze ragt, gerade noch sichtbar, das Gipfelspitzl des Östlichen Feuersteins hervor.
Blick nach Westen; Hoher Zahn und Weißwandspitze
Die nordwestlich der Schafkampspitze abtauchende Schartenniederung bis zur Inneren Wetterspitze gibt den Blick auf den Aperen Freiger, sowie auf die weit dahinter liegenden Gipfel der Schaufelspitze, der Stubaier Wildspitze und des Windacher Daunkogels frei.
Im Westen durch den Schartenabfall Aperer Freiger, Schaufelspitze, Stubaier Wildspitze und Windacher Daunkogel sichtbar
In unmittelbarem Vordergrund im Nordwesten finden sich die Innere und die Äußere Wetterspitze, weiter hinten die Östliche Seepitze, die Südliche Rötenspitze, der Ochsenkogel und zwischen diesen beiden, das Spitzl des Lüsener Fernerkogels, die Glättespitze und im Norden der mächtige Habicht.
gegen Nordwest Äußere Wetterspitze, Östliche Seepitze, Südliche Rötenspitze, Ochsenkogel, Glättespitze und Habicht
Anschließend an den Habicht erscheinen – weit im Hintergrund – die Gipfel der Kalkkögel mit der eindrucksvollen Schlicker Seespitze bis hinaus zur Hochtennspitze. Parallel zu den Kalkkögeln verläuft der Habicht-Elfer-Kamm und der Serleskamm mit der Kalkwand, der imposanten Ilmspitze, der Kirchdachspitze und bis hinaus zur Serles streift der Blick tolle Schitouren von Trins aus wie beispielsweise die Kesselspitze, den Padasterkogel und die Peilspitze.
vom Habicht im Norden entspringend der Elfer-Kamm, weit im Hintergrund die Kalkkögel, vorne der Serleskamm mit Ilmspitze, Kirchdachspitze und Kesselspitze
Im Nordosten in der Ferne reicht der Blick über die Gratkette von Glungezer bis zur tags davor besuchten Grünbergspitze, die auch vom Voldertal aus begangen wird.
die Tuxer im Nordosten: Gratkette vom Glungezer bis Grünbergspitze
Dem Pflerscher Pinggl gegenüber liegt das Hohe Tor und gleich rechts daneben der viel begangene Muttenkopf, sowie dahinter die hohen Tuxer Spitzen Lizumer Reckner und Geier, sowie der Kamm nach Süden, der die Tuxer an der Hornspitze enden läßt.
gegenüber der Muttenkopf, in der Ferne dahinter Lizumer Reckner und Geier, sowie Hornspitze
Gegen Osten hin erhebt sich der Kleine Kaserer vor dem Hohen Riffler und den Abschluss vor dem Koloss des Gschnitzer Tribulaun der bilden der mächtige Olperer, Fußstein, Schrammacher und die Hohe Wand im Tuxerkamm der Zillertaler Alpen.
Gegen Osten: Kleiner Kaserer, Hoher Riffler Olperer, Fußstein, Schrammacher und Hohe Wand
Über die Einsenkung der Tribulaunscharte im Südosten lugt gerade noch der tolle Schitourenberg des Nördlichen Roßlauf hervor und bildet den Abschluß bevor der Pflerscher Tribulaun den Sichtabschluß bildet.
Tiefblick zur Südtiroler Tribulaunhütte
Vor dem Verlassen des Gipfels stellten wir noch eine wahrlich atemberaubend kühne Routenwahl von vier Gemsen auf der Rippe vom Hohen Zahn zur Wartliggrubenspitze fest, die in der Bildergalerie zu finden ist.
die Gipfelrast hinter dem Windschutz eines Gratköpfchens in der Scharte
Endlich im Windschatten und außerhalb des Lärms durch den Föhn verbrachten wir eine prächtige Rast mit königlichem Blick des Südanstiegs auf den Habicht, eine 2.100 Hm Schitour, die auch schon lange auf der Liste steht.
mit über 2.000 Hm langer und mühsamer Südanstieg auf den Habicht
Während der Rast warf der Wind ständig ausgeschmolzene Eis- und Schneeabplatzungen in hohem Bogen vom Grat vor unseren Augen nieder, womit man sich eine Vorstellung über die Föhnverhältnisse machen kann. Es bot sich an die 1.300 Hm messende Abfahrt über die Schleimsalm auf der Karte zu erkunden und wir befanden, daß die beste Route fast in direkter Falllinie hinab zur Laponesalm führen mußte. Diese Richtung nahmen wir dann auch.
Abfahrtsgelände nach links unten
Vom Beginn in der zunächst seichten Mulde an kann das Gelände zwischen Schwarzer Wand und dem Schnabele bis weit hinab hindernislos eingesehen werden. Es stellt somit ein leicht zu befahrendes Gelände dar, in dem man sich mit der Wahl der eigenen Spur auch bei viel Besucherfrequenz auf den Pflerscher Pinggl nicht sonderlich schwer tun wird.
dolomitisches Dreigestirn der Tribulaune und des Goldkappls
Tolle Flächen öffnen sich unterhalb, nachdem sich die seichte und steile Mulde von der Gratscharte hinab, in der die Hangneigung an etwa 40° herankommt, geöffnet und verflacht hat.
die erste flache Mulde nach dem Schärtchen stellt den steilsten Teil der Abfahrt dar
Der Hang ist lang und bei den weichen Schneeverhältnissen stellt auch die Abfahrt eine schweißtreibende Übung dar. Mehrmals mußten wir zum Luft schnappen stehenbleiben.
Rückblick auf die Mulde und den Pflerscher Pinggl
Weiter unten, etwa auf 2.150 m beginnend, passierten wir eine tolle Engstelle mit einer felsigen Ostflanke und einem steilen Hang zur Linken.
Im Couloir dazwischen ließ es sich genussvoll hinab schwingen, die Firnoberfläche erwies sich dort noch weniger aufgeweicht als im oberen und unteren Teil.
am langen breiten Hang hinab zur Engstelle rechts im Bild
Im Reich des Pflerscher Pinggls verwundert es nicht, daß er sich in der Tiefe niedere Untertanen hält – so den auf 1.950 m unübersehbar liegenden Tristenockbinggl.
Rückblick zum Pflerscher Pinggl
Die TIRIS Flurnamenerhebung bescheinigt ihm den Namen mit „B“ beginnend, jedoch spielt der Unterscheid zum „P“ des Pflerscher keine Rolle, hierzulande versteht jeder, daß beide Bezeichnungen kleine Erhebungen beschreiben sollen.
Rückblick auf die Engstelle
Zusammenfassung der tollen Abfahrt und die Schneebälle über unsere Aufstiegsroute als Ausläufer der Lawinen vom Goldkappl:
Im östlichen Gelände der Schleimsalm führt der schöne Hang tiefer zu Latschenhängen, die sich langsam aus der Umarmung des Winterkleides befreien.
Blick zum Schitourenziel Hoher Zahn und zur geologisch interessanten Weißwandspitze
Wir suchten auf den Nordhängen weiter an Höhe zu behalten, jedoch kostete jedes überquerte Murental Höhe und so beschlossen wir nicht weiter auf der Nordseite abzufahren, sondern steuerten die Brücke über den Gschnitzbach bei der Laponesalm an.
Talblick zur Laponesalm
Am Abfahrtsende bei der Laponesalm wurde der Rucksack wieder schwer und in normalem Schritt benötigten wir knapp 40 min bis zum Parkplatz beim Gasthaus Feuerstein in Gschnitz.
Fußmarsch nach Gschnitz – gehört im Frühjahr dazu und erscheint nach bäriger Tour nie anstrengend
Die Schitour mit der landschaftlichen Perle der Tribulaune absolvierten wir in 6:38 Stunden, incl. etwa 35min Gipfelrast. Der gesamte Aufstieg beträgt 1.520 m und die gesamte Streckenlänge 14,5 km.
Mils, 09.05.2021
bei der Anfahrt nach Gschnitz um 6 Uhr
Verlassen des Parkplatzes
Mühlendorf Gschnitz – einen Besuch mit Kindern wert
nach der ersten Steilstufe, nun rechts über den Sandesbach
Aufstieg auf der rechten Talseite (im Aufstiegssinn)
der Aufstieg wird alpin
Rückblick auf die südliche Gschnitzer Talseite
Verheerungen des Winters werden überquert
der erste überwältigende Blick auf die Dolomitriesen der Tribulaune
das hintere Sandestal mit Goldkappl und rechts der Aufstiegsroute
rechts neben dem grandiosen Goldkappl das Tourenziel
Landschaft zum Dahinschmelzen…
Rückblick auf das Sandestal
steile, lawinenträchtige Flanke zwischen Goldkappl und Pflerscher Tribulaun
im Anstieg unterhalb der Felsen des Goldkappls
Blick zur Gargglerin
Blick auf das beleuchtete Hintersandes
die größte Staublawine während unseres Aufstiegs auf den Pflerscher Pinggl
weitere Triebschneepakete brechen ab
in der Nähe des Felssporns des Goildkappls
periodisch werden wir Zeuge von kleinen Entladungen
etwas weiter oben beginnt die lange Querung zum Sattel
Gargglerin auf fremdem Sockel
der Autor unterhalb des Goldkappls
die letzten steilen Spitzkehren bis zur Querung
unterhalb des Felssporns des Goldkappls
die Querung beginnt
mitten in der Querung, die Pflerscher Scharte direkt über Herwig
kurz vor dem Sattel auf die Nordseite des Pflerscher Pinggls
letzter Rückblick auf das Sandestal
Rückblick vom Sattel mit Goldkappl im Hintergrund
Blick nach Norden am Sattel – Habichtmassiv
die Badlschneide, Grat zur Gargglerin
bäriger Hang zum Schartl vor dem Gipfelaufbau des Pflerscher Pinggls
im steilen Gelände der Nordseite des Pflerscher Pinggls
auf das Schartl vor dem Pflerscher Pinggl zu
im Schartl vor dem Pflerscher Pinggl
welch Kulisse! v. li.: Gschnitzer Tribulaun, Goldkappl und Pflerscher Tribulaun
Rückblick am Anstieg zum Schartl vor dem Pflerscher Pinggl
Gratkopf, der die Sicht von Hintersandes auf den Pflerscher Pinggl verdeckt
Restaufstieg auf den Gipfelaufbau Pflerscher Pinggl
Rückblick am Gipfelaufbau des Pflerscher Pinggls
Pflerscher Pinggl, 2.767 m
Goldkappl im Vordergrund, hinten Gschnitzer und Pflerscher Tribulaun, rechts die Südtiroler Tribulaunhütte
Dolomiten und Sarntaler Alpen im Süden
Blick nach Westen; Hoher Zahn und Weißwandspitze
Im Westen durch den Schartenabfall Aperer Freiger, Schaufelspitze, Stubaier Wildspitze und Windacher Daunkogel sichtbar
gegen Nordwest Äußere Wetterspitze, Östliche Seepitze, Südliche Rötenspitze, Ochsenkogel, Glättespitze und Habicht
vom Habicht im Norden entspringend der Elfer-Kamm, weit im Hintergrund die Kalkkögel, vorne der Serleskamm mit Ilmspitze, Kirchdachspitze und Kesselspitze
die Tuxer im Nordosten: Gratkette vom Glungezer bis Grünbergspitze
gegenüber der Muttenkopf, in der Ferne dahinter Lizumer Reckner und Geier, sowie Hornspitze
Gegen Osten: Kleiner Kaserer, Hoher Riffler Olperer, Fußstein, Schrammacher und Hohe Wand
Tiefblick zur Südtiroler Tribulaunhütte
der Gemsen kühner Pfad über eine außerordentliche Steilflanke in Bildmitte
mit über 2.000 Hm langer und mühsamer Südanstieg auf den Habicht
die Gipfelrast hinter dem Windschutz eines Gratköpfchens in der Scharte
Abfahrtsgelände nach links unten
dolomitisches Dreigestirn der Tribulaune und des Goldkappls
gerüstet zur Abfahrt aus der Scharte
die erste flache Mulde nach dem Schärtchen stellt den steilsten Teil der Abfahrt dar
Rückblick auf die Mulde und den Pflerscher Pinggl
die Mulde weitet sich zum breiten Hang zur Schleimsalm hinab
herrliche Hänge und bester Firn
am langen breiten Hang hinab zur Engstelle rechts im Bild
Rückblick zum Pflerscher Pinggl
der Tristenockbinggl (lt. TIRIS Flurnamenerhebung)
v. li,: Innere und Äußere Wetterspitze, Südliche und Nördliche Rötenspitze sowie Ochsenkogel
Rückblick auf die Engstelle
im Gelände der Schleimsalm
Blick zum Schitourenziel Hoher Zahn und zur geologisch interessanten Weißwandspitze
Talblick zur Laponesalm
die letzten Hänge überquerend hinab zur Laponesalm
Ende der Abfahrt an der Brücke bei der Alm
herrliche Landschaft am Gschnitzbach
Rückblick auf den Talkessel, ganz links lugt der Pflerscher Pinggl hervor
Fußmarsch nach Gschnitz – gehört im Frühjahr dazu und erscheint nach bäriger Tour nie anstrengend
Die Äußere Wetterspitze, viel mehr der Blick auf ihre schöne Gipfelpyramide fällt bereits vom Parkplatz beim Gasthaus Feuerstein im Gschnitztal auf.
Sie ist ein leichter Dreitausender zu Beginn des Habichtkammes und wird im Standardanstieg im weiten Rechtsbogen von der Bremerhütte aus bestiegen. Durch ihre zentrale und freistehende Lage im Kamm stellt sie auch einen idealen Aussichtsberg in den südöstlichen Stubaiern dar.
Äußere Wetterspitze, 3.070m
Wir starteten um dreiviertel sieben Uhr mit dem Radl für die 3,6km lange Strecke bis zum abzweigenden Steig Richtung Bremerhütte. Vorbei an der Laponesalm, bei der die Asphaltstraße endet und noch ein paar Minuten auf dem Schotterweg taleinwärts gefahren erreichten wir den Steig zur Bremerhütte. Dabei wurden vom Parkplatz 230Hm zurückgelegt.
ein toller Tag steht uns bevor, die Äußere Wetterspitze im Blickfeld
Ein heißer Sommertag war angekündigt und bereits auf den ersten Höhenmetern im Wald ließ sich die Ankündigung auf den lichten Abschnitten durch die kräftige Morgensonne spüren.
Weiter oben in der Südflanke zur ersten Steilstufe, oberhalb der Waldgrenze auf etwa 1.850m, jedoch erst gegen 8 Uhr morgens schwitzten wir bereits ganz ordentlich.
Abzweigung – Steig zur Bremerhütte
Die Steilstufen mit fortschreitendem Talverlauf sind eine Spezialität der Stubaier Alpen. Man findet sie fast überall und in manchen Tälern mehrfach hintereinander. Beispielsweise von der Grawaalm aus wird zunächst die Steilstufe bis zur Sulzaualm überwunden, bevor die nächste Stufe zur Sulzenauhütte führt.
knapp vor der Oberkante der ersten Steilstufe
Eine gleiche Kaskade muß überwunden werden, will man vom Gasthaus Waldesruh auf die Neue Regensburgerhütte aufsteigen und von Seduck aus findet sich die erste Stufe vor der Frans Sennhütte und taleinwärts bis zum Gletscherkessel des Alpeiner Ferners zwei weitere Steil- oder Talstufen.
Bei unserem Anstieg öffnet sich nach der oberen Kante der ersten Stufe das Gelände der großen Simmingalm mit üppigen Bergwiesen und keiner Almwirtschaft dieser Tage mehr auf 2.000m.
der schöne Talkessel der Simmingalm
Die Simmingalm stellt einen schönen weiten Talkessel mit Gletscherbachzuläufen von den Feuersteinen herab, sowie vom Kessel zwischen den Wetterspitzen dar deren südwestliche Begrenzung eine breite Rippe bildet, auf deren hinterstem Ende – zur Inneren Wetterspitze hin – die Bremerhütte liegt. Sie selbst ist von der Kante der Talstufe aus noch nicht sichtbar, ihre Lage aber wohl an den Tragseilen ihrer Materialseilbahn abschätzbar.
Anna auf einem schönen Exemplar von Gletscherschliff
Der Möglichkeit einer Abkürzung weglos nordwestlich über den steilen Südhang an den Fuß des Ostgrates zur Äußeren Wetterspitze aufzusteigen folgten wir doch nicht und schlugen den Normalweg zur Bremerhütte ein. Durch den raschen Aufstieg war keine Notwendigkeit für eine Abkürzung gegeben und dem eher kleinen Risiko von nassen, sumpfigen Partien bis zum Hang stellten wir dadurch ebenfalls aus.
Wenige absteigende Hüttengäste trafen wir bis zur Bremerhütte an und an aufsteigenden Bergsteigern waren Michael, Anna, Evi und der Verfasser die einzigen an diesem Vormittag.
unser Ziel – die Äußere Wetterspitze von Süden gesehen
Nach ein paar ablichtungswürdigen Szenerien in der Umgebung und dem imposanten Bergmassiv bestehend aus Muskovitgranitgneis der Äußeren Wetterspitze von Süden erreichten wir die Bremerhütte, die wir aber nicht besuchten, um gleich vor ihr dem Verlauf des Talkessels nach Norden zu folgen, um zum Lautersee zu gelangen.
Äußere Wetterspitze im Hintergrund
Auf dieser kurzen Passage zum Lautersee muß eine erste kurze Kletterei am seilgesicherten Steig überwunden werden. Zuerst zieht die Felsplatte mit dem Steig im mittig gelegenen Riss hinauf um dann, am Ende der großen Felsplatte, jäh abzubrechen und so den Steigverlauf in einem seichten Kamin zu schaffen und wieder auf die Bergwiese zu führen.
Bremerhütte 2.413m mit Blick zum Simmingjöchl
Steil führt der Kamin nach unten und die vielen Klammern machen den Steig sehr leicht zu begehen, auch wenn durch die Morgenfeuchte Vorsicht durch die Rutschgefahr geboten war.
über diese Felsplatten führt der seilversicherte Steig weiter
Im Nu erreichten wir die tosenden Wasser vom Lautersee herab, der im letzten Talkessel eingerahmt von den Flanken der beiden Wetterspitzen und deren Verbindungsgrat links und rechts des Lauterseejoches liegt.
ohne Sicherungen ein oberer Dreier
Der Verbindungsgrat stellt ebenfalls eine schöne Möglichkeit zur Besteigung der Äußeren Wetterspitze dar (dieser Grat wird als schwierig, also III angegeben) und ebenso zur Inneren Wetterspitze.
Lautersee mit Lauterseejoch dahinter
Perfekt geeignet zum Nachtanken von Wasser ist das kristallklare Wasser des Sees, das von weiter oben betrachtet ein sattes blau zur Geltung bringt.
Am See hatten wir den westlichsten Punkt im Aufstieg zur Äußere Wetterspitze erreicht (wenngleich der Gipfel derselben noch etwas westlicher liegt) und die weite Runde zum Fuße des Ostgrates führt unter etwas Höhenverlust zu ihrem letzten Abschnitt nordostwärts weiter.
am Weg zum Burgschrofen steil bergauf
Nach der Abzweigung des alternativen Steiges vom flachen Talboden der Simmingalm herauf (durch diesen Steig kann der Rücken auf die Bremerhütte und der Lautersee abgekürzt werden) beginnt der nun nur mehr steile Steig bis zum Ausgangspunkt unserer gewählten Anstiegsvariante, dem Ostgrat zur Äußeren Wetterspitze. Gegen zehn Uhr erreichten wir die am Fuße nur leicht ausgebildete breite Gratrippe und verließen den Steig zur Innsbrucker Hütte.
Abzweigung vom Stubaier Höhenweg zum Ostgrat der Äußere Wetterspitze
Beschrieben ist Ostgrat als mäßig schwierig (II) und diese Einstufung trifft auch nur auf einige wenige und kurze Stellen im oberen Bereich zu, bei denen wirklich der Einsatz von Händen und Füßen nötig ist und nach dem Empfinden des Verfassers könnte zu „mäßig schwierig“ noch ein Minus hinzugefügt werden. Das restliche Gelände am Grat ist als „leicht“ zu beschreiben, wobei es den Einsatz der Hände bei steilen Partien lediglich zum Abstützen erforderlich macht. Richtig ausgesetzt ist der Ostgrat nirgendwo.
Anstieg zeitweise auch über plattiges Gelände
Bis auf etwa 2.700m ziehen sich grasige Partien zwischen plattigem Gneisfels empor und ab dort enden sie durch die sich nun deutlicher ausformende Gratrippe.
Bis zuletzt kann der Gipfel der Äußeren Wetterspitze vom Ostgrat nicht eingesehen werden (zumindest wir konnten ihn im Nebel auch von weiter unten nicht erkennen), weil er sich weiter nordwestlich des Grates befindet und erst über einen leichten Sattel vom Vorgipfel erreicht wird.
und erreicht einmal sogar echte Klasse
Der Sattel mit den letzten Kletterstellen wird ostseitig begangen, westseitig bricht der Grat steil ab. Der letzte Gratkopf kann auf Reibung ostseitig, oder leichter, durch knapp zwei Meter abklettern westseitig umgangen werden. Nach diesem Gratkopf führt ein kurzer Anstieg von etwa 30Hm zum flachen Gipfelplateau, das wir vor halb zwölf erreichten.
Blick vom Vorgipfel auf die Äußere Wetterspitze
Ein Gipfelkreuz sucht der Ersteiger vergeblich, ebenso eine Gipfelbuchschachtel. Die einzige Markierung des Gipfels besteht aus einem Steinmann mit Schneestock.
Rückblick auf den Vorgipfel
Den beschriebenen Kamin unterhalb des Gipfels erahnt man nur nach eingehender Betrachtung, denn er scheint in den letzten Jahren zusammengefallen zu sein. Am Foto lassen sich Reste davon ausmachen.
der ehemalige Kamin aus den Beschreibungen – eine andere Stelle mit Kamin gibt es am Gipfel nicht
Leider spielte das Wetter nicht so ganz mit und wir waren für die größte Tageserwärmung auch zu schnell aufgestiegen, weswegen die Fotos mit Rundumsicht nicht so toll ausfielen wie es hätte sein können und wie es sich auch noch eine Stunde später, gegen 13 Uhr entwickelte. Während unseres Aufenthaltes am Gipfel der Äußeren Wetterspitze zogen immer wieder Nebelbänke aus den sich erwärmenden Flanken empor, die nur kurze Sichtfenster zuließen und perfekte Bilder vereitelten.
Wilder Freiger links, Wilder Pfaff rechts und schwach erkennbar rechts davon das Zuckerhütl
Trotz Hochsommer muß man immer wieder feststellen, daß auf dieser Höhe das Gemisch von dichtem Nebel, also Schatten und leichter Thermik ausreicht, um die Finger gefühllos werden zu lassen. Ein Leiden des Verfassers und scheinbar auch von Evi, die für den Abstieg Handschuhe verwendete.
Anna studiert den Abstieg zum Vorgipfel
Nachdem uns trotz geduldigen Wartens nur Sekunden für nebelfreie Blicke zu Freiger, Pfaff, Hütl und in die Gegenrichtung zum Pflerscher Tribulaun beschieden waren und diese auch nicht so toll wie erhofft ausfielen, beschlossen wir nach einer kleinen Jause und einer knappen halben Stunde am Gipfel den Rückzug.
Natürlich entwickelte sich die Sicht kurz nach dem Verlassen des Gipfelbereiches relativ schnell zum Positiven – verhext wie immer an solchen Tagen.
Sattel zum Vorgipfel der Äußeren Wetterspitze
Am Abstieg war es uns dann erlaubt zumindest vom Pflerscher Tribulaun einige schöne Aufnahmen anzufertigen, komplett nebelfrei jedoch nicht.
Östlicher Feuerstein
Kurz nach halb ein Uhr erreichten wir den Stubaier Höhenweg wieder. Die Temperatur dort, auf rund 2.250m war deutlich hochsommerlich also wurden die letzten Wasserreserven verbraucht. Die nächste Gelegenheit bot sich ja gleich ein paar Hundert Meter tiefer am Abfluß des Lautersees hinab zum Gelände der Simmingalm.
von rechts: vom Hohen Zahn zu den drei Tribulaunen
Am Bach entlang und nicht am markierten Steig beschlossen wir sei es schöner als durch die Geröllflanke und so stiegen wir durch Moosbeerenstauden weiter ab, vorbei am schnurrenden Generator des Kraftwerkels der Bremerhütte, angetrieben durch eine Kleinturbine, die sicher sehenswerte tapfere Strömungsmaschine für den Verfasser als Maschinenbauer leider nicht zu sehen.
Simmingboden
Der Weg führte trockenen Fußes durch die flache Alm mit dem Bach, der sich talauswärts mäandert, bis zum Weg zur Bremerhütte.
Ausfahrt zum Parkplatz im Gschnitztal
Das Radldepot erreichten wir knapp nach vierzehn Uhr und den Parkplatz knapp nach halb drei nachmittags.
Gesamt benötigten wir 7:36 Stunden für 1.900m und ca. 2×10,5km (2×3,6km davon mit dem Radl). Man rechne als Normalzeit mit gut einer Stunde mehr, da wir sehr schnell aufgestiegen sind.
Mils, 19.08.2018
Start kurz vor 7 Uhr beim Gasthaus Feuerstein in Gschnitz – die Äußere Wetterspitze mit Gipfelbereich und teilweise der Ostgrat halb rechts hinter der Flanke der Pramarnspitze abgeschnitten, aber deutlich im Morgenlicht zu sehen
ein toller Tag steht uns bevor, die Innere Wetterspitze im Blickfeld
Am Ende der Radlstrecke – der Verfasser schiebt bereits sein Radl
Abzweigung – Steig zur Bremerhütte
knapp vor der Oberkante der ersten Steilstufe
Das Ziel rechter Hand im Blickfeld – die Äußere Wetterspitze
der schöne Talkessel der Simmingalm
die Alm – unbewirtschaftet
dies wäre eine weglose Abkürzung
der lange Rücken zur Bremerhütte
ein wunderbarer Sommertag
über gletschergeschliffene Felspartien steigt der Normalweg zur Bremerhütte an
Anna auf einem schönen Exemplar von Gletscherschliff
Rückblick auf die Simmingalm
unser Ziel – die Äußere Wetterspitze von Süden gesehen
Fotostopp
der mächtige Habicht im Nebelkleid
Äußere Wetterspitze im Hintergrund
Herr Habicht im Nordosten
hinter Anna der ehemalige Simmingferner
frohen Mutes knapp unterhalb der Bremerhütte
Bremerhütte 2.413m mit Blick zum Simmingjöchl
einmal mehr die Äußere Wetterspitze
Gelände unterhalb der Bremerhütte
Bremerhütte 2.413m
Blick zum Simmingjöchl
Steig zum Lautersee und Teil des Steiges zur Innsbrucker Hütte
unübersehbare Wegmarkierungen
Teil des Stubaier Höhenweges
Wegmarkierung zum Lautersee
kurz vor der plattigen Felspartie
über diese Felsplatten führt der seilversicherte Steig weiter
kurz vor dem Abstieg
Abstieg am Ende der Felsplatten
steil über rutschige Tritte hinab, jedoch genügend Haltemöglichkeiten
eine kaminartige Rinne – schön zu gehen
unten wieder in die Flanke mit Bergwiesen
ohne Sicherungen ein oberer Dreier
und weiter zum See – Anna saust wie ein Wiesel voran
Lautersee mit Lauterseejoch dahinter
am Weg zum Burgschrofen steil bergauf
Abzweigung vom Stubaier Höhenweg zum Ostgrat der Äußere Wetterspitze
zunächst über Blockwerk zum wenig ausgebildeten Grat
Anstieg zeitweise auch über plattiges Gelände
im unteren Teil auch noch flachere Hanglagen
der Nebel verzieht sich nicht
Aufstieg über Platten zur Äußere Wetterspitze
leichte, schöne Gratpartien
noch in grasdurchsetztem Gelände
Rückblick auf den unteren Teil
ab und zu etwas ausgeprägtere Gratstücke mit leichtem Kletterbedarf
ohne große Abwechslung geht es bergauf
teilweise steiler
und wieder etwas flacher
der Grat prägt sich etwas aus
jedoch nur kurzzeitig
nun nicht mehr weit bis zum Vorgipfel
im Nebel taucht eine Kuppe auf
wieder etwas anspruchsvoller
die Kuppe erweist sich noch nicht als als der Vorgipfel
Rückblick von der Kuppe
Lautersee rund 600Hm tiefer
den Vorgipfel im Blickfeld
Blick vom Vorgipfel auf die Äußere Wetterspitze
der kurze leichte Weg über den Sattel zur Äußeren Wetterspitze
Evi kommt auf den Vorgipfel
Nürnberger Hütte tief im Südwesten
Grat zum Trauljoch
letzter Gratkopf zum Umgehen
Rückblick auf den Vorgipfel
die Äußere Wetterspitze erreicht
Äußere Wetterspitze, 3.070m
der ehemalige Kamin aus den Beschreibungen – eine andere Stelle mit Kamin gibt es am Gipfel nicht
Grat vom Lauterseejoch
Langental und Tschangelair Alm
Blick zum Vorgipfel
Blick zu Hohem Zahn und Pflerscher Pinggl
Gipfelmarkierung Äußere Wetterspitze
Blick zum Lauterseejoch
Aperer Pfaff und Zuckerhütl
Pflerscher Tribulaun
Weg von der Bremer Hütte zum Lautersee
Wilder Freiger
Wilder Freiger links, Wilder Pfaff rechts
Sulzenauferner
Anna studiert den Abstieg zum Vorgipfel
Michael am Abstieg auf der leichteren Seite des Felskopfes
Blick zu den Feuersteinen
am Abstieg auf der Westseite des Felskopfes
der Tribulaunkamm
Lautersee
Tiefblick zum Lauterseejoch und Innere Wetterspitze
Anna springt schon wieder hinab
leichter Grat im Sattel zum Vorgipfel
nette leichte Kletterei
die Nebel noch nicht ganz weggetrocknet
Blick hinab vom Vorgipfel
der Pflerscher Tribulaun
Lautersee und Weg zur Bremerhütte
Vorgipfel zur Äußeren Wetterspitze im Abstieg
Sattel zum Vorgipfel der Äußeren Wetterspitze
Östlicher Feuerstein
Evi am Abstieg in die Einschartung zum Vorgipfel
Abstieg am Ostgrat der Äußeren Wetterspitze
über Blockwerk hinb
Habicht immer noch im Nebel
von rechts: vom Hohen Zahn zu den drei Tribulaunen
wieder am Stubaier Höhenweg angelangt – Rückblick auf den Ostgrat
hinab zur Simmingalm
letzte Talstufe zum Lautersee von der Simmingalm aus
Äußere Wetterspitze im Rückblick
am Simmingboden
schöne Szenerie zum Lautersee
Wasser zum Nachtanken in Hülle und Fülle
Simmingboden
Simmingboden
kurz vor der Laponesalm – die Äußeren Wetterspitze im Hintergrund
Im hintersten Obernbergtal gelegen ist die Schitour auf den Muttenkopf – neben jener auf den Obernberger Tribulaun – nicht nur die zweit längste auf dem Kamm zum Egger Joch sondern aufgrund der Ausrichtung ihrer Hänge nach Süden auch eine sehr sonnige.
Muttenkopf, 2.638m
Nach der kalten Tour auf den Geier gestern, beschloss ich heute eine Tour mit viel Sonne zu unternehmen, um den Fingerspitzen etwas Gutes zu tun (seit der Tour auf den Morgenkogel vor gut 14 Tagen ist das Gefühl in den Mittelfingerkuppen noch nicht zufriedenstellend wiedergekehrt).
Am Weg nach Obernberg um 8:45 Uhr, der Muttenkopf (links der Bildmitte) bereits im Morgenlicht
Vom Parkplatz (Kleingeld oder kleine Scheine beim Wechselautomat) beim Gasthaus Waldesruh die Straße zum „Waldbauer“ noch ein paar Hundert Meter taleinwärts und dort rechts (östlich) ab in den prächtigen Lärchenwald auf den Weg zur Kastnerbergalm wird gestartet.
der Waldbauer – im Lärchenwald dahinter der Anstieg
Der Weg ist ein Fahrweg und daher nicht besonders steil und bei der Rückkehr von der Tour teilt man sich den Weg mit Rodlern und Fußgänger. Die AV Karte zeigt einen Steig, aber eine Abzweigung vom Weg konnte ich nicht entdecken. Wahrscheinlich ist ein Anstieg durch den Wald erst nach der zweiten Kehre, bzw. nach der Flachstelle möglich. Abfahrtsspuren konnte ich dann genug sehen.
ab der zweiten Kehre in der Sonne, hinten Obernberger Tribulaun
Nachdem es die Erstbesteigung war folgte ich dem Weg zur kleinen Kastnerbergalm. Die Kehre knapp danach ist der letzte gravierende Richtungswechsel. Ab dieser geht es beständig Richtung Westen bergauf.
oberhalb der Kastnerbergalm; Hochnebel im Süden
In der Folge wird nach einer knappen Viertelstunde ein Wegweiser erreicht, der die Verzweigung der Schitour auf den Muttenkopf mit jener auf die Rötenspitze teilt. Rechts geht es ab in Richtung Lichtsee und auch auf die Rötenspitze (nicht angeschrieben), links auf den Muttenkopf.
Verzweigung oberhalb der Kastnerbergalm
Bereits weit unterhalb der Kastnerbergalm erfolgt Mitte Jänner der Aufstieg in der Sonne, wenn die Tour knapp nach neun Uhr gestartet wird. Spätestens bei der Alm, nachdem der Wald lichter wird und die freien weißen Flächen auftauchen konnte ich mich des Windstoppers entledigen und lediglich mit einem Wintershirt weitermarschieren.
Rückblick auf die Alm nach der Verzweigung
Kein Wind, keine Wolke über mir, jedoch jenseits der Grenze ein zäher Hochnebel, der bis zur Ankunft beim Ausgangspunkt nicht weichen wollte, der sich aber auch keinen Meter weiter nach Norden ausdehnte. Eine Situation die ich selten erlebt habe.
an der Baumgrenze – im Hintergrund der Muttenkopf
In etwa auf 1.950m wird der Anstieg etwas flacher und dreht leicht nördlich in eine sehr breite kupierte Mulde, die sich zum Muttenjoch hin verjüngt und stetig steiler wird. Ab dort kann das Ziel erstmals genauer eingesehen werden. Bis zum Joch hin weist der Hang jedoch nie eine Steigung über 30° auf.
Rückblick auf die lichten Hänge Richtung Egger Joch
Der Bewuchs der schönen Landschaft endet auf rund 2.100m und vor der Spur breiten sich abwechslungsreiche Kuppen und Mulden aus. Durch die südliche Ausrichtung bleibt es sehr warm und erst am Joch konnte ich am heutigen perfekten Tag einen Hauch von Lüftl spüren.
Gelände auf ca. 2.200m
Nach dem Joch zwischen Muttenkopf und dem schroffen Gipfel des „Am hohen Kreuz“ (knapp hundert Meter höher als das Muttenjoch mit 2.398m) zieht sich der Anstieg in einem weiten Bogen weiter, um am Ende oben einer Geländekante zur Ostflanke des Gipfelaufbaues zu folgen.
mitten im Almgelände, das Muttenjoch bereits zu sehen
Ab dieser Geländekante wird es deutlich steiler und hier beginnt ein ca. 60m hoher Anstieg mit recht engen Spitzkehren in einer Hangneigung zwischen 30 und 35°. Auf entsprechende Lawinengefahr bei zweifelhaften Schneeverhältnissen ist hier besonders zu achten.
Rückblick vom Muttenjoch
Oberhalb dieses Bereiches wird der Hang allmählich wieder flacher und die restliche Strecke zum Gipfel (ca. 100Hm) stellt weniger Gefahr dar.
Steilhang vom Joch aus gesehen
Heute befand sich der Steilhang in gutem, festem Zustand, in den letzten Tagen bereits völlig zerfahren ohne entsprechend Gefahr.
nach dem Bogen kurz vor dem Steilhang
Der Gipfel selber ist recht groß, flach und bietet eine einmalige Aussicht auf die vier Tribulaune, sowie in die zentralen Stubaier, aber auch die Brennerberge und in die westlichen Zillertaler.
oberhalb des Steilhanges unterhalb des Gipfels des Muttenkopfes
Markant sind von Süden nach Norden der unvergleichliche Doppelgipfel des Pflerscher Tribulaun, weiter die Weißwandspitze gleich hinter der Pflerscher Scharte und exakt hinter dem, dem Muttenkopf knapp vorgelagerten Kreuzjöchl, der Wilde Freiger in gut 14km Entfernung.
Blick auf Pflerscher Tribulaun und rechts neben Bildmitte hinter dem vorgelagerten Kreuzjöchl auf den Wilden Freiger
Im Norden besticht der immer aktuelle Habicht mit seinem massiven Gebirgskörper, sowie der folgende Kamm bis zur Serles hinaus.
Habicht in Bildmitte
Gen Osten fallen die sanften Bergwiesen zum Egger Joch hinaus ins Auge, traumhafte Hänge mit leichten und sonnigen Schitouren.
westliche Zillertaler Alpen
Im Süden heute ganz toll herausragend aus dem Nebelkleid über Südtirol die mächtigen Gipfel der Dolomiten zu sehen (Entfernung Langkofel 62km).
Dolomitenblick vom Muttenkopf aus
An einem Tag wie dem heutigen wurde der Gipfel natürlich auch entsprechend besucht. Ein Foto mit dem Gipfelkreuz des Muttenkopf und dem formschönen Pflerscher Tribulaun ohne Bergsteiger war leider nicht möglich.
Gipfelkreuz Muttenkopf mit Pflerscher Tribulaun dahinter
Die Abfahrt über den Steilhang war auf harter Unterlage und etwas Lockerschnee darüber überraschend gut möglich.
Abfahrt über den Steilhang
Kurz unterhalb des Joches, dort wo die Hangneigung flacher wird, wandelte sich der Schnee vom leichten Harschdeckel hin zu Pulverschnee. Entsprechend fein konnte die Spur am Rande noch in unzerfahrenes Gelände gelegt werden.
Rückblick auf die Abfahrt in Pulverschnee
Mit dem Eintauchen unterhalb der Baumgrenze sammelten sich die Spuren im weiten Gelände wieder.
schöne Hänge, noch wenig zerfahren
Bei der für mich ungewissen Abfahrt durch den Wald folgte ich mit wenig Abweichung den vorhandenen Spuren und konnte sogar die abkürzende Aufstiegsspur entdecken. Diese ist sicher interessanter als den Weg zur Kastenbergalm zu nehmen.
Stimmung über den Brennerbergen
Alle Möglichkeiten durch den Wald enden jedoch wieder auf dem Weg und zwar noch vor der Flachstelle. Hinterher, bzw. weiter westlich, käme man zu weit an die Felsen der Schildköpfe.
an der Baumgrenze
Über den Weg erfolgt die Abfahrt zurück zum Ausgangspunkt und als Abschluß gab es im Gasthaus Waldesruh eine deftige Gerstensuppe mit Bier.
letzte große Almfläche bevor die Abfahrt im Wald beginnt
Der gesamte Aufstieg beträgt 1.200m und für den Aufstieg habe ich 2 3/4 Stunden benötigt. Mit 35min Gipfelrast hat die Tour gesamt knapp 4 Stunden gedauert.
Mils, 14.01.2018
Am Weg nach Obernberg um 8:45 Uhr, der Muttenkopf (links) bereits im Morgenlicht
der Waldbauer – im Lärchenwald dahinter der Anstieg
ab der zweiten Kehre in der Sonne, hinten Obernberger Tribulaun
unterhalb der Kastnerbergalm
oberhalb der Kastnerbergalm; Hochnebel im Süden
Verzweigung oberhalb der Kastnerbergalm
Aufstieg nach der Verzweigung
Rückblick auf die Alm nach der Verzweigung
an der Baumgrenze
Blick auf die Tribulaune
Rückblick auf die lichten Hänge Richtung Egger Joch
Blick Richtung Rötenspitze
Gelände auf ca. 2.200m
sanftes Almgelände
stetiger Steigungswechsel in den Mulden und Kuppen
mitten im Almgelände, das Muttenjoch bereits zu sehen
Rückblick vom Muttenjoch
Steilhang vom Joch aus gesehen
nach dem Bogen kurz vor dem Steilhang
Rückblick vom Steilhang
oberhalb des Steilhanges unterhalb des Gipfels des Muttenkopfes
die Tribulaune im Aufstieg erblickt
Muttenkopf, 2.638m
links der Obernberger Tribulaun, der weiße runde Kopf – Obernberger Tribulaun und die zwei Zinnen dahinter – der Pflerscher Tribulaun
Blick auf Pflerscher Tribulaun und rechts neben Bildmitte hinter dem Kreuzjöchl auf den Wilden Freiger
Habicht in Bildmitte
westliche Zillertaler Alpen
Obernbergtal und Pfunderer Berge in Südtirol
Gschnitztal, Wipptal und Navis erkennbar
Gipfelkreuz Muttenkopf mit Pflerscher Tribulaun dahinter
Dolomitenblick vom Muttenkopf aus
Abfahrt vom Gipfel
Abfahrt über den Steilhang
Gipfel „Am hohen Kreuz“
Abfahrt vom Muttenjoch
Rückblick auf die Abfahrt in Pulverschnee
schöne Hänge, noch wenig zerfahren
Stimmung über den Brennerbergen
Abfahrtsgelände
die oberen Hänge des Kammes zum Egger Joch
herrliche lichte Waldflächen unterhalb des Egger Joch talauswärts
an der Baumgrenze
Blick zur Rötenspitze
letzte große Almfläche bevor die Abfahrt im Wald beginnt
„Zahmer Bruder“ nennt man den auch um gut hundert Meter niedrigeren der beiden Tribulaune, den Gschnitzer Tribulaun.
Er ist nicht nur zahmer uns niederer, er ist auch ohne Schwierigkeit zu besteigen. Die vielleicht etwas ausgesetzten kurzen Teile des Aufstieges wurden seilversichert und im unteren Anstieg liegt im Sommer bestenfalls Schnee oder Firn, der zwar ab und zu zum Einsinken neigt, aber gefahrlos begehbar ist. Im oberen Teil – der auch fast von Süden nach Nordwesten begangen wird, ist der Gschnitzer Tribulaun ein relativ flach und gleichmäßig steigend und mit interessanten Verwitterungsformen der dort vorkommenden plattigen Dolomite die letzten 200Hm den Restaufstieg ziert. Man hat dort allerhand selten sichtbare Platten und sonstige Figuren zu bestaunen.
Gschnitzer Tribulaun im Morgenlichte, der Pflerscher Tribulaun in Nebel gehüllt
Den Aufstieg muß ich heute nicht besonders beschreiben, der ist vielfach nachzulesen. Orographisch rechts vom Sandesbach, also vom Parkplatz aus über die Brücke und links vom Mühlendorf geht es los. Die Alternative wäre die Forststraße, jedoch eher nur zur Tribulaunhütte, nicht für die Gipfeltour.
Wasserfall beim Mühlendorf
Das Wetter war wieder einmal im Alaro Modell der ZAMG, eine der zuverlässigsten Vorbereitungsquellen, mit Niederschlägen ab 15 Uhr vorausberechnet, also startete ich am Parkplatz um 7:15 Uhr und erreichte um 8:30 die Tribulaunhütte. Ein kurzes Getränk und weiter ging es auf die beiden Gipfel zu, die sich bereits beim Abmarsch in Nebel hüllten.
Anstieg zur Tribulaunhütte
Durch den Föhn verdichtete sich der Nebel vor allem um den Pflerscher Tribulaun noch weiter und ich sah der Gewissheit entgegen, diesen bizarren Berg, heute nicht von seinem Bruder aus ablichten zu können. Leider kam es so.
Steig nach der Tribulaunhütte, am oberen Teil des Riegels angekommen
Nach der Tribulaunhütte ist das Kar zuerst flach, begrünt, aus Kalken bestehend und dann bildet es – steil aufsteigend – einen Riegel gegen den oberen Teil des Tales um oben wieder flach zu werden. Oben sieht man die Restblöcke eines gewaltigen Felssturzes am Steig liegen und der größte Rutschblock ist noch auf der ca. 200Hm höher liegenden Rutschfuge geblieben. Eine Frage der Zeit bis dieser nachkommt.
Bergsturzblockwerk am Steig, mit Blick in die Sturzrichtung
Interessant ist die Wasserfassung von der aus die Tribulaunhütte gespeist wird. Sie liegt knapp neben dem Steig in das Schneetal auf die gleichnamige Scharte. Die dort gefaßten Wässer sind Porenwässer eines fossilen Blockgletschers im Schneetal.
das Schneetal hat seinen Namen nicht von ungefähr
Die Scharte zwischen Südtirol und Nordtirol wird ihrer Bezeichnung sehr gerecht, sie könnte minimalistischer nicht sein, auch verhüllte sie den Einblick in den Abstieg südseitig. Man kann jedoch annehmen, daß dieser – zumindest auf den letzten Höhenmetern – ein wesentlich mühsamerer sein muß, als der nordseitige.
Rückblick nach Norden von der Schneetalscharte
Der nachfolgende Teil mit den Seilsicherungen ist von großer Brüchigkeit geprägt. Dieser Teil erstreckt sich über ca. 100Hm. Schlechter bis schlechtester Hauptdolomit (im Bergsteigersinne) durchaus bis zum wieder flacher werdenden oberen Teil.
rechts der Schneetalscharte geht es auf versichertem, brüchigem Steig weiter
Der Gipfel heute zumeist im Nebel, kurze Nebelauflockerungen durch den böigen Föhn nutzte ich für ein paar eilige Aufnahmen, die jedoch allesamt nur in Richtung Westen und vor allem nach Süden möglich waren.
der von plattigen Dolomiten geprägte flache Rücken des Gipfelplateaus
Leider konnte der Hauptzweck der Bergfahrt, die Erkundung des Pflerscher Tribulaunes mit Fernglas und Kamera nicht durchgeführt werden. Nach gut 10min verließ ich den unwirtlichen Gipfel.
unwirtlich heute am Gschnitzer Tribulaun
Das Schneetal gereichte nun zur Freude, konnte ich doch mit den Bergschuhen relativ bequem, jedoch etwas ruppig in den kleinen Schmelzvertiefungen abfahren. Mit gekonnter Fussstellung funktionierte es im flacheren Teil dann so gut wie früher und eine Hand konnte mit Kamera zur „GoPro“ umgewandelt werden.
Nach einem gut ausreichenden, deftigen Mittagessen bei den Wirtinnen der Tribulaunhütte – und weil der Tag jung und das Wetter noch zu halten schien – beschloss ich noch eine Karrunde auszuführen und den Abstieg über den Steig zur Garklerin zu nehmen.
Diese Idee sollte sich als goldrichtig erweisen, auch wenn es just am Joche dort für 10min zu nieseln begann und der Abstieg dann etwas rutschig war, bis erneut Föhn einsetzte und die Vegetation vom Wasser befreite.
5m hohes Restschneefeld zwischen selbigem und Fels begangen
Bei dieser Runde muß man von der Hütte noch rd. 200Hm aufsteigen, dies jedoch im Verlauf der Runde recht aufgeteilt, sodaß dies Vorhaben auch mit vollem Bauch gelingt, ohne den schnellen Schritt zu verlieren.
Abzweig zur Garklerin rechts
Der Teil des Steiges auf dem, der Hütte gegenüberliegenden Hang ist wieder einer aus dem Ötztal/Stubai-Kristallin gebildeten Geologie, daher muß man schon auch einiges Blockwerk überwinden und trainiert in schnellem Schritt das Gleichgewichtsvermögen.
Überhaupt wechselt auch diese Tour auf den Gschnitzer Tribulaun sehr häufig die Gesteinsarten. Wer hier aufmerksam die Eindrücke aufnimmt, spürt die Höhenmeter in den Wadln weniger.
Rückblick vom Joch zur Tribulaunhütte
Nach dem Joche am Fuße der Garklerin – sie muß, wegen des Nieselns noch auf ihre erste Begehung von mir warten – tut sich ein schönes, leicht nach Norden geneigtes Hochplateau auf, dessen Ausdehnung man während des Abschreitens staunend zu Kenntnis nimmt.
Hochplatteau
Später kommt man an die Westhänge der Garklerin heran und wechselt auf einen schmalen Nordwestausläufer mit prächtigem Bewuchs und einer nicht zu unterschätzenden Westflanke.
Abstieg von der Scharte bei der Garklerin
Den Abschluß dieses empfehlenswerten Steiges ins Tal bilden herrlich sprießende Almwiesen und im unteren Teil ein Urwald auf kristallinem Blockwerk der seinesgleichen in Schönheit und Urbelassenheit sucht. Einzigartig erscheint die Vegetation durch die der Steig führt; sie muß von dauerhafter Feuchtigkeit geprägt sein, angesichts des Moosbewuchses und der zahlreichen Farngewächse.
toller Abstieg durch saftige hochalpine Wiesen
Wenn der Begeher dort unten im Urwald – und das kommt mehrfach vor – auf einen umgestürzten Baum trifft, dann sieht er nicht nur jenen, sondern einen Krater an Geschehnissen im Einflußbereich der Wurzeln rundherum, die von echten Naturgewalten zeugen. Man schaue sich diesen Steig an!
herrlicher Blick zu innerer und äußerer Wetterspitze und rechts zur südlichen Rötenspitze
Bei Regen dürfte der Steig jedoch sehr mühsam und rutschig sein. Er mündet unten in Tal bei der Wasserfassung links neben der Straße ein; dort ist auch der Wegweiser mit Bezeichnung „Garklerin Nr. 63“ zu finden.
Urwald im unteren Teil des Steiges, hier eine gemäßigte Stelle
Für die gesamte Tour habe ich 7 1/4 Stunden gebraucht, man rechne jedoch mindestens 9 Stunden. Pausen halte ich relativ kurz, das Mittagessen dauert kaum mehr als 1/2 Stunde.
der gesamte Höhenunterschied beträgt rund 1.900m.
Mils, 02.07.2016
Wasserfall beim Mühlendorf
die Giganten am inneren Serleskamm: Ilmspitze und Kichdachspitze
erste Sichtung des Zieles am Aufstieg
Gschnitzer Tribulaun im Morgenlichte
Anstieg zur Tribulaunhütte
Panorama im Norden
Rückblick ins Sandestal
Abzweig unter der Tribulaunhütte
der weitere Aufstieg
rechts im Bild das Goldkappl
Abzweigung links ins Obernbergtal
Steig ins Obernbergtal
Steig nach der Tribulaunhütte ins Schneetal
gewaltige Türme aus festem Kalkmarmoren
das Schneetal hat seinen Namen nicht von ungefähr
Rückblick nach Norden von der Schneetalscharte
Rückblick nach Nordosten
Schneetalscharte erreicht
die Minischarte, links Nortirol, rechts Südtirol
rechts der Schneetalscharte geht es auf versichertem, brüchigem Steig weiter
seilversicherte Partie ca. 50Hm über Scharte
der von plattigin Dolomiten geprägte flache Rücken des Gipfelplatteaus
tolle Geologie
Plattenkalke
unwirtlich heute am Gschnitzer Tribulaun
Blick gen Norden zu Habicht und Garklerin unten
Gipfelkreuz Gschnitzer Tribulaun, 2.946m
Tiefblick ins Kar im Sandestal
Habicht im Norden
Kirchdachspitze im Norden
Gschnitzer Tribulaun, 2.946m
mühsam aufgestellte Markierungen; im Nebel schätzt man sie sehr
Markierungen all over
Schneetal – Abfahrt!
Rückblick auf die Abfahrt
am Ende des Schneefeldes
Rutschhang am Nordsporn des Gschnitzer Tribulaun
und das abgerutschte Blockwerk; Kristallin vom Kalkberg?
Bergsturzblockwerk am Steig, mit Blick in die Sturzrichtung
Blick zur Pflerscherr Scharte links und zur Garklerin rechts
Tribulaunhütte
der weitere Weg des Abstieges erster Teil
und zweiter Teil
ein Schmelzbach aus einer Felshöhle unterhöhlt ein Restschneefeld
geht ca. 10m tief zu fotografieren
5m hohes Restschneefeld zwischen selbigem und Fels begangen
Rückblick auf die Dimensionen
oben rechts das Sandesjöchl
Abzweig zur Garklerin rechts
Steig zur Pflerscherscharte
gelber Enzian
wer kennt ihn?
fast am Joch vor der Garklerin
Rückblick vom Joch zur Tribulaunhütte
Zackengebilde der Garklerin
Hochplatteau
Abstieg von der Scharte bei der Garklerin
Ungemach droht aus Westen
der Ausläufer von der Garklerin
Tiefblick zur Laponesalm
Stimmung über dem Serleskann
Rückblick zum Joch
toller Absteig durch saftige hochalpine Wiesen
Dutzende Arten…
herrlicher Blick zu innerer und äußerer Wetterspitze und rechts zur südlichen Rötenspitze
Eine Stunde nimmt die Anfahrt nach Stein, hinterer Ortsteil von Innerpflersch in Anspruch, will man als Innsbrucker die Schitour auf die Ellesspitze unternehmen. Man fahre also früh ab, denn der hintere Parkplatz, für dessen Zufahrt ein Mautner drei Euro nimmt, ist nicht besonders groß. Im Fall, daß er voll ist muß man am vorderen Parkplatz parken und hat – zumindest im März – rund einen Kilometer Tragesstrecke vor der Brust.
die Wenigkeit des Autors wieder einmal; dahinter interessanteres in den Stubaiern
Die Schitour auf die Ellesspitze fängt über einen Forstweg zur Ochsenhütte an und ist im Frühjahr von unten schon frühmorgens großteils sonnig. Hat man den Felsrücken nach ca. 25min ünerschritten vollzieht sich der Aufstieg weiter im Schatten und nach der Ochsenhütte befindet sich eine Kehre am weiteren Anstieg zur – wie mir schien – verlassenen Grubenalm.
Nach der nächsten Kehre – wir sind immer noch am Anstieg am Almweg – wird es wieder sonniger, bevor man die Grubenalm links liegen läßt und in die weite Talsenke eintritt.
Rückblick auf die Grubenalm im Hintergrund von Zachi
Zuerst ist die Talsenke relativ flach und hier trennen sich die Touren von Mauererspitze und Ellesspitze.
der rechte Teil des weiten Tales nach der Grubenalm
Die Route zur Ellesepitze zweigt im flachen Teil rechts (westlich) ab und folgt einem steilen Hang, der auf einen schon von unten markant sichtbaren, leichten Sattel führt. Der Vorteil im März ist, daß dieser Hang am Morgen um bereits wohlig warm beleuchtet ist.
markanter Sattel zum Hochtal zur Ellesspitze
Christian, Zachi und ich nehmen nach der Grubenalm, bei nicht ganz der Hälfte der Tour, einen kräftigen Schluck aus der Thermosflasche und benötigen für die Strecke bis zum Sattel rund 25min.
am Sattel angelangt
Der obere Punkt dieses Sattels liegt in etwa auf 2.150m. Von dort geht es in einem schmalen Talkessel bis zur nächsten Steilstufe moderat steil weiter.
schmales schattiges Tal bis zur nächsten Steilstufe; Anstieg durch diese links zwischen den Felsen
Ab dem Ende der Steigung, auf einem eher flachen Teil, sieht man die nächste Steilstufe links (östlich) ein. Diese ist nicht so hoch wie die erste Steilstufe. Oben endet die Route eher flach, bzw. leicht gen Süden ansteigend.
nach der zweiten Steilstufe
Nach einigen Minuten flacherer Strecke sieht man den Gipfel der Ellesspitze deutlich und südöstlich die Maurer- und dahinter – als gehöre sie fast zum Grat der Maurerspitze – das Gipfelkreuz der bekannten Wetterspitze.
Blick auf die Maurer- und dahinter – kaum auszumachen – mittig im Gratkamm das Gipfelkreuz der Wetterspitze
Nun geht es südwestlich drehend weiter mit moderatem Anstieg bis auf einen schwach ausgeprägten Verbindungssattel zwischen einer kleinen, niedrigeren Gipfelerhebung mit Kreuz links und der höheren Ellesspitze rechts.
Von dort sind es noch 60Hm am Grat, rechts (nordwestlich) bis zum Gipfel der Ellesspitze. Ein krönender Abschluß der Grat.
Zachi und Christian rechts vom Grat zur Ellesspitze
Die direkte Gratroute sieht man erst vom Gipfel aus und stellt fest, daß diese bequemer begehbar ist als die steile Flankenroute.
Blick zum Pfarmbeiljoch und dahinter Maurer- und Wetterspitze
Den Gipfel der Ellesspitze sollte eigentlich – nach diversen Angaben im Internet – ein Gipfelkreuz zieren. Wir mußten aber feststellen, daß dem jedoch nicht so ist. Zumindest ist es nicht sichtbar und möglicherweise ist jenes auf der vom Sattel aus gesehen linken (südöstlichen), niedrigeren Graterhebung gemeint.
letzter Anstiegsteil, der Grat und der Gipfel der Ellesspitze
Eine bescheiden große, nach Süden geneigte Gipfelfläche diente uns als Rastplatz und deren Begehung nach Norden vermieden wir weitgehend. Die Blicke am Aufstieg verrieten, daß die Gipfelwechte (ein elendiglich aussehendes Wort hat uns die neue Rechtschreibung da aufgebürdet) eher nicht zu betreten ist. Nach Süden hin konnten wir bereits teilweise aufgrund der Sonnentätigkeit die Wiese und kleinere Felsen sehen und dies markierte in etwa wo wir zu bleiben hatten.
Gipfelrast auf der Ellesspitze, 2.661m (im Hintergrund die kleinere Gipfelerhebung mit Gipfelkreuz
Vom Ridnaunertal über die fernen Dolomiten bis hin zum Olperer reicht die Sicht von Süden bis Osten, von den südlichsten Ötztaler Dreitausender über die Botzergruppe bis zur Sonnklarspitze in den Stubaiern reicht er von Süden bis Nordwesten.
rechts hinten die Sonnklarspitze in den Stubaiern
Der Wilde Freiger ist nicht sichtbar, er versteckt sich in fast gerader nordwestlicher Richtung hinter dem höchsten Gipfel in dem Grat in dem wir uns befinden, dem Hocheck, 2.867m, hier im Bild ganz rechts.
Die Abfahrt erfolgte direkt vom Grat zum Joch auf festem Harsch und ab dem Joch schon auf einem kleinen Tiefschneehang mit guter Pulverschneequalität.
die flacheren Hänge mit etwas weniger Pulver und mehr Harsch zu befahren
Anschließend, am flacheren Teil über der zweiten Steilstufe mit weniger Pulverschnee weiter bis zur zweiten Steilstufe. Über diese – bereits recht zerfahren – ebenfalls im Wechsel zwischen harten zerfahrenen Stellen und noch pulvrigen Einlagen weiter und wenn man sich eher östlich hält erwischt man noch unberührtere Partien.
knapp oberhalb der Baumgrenze, bei der Alm, Rückblick auf die schönen Hänge rechts
Ab dem Tal nach der zweiten Steilstufe bis hinunter zur Alm durften wir hauptsächlich auf feinem Pulverschnee abfahren und ab unten, an der Kante der ersten Steilstufe wurde der Schnee im Hang etwas kompakter und schwerer, jedoch ohne Kraftakt zu befahren.
Teilweise auf dem Forstweg zur Alm, teilweise zuerst in recht freiem Gelände (nur Staudengewächse in den Hängen), dann ein kurzes Stück im Wald geht die Abfahrt bis zum Parkplatz zu Ende.
Man kann ab der Alm auch die gesamte Strecke auf dem Forstweg (Aufstiegsroute) abfahren.
Für die gesamte Tour waren wir 5 Stunden unterwegs, davon recht genau drei Stunden am Aufstieg.
Knapp 1.300Hm beträgt der Höhenunterschied ab dem Parkplatz nach Stein (Höhe Parkplatz ca. 1.370m).
Mils, 27.03.2016
der gewaltige Pflerscher Tribulaun
Talkesselabschluß des Pflerschertales
immer den Pflerscher Tribulaun im Blickfeld
Lesestoff für zuhause, ein Entdecker der Gegend, tres intéressant!
der rechte Teil des weiten Tales nach der Grubenalm
markanter Sattel zum Hochtal zur Ellesspitze
Rückblick auf die Alm
Christian und Zachi in der ersten Steilstufe
Sicht auf den Gipfel der Ellesspitze nach der ersten Steilstufe
am Sattel angelangt
schmales schattiges Tal bis zur nächsten Steilstufe
unterer Teil der zweiten Steilstufe
Rückblick auf die Aufsteigsroute, hinten die Grenzberge
nach der zweiten Steilstufe
Blick nach Osten zum Olperer links
noch einmal den alles beherrschenden Gipfel in der Gegend, Pflerscher Tribulaun
Aufstiegsgelände
Blick auf die Maurer- und Wetterspitze
eine kleine Trinkpause
etwas flacher ansteigend geht es weiter
der Gipfelgrat und der Gipfel der Ellesspitze
Zachi und Christian rechts vom Grat zur Ellesspitze
nördlich unterhalb des Grates in der steilen Flanke
Blick auf den Nebengipfel und zu Mauerer- und Wetterspitze
letzterAnstiegsteil, der Grat und der Gipfel der Ellesspitze
Gipfelblick nach Osten
Südosten
Gipfelrast auf der Ellesspitze, 2.661m
Blick nach Süden
Südwesten
Nordwesten
ganz rechts das Hocheck
die Wenigkeit des Autors wieder einmal
das Bergwerk im Ridnaunertal, weit dahinter die südlichen Ötztaler
rechts die Sonnklarspitze in den Stubaiern
die flacheren Hänge mit etwas weniger Pulver und mehr Harsch zu befahren
Abfahrtsgelände im Rückblick
knapp oberhalb der Baumgrenze, bei der Alm, Rückblick auf die schönen Hänge rechts
nochmals die Ellesspitze hinten versteckt
Letzte freie Hänge und seine Majestät im Pflerschtal