Archiv der Kategorie: Touren 2012

Touren 2012 überall

Direttissima auf die Speckkarspitze

Die Direttissima auf die Speckkarspitze wird nun sicher die Abschlußtour sein, dachte ich, als ich knapp vor der Dämmerung am Parkplatz den Waldeg ins Halltal einschlug. Das Wetter wird nächste Woche beim Vollmond eine kräftige Wendung nehmen.

Noch unsicher ob des Zieles (sollte ca. mittags wieder zuhause sein) reifte der Gedanke das Bergjahr mit einer besonderen Anstiegsroute auf die Speckkarsitze zu beenden.
So überquerte ich ca. um 7:40 den Bach 5min unterhalb der 3. Ladhütte in Richtung Plattensteig.

Anstieg zum Einstieg des Plattensteies

Anstieg zum Einstieg des Plattensteiges

Kurz vor dem Einstieg zum Plattensteig

Kurz vor dem Einstieg zum Plattensteig

Bald danach erreichten mich auch die ersten Strahlen und der Windstopper wurde abgelegt. Tolle Bilder während des Plattensteiges reizten mich zum stehenbleiben und einfangen der Szenen, siehe unten die Bildergalerie.

Blick nach Westen unterhalb der Knappentürme

Blick nach Westen unterhalb der Knappentürme

Mitten am Plattensteig, nach der engen Schlucht links vom Steig mit dem großen Felsklotz der zu einem hohen Anteil aus schlechtem Kalk, Lehm und Brekzie besteht, öffnet sich eine karartige Mulde zu der vom Kleinen Speckkar eine auffällige und gut begehbare Rinne herunterzieht. Diese nahm ich, um nicht zu weit nach Osten abzudriften, denn die Direttissima, der Südostgrat bzw. die Südostflanke zieht ohne hin noch weiter westlich hinauf. Am Steig zum Speckkar angekommen mußte ich, unter moderatem Höhenverlust (ca. 50Hm) diesem noch ca. 500m weiter westlich folgen, bevor ich dann rechts wendend (nordwestlich) die Südostflanke erreichte und aufstieg.
Ein überraschend sympathischer Aufstieg wie mir vorkam. Möglicherweise liegt das an der fortgeschrittenen Jahreszeit und den angenehmen Temperaturen, im Sommer muß er qualvoll sein, ohne Thermik.
Der weglose Rücken formt erst nach ca. zwei Drittel seiner Gesamtlänge einen richtig ausgebildeten Grat, vorher sind es schuttbedeckte Wiesen mit genügend Stufen zum sicheren Fortkommen auch für den Ängstlichen. Ab und zu kleine Partien mit Klettermöglichkeit, oder, um nicht zu übertreiben,  der Notwendigkeit die Hände zu benutzen.

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in der Südwestflanke (auch Südgrat genannt) der Speckkarspitze

Das letzte Drittel erinnert etwas an die oberen Rinnen der Route auf den Großen Lafatscher (Normalanstieg vom WB-Steig aus) und die maximale Schwierigkeit die der AV-Führer mit I bewertet ist richtig. Alles sehr leicht, aber steil und mühsam.

die Rippe formt sich oben, in Gipfelnähe, eher zum Grat

die Rippe formt sich oben, in Gipfelnähe, eher zum Grat

Man bleibt nicht am dem Grat, sondern deutlich links davon und erreicht, das Kreuz erst sehr knapp vor dem Routenende erstmals erblickend, auf Schuttreisen den Gipfel.

Speckkarspitze, 2.621m

Speckkarspitze, 2.621m

Ein Blick nach Westen auf den Grat sagte mir, daß zu dieser Jahreszeit der Normalanstieg über das Lafatscher Joch weniger interessant ist. Für eine durchgehende Besteigung mit Steigeisen noch zu wenig Schnee/Eis und ohne diese sicher nicht ungefährlich in den Partien, die man nordseitig vom Grat gehen muß.

Bettelwürfe im Osten, von der Speckkarspitze aus

Bettelwürfe im Osten, von der Speckkarspitze aus

Der Abstieg über die selbe Route war schnell erledigt und die 300Hm Reisse nach dem Jagasteig war wie immer ein Turbo, der mich um 13:15 zuhause ankommen ließ.
Ein Jammer, daß die Saison für mich schon zu Ende ist. Nun kommt der Schiwinter auf der Piste…

Ab Parkplatz Sprungschanze 3:15h, 1850Hm

Mils, 25.11.2012

Großer Bettelwurf

Großer Bettelwurf, 2.726m ab Parkplatz bei der Sprungschanze, 1.950Hm, 3:15h

Der Klassiker im Halltal, etwas Schwäche ab dem Grat bis zu den Seilen verhinderte die Einstellung des Rekordes von 3:05h.
Sehr warm bis zum Gipfelaufbau und dann eisiger Wind aus Thermik am Gipfel. Keine 5min oben geblieben. Grat bereits nicht ungefährlich vereist.

stabiles Herbstwetter mit enormen Sichtweiten vom Großer Bettwlwurf

Der Herbst regt zum Denken an und so könnte man unter dieser Stimmung am Großer Bettelwurf den ebenso großen Hermann von Barth zitieren:

„Rase der Sturm mit zehnfacher Gewalt, ich schleudere ihm frevelmutig meine gellenden Jauchzer entgegen“

Aus dem Kawendelführer von Klier:
Das war Hermann von Barth, dem Erschließer des Karwendels. Wie man nicht oft genug und mit immer neuem Staunen festzustellen hat, erstieg er im Sommer 1870 in Summe 88 Gipfel, vermutlich zwölf davon erstmals. Barths Schilderungen liest man in seinem auch heute noch bemerkenswerten Buch „Aus den Nördlichen Kalkalpen“. Er ging allein.
Aus dem Umstand, dass es hier so gut wie keine Führer gab und die Einheimischen oft nur sehr verschwommene Vorstellungen von »ihrem« Gebirge hauen, destillierte er die Ideologie des Alleingängers: »Rase der Sturm mit zehnfacher Gewalt, ich schleudere ihm frevelmutig meine gellenden Jauchzer entgegen! Im Kampf mit den entfesse lten Gewalten bin ich der Stärkere – und bin allein!«

Mils, 18.11.2012

 

Wilder Freiger 3.418m, von Grawa Alm aus

Sonntag 21.10.2012, Bergtour auf den Wilder Freiger, 3.418m, Start beim Parkplatz Grawa-Alm auf 1590m um 8:04

Die Fahrzeugschlange der Trainierer wälzte sich mit monotonem Rauschen zum Parkplatz der Gletscherbahn während wir den Aufstieg begannen. Nach ca. 25min im Wald hatten wir die erste Steilstufe zum Plateau der Sulzenaualm erreicht. Der Fahrzeuglärm wechselte nun mit dem lauten Rauschen des Sulzaubaches.
Ab jetzt war die Schneedecke ziemlich durchgängig, nur der Weg ist teilweise frei. Bei der menschenlosen Alm erwartete uns ein unfreundlicher, ja schier verrückter Colli mit dermaßen gefletschten Zähnen, daß wir es vorzogen im Tiefschnee im Abstand von 50m die Alm zu passieren. Bei dem sinnlosen Vieh verstummte schlagartig die Kläfferei.

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Nach einer weiteren halben Stunde erreichten wir, nach der für das Stubai so charachteristischen weiteren Steilstufe, die Sulzenauhütte und die ersten erwärmenden Sonnenstrahlen erfreuten uns bei unserer kurzen Trinkpause. Leberknödel wären nun gerade recht gekommen, es war 9:13 und wir eine gute Stunde unterwegs.

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Der nächste Abschnitt bis zur Gletscherzunge lag im Schatten des Aperen Freigers und es begann tiefer Schnee mit wenig freien Stellen.
Nach der Blauen Lacke endeten die aperen Stellen und ab nun ging es in 40-50cm Neuschnee weiter.

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In der Woche vor unserer Tour hatte es ordentlich abgekühlt und obwohl während der gesamten Woche das Wetter schön war, hatte sich ab ca. 2.300m eine Neuschneedecke erhalten, an der keinerlei Schmelzprozesse genagt haben. Zu unserer Erschwernis in den Leestellen der Hänge tief bis zur Hüfte.
Dank einiger weiterer Bergsteiger hatten wir das Glück, daß für uns bereits gespurt war und knapp unter der Gletscherzunge trafen wir auf zwei gut ausgerüstete Tschechen oder Polen am Abstieg. Die wollten den Sonnenaufgang sehen, dachten wir, und begrüßten sie kurz.
Nach der Richtungsänderung nach Süden, dem Lübecker Weg folgend, die Fernerstube hinauf, trafen wir die Sonne wieder, die uns, die Hälfte der Umrundung des Aperen Freigers entgegenkommend, nun tolles Licht und Wärme am Aufstieg zur Gletscherquerung lieferte.

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Auf Höhe 2.950m querten die Spuren den Gletscher Richtung Wilder Pfaff und umgingen somit den Gletscherbruch der sich aus dem Fernerkessel herunterschiebt. Dies wollten wir eher nicht, der weitere Anstieg an der östlichen Fernerkante (Normalweg lt. AV-Karte) wäre uns lieber gewesen. Die Spuren jedoch stimmten uns sicher bis zur weiteren Wende nach Ost, ca. auf Station 3.050m. Hier beschloß ich, wegen des blanken Eises, daß die Steigeisen und das Seil her mußten. Zu tückisch erschien mir die Situation mit der noch zarten Schneedecke.
Der weitere Weg am Seil dahin war naturgemäß anstrengend, Manu zog mich am gespannten Seil, wenn er Stellen passierte, die wenig Schnee hatten und schnell durchschritten werden konnten und ich mußte an ebendiesen Stellen den Schritt verlangsamen, wenn er wieder in tiefere Stellen kam, um Schlaffseil und Seildehnung  im Notfall optimiert zu gestalten. So im raschen Stop And Go mühsam weiter bis zur Einstiegsscharte die den Südgratanstieg zum Gipfel eröffnete.

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An dieser Stelle trafen wir auf drei Bergsteiger, nach dem Dialekt zu schließen, aus der stuttgarter Gegend. Sie waren im Abstieg begriffen und wir faßten nicht ganz auf was sie meinten, als sie uns wissen ließen, sie müßten heute noch ins Tal und seien deswegen gerade am Abstieg. Auch wir müssen heute noch wieder ins Tal und wir sahen diesen Umstand als nicht weiter erwähnenswert an. Sodann hatte man sich bereits passiert und aus der Sprechdistanz verloren. Sie am Gletscher im Abstieg, wir am steil aufragendem Grat im Aufsteig.

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Die Steigeisen erwiesen sich für das weitere Vorhaben als absolut unerläßlich und nach ca. 50 weiteren Höhenmetern sahen wir, bei den, teilweise auf die Schattenseite ausweichenden, Fixseilen, daß ab hier ohne Steigeisen kein sicheres Fortkommen mehr möglich gewesen wäre. Teilweise, im Tauwechsel total verhärtete Partien, waren zu meistern. Meist nur die Vorderzacken zu verwenden kämpften wir uns auf den Vorgipfel hoch.

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Am Ende des Verbindungsgrates, noch vor der Steilstufe, endeten alle Spuren unserer Vorgänger. Da wußten wir, daß beide Gruppen den Gipfel heute nicht erstiegen hatten und wir wahrscheinlich die Einzigen sein würden die das heute tun.

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Am Verbindungsgrat angekommen erheischten wir einen ersten Blick auf den Gipfel und mußten feststellen, daß es noch gute 20min sein würden, denn nun ging es auf und ab am Hochgrat, fast immer auf Gipfelhöhe, aber eben nur fast. Und die Gratkletterei mit den Steigeisen war im Aperen recht beschwerlich, jedoch notwendig, denn wenn die Route nach Norden wechselte war es für guten Halt notwendig die Vorderzacken tief einzuschlagen.
Trotzdem war die Kletterei im eher leichten Fels ein Genuß und um 13:20 Uhr ereichten wir nach 5:15 Stunden Aufstieg den Gipfel.

Manuel am Gipfel des Wilden Freiger, 3.418m

Manuel am Gipfel des Wilden Freiger, 3.418m

Nach einer schnellen Jause und wegen der fortgeschrittenen Tageszeit traten wir 20min später wieder den Rückzug an. Mir sind Abstiege im Spätherbst bei Dämmerung und niederen Temperaturen in den nassen Schuhen nicht sympathisch.
Zunächst aber erlebten wir die Sonnenstrahlung mit höchster Leistung und schwitzten nicht weniger, als wir den Grat rückwärts meisterten.
Die Steigeisen nun im sehr angenehmen Einsatz am Abstieg, 40° Passagen ohne Einsatz der Hände zur Sicherung. Jeder Schritt saß satt in Eis und Harsch und ich koketierte ein wenig mit der Steilheit und dem Halt der Eisen.  Ein phantastisches Gefühl und ohne jegliche Anstrengung die Flanke zum Verbindungsgrat hinab.

Den Gletscher querten wir, trotz der Erfahrung beim Aufstieg, wieder angeseilt und im Eiltempo, denn der Sonnenwinkel verflachte sich dramatisch und man merkte nun auch, daß die Kraft der Strahlung deutlich zurückging, obwohl es erst zwischen 15 und 16 Uhr war. In dieser Höhe Spätherbst und Ende der Saison eben.

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Der Südhang der Ruderhofspitze, in der Kette geographisch gegenüber unserer heutigen Tour (nördlich), war das Abschlußziel im letzten Jahr (siehe Bericht vom 20.11.2011) und er leuchtete zu uns herüber, als wir im Schatten des Wilden Pfaff’s die Fernerstube hinauswanderten.
Viele Passagen mit Matsch mußten ab der Blauen Lacke nun passiert werden und dies bedeutete, daß die Schuhe bereits ab ca. 2.300m völlig durchnäßt wurden.

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Bei der Sulzenauhütte um 16:20 nach einer der vielen Trinkpausen abmarschiert erreichten wir den Parkplatz bei der Grawaalm um knapp vor 17:30, was einer Gesamttourenzeit von 9:20h entspricht. Die gesamte Höhendifferenz betrug 1.900m.

Ein deftiges Essen auf der optisch und kuklinarisch empfehlenswerten Tschangelair-Alm 5min mit dem Auto talauswärts beendete das Spitzenerlebnis.

 

Entdeckung einiger alter Steige vom Gr. Lafatscher zum Issanger

Wenn man vom Gr. Lafatscher absteigt, dann fällt einem, recht weit unten auf dem Rücken , wahrscheinlich kaum ein wenig sichtbarer, nach links abzweigender Steig auf. Dies führte zu unserer Entdeckung einiger alter Steige.
Die Abzweigung befindet sich ca. 100 bis 200m vor den ersten Latschen, dort wo die Wiesen beginnen. Dieser führt parallel zum Wilde Bande Steig, jedoch eben ca. 120Hm darüber, bis zu steilerem Gelände, genau dort, wo der gewaltige Murenstrich vom Lafatscherkar herabzieht.

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kaum sichtbare alte Markierung

Wenn man ihn einmal gefunden hat und ihm konzentriert folgt, dann kommt man eben zur westlichen Begrenzung dieses Murenstriches und muß dann etwas steil absteigen. Wir haben ab dem steileren Gelände keine Markierungen mehr gesehen und haben uns den Abstieg zum Wilde Bande Steig selbst gesucht.

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ab hier geht es wieder runter zum Wilde Bande Steig

Dieser Steig ist nicht uninteressant, denn wir haben bei früheren Anstiegen auf den Gr. Lafatscher die Erfahrung gemacht, daß man damit 10 bis 15min Aufstiegszeit abkürzen kann, den ausladenden Rücken den der Wilde Bande Steig mitmacht vermeidend.

Die Markierung auf dem Ausschnitt der AV-Karte zeigt die ungefähre Lage ab Weg 222:

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Ein weiterer Steig ist uns aufgafallen, als wir auf dem oben beschriebenen Steig nach Markierungen suchten.
Unter dem Wilde Bande Steig sieht man deutlich inmitten der Latschen, daß es sich um einen angelegten Steig handeln muß. Allerdings muß man sich die Verbindung vom Wilde Bande Steig und nachher den weiteren Abstieg selber dazu denken, denn da ist nichts davon sichtbar:

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Den Einstieg findet man relativ leicht mit etwas Orientierungsgabe. Man verläßt den W. Bande Steig in einer Schneise nach dem Eintauchen in die Latschen nach dem Murenkegel und geht, leicht links (östlich) haltend die Reiße hinunter, bis die Latschen am Ende der Reiße den Abschluß bilden. Dort findet man dann den Weg der noch schärfer links wegzieht und deutlich alte Ausholzungsspuren zeigt. Bis hierher ca. 10min.

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Nun geht es bequem dem latschenbewachsenen Rücken entgegen, der vom Isstal heraufzieht. Das ganze mit Gefälle, einmal etwas mehr, einmal etwas weniger.

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Der Latschenbewuchs wird nun dichter unt man tut gut daran eine Jacke anzuziehen.
In der Nähe des Rückens wendet der Steig nach Süden und es wird auch etwas steiler bis man, nun vollends südlich gerichtet, in der Rinne zwischen dem Rücken und den Felsen auf eine Lichtung trifft. Die Steigspuren enden hier teilweise.

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Ab hier ist der Abstieg leicht abschätzbar, es geht immer gerade die Rinne hinunter, immer links haltend. Die Latschen werden teilweise so dicht, daß man sich ordentlich bücken muß, jedoch ist der Steig deutlich ausgeprägt und man kann sich auf den letzten ca. 180Hm bis zur riesigen Schotterreiße nicht mehr versteigen. Linker Hand ist immer die vor einigen Jahren verbrannte Latschenfläche am Rücken zu sehen.

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Unten angekommen biegt der Steig noch mitten in den Latschen jäh rechts ab und führt nach 50m in das “Freie” zum gewaltigen Wasserfall aus dem Lafatscherkar.

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Der Rückblick zeig die ungefähre Route.

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Dann wird man noch mit tollen Kulissen belohnt und findet nach der Reise den Anschluß an den Weg auf das Lafatscher Joch.

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Abschließend sei erwähnt, daß sich dieser Steig wenig zum Aufstieg eignet. Das Unterholz, durch das man hindurch muß, ist strapaziös im Aufstieg. Allerdings ist der Steig im Abstieg eine schnelle Abkürzung z. B. im Falle eines herannahenden Gewitters. Wir haben für die gesamte Strecke ab dem Wilde Band Steig in der Erstbegehung 35min gebraucht. Ein absoultes MUSS ist jedoch die vorherige Begehung in Ruhe, um sich die Route zu verinnerlichen. Denn im Notfall ist ein Versteigen in den Latschen fatal, wie jeder Bergsteiger schon einmal selbst erfahren hat.

Mils, 14.10.2012

Vordere Bachofenspitzen erster Teil der Überschreitung zum Gr. Lafatscher

Es hätte die gesamte Überschreitung (Vordere Bachofenspitze Überschreitung zum Großen Lafatscher) werden sollen, jedoch vereitelte der starke Wind mit Temperaturen um den Nullpunkt ca. 2/3 der Tour und wir mußten am Ende des Verbindungssattels der beiden Gipfel der Gleirsch-Halltalkette abbrechen.

Kaum mehr fähig die Finger für die beiden Fotos auf den zwei Gipfeln der Vorderen Bachofenspitze zu krümmen, mußten wir heute unser Vorhaben abbrechen und vom Verbindungssattel ins Tal abzusteigen.
Der Tag begann bereits mit dem Wetterbericht am Freitag Abend recht verheißungsvoll und die ersten Fotos, nachdem wir nahe des obersten Salzbergstollens aus dem Nebel auftauchten, waren auch recht positiv.

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Im Bachofenkar erwischten uns dann die ersten kalten Windböen die bis zur Rinne hin  immer stärker wurden. Klettern wurde problematisch und alle 50Hm mußten wir stehenbleiben, um die Finger unter den Achseln zu wärmen. Ja, es hatte uns heuer erstmalig erwischt, wir hatten zu wenig Ausrüstung mit. Eiszäpfchen unter den überhängenden Partien links und rechts neben uns wießen uns die Umgebungstemperatur. Dabei war es am Körper mit nur einem T-shirt und der Windstopperjacke gar nicht kalt, auch die kurze Hose war für mich kein Problem, aber die Finger am Fels….

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Nach der Scharte, die die Trennung zwischen den weiteren Anstiegen zu beiden Bachofenspitzen bildet, fanden wir etwas südlich vom Grat ein Paar Stöcke, die jemand offenbar heuer dort liegengelassen hat. Um den nachfolgenden Felsrücken drüber peitschten die Böen nur so daher und nach weiteren ca. 40Hm erreichten wir den Gipfel der westlichen der beiden Vorderen Bachofenspitzen. Ein Foto von Manu in aller Eile und sofort östlich hinunter in die Scharte zwischen den beiden Spitzen, einer vermeintlichen Linderung des Sturmes entgegen.

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Drüben wieder hinauf, ohne Minderung des Windes, auf die östliche der beiden Gipfel und nochmals ein Foto. Das war nun auch ein Wendepunkt im Kopf, denn die Windböen ließen nicht nach, im Gegenteil, die Grathöhe war jetzt unter ständigem starken Wind.

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Nun stiegen wir nicht mehr am Grat zum Verbindungssattel hinab, denn ohne Gefühl in den Fingern beim Klettern wollten wir  die Planung der Überschreitung am Grat nicht weitermachen.
Also nahmen wir den Abstieg auf der Route, die als Normalanstieg aus dem Bachofenkar bzw. aus dem Verbindungskar heraufzieht. Vereinzelte Steinmandeln weisen sie, wir kennen sie jedoch bereits und müssen uns nicht orientieren.
Unten am Gipfelaufbau angekommen querten wir in letzter Hoffnung auf Besserung der Situation mit der Kälte wieder zum Verbindungssattel und überlegten kurz am Grat der nun auf den Großen Lafatscher hinaufzieht, ob wir weitermachen sollen. Es siegte die Vernunft, wir nahmen den Abstieg ins Kar.

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Damit beendeten wir die geplante Tour bei etwas mehr als einem guten Drittel ihrere Gesamtlänge.
Es wird im Herbst noch Gelgenheiten geben den Rest bei guter Sicht und Temparatur genußvoll zu vollenden und einen Bericht darüber anzufertigen.

Als gerechten Ausgleich dafür entdeckten wir beim Abstieg einen neuen Steig mitten in den Latschen und mittig in der Länge des Wilden Bande Steiges bis hinüber zur Kohlstatt. Damit kann man den Abstieg sehr gut abkürzen und z. B. Gewittern ausweichen, aber das ist eine andere Geschichte die auf dieser Homepage zu lesen ist.

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Das Wetter, unwirtlich bis zuletzt, bis hinunter zum Wilde Bande Steig.

Überschreitung Hintere Bachofenspitze-Roßkopf-Stempeljochspitzen

Samstag 6.10.2012

Gesamtgehtzeit 8 Stunden (Überschreitung Hintere Bachofenspitze-Roßkopf-Stempeljochspitzen)

Gesamtaufstieg ca. 2.200Hm

Der Höhepunkt des Tages der Rosskopf

 

Vom Hackl über Hirschbad und den Steig ins hintere Stempelkar, dann, bevor es steil wird, auf unscheinbarem, aber doch vorhandem Steig auf die andere Talseite querend und ca. 100 bis 150Hm aufsteigend erreicht man den Wilde Bande Steig, auf dem man in  ca. 5-10min talauswärts in das Bachofenkar gelangt. Die klassische Route führt über den Anstieg zum Lafatscher Joch und den Bandesteig lange folgend. Ich behaupte mit meiner Route 15min einzusparen, jedoch ist im Sommer eines sicher: sie ist auch am frühen Morgen viel weniger heiß.

Das Bachofenkar mühsam über kleines bis mittelgroßes Blockwerk bis auf ca. 2.400m  empor und dann sehr mühsam die junge, nachrutschende Schuttreisse nach Norden ansteigend querend bis zur Einstiegsrinne die den Anstieg für die Hintere Bachofenspitze in westlicher Richtung und auch für den Anstieg der Vorderen Bachofenspitze in östlicher Richtung bildet. Ungefähr 150Hm die brüchige, steile Rinne hinauf, die nach den Wettern heuer total verändert aussieht. Von der Einschartung oben ca. 15min bis zum Gipfel auf 2.668m. Gesamtzeit bis hierher ca. 4 Stunden und ca. 1.860Hm. Herrlicher Ausblick von der Sonntagskarspitze im Vordergrund bis zurück zur Praxmarerkarspitze.

Blick Sonntagkarspitze bis Praxmarerkarspitze

 

Von der Hinteren Bachofenspitze den südlich hinunterziehenden Rücken bis zum Sattel, der die Hintere Bachofenspitze mit dem Roßkopf verbindet, hinunter (ca. 150m Abstieg), den Sattel fast eben queren und auf einem schmalen, deutlich ausgeprägtem Band, leicht ansteigend gegen den Ausläufer zum Roßkopf empor. Gleich nach dem ersten Aufschwung die selbe Sequenz am Band nochmals (auf beiden Hochpunkten am Band ein deutliches und von weitem sichtbares Steinmandl) bis zu einem Wiesenfleck.
Von dort ca. 90° linker Hand, also leicht nordöstlich gedreht über die Felsen auf den ersten Aufschwung empor, jedoch nicht bis zum Grat sondern leicht südlich davon haltend. Vereinzelt Steinmandln, jedoch schwer zu finden. Oben wird es flach und damit ist die Richtung leicht zu finden.

Die Schlüsselstelle, um eine schwere Kletterei zu vermeiden, ist ein Vorkopf zum Gipfel, den man nach ca. 10-15min weiterer leichter Kletterei im teils brüchigen, teils festen Gelände erreicht. Möglicherweise kann man ihn am Grat überklettern, aber das spielt sich sicher in den oberen Schwierigkeitsgraden ab, wahrscheinlich deutlich über IV und es ist mit ziemlicher Sicherheit sehr brüchig.
Also steigt man, wenn man das Steinmandl ziemlich oben am Kopf erreicht hat, hinab, um die Gratkletterei zu vermeiden. Für die Höhe dieses Abstieg gibt es nun viele verschiedene Aussagen in Führer und Internetbeschreibungen, uns kam es vor, als wäre der Abstieg mindestens eine Seillänge tief, also 40 – 50Hm (siehe Fotos, oben links am Kopf immer das Steinmandl zu sehen).

Schluesselstelle1

Schluesselstelle2

Schluesselstelle3

Von dort leicht über einen Steilhang empor zum Steig von den Stempelspitzen her und nordwärts zum Gipfel auf 2.670m. Bis hierher ca. 1 Stunde von der Hinteren Bachofenspitze.

Die Überschreitung vom Gipfel des Roßkopf zu den Stempelspitzen is ein wahrer Genuß einer leichten Gratkletterei, siehe die letzten beiden Fotos mit Manu und dem Gipfel der vorderen Stempelspitze im Hintergrund. Zeitbedarf Roßkopf bis zur Vorderen Bachofenspitze ca. 1 Stunde mit einigen, nicht zu unterschätzenden Höhenmetern (ca. 150Hm) im Aufstieg.

Schwierigkeit über die geamte Route nach unserem Empfinden nie über II-.

Weiter über das Stempeljoch in max. 2 Stunden bis zum Hackl.

 

Lamsenspitze

Schiclub Mils Bergsteigen 2012, Lamsenspitze
Eine nette Abwechslung. Mit der Rennläuferjugend am Klettersteig:

Das SC-Mils Bergsteigen führte die Wandergruppe zur Lamsenhütte und die Klettertruppe weiter auf die Lamsenspitze. Die geplante Überschreitung des Hochnissels und die Gratüberschreitung bis zum Klettersteig Brudertunnel wurden leider durch das wenig optimale Wetter vereitelt.
So ließen die Kletterer die Wanderer nach Ankunft auf der Lamsenhütte alleine und nahmen den Klettersteig über den Brudertunnel zum weiteren Ziel, der Lamsenspitze. Die Kletterei zum Brudertunnel war für alle ein rechter Genuß und der Höhepunkt, die Durchwanderung des natürlich entstandenen Feltunnels, der sogenannte Brudertunnel, ließ die Jugend staunen.

Viel Wind nach der Ankunft auf der anderen Gratseite und immer wieder leichtes Tröpfeln, ließ die weitere Wanderung am Steig zum Wettlauf mit dem zusehends schlechter werdenen Wetter werden.

Der Klettersteig nach der Lamsscharte war etwas leichter für die Klettersteigneulinge und so erreichten wir gegen 14 Uhr den Gipfel auf 2.508m.

Nach einer kurzen Foto- und Trinkpause brachen wir, bei Temperaturen um max. 7-10 Grad und 50kmh Wind wieder auf.
Nach der Lamsscharte bot noch eine gut gefüllte Reise etwas Abwechslung im Abstieg und Freude beim Duchlaufen.

In der Lamsscharte:


Eine Begegnung mit einer kleinen Gruppe Gemsen vor Erreichen der Hütte bildete den Abschluß der sportlichen Intensivtour dieses Tages. Immerhin 1.500Hm legte die Nachwuchsgruppe zurück; Berg Heil!

Von der Wandergruppe erklommen indes einige Teilnehmer die nahegelegene, leicht zu ersteigende, Hahnkampl Spitz und manch anderes Mädel baumelte auf den der Hütte umliegenden Wiesen mit der Seele.
Ein toller Hüttenabend mit Kartenspiel und guter Stimmung sowie eine recht kalte Nacht bildete den Abschluß des ersten Tages.


Der Sonntag erwartete und mit dichtem Nebel vor der Hütte auf 1.950m aber annehmbarer Temperatur und nach dem Frühstück, kurz vor dem Abmarsch ins Tal, erbarmte sich Petrus, lichtete den Nebel und gab den Blick frei auf die Lamsenspitze und die weitere Kette der Hinteraultal-Vomper Gipfel mit klarem, wolkenlosem Himmel.

Leider mußten wir dann für den Abstieg in den Nebel eintauchen und dieser hielt nicht nur bis zur Rast auf der malerischen, 250 Jahre alten, Stallenalm an, sondern auch bis zum Parkplatz Bärenrast auf knapp 1.000m, unserem Ausgangspunkt.

24 Teilnehmer hatten ein tolles Erlebnis.

29./30.09.2012

 

Rosskopf Südostgrat bis Stempelspitzen, eine Traumtour

Schon lange beschäftige ich mich im Halltal bzw. im Karwendel Ost mit Touren die nicht mehr bekannte oder normale Aufstiege darstellen. Immer nach dem Ziel alte, vergessene oder wenig begangene Routen zu entdecken. Nun habe ich eine solche ausgeführt: Rosskopf Südostgrat bis Stempelspitzen eine Traumtour

Der Rosskopf Südostgrat ist zwar unten allen Begfexen und Kennern des Halltales bekannt, jedoch dürfte es sich nur um eine gute “Handvoll” Bergsteiger handeln die diese Route wirklich nehmen. Das Gipfelbuch nennt einige Namen, die auf den spärlichen Seiten seit Beginn des neuen Gipfelbuches ca. 2002 immer wiederkehren. Manche davon mehrmals pro Jahr. Und es sind wenige Seiten, die seit der Neuauflage des GB beschrieben worden sind.
Meinen kurzen Gipfelaufenthalt nutzte ich auch, um eine Übersicht zu bekommen wieviele Personen den Rosskopf jährlich meistern und unterteilt auch mit welcher Route. Da man in diesem Kreis Bergsteiger auch den Anstieg bzw. die weitere Route mitteilt, konnte ich erkennen, daß bei ca. 70 Eintragungen ca. 120 Personen pro Jahr den Rosskopf besteigen, ganz grob in etwa die Hälfte davon über den SO-Grat. Somit müssen es mindestens 50 Personen sein, bzw. noch weniger verschiedene Individuen, denn manche machen die Tour bis zu fünfmal pro Jahr.
Wozu die Statistik? Vielleicht ist sie in ein paar Jahren Zeuge für Veränderungen die mit der Wahnsinnsaktion der Straßensperre ein Einklang zu bringen, oder auch die Folge davon ableitbar ist.

Wie auch immer, zuerst steht das Bergerlebnis. Und über dieses möchte ich nun berichten.

Die wunderschönen Tage des fortgeschrittenen August 2012 wären vergeudet, würde man nicht eine Bergtour damit verbinden. Die Fernsicht dieser Tage ist dermaßen verblüffend klar, daß ich einige Fotos nur aus reiner Neugier geschossen habe, um zuhause mit einer Kartenpeilung herauszufinden welcher Gipfel es westsüdwestlich gewesen ist, den ich noch nie vorher vom Karwendel aus gesehen habe. Ich bilde mir ein, es muß einer der hinteren Ötztaler gewesen sein und schätze die Fernsicht auf 70 bis 100km.

 

Der Einstieg dieser interessanten Route ist genau wie im AV-Führer beschrieben in einer gräßlich brüchigen Rinne ca. gute 150Hm vom W-Bandesteig höher zu finden, siehe die grüne Markierung:

 

Die orange Markierung mag eine Variante sein, oder auch der Normalanstieg; jedenfalls bin ich froh sie nicht genommen zu haben, denn knapp nach dem Einsteig kamen ganz schön bedrohliche Brocken heruntergebraust. Kurz danach sollte ich dann sehen, daß Herr Gamsbock in seiner Pracht an der rechten Gratflanke dafür verantwortlich zeichnete. Ich hatte in weiser Voraussicht einen Hut dabei, jedoch wissen wir, daß der nicht alles ist.

Weiter oben gibt es dann eine Art Verschneidung zwischen links, sehr steil in der Rinne weiter, oder rechts, etwas flacher auf einer glatten Platte, mit aufziehendem schlechten und sehr gebrächem Fels. Die Stelle ist unverfehlbar, ist sie doch tief orange gefärbt und sehr lehmig.
Ich entschied mich instinktiv für die Rinne links in etwas besserem Fels, jedoch insgesamt sehr brüchig und man fühlt sich teilweise zu Unrecht als “Lahninger”, weil sich auf den tief schuttbedeckten Schluchtböden kleinerer Steinschlag nicht verhindern läßt. Das ist nun der Vorteil; die Tour ist so wenig begangen, daß man keinen Kollegen gefährdet.

Am Ausstieg aus der teils bedrohlichen Rinne trifft man wieder auf den gut vetrauten grauweißen festen Karwendelkalk; dort wo er (fast) senkrecht emporsteigt fest und griffig, dort wo er weniger als 45° Neigung aufweist, mit viel Schutt bedeckt und teilweise trügerisch als Tritt zu verwenden.

Nun habe ich, die Route noch nicht kennend, wahrscheinlich einen Fehler gemacht und habe die Wand gleich nach dem Ausstieg aus der Rinne zu weit rechts (nordöstlich) genommen, was mir luftige 15Hm in senkrechtem Fels gleich am Abbruch in das Bachofenkar bescherte und den Puls zusätzlich in die Höhe trieb. Beim Abstieg glaubte ich dann zu erkennen, daß es links, weiter südlich, leichter gewesen wäre. Mir war es aber zu plattig und zu griffarm. Die echte, richtige Passage werde ich bei den Nachbesteigungen erforschen müssen:

 

Der Rest bis zum Gipfel ist Routinearbeit, jedoch kräfteraubend, teils schwer schuttbedeckt und steil. Trotzdem aber irgendwie interessant.
Die Bedeutung eines Steinmandl kurz unterhalb einer Scharte bei dem man, geleitet von der Routenbezeichnung “Südostgrat” geneigt ist rechts weiterzusteigen, jäh auf einem Turm endet an dem es auf allen Seiten nur sehr sehr tief in das Bachofenkar hinabstürzt, erkennt man ebendann, steigt die zehn Meter gerne wieder zurück und umrundet die Scharte. Von dort aus dürften es noch an die 100Hm zum Gipfel sein, den man dann stolz erreicht.

Über den Blick am 18.08.2012 habe ich eingangs philosophiert, nun der Abstieg auf vertrauter Gratroute zu den Stempelspitzen (Manuel und ich haben den Rosskopf bereits auf dieser Route im September 2006 gemeistert als er nicht ganz 13 Jahre alt war).
Der Abstieg bzw. die Gratüberschreitung zu den Stempelspitzen ist ein Genuß und die Fotos können die tolle Perspektive der Wirklichkeit gar nicht so gut wiedergeben. Trotzdem bitte ich alle Leser die Passagen genau anzusehen, es gibt dort vom “Bändchen” mit guten 5cm breiten Tritten bis hin zu “Schärtchen” die einen Spreizschritt erfordern und viele weitere variantenreiche Situationen bei den man all die erlernten Klettertechniken anwenden kann/muß. Dabei kann ich kaum eine IIIer Stelle erkennen die der AV-Führer in weiser Vorsicht erwähnt, für mich sind alle Passagen im II.ten Grad beheimatet.

An die Kondition stellt die Überschreitung aber wohl eine Herausforderung, oder es ist mir so vorgekommen, weil ich an einem der wirklichen Hundstage unterwegs war.

An der vorderen Stempelspitze angekommen kokettierte ich mit der Pfeiser- und Lattenspitze, aber ich hatte ja versprochen um 16 Uhr zuhause zu sein, um mit den Kindern in der alten Heimat Pirchat, Vomp ein Fest zu feiern. Daß daraus nichts wurde, wußte ich auf der vorderen Stempelspitze noch nicht. Also sauste ich hinunter, nahm bei Karl schnell ein Bier und dann noch eines  kurz vor dem Radldepot bei der Magdalena bei Werner.
Wie wolkenlos dieser Tag war zeigt ein Foto in der Galerie unten, dessen Perspektive jedem Halltalfreak bekannt sein wird, und man muß schon ganz genau hinsehen, um erkennen zu können, daß da wirklich ein Wölkchen am Himmel war.

 

Insgesamt 6:45 Stunden ab Mils mit dem Radl und retour bis Magdalena, wobei der Aufstieg von Mils bis zum Gipfel in 4:20 gemeistert wurde. Ohne den Versuch eine Spitzenzeit zu erreichen, da es die Premiere war und die Route auch erst erforscht werden mußte.

Rainer Antretter 20.08.2012