Archiv der Kategorie: Bergtouren Sommer

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Schitour Seespitze Zillerkamm, 2.362 m

Etwas niedriger als der bekannte und vielbesuchte Torhelm, dem man sich auf der landschaftlich phantastischen Schitour zum Greifen nähert, liegt die Seespitze. Sie liegt weiters eingebettet zwischen dem mächtigen Brandberger Kolm im Südosten und eben dem Torhelm im Nordwesten. In ihrer südlichen Begrenzung befindet sich das Brandberger Joch.

Seespitze Gerlos, 2.362 m

Durch ihre Schartenhöhe stellt die Seespitze als Hochpunkt der Rippe einen Gipfel dar, eigentlich aber ist sie eine tektonische Laune, ein Einschub namens Kirchspitzschuppe zwischen dem Kalkmarmor des Brandberger Kolm und dem Hochstegenkalkmarmor am Fuße des Torhelms. Sie besteht im Gegensatz zur unmittelbaren Umgebung aus Quarzphyllit und Glimmerschiefer.

Aufstieg über den Almweg zur Weißbachalm

Der Aufstieg zur Seespitze erfolgt vom Gasthaus Kühle Rast im Gerlostal aus. Direkt am Gasthaus führt die Schotterstraße zu einem im Wald gelegenen Parkplatz, für den man 2023 keine Münzen vorhalten muß. In einer der ausgeschobenen Buchten stellten wir das Fahrzeug ab und trugen sie Schi bis hinter den Schranken, an dem der Aufstieg zur Weißbachalm beginnt.

Almweg gesäumt von Sträuchern im unteren Teil

Freies Gelände begleitet den Aufstieg bis oberhalb der Alm, bei welcher der Weg in den Wald zum Mittelleger der Weißbachalm eintaucht. Der Aufstieg erfolgt im Blickrichtung Süden nicht hin zur Schwarzachtalalm, sondern rechts über die strauchbewachsenen Hänge hinauf, ohne direkte Sicht zu den Almgebäuden.

Almwiesen mit den Giebeln der Weißbachalm schwach sichtbar

Bis zur Alm werden 350 Hm zurückgelegt. Im mittleren Teil der Wiesen wird der Strauchbewuchs lichter, säumt dann nur noch die Straße und weicht im oberen Teil schlussendlich vollständig bis zur Alm. Sie geben auf dem breiten Rücken bestes Schigelände frei. Wir nahmen großteils den Weg zum Aufstieg, jede denkbare Abkürzung über die Wiesen ist jedoch machbar.

an der Weißbachalm

Etwa nach einer Viertelstunde im Aufstieg erblickten wir die Giebel der Hütten der Weißbachalm ober uns, folgten aber der Straße mit angenehmer Steigung weiter. Erst vor der letzten Kehre unterhalb der Alm  benutzen wir eine Abkürzung auf den Wiesen, um die Alm links liegen zu lassen und in den Wald zum Mittelleger einzutauchen.

schöner Aufstieg durch die Wiesen des Mittellegers

Die Strecke durch den Wald ist recht flach und in einer Viertelstunde gemeistert. Ein Stichweg zweigt im Wald einmal rechts ab, der jedoch nur zu einer Wiese führt. Gegen das Talinnere lichtet sich der Wald und gibt den Blick auf den Mittelleger der Weißbachalm frei. Die Almhütte selbst wird erst später erblickt, am Aufstieg neben dem Wald zur Linken.

Weißbachalm Mittelleger

Bereits am Weg in den Wald, unten am Niederleger, besticht der Blick auf die imposant aufragende Spitze im Talhintergrund und von der Position am Mittelleger aus verstärkt sich der Eindruck weiter. Sonderbar dabei ist, daß die Spitze keine Bezeichnung führt, denn Gipfelstatus hat die Spitze allenfalls.

am Schwemmboden angelangt

Rechts daneben befindet sich der Mitterwandkragen, ein Gipfel mit gerade der definitionsgemäßen Mindestschartenhöhe zum Brandberger Kolm. Für den Sommer wäre hierzu die Überschreitung der drei Spitzen und die Runde über die Falken zur Höhenbergscharte und zurück zur Kühlen Rast sicher eine lohnende Sache.

Aufstieg auf der Rippe, die durch tektonischen Einschub der Kirchspitzschuppe entstand

Mit fortschreitender Höhe tritt der Brandberger Kolm, der beherrschende Berg im Zillerkamm, majestätisch hervor und ab dem Plateau oberhalb der Alm mit der Bezeichnung Schwemmboden, bleibt er ständig im Blickfeld.

erstmaliger Blick auf den Torhelm, der bis dorthin die selbe Anstiegsroute teilt

Die Route wendet sich am Schwemmboden von Süd auf Südwest und findet vollständig auf der oben erwähnten Kirchspitzschuppe statt. Die Mittelrippe auf der man steigt befindet sich zwischen den Nordausläufern des hohen Zillerkamms linker Hand und der Geländestufe auf die Rippe des Torhelms. Zu beiden Seiten also ein Talgrund, links steil abfallend, rechts weniger.

einige Kuppen sind zu erklimmen, die unteren ohne Höhenverlust

Die Route wendet sich am Schwemmboden von Süd auf Südwest und findet vollständig auf der oben erwähnten Kirchspitzschuppe statt. Die Mittelrippe auf der man steigt befindet sich zwischen den Nordausläufern des hohen Zillerkamms linker Hand und der Geländestufe auf die Rippe des Torhelms. Zu beiden Seiten also ein Talgrund, links steil abfallend, rechts weniger.

 

Rückblick auf den Aufstieg, hinten mittig die Kirchspitze, bis zu der die Glimmerschiefer und Phyllite reichen

Über malerischen Zirbenbestand wird weiter angestiegen und hinter der nachfolgenden Kuppe kann der Torhelm eingesehen werden. Die Seespitze tritt erst nach weiteren Kuppen ins Blickfeld. Landschaftlich beeindruckend zieht sich die – man könnte sie als Hahnenkamm bezeichnen – Rippe in moderater Steigung empor und überwindet einige kleine Kuppen, ab und zu mit ein paar Metern Höhenverlust.

ein hoher Gratbuckel wird rechts umgangen

Gegen das Ende des Hahnenkamms hin verbreitert er sich hin zu einem recht flachen Plateau, bis zum Ende hin die Seespitze aufragt. Vorher noch gilt es einige Höhenmeter zu einer Einsattelung vor einem letzten Kopf einzubüßen.

der Torhelm auf einer flacheren Passage zu sehen

Er wird aber nicht komplett erstiegen, sondern auf seiner linken (südöstl.) Flanke in halber Höhe umrundet und die Position vor der kurzen Abfahrt bietet einen schönen Blick zum Gupf der Seespitze direkt am Brandberger Joch. Von dort werden die letzten 100 Hm auf die Seespitze angegangen.

letzter Buckel am Kamm, bei dem davor und dahinter Höhe eingebüßt wird

Etwa 15 Hm Abfahrt von der letzten Kuppe leiten auf eine mäßig geneigte Schulter, die zum Brandberger Joch und zur Schneespitze führt. Stets das Ziel vor Augen erreicht man eine Hochfläche mit einer flachen Kuppe links und eine kleine Einsattelung mit dem letzten steilen Anstieg auf die Seespitze, fast mittig im Tal.

Seespitze links, Torhelm rechts, vom letzten Buckel aus gesehen

Mit einigen Spitzkehren wird der Grat erreicht, dem – bei unserer Begehung – weitgehend aperes Gratgelände folgte und wir somit nicht die Gipfelkuppe der Seespitze mit Schi erreichen konnten. Die letzten 20 Hm mußten wir zu Fuß absolvieren. Im Hochwinter sollte es aber möglich sein die Gipfelkuppe mit Schi zu erreichen.

ein paar Spitzkehren bis zum Ostgrat der Seespitze

Wir ließen uns auf der ersten Gipfelkuppe nieder und fragten uns, ob die folgende Kuppe nicht leicht höher wäre, welches jedoch durch eine Überprüfung im TIRIS zu verneinen ist, sie ist um etwas mehr als einen Meter niedriger und der Blick, der auch in direkte Richtung zum Pangert und zum Rastkogel schweift, täuscht somit.

Gratverlauf auf der Seespitze nach Westen mit den schönen Schitourenzielen der Tuxer

Im Nordgrat des Rastkogels wäre noch der Rosskopf zu nennen, der eine unvergessliche Schitour von Hochfügen aus darstellt. An der Schnittlinie des Westgrates des Torhelms gegenüber kann gerade noch der Kraxentrager ausgemacht werden, der ebenfalls von Hochfügen aus begangen wird. Er befindet sich vor den Spitzen der Bettelwürfe im Karwendel.

phantastischer Tiefblick auf das Tuxertal mit Tuxer Alpen und Tuxer Hauptkamm der Zillertaler Alpen mit dem Olperer

Zur Linken des westlichen Gratverlaufes der Seespitze finden sich die Schitourenziele in den zentralen Tuxern, die fast alle auf diesem Blog beschrieben sind. So wären die Hippoldspitze, der Malgrübler – mit einer besonders schönen Anstiegsvariante -, Torspitze, Grünbergspitze, Naviser Sonnenspitze, Pfoner Kreuzjöchl und der Geier zu nennen. Rund um den Geier läßt sich die phantastische Wattentalreibn als Schitour ausführen.

Beginn des Ahornkammes mit der Ahornspitze links

Als Besonderheit für eine Sommerbegehung sollte unbedingt der Lizumer Reckner mit Aufstieg über die Tarntaler Köpfe und die Lizumer Sonnenspitze und begangen werden, als mäßig schwierige Gratkletterei die dolomitische Kalkwand und der Olperer als Hochtour.

der beliebte Torhelm im Norden

Bis tief in die Stubaier Alpen mit dem massiven Habicht als signifikanter Punkt reicht der nach Süden weitergeführte Blick von der Seespitze und kurz vor dem Schnittpunkt der Silhouette mit dem abfallenden Tuxerkamm, befindet sich noch die formschöne Hornspitze, der letzte Gipfel in den Tuxern, die am Tuxer Joch in den Tuxerkamm der Zillertaler Alpen übergehen.

Seespitze Gerlos, 2.362 m

Gegenüber des Zillergrundes die mächtige Ahornspitze, ebenfalls ein schönes Schitourenziel, das noch zu absolvieren ist. An ihrem abfallenden Nordostgrat befindet sich der Hochfeiler, höchste Gipfel der Zillertaler.

der namensgebende Gipfel des Zillerkammes über dem Autor, die Reichenspitze

Gegen Südosten hin befindet sich der namensgebende Berg der Gruppe in dem sich auch der Zillerkamm befindet, die Reichenspitze. Sie ist am abfallenden östlichen Gratverlauf des Brandberger Kolm-Massiv gerade noch zu sehen und wird fast zur Gänze von der Wildgerlosspitze verdeckt.

im Osten die Gerlosberge mit der kühnen Wechselspitze im rechten Bilddrittel;

Genau im Osten befindet sich die Wechselspitze, deren Nordflanke beim Bier nach der Tour auf der Hotelterrasse von Gmünd aus einen gewaltigen Eindruck macht. Sogar der Hohe Dachstein ist bei guter Sicht in 129 km Entfernung oberhalb des Schnittpunktes des letzten Gratabfalls der Gerlosberge von der Seespitze aus sichtbar, jedenfalls aber der Hochkönig in 88 km Entfernung.

unser Abfahrtsgelände im Norden der Rippe

Im Nordwesten rundet der Große Rettenstein, der markanteste Gipfel der Kitzbüheler Alpen, den Blick auf markante Berge ab. Ganz links (fast nördlich), kurz vor dem Schnittpunkt mit dem Ostrücken des Torhelms im Tal gegenüber befindet sich sein Bruder in 11 km Entfernung, der Torhelm in den Kitzbüheler Alpen, mit 2.494 m um gut 40 m höher. Die Schitour auf ihn führt über den Langen Grund und durch die lange Talstrecke nicht viel begangen. Eine interessante Alternative vom Märzengrund im Zillertal findet sich bei Jürgen.

wenn auch kein Pulverschnee mehr, dennoch weich zum Schwingen

Unsere Abfahrt wählten wir pendelnd zwischen einigen Millionen Jahren der Entstehungsgeschichte auf der Nordseite der Rippe, zwischen derselben und dem Kamm auf den Torhelm. Dabei durchfuhren wir weichen Schnee am Gipfelhang bis in den Graben hinab.

in diesem Tal läßt es sich auf dem Nordhang wunderbar abfahren

Auf dem Nordhang des mittelbreiten Grabens fanden wir akzeptable Bedingungen mit wenig verharschter Oberfläche vor, am Südhang dann weiter unten feinen Firn, der sich mit festem Untergrund tadellos befahren ließ.

Der Wechsel zwischen Nordhang und Südhang erfolgt an einer Stelle an der der Nordhang sehr steil wird und die Querung des Weißbaches nahe liegt. Etwa 300 m weiter unten muß dann nochmals auf den Nordhang gequert werden, um die Aufstiegsroute wieder zu erreichen.

zeitlose Blicke in wunderbarer Landschaft

Oberhalb des Mittellegers der Weißbachalm verließen wir die Aufstiegsroute wieder, um den schönen Nordhang zum Almbecken abzufahren, der auch sich noch gut fahrbar zeigte. Ab dem Almgelände dominierte an diesem warmen Tag dann Firn bis hinab zum Parkplatz.

Rückblick auf die schöne Aufstiegsrippe und das Abfahrtstal rechts

Leider fiel das Gasthaus zur Kühlen Rast um unseren Besuch um. Leider, weil sich Gasthäuser an Berg- und Schitourenrouten mit Angebot und Öffnungszeiten nach der Ankunft der Gäste richten es sich deshalb generell verdient haben dort einzukehren.

Weißbachalm Mittelleger

Allerdings kann in diesem Fall keine Auskunft gegeben werden, da wir bei Sonnenschein unbedingt im Freien sitzen wollten und die Kühle Rast das nicht bietet. So steuerten wir die Terrasse des Familienhotels Almhof an und ergatterten einen Tisch zwar mit Glasdach darüber, aber mit direkter Sonnenbestrahlung vorne am Geländer. Von dort ein bäriger Rückblick auf den Brandberger Kolm, eine Vorkuppe des Torhelms und auf den Seichenkopf.

Ansicht des Zillerkammes mit dem Brandberger Kolm, einer Vorkuppe des Torhelms und dem Seichenkopf

Die schöne Tour auf die Seespitze nahm 4:45 Stunden in Anspruch, incl. aller Pausen. Die Strecke beträgt 5,7 km und die Aufstiegsarbeit erfolgt über 1.160m.

Anm. d. Verf.: in mancher Literatur taucht im Umfeld der Seespitze die Bezeichnung Speikbichl in der Nähe der Seespitze auf. Es konnte jedoch nicht lokalisiert werden welcher Hochpunkt damit gemeint ist. Eventuell handelt es sich um den runden Bichl südlich der Seespitze zum Brandberger Joch hin.

Mils, 18.03.2023

Schitour Pangert, 2.550 m

Eine versteckte Schönheit könnte man die Schitour auf den Pangert mit treffenden Worten beschreiben. Und abgelegen, trotz der Nähe des Schigebietes Mayrhofen, das ist sie mit Sicherheit genau so wie sie auch landschaftlich einen ganz eigenen, nicht alltäglich zu erlebenden Reiz ausstrahlt. Man sei hinsichtlich ihrer Begehung jedoch entschlossen sie rechtzeitig im Spätwinter zu absolvieren, denn die Schneeauflage im Südost gerichteten Aufstieg zum Hochleger der Sandegg Alm schwindet gerne früh im Jahr.

Tourengruppe am Pangert mit Herwig, Andrea, Hermann und Bärbel

Mit einem Jahr Verspätung schafften wir es im schneearmen Winter 2022/23 gerade noch rechtzeitig die schöne Schitour zu absolvieren. Den Aufstieg zum Hochleger der Sandeggalm erlebten wir auf seiner rechten Seite schon teilweise fleckig aper im unteren Teil, sodaß wir auf die Schattenseite, die vom Waldrücken über den sich die Möslbahn hinaufzieht gebildet wird, wechselten und dort bessere Schneeverhältnisse vorfanden. Das im Aufstieg zum Hochleger teilweise recht steile Gelände ist mit Sträuchern gespickt, sodaß sich eine vorausschauende Spurwahl als vorteilhaft empfahl.

Start beim Parkplatz Gasthaus Mösl bzw. gegenüber Almhof Roswitha

Weiter oben wechselten wir hinüber zu den Holzgebäuden des Hochlegers. Der direkte Aufstieg auf den Gratkamm vor dem Tal zum Pangert wäre auch möglich, jedoch bietet der Abstecher über die Alm phantastische Ausblicke auf dem schönen Gratkamm, der sich bis hinab ins Hochtal des Hochschwendbergs zieht.

nach dem Waldweg ins offene Gelände der Sandeggalm

Der schönste Blick bei der Ankunft am Gratrücken ist wohl jener in Richtung des weiteren Routenverlaufs auf den Pangert. Einem schmalen Gletschertal gleich, dennoch dadurch nicht entstanden, zieht die Talfurche nach oben mit beeindruckender, direkter Sicht auf den Gipfel des Pangert an dessen Ende.

über die freien Almweiden erfolgt der Aufstieg

Das Aufstiegsgelände vom Tal bis über den Sandegg Hochleger ist als Bergsturzgebiet geprägt und bereits unten am Sandeggalm Niederleger durch große Felsblöcke im Hang erkennbar. Durch ihn, den Sandeggalm Niederleger schlängelt sich der Aufstieg durch den Hang empor.

Sandeggalm Niederleger

Im Aufstieg mußten wir uns selbst im beginnenden März des schneearmen Jahres 2023 im linken Teil des Hanges – dem durch das Gelände eher sonnengeschützten Teil – halten und dort in kurzen Serpentinenstrecken emporarbeiten.

im Hang zum Hochleger musste in Aufstiegsrichtung links queren, da rechts bereits große apere Stellen den Aufstieg behinderten

Weiter oben, unter bereits besserer Schneelage, beschlossen wir am Sommerweg entlang zum Sandegg Hochleger hinüber zu wechseln. Verlockend sonnig erschien der Aufstieg auf den Rücken oberhalb der Alm. Alternativ könnte man in direkter Linie weiter ansteigen, allerdings steil.

Beginn der Querung zu den Almgebäuden des Hochlegers der Sandeggalm

Diese Entscheidung war landschaftlich betrachtet auch die richtige. Oberhalb der Almgebäude stiegen wir zwar in firngeprägtem Altschnee weiter, die Landschaft gegen die Kammhöhe und weiter auf dessen Rücken ist jedoch malerisch und den Umweg allemal wert.

Sandeggalm Hochleger

Am Kammrücken bietet sich von einem Jägermarterl aus ein schöner Ausblick auf die Talgegenseite mit Sidanalm und Rastkogelhütte. Zwischen den letzten Zirben schlängelt sich der Aufstieg über die Kammhöhe entlang bis unter die steileren Felsen des oberen Teils des Kammrückens, der dort bereits eine gratartige Ausprägung besitzt.

am Jägermarterl ist die Grathöhe erreicht, im Tal gegenüber die Sidanalm und die Rastkogelhütte

Eigenartigerweise befindet sich die namensgebende Bergspitze der Sandeggalm ein Tal weiter westlich, das Sandegg, mit schroffer Ausbildung seiner in das trennende Tal abfallenden Hänge. Von Sand kann bei der diesseitigen Betrachtung des Sandeggs keine Rede sein, besteht er doch aus dem generellen Baumaterial der Tuxer und unserer unmittelbaren Umgebung, aus Phylliten und thront dort steil auf der Gegenseite des Talübergangs als dessen höchste Erhebung.

bei einer kurzen Trinkpause in das malerische Tal hinter dem Gratrücken geblickt

Ein für die Tuxer Alpen ungewöhnlich langes, schroffes Tal zieht nun hinter dem Übergang vom Rücken, der in selbiges leitet, zum Gipfel des Pangert hinauf. Vom Übergang aus kann der Pangert mit einem Höhenunterschied von gut 500 Hm bereits in beeindruckender Weise eingesehen werden. Ebenfalls wird ein Großteil des Aufstiegs bis zur Steilstufe sichtbar.

im Hintergrund eine der Spitzen, die am rechten Talrand den Grat zum Pangert bilden

Dem steilen Hang, durch den sich der Übergang zieht, kann, wenn man ihn bei zweifelhafter Lawinensituation nicht anschneiden möchte, ausgewichen werden indem weiter unten, an einem Felsköpfchen anstelle links über den Buckel aufzusteigen, rechts ins Tal zu wechseln. Der steile Hang wird somit im Tal umgangen. Die Spuren treffen sich nach etwa 15 min des Aufstiegs im Tal wieder.

der malerisch beeindruckende Aufstieg am Gratbuckel könnte lang andauern

In unserem Fall erreichten wir das einsam schöne Tal mit einigen hausgroßen Felsbrocken als Kontrast in der Schneedecke relativ unverspurt. Die Aufstiegsspur geleitete uns bergwärts, jedoch waren keine Abfahrtsspuren in den schönen Hängen zu sehen. Die Gruppe vor uns hat sich sehr am sehr steilen südseitigen Hang orientiert, um zum Übergang zu gelangen.

er wechselt jedoch nach wenigen Minuten zur Querung

Das wäre nicht notwendig gewesen, denn die schönen Hänge kann man bis unten hin befahren, bevor man mit etwas Schwung bei der Abfahrt den Übergang wieder erreicht. Über diese Situation freuten wir uns natürlich, weil außer uns niemand aufstieg.

hier treffen die Spuren wieder zusammen, links im Bild die Umgehung des steilen Hangs

Über die schöne Landschaft hinweg stiegen wir mit einigen Serpentinen fast bei Windstille bis zur Steilstufe auf.  Dort änderte sich die Situation drastisch. Eingetaucht in den Schatten der südöstlichen Talbegrenzung und mitten in der Düsenwirkung der engen Steilstufe kämpften wir gegen talwärts gerichteten thermischen Wind und jede Menge Triebschnee, der die Spur völlig bedeckte und die Sichtbarkeit derselben auslöschte.

bäriges Aufstiegsgelände im Tal voraus

Diese Passage mag bei mehr als mäßiger Lawinenwarnstufe ein Kriterium sein die Tour nicht zu unternehmen. Die Hangneigung erreicht dort auf einer kurzen, aber engen Strecke, signifikant mehr als 35°. Die Enge der Steilstelle im oberen Teil umfasst im Falle eines Abgangs ein großes Einzugsgebiet von Südost, die Hanglage ist nordwestexponiert und die Topografie begünstigt durch ihre Düsenform die Ansammlung von Triebschnee.

im Flachteil vor der Steilstufe

Das Trogtal an sich, vor allem im letzten Teil vor dem Sattel, besitzt durch seine Form und Flankenneigung Potential an Lawinenabgängen von Nordwest bei sehr eingeschränkter Fluchtmöglichkeit.

Aufstieg im großteils mit Triebschnee zugewehtem Steilstück

Wer jedoch Vorsicht walten läßt und bei einwandfreien Bedingungen mit schönem Wetter aufsteigt, findet im oberen Teil eine spektakuläre Kulisse für eindrucksvolle Bilder vor. Im Aufstieg durch den Trog besticht die Aussicht auf das in der Sonne glänzende Gipfelkreuz des Pangerts.

Rückblick oberhalb des Mittelteils

Am Sattel angekommen eröffnet sich die Sicht auf die hohen Gipfel im Tuxer und Zillertaler Hauptkamm ebenso, wie auf das Schigebiet am Hoarberg. Fast eben könnte man auf der Hochfläche und dem folgenden sanften Grat zum Schafskopf und weiter zur Hoarbergbahn gelangen.

traumhafte Szene des Aufstiegs im Trogtal, rechts hinten der Kreuzgipfel des Pangerts

Die letzten 50 Hm zum Pangert Kreuzgipfel erfolgen mit einigen engen Spitzkehren über den Steilhang auf den Gipfelfelsen. Wenn er auch nicht der Pangert selbst ist und sein Gipfelkreuz dies verhüllt, so ist er doch das Ziel. Der Pangert selbst, eine unscheinbare felsige Kuppe, liegt 80 m nordwestlich des Kreuzgipfels und ist um 5 m höher als der Kreuzgipfel, der für den Bergsteiger sinnvoller als Gipfelpunkt anzunehmen ist.

rechts die steile Flanke zum Pangert

Vom Gipfel besticht der Überblick über die Zillertaler Dreitausender und das beeindruckende Massiv des Rastkogels. Des Rastkogels Südostgrat bildet den Standpunkt des Gipfelkreuzes und die ins Tal nach Mayrhofen und ins Tuxertal abfallenden Teilgrate.

Blick in den Norden nach Hochfügen mit den dortigen Schitourenzielen

Gegen den Uhrzeiger, beginnend in Hochfügen im Nordosten, finden sich viele schöne Schitourenziele. Mit Marchkopf, Kraxentrager, Kuhmöser, Kellerjoch, Sonntagsköpfl, Gilfert und der Traumtour von Hochfügen auf den Roßkopf, wobei dieser nur vom geodätischen Pangert Gipfel aus sichtbar ist. Den Abschluß im Nordwesten bildet der Rastkogel.

im Westen die Gipfel des Tuxer Hauptkamms, Kleiner Kaserer, Olperer (Bildmitte) und Hoher Riffler

Vom Westen bis Südosten fallen ins Auge, der Kleine Kaserer am Nordgrat des Olperer, der Hoher Riffler mit seiner runden Gipfelkuppe, der Große Möseler, die Hornspitzen, die Zsigmondyspitze, der Schwarzenstein, der Große Löffler, in nächster Nähe im Tal gegenüber die Ahornspitze, der Rauchkofel, die Dreiherrenspitze und die Reichenspitzgruppe.

Im Süden die Dreitausender des Zillertaler Hauptkamms, Größer Löffler im linken Drittel, Großer Möseler im rechten

Der Blick reicht im Südosten weiter zum Großvenediger und zum Großglockner, letzterer in 71 km Entfernung.

gegenüber die Ahornspitze und rechts der Stillupgrund

Die Abfahrt wählten wir entlang der Aufstiegsstrecke. Es gibt anscheinend noch die Möglichkeit ein Tal weiter südlich abzufahren, wie Spuren es verrieten, die weiter unten wieder zum Vorschein kamen. Allerdings kannten wir das Gelände zu wenig, um diese Möglichkeit zu erkunden.

Pangert, 2.550 m

Über den Steilhang ruppig hinab fuhren wir in das Trogtal ein, in dem die Schneeverhältnisse durch den Triebschnee weicher waren. Bis zum Beginn der Steilstufe wechselte die Schneedecke mit windgepressten Partien ab.

Blick durch das Aufstiegstal bis zur Sandeggalm

In der Steilstufe herrschten großteils weiche Verhältnisse und im Steilen löste Treibschnee kleine Rutscher aus, die uns die zu befahrende Maximalneigung vorgaben. Trotz leicht inhomogener Schneedecke im schattigen Teil der Abfahrt ließ sich eine angenehme Abfahrtslinie finden.

Unten im sonnenbeschienen Teil, der auch schon in den flacheren Hangteil überging, durften wir uns auf die unbefahrenen Passagen freuen. Während die Spuren der früheren Befahrungen alle im steilen Hang rechts der schönen Flächen verliefen hatten wir das gesamte Gelände zur Erstbefahrung zur Verfügung.

Rückblick auf die Abfahrt nach der Steilstufe

Unten nach der Querung auf die Rippe zur Sandeggalm entschieden wir uns nicht über den Aufstieg bis zur Alm zu fahren, sondern auf der rechten (südöstlichen) Seite zu bleiben, um dort den noch vorhandenen Pulverschnee zu nutzen.

schönstes Gelände oberhalb der Sandeggalm

Im weiteren Verlauf der Abfahrt erreichten wir recht bald verkrustete Parteien, denen mühevoll im Schatten durch die südlich gelegene Felsrippe ausgewichen werden konnte. Dichtes Strauchwerk behinderte die Abfahrt im Weichen jedoch massiv, sodaß wir beschlossen auf die sonnige Nordseite des Hanges auszuweichen.

Rückblick auf den Pangert

Dort war zwar Firn aufzufinden, dieser jedoch mit dem bereits niedrigen Sonneneinfallswinkel schon im Erhärten begriffen. Weiters mußten wir eine rechte Slalomfahrt um die bereits zahlreichen aperen Stellen fahren, wodurch sich die Abfahrt schweißtreibend gestaltete. Frühjahrserlebnisse eben.

im oberen Teil der Sandeggalm noch Pulverschnee als Abfahrtserlebnis

Für die landschaftlich überraschend schöne Schitour müssen 1.215 Hm bezwungen werden. Die Hangexposition bis zum Hochleger der Sandeggalm erfordert frühe Begehung im Jahr, besonders in schneearmen Wintern. Anfang bis Mitte März dürfte ein Idealzeitpunkt sein, um sich im Tal hinter der Sandeggalm schon genügend Licht zu erfreuen.

epischer Blick auf den Brandberger Kolm links und die Ahornspitze rechts, im Hintergrund die Kleinspitze, schließlich der schöne Rauchkofel

Wir haben für die 4,8 km lange Strecke 5:10 Stunden benötigt, incl. aller Pausen und dem Wechsel im Aufstieg auf die Schattenseite.

letzte Eindrücke einer schönen Schitour

Der Gasthof Mösl ist momentan aufgelassen und wir parkten dort am Seitenstreifen zur Hoteleinfahrt. Oben auf der Kuppe gegenüber dem Almhof Roswitha befindet sich ein kleiner öffentl. Parkplatz.  Der Almhof Roswitha empfiehlt sich darüber hinaus zur Einkehr nach der Tour – die Moidl bewirtet dort Tourengeher auf Zillertaler Art.

Mils, 05.03.2023

Schitour Sonntagsköpfl, 2.244 m

In Hochfügen gelegen, stellte die Schitour auf das Sonntagsköpfl eine kurze Tour dar, die im schneearmen Winter 2022/23 nach wochenlanger Schönwetterperiode und halbwegs ergiebigen Schneefällen an diesem Wochenende eine gute Möglichkeit ergab, auch bei stürmischer Nordströmung eine Unternehmung auszuführen.

Herwig und Andrea am Sonntagsköpfl, 2.244 m

Schneesicher, mit dem Start auf 1.460 m gelegen, sowie hinsichtlich der Hangneigung eine wenig durch Lawinen gefährdete Schitour, haben wir eine passende Auswahl für die Wetterverhältnisse getroffen. Allein dichter Nebel oberhalb des Waldes störte in einem Ausmaß, daß für den oberen Teil eine erneute Begehung notwendig wurde. Der Rest der Tour war ein nettes Erlebnis.

Start beim äußersten Parkplatz Hochfügen

Dem Schitrubel ausweichend, am Beginn des Parkplatzes in Hochfügen, beginnt der Aufstieg über die Loipe talauswärts. Die Parkgebühr von fünf Euro entrichtet man am Automat weiter drin am Parkplatz, oder an der ersten Liftkassa.

auf der langen Wegstrecke entlang der Loipe Richtung Maschentalalm

Der leicht ansteigenden Loipe folgt man ganze 1,7 km und legt dabei 110 Hm zurück, wofür man – je nach Geschwindigkeit – mit einer Aufwärmzeit zwischen 20 und 30 min in das Waldgelände einsteigt.
Der Einstieg in den Wald ist nicht markiert und es mag mehrere Abzweigungen geben.

Einstieg in den Wald nach der langen Linkskurve

Neuschnee bei unserer Tour ließ nur einen einzigen Einstieg erkennen und zwar etwa 30 m nach der langgezogenen Linkskurve, die in den Graben des Maschentalbachs führt. Es ist auch möglich nach Belieben vorher im Wald zu verschwinden, weiter oben treffen alle Anstiege zusammen.

Aufstieg im Wald

Der Aufstieg im Wald führte bei unserer Begehung über schön verschneites Gelände durch angenehm lichte Passagen bergauf. Der Anstieg wird rasch steiler und erreicht gegen die Waldgrenze hin auf kurzen Strecken die Maximalsteigung von etwa 30° und leicht darüber.

malerische Waldpassagen

Auf dem freien Gelände kam Freude im Hinblick auf die pulverige Abfahrt auf, die aber gleich etwas eingedämmt wurde, nachdem sich das ständig größer werdende blaue Loch in der Wolkendecke wieder zusehends verdunkelte. Dieses oft zu beobachtende Phänomen nach Niederschlägen sollte unseren Aufstieg und auch die Abfahrt im oberen Teil kräftig trüben.

bestes Aufstiegs- und Abfahrtsgelände

Etwa auf 1.850 m, nach einem Übergang auf flacheres Gelände und einer Baumgruppe, wurden wir von einer äußerst dichten Nebelbank eingehüllt, die leider das Aus für die weitere fotografische Dokumentation der schönen Schitour bedeutete.

an der Waldgrenze wird der Anstieg etwas steiler

Die Spuren leiteten uns verlässlich weiter nach oben, wenngleich sie auch an manchen Stellen gesucht werden mußten, vor allem bei abgeblasenen Übergängen auf kleinen Kuppen. Die Spur folgt durchwegs dem Südostrücken, der nach dem Auftauchen aus dem Wald stetig nach oben führt. Rechts ein Graben, der sich parallel dazu bis in die Hälfte des Anstieges hinaufzieht.

bärige Szenen bei Neuschnee

Nach etwa 2/3 der Strecke wendet sich die Route für eine längere Strecke nach rechts (nordöstlich), um direkt auf den Rücken zu gelangen, auf der sie weiter südwestwärts hinauf führt. Weiter oben erkannten wir dann die Stahlschneebrücken, die unweit des Gipfels dessen baldiges Erreichen anzeigen.

Baumgruppe am beginnenden Flachstück, leider ab hier starker Nebel

Die Gipfelkuppe des Sonntagsköpfls  ziert ein Holzkreuz aus 1981 und die Windstation des LWD, die auch für die Tourenplanung dient. Bei unserer Begehung hatten wir Wind auf Nordost mit 30 bis 40 km/h und etwa -15°C, welche sich markant an unseren Fingern bemerkbar machte.
Vom größeren Bruder, dem Gilfert, war nicht einmal eine Flanke zu sehen.

Bei Wind und Nebel am Sonntagsköpfl

Nach dem Abfellen und Rüsten zur Abfahrt nahmen wir diese ohne Gipfelrast auch sogleich in Angriff. Sie gestaltete sich im dichten Nebel bis hinab auf die ebene Fläche (~ 1.900 m) schwierig. Nach dieser Höhenmarke tauchten wir schlagartig aus dem Nebel heraus. Lediglich der Schneefall blieb erhalten.

Einige schöne Hangpartien konnten wir schließlich abfahren, ohne Angst haben zu müssen, irgendwo aufzufahren, oder irgendwo über Felskanten hinabzustürzen. Leider währte dieses Vergnügen nur kurz oberhalb des und im Wald bis hinab zum Weg mit der Loipe.

wieder zurück am Weg

Da wir im Wald in der Falllinie abfuhren erreichten wir den Weg auch an anderer Stelle als wir im Aufstieg in den Wald eingestiegen waren und zwar etwa 250 m vorher in Richtung Hochfügen zurück. Tückisch hierbei der Wassergraben neben dem Hang. Die Strecke am Weg zurück zum Parkplatz kann bis auf kurze die Anbindung an die Straße ohne Anschieben abgefahren werden, bei der Anbindung sind ein paar Höhenmeter zu überwinden.

Ende einer an sich schönen kurzen Schitour, diesmal leider ohne Sicht am Ziel

Eine schönere Variante besteht durch die Abfahrt südlich des Sonntagsköpfls über die Lamark-Almen Mittelleger und Niederleger. Diese Strecke setzt allerdings gute Sicht voraus, da sie mit steilen Passagen und mit Schrofen versetzt ist.

Route Schitour Sonntagsköpfl

Für die kleine Schitour haben wir gesamt 3 Stunden benötigt, wobei hier beachtet werden muß, daß die Abfahrt aufgrund des Nebels stellenweise kaum schneller möglich war als der Aufstieg. 800 Hm sind zurückzulegen.

Mils, 26.02.2023

Schitour Kleine Kreuzspitze, 2.518 m

Etwas im Schatten der mächtigen Hohen Kreuzspitze steht ihre niedrigere Schwester, die Kleine Kreuzspitze, die als Schitour von Flading aus, am Ende des Ratschingstales in Südtirol, begangen wird. Bei der Schitour auf die Kleine Kreuzspitze fallen gut 300 Hm weniger Aufstieg an, als auf die große Schwester.

Kleine Kreuzspitze, 2.518 m

Der Anstieg auf beide Kreuzspitzen ist bis zur Abzweigung am Steindamm nach der Klammalm der selbe. Am Talende am privaten Parkplatz in Flading (um eine freiwillige Spende für die Parkplatzpflege wird gebeten) startet der Almweg, der auch als der Pfeifer-Huisile Weg bezeichnet wird. Ein historischer Bericht über die Sagengestalt Pfeifer-Huisiles befindet sich verlinkt beim Bericht über die Schitour auf die Hohe Kreuzspitze. Oberhalb der Schlucht des Ratschingserbaches hat man eine Aussichtsplattform zur Begutachtung seiner Schlucht errichtet.

Ausgangspunkt ist der Privatparkplatz Flading

Auf derart kulturhistorischem Gebiet führt ein Schotterweg hinauf auf die Hänge unterhalb der Klammalm. Man kann auch über das Feld mit dem unangenehmen Ende durch einen schlecht durchsteigbaren Holzzaun aufsteigen, um auf den oberen Teil des Wegs zu kommen.

unbequemer Durchlass im Zaun

Bei unserer Begehung war der Sonne zugewandte Teil des Wegs zur Flading Alm weitgehend aper, sodaß bei der Abfahrt die Schi getragen werden mußten. Ebenso einige Minuten im Aufstieg später, wo mächtige Bäume apere Stellen bedingen – diese können aber im Jungwald rechts umgangen werden.

im Almgelände; die Zirmaidspitze bereits unter Sonne

Nach etwa 20 Minuten Aufstieg endet der Wald und eine weite Almfläche wird betreten. Der Aufstieg ist dort geprägt von großen Felsblöcken, die Zimmergröße erreichen. Zwischen Mulden im Gelände und den Blöcken steigt mit teilweise engen Kehren auf, bis der Bach überwunden wird.

teilweise in Stufen aufwärts

Jenseits des Baches geht es mit etwas weniger Felsblöcken weiter und es wird gegen den Hang zur Klammalm steiler. Oberhalb, unter dem markanten Felszacken mitten im Kessel, sieht man schon den Almweg zur Klammalm. Unterhalb davon befindet sich der Durchstieg auf das Plateau der Alm, der angesteuert wird. Einige Spitzkehren sind im oberen Teil vor dem Durchstieg nötig und dort führt auch der Sommerweg durch.

Querung des Ratschingserbachs

Spätestens beim Durchstieg taucht man in Sonnenlicht ein und die kalte herabziehende Thermik läßt nach. Ein paar Minuten nach dem Durchstieg wird die Klammalm auf 1.925 m erreicht. Sie ist im Sommer bewirtschaftet und eine Jausenstation.

Andrea im Durchlass

Westlich an der Alm vorbei führt der Aufstieg in einer Linkskurve zum Verzweigungspunkt der beiden Schitouren – rechts über das Wehr geht es auf die Hohe Kreuzspitze, links auf die Kleine Kreuzspitze.

Klammalm, 1.925 m

Wir nehmen die Route Richtung Südosten auf die Kleine Kreuzspitze, die nach kurzem Marsch über die zunächst flachen Kuppen hinter der Rippe im Vordergrund als kleine wenig spitze Erhebung gesichtet wird. Der Blick auf sie währt nur kurz, bald verdecken die Erhebungen auf der Rippe die Sicht wieder.

kurz nach der Abzweigung in Richtung Kleine Kreuzspitze geblickt

Etwa 300 hm Aufstieg führen vom Wehr auf die Rippe, die vom Hauptkamm zum Fladinger Berg nach Norden zieht.

auf eine Kuppe

Da der Aufstieg durch das kupierte Gelände recht lang ist, fällt der Höhenunterschied, der bewältig werden muß nicht besonders auf, erst im Rückblick auf der schmalen Rippe fällt er auf.

Anstieg auf die Rippe

Gleichzeitig ist ab dem Erreichen der Rippe die Kleine Kreuzspitze dauerhaft zu sehen. Eine recht steile Erhebung auf der Rippe wird ostseitig umgangen und leitet in das große Kar unterhalb der Kleinen Kreuzspitze.

auf der Rippe, vorne Schlüsselstelle (wem das zu steil ist, der kann westseitig die Rippe weiter südlich aufsteigen und so den schmalen Grat umgehen

Hinter dieser Querung erreicht man einen Sattel über den wir die Erhebung bei der Abfahrt im Schatten umfuhren und gute Schneebedingungen vorfanden.

am Kamm der schönen Rippe

Der Restaufstieg von etwa 200 Hm im Kar wird auf der rechten Seite begonnen. Dort ist das Gelände weitgehend ebenförmig und keine Steinblöcke sind zu umgehen.

die Kleine Kreuzspitze mit Gipfelkreuz links im Bild

Ein Linksbogen wird zum Nordhang der Kleinen Kreuzspitze hin ausgeführt und je weiter man sich dem Nordhang nähert desto steiler wird das Gelände.

Blick zur Kleinen Kreuzspitze, von rechts unten wird gequert

Bei unserer Begehung führte die Spur unterhalb des Gipfels querend auf den nordostseitigen Grat, von dem noch 20 Hm vom Gipfel trennen.

in der Querung unterhalb des Gipfels

Dort richteten die meisten Tourengeher ihr Schidepot ein, während wir unter Schi über eine unangenehm felsige Stufe bis zum Gipfel weiterstiegen.

herrlicher Rückblick mit der Hohen Kreuzspitze

Das Gipfelplateau der Kleinen Kreuzspitze ist nicht gerade groß für die Besuchsfrequenz, die an diesem Tag herrschte. Wir fanden dennoch einen Rastplatz und waren nach 20 Minuten wieder fast alleine.

Rückblick auf das Schidepot

Die Aussicht auf der Kleinen Kreuzspitze büßt gegenüber der großen Schwester nicht viel an Fernsicht ein, lediglich im Nordwesten ist sie deutlich eingeschränkt, endet an der Wildspitze im Ötztal und beginnt wieder mit der Sonklarspitze im Stubai. Gleich neben letzterer ist der Botzer gut sichtbar.

Andrea und Herwig auf der Kleinen Kreuzspitze

Im Vordergrund, den Talkessen einfassend ragen die Zirmaidspitze und die des tollen Schitourenziels Ratschinger Weißen auf, beide noch etwas höher als die Hohe Kreuzspitze.

rechts neben dem Ratschinger Weißen die Sonklarspitze, dann der Botzer in 9,3 km Entfernung, dann, vor dem Gletscher am Botzer, der Wilde Freiger in 14 km Entfernung und vor dem rechten Bilddrittel die Feuersteine; ganz rechts der hohe Zahn

Genau nördlich ragen die Feuersteine auf, weiter nordöstlich ist die Kuppe des Hohe Zahns gerade noch zu sehen, bevor die gegenüberliegende Bergkette mit der Hohen Ferse die weiter entfernten Gipfel abschneidet und nur mehr der Pflerscher Tribulaun, sowie der Nördliche Rosslauf  in der Ferne sichtbar sind. Im Aggls-Rosskopf-Kamm ist die schöne Wetterspitze zu bewundern.

links der graue Spitz ist der Pflerscher Tribulaun, etwas rechts der Nördliche Rosslauf, dann die Brennerberge, dann Kleiner Kaserer und Olperer, dann Hochfeiler und dunkel die Wilde Kreuzspitze

Die Tuxer Ziele sind weit weg, können aber auf diesem Blog nachgelesen werden. Im Vordergrund wären im Nordosten der Kleine Kaserer und der Olperer zu nennen.

weiter im Südwesten die Sarner Alpen, rechts und dunkel das Sarner Weißhorn

Einen schönen Tourenberg stelle die Hohe Warte im Schmirn dar und am Tuxer Hauptkann sind der Kraxentrager und der Wolfendorn tolle Schitourenziele.

im Vordergrund der Fleckner und das Glaitner Hochjoch, kurz vor der Bildmitte das Schrotthorn in den Sarner Alpen, dann die Puetzspitze und Furchetta sowie ganz rechts der Langkofel gerade noch sichtbar, dann im Vordergrund der Hochwarte und rechts dahinter der Kesselkogel und die Rosengartenspitze

Direkt im Osten des Jaufenkamms finden sich die Schitouren auf den Fleckner und auf das Glaitner Hochjoch (Schlotterjoch).

im rechten Bilddrittel der Hirzer und der spitze Ifinger bei Meran

Im Südosten finden sich die Sarner Alpen mit dem Schrotthorn und weiter südlich schauen die tollen Spitzen der Dolomitengruppen durch und im Süden die Gipfel der Brentagruppe.

Südwesten mit Hochwilde in Bildmitte, links davon Hohe Weiße, weiter links der Lodner

Die Gipfelschau schließt sich mit der Hochwilden im Südwesten, dem Hinteren Seelenkogel, der Liebener Spitze, dem Hochfirst und dem Granatenkogel in den Ötztalern.

markante Ötztaler mit dem Hinteren Seelenkogel, Liebener Spitze, Hochfrist, und Granatenkogel rechts; schon weiter entfernt der Große Ramolkogel und ganz rechts vor der Hohen Kreuzspitze die Wildspitze in 28 km Entfernung 

Die Abfahrt vom Gipfel war durch den vergleichsweise wenigen Schnee und die durch die Felsblöcke führenden Schneisen früherer Befahrungen bereits recht hart. Dort blieben wenig Möglichkeiten für eigene Schwünge, etwa 50 Hm hinab.

Rückblick auf das Kar der Kleinen Kreuzspitze

Weiter unten querten wir auf den sonnenbeschienen Osthang im Kessel, der ein paar Schwünge in Lockerschnee zuließ. Anschließend führte der bereits vollständig verspurte Hang zum o. e. Sattel, der in den Schatten hinter der imposanten Graterhebung führte.

In diesem Teil trafen wir die besten Schneebedingungen an und kosteten diese aus bis hinab auf die weiten flachen Hänge oberhalb der Klammalm. Im flachen Teil vor der Alm war der Schnee schon fortgeschritten umgewandelt, Schwünge waren dort harte Arbeit.

schattiges Gelände nach dem Sattel

Nach der Klammalm wurden die Schneeverhältnisse noch etwas anstrengender, bzw. richtig schweißtreibend. Harte Fahrbänder zogen sich in den unbesonnten Kessel der unteren Alm hinab, denen wir großteils folgen mußten, da der Schnee bereits so tief gefroren war, daß er kaum befahrbar war.

Abfahrtsgelände unterhalb der schattigen Nordwestabfahrt

Mit Dutzenden Kurven mühten wir uns den Hang hinab bis auf den Almweg der Flading Alm und legten dort die Schi an den aperen Stellen ab. Unbequem durch die Zaunlücke gestiegen erreichten wir dann den verhärteten Schlußhang über den wir bis zur Brücke hin raspelten. Frischer Schnee ist nach fast drei Wochen nun dringend erforderlich.

Rückblick auf die schönen Abfahrtshänge der Kleinen Kreuzspitze

Auf die Kleine Kreuzspitze rechne man mit 3:45 Stunden, für die gesamte Schitour incl. Pausen mit 4:30 Stunden. An Steigarbeit sind 1.050 Hm zu bewältigen und die Streckenlänge zum Gipfel beträgt 5,1 km.

Mils, 07.01.2023

Schitour Glaitner Hochjoch (Schlotterjoch), 2.389 m

Wie sein Genosse im Bergkamm, der Fleckner, liegt die schöne und leichte Schitour auf das Glaitner Hochjoch, oder auch Schlotterjoch genannt – nordseitig in Ratschings und stellt die Verbindung vom Ursprung des Grates bei der Hohen Kreuzspitze zum Jaufenpaß dar.

Herwig schlotternd am Glaitner Hochjoch

Der Aufstieg erfolgt vom Parkplatz auf der Straße nach Flading, dem Ausgangspunkt der Hohen und der Kleinen Kreuzspitze. Der Anstieg ist auf der Infotafel ersichtlich und es gibt eine Variante, die direkt am Ausgangspunkt hinter dem Schranken südlich in den Wald hinaufführt (der auf der Infotafel gezeigte Einstieg in den Wald geht erst nach ein paar hundert Meter später rechts hinauf).

gleich nach dem Schranken rechts hinauf in dichten Wald

Der Aufstieg sieht zunächst nach einem Hohlweg aus, verliert sich aber sofort in relativ dichtem Wald und wird steil. Davon darf man sich aber nicht beirren lassen, diese Stufe erstreckt sich aber nur über die ersten etwa 50 Höhenmeter, bevor der Wald lichter wird und auch die Steigung absinkt.

gleich wird es wieder lichter und die Spur führt vom Jungwald in alten Wald

Nach 10 Minuten erreicht man in südöstlicher Richtung eine Forstfläche, die rechts liegen gelassen und auf eine Lichtung zugesteuert wird. Am Ende der Lichtung wird ein Weg erreicht, dem nur 100 Meter gefolgt wird, bevor der Wegweiser auf das Schlotterjoch abermals in den Wald führt. Dieser Abschnitt befindet sich bereits auf der offiziellen Aufstiegsroute.

ganz kurz auf dem Weg, dann gleich rechts in den Wald

Das kurze Waldstück endet wieder auf einem Weg, der aber nur überquert wird, um jenseits davon wieder am Waldweg fortzusetzen. Dort erreicht der Aufstieg etwa die Steilheit wie zu Beginn der Tour, eine Geländestufe wird überwunden.

jenseits des Weges beginnt die steilere Stufe auf die Wumblsalm

Oberhalb flacht das Gelände dauerhaft ab und stellt den Beginn der Almflächen dar, die kurz darauf in flachem Anstieg erreicht werden.

die Hegefläche wird links liegen gelassen

Entlang einer Hegefläche führt der Weg aus dem Wald auf die Innere Wumblsalm, die auf dem Wirtschaftsgebäude eine andere Bezeichnung als in AV-Karten und in den Webmedien führt, und zwar „Innere Umels Alm“.

in Almgelände

Hinter der Alm Richtung Süden nimmt man nun einen Übergang auf der Rippe nach Westen ins Visier, der erst bei der Annäherung im Aufstieg auf die Rippe erkennbar wird. Er befindet sich im unteren Drittel der Rippe, seine Hangneigung erreicht nur stellenweise 30° Hangneigung und er stellt den Sommerweg dar. Je näher man dem Hang kommt, desto klarer wir die Route.

Aufstieg auf die Rippe rechts oberhalb

Der unschwer zu meisternde Übergang setzt auf seiner Westseite mit einer kleinen Mulde fort, die auf eine Kuppe führt und auch nach derselben bleibt die Route stets nahe an der linksseitigen Rippe.

Rückblick auf den Übergang auf der Rippe

Nach einigen Minuten erreicht man Gelände mit eingestreuten Felsblöcken, durch die es mit kleinen Richtungsänderungen weitergeht.

oben wechselt die Route links in eine Unterbrechung, in einen Sattel auf der Rippe

Die Spur steuert dann auf einen kleinen Sattel zur Linken zu, in dem vermehrt Felsblöcke vorkommen. Durch sie erfolgt der Aufstieg mit einer kleinen Entfernung zu einer Steinschlichtung (Steinmann) in einer Unterbrechung der herabziehenden Rippe.

Wiederaufstieg auf die Rippe, nun aber als ausgeprägter Nordosthang

Nun befindet man sich wieder auf der östlichen Seite der Rippe. Die Steinschlichtung hat den Sinn eine Markierung für die Findung des Aufstiegs aus der Sicht bei der Alm darzustellen.

Aufstieg am Nordosthang

Über den nun folgenden Nordosthang führt die Route bis zum Gratkamm.  Man folgt dem Kamm bis rechts unterhalb unter die vermeintlichen Gipfelschrofen. Die Geländeneigung bleibt während dem Aufstieg nach rechts oben immer unter 30°, wenn die Spur danach ausgerichtet ist. Steiler als 35° wird es auch bei ungünstiger Spuranlage aber nicht.

am Gipfelgratkamm mit Gipfelkreuz des Schlotterjochs

Am Gratkamm erreicht man ein kleines Plateau von dem aus der nicht höhere wirkende Gipfel in Form eines massiven Holzgipfelkreuzes im Südwesten gesichtet wird. Dorthin führt ein – für Mancher Empfinden – scharfer Grat, der jedoch auch mit Schi machbar ist. Man sollte am Gipfel angekommen beachten, daß der Rückweg ohne Felle unklug ist, da der Übergang nicht nur aufsteigend, sondern mehrere Girlanden beinhaltet.

Glaitner Hochjoch (Schlotterjoch), 2.398 m

Am eher kleinen Gipfelplateau blies uns der Südföhn um die Ohren, sodaß wir nach dem einzigen  Foto vom Gipfelkreuz beschlossen, ohne Abzufellen zum kleinen Plateau vor dem Nordosthang zurückzukehren und dort die Gipfelpause abzuhalten.

Abfahrt auf dem Übergang auf der Rippe

Im Lee des Gratrückens verbrachten wir stehend eine kurze Gipfelpause in der der Nebel noch dichter wurde. Die unerwünschte zusätzliche Sichtbehinderung veranlasste uns die Pause kurz zu halten und rasch die Abfahrt anzutreten. Im Stemmbogen ging es bis auf etwa 2.000 m abwärts – irgendjemand hat am Vortag nicht aufgegessen…

Unterhalb etwa 2.150 m tauchten wir wieder unter der Nebelschicht auf und konnten halbwegs vernünftig abfahren. Die Schneeverhältnisse waren zwar nicht berauschend, aber besser an zuhause.

hinter dem Abfahrtshang die Rippe, die westseitig umgangen wird

Nach der Wumblsalm erreichten wir derart warmen Schnee, sodaß wir fast auf der Piste klebten. Im Wald und dann auf dem Almweg wurde dieses Phänomen besser. Zuerst aber mußten wir uns – weitgehend westlich der freien Fläche – über die Steilstufe nach der Wumblsalm (im Abfahrtssinn) hinab quälen.

Blick auf das Abfahrtsgelände der Inneren Wumblsalm

Die Schitour auf das Glaitner Hochjoch ist bei gutem Wetter eine schöne und leichte Schitour mit 890 Hm Aufstieg unterhalb 35° und man rechne dafür einen Zeitbedarf mit kurzen Pausen von 3:20 Stunden. Die Streckenlänge beträgt 4,2 km.

Mils, 02.01.2023

Schitour Fleckner, 2.233 m

Eine kurze, nette und sonnige Schitour auf den Fleckner wollten wir jenseits des Brenners unternehmen, da mangels Schnee und einer etwas angespannten Lawinensituation hierzulande kaum Tourenmöglichkeiten bestanden. Wir wählten dafür einen Tag in der letzten Dezemberwoche, der zumindest heiteres Wetter in der Gegend Sterzing versprach.

Fleckner, 2.233 m

Auf der Autobahn staunten wir dann nicht schlecht, als gegen den Brenner hin durchgehende Bewölkung und nebelverhangene Gipfel auftauchten. Leider änderte sich dies über den Tagesverlauf nicht wesentlich.

Start am Almweg zu den Wumblsalmen

Der Fleckner eignet sich als leichte Schitour mit dem Ausgangspunkt im Inntal, wenn im Süden Tirols mehr Schnee liegt als im Norden. Er stellt mit 830 Hm Aufstieg nur eine kurze Tour dar und für diese würde man sonst die lange Anreise nicht unternehmen.

dem Weg ca. 1,5 km über drei Kehren folgen

Kurz nach den Bergbahnen in Bichl im Ratschingstal gelangt man auf die südliche Talseite nach Flading. Der Parkplatz auf der Straße nach Flading stellt den Ausgangspunkt auf den Fleckner dar. Rechts gibt es mehrere Parkflächen, links die Infotafel über die drei Schitouren vom Parkplatz aus (Fleckner, Saxner und Glaitner Hochjoch oder Schlotterjoch, alle etwa die selbe Anstiegslänge und -höhe).

eine Abkürzung der zweiten Kehre ist möglich

Recht lang entlang des Almwegs und zwar bis nach der dritten Kehre (knapp 1,5 km) führt die Route aufwärts, bevor ein Wegweiser (kurz nach der dritten Kehre) in den Wald leitet. Im Wald führt die Spur aber auch nur kurz nach oben und zwar bis zu einer Wegkreuzung auf einer ebenen Fläche mit hölzernen Hinweisschildern zu den Wumblsalmen und zum Fleckner.

nach der dritten Kehre verläßt man den Almweg in den Wald

Flach führt der Almweg weiter gegen Süden.  Nach kurzer Strecke zweigt die Spur über eine kleine Steilstufe vom, Weg ab und man erkennt bereits vom Weg aus lichteres Gelände oberhalb. Dort erreicht man schöne freie Almflächen, die Klinglermähder.

nach wenigen Minuten im Wald wird der Almweg wieder erreicht

Eigentlich sollte vom unteren Rand der Alm bereits das Ziel der Fleckner eingesehen werden können, was bei unserer Begehung jedoch leider nicht der Fall war. Am rechten Rand der Mähder steigt man weiter auf, dem steiler werdenden Hang, der sich von rechts herunterzieht, entgegen.

auf der freien Almfläche angekommen

Links türmt sich die Saxendlespitze auf und begrenzt somit die Äußere Wumblsalm.

rechts hinauf, vorbei an einem entfernt gelegenen Wetterkreuz

Rechts trennt die Rippe zum Saxner, mittig der Fleckner, der nun an der rechten Flanke der Rippe erstiegen wird. Zunächst erfolgt der Anstieg auf einen vermeintlichen Sattel zu, der sich oben nur als Talstufe herausstellt und der über eine leicht steile Hangpartie erstiegen wird. Dabei läßt man ein schönes Wetterkreuz am Ratschinger Almenweg weit rechts liegen.

Geländestufe oberhalb

Hinter dieser Stufe führt der Anstieg so weiter wie vor der ersten Talstufe, durch ein seichtes Tal. Am Ende dieses Tales öffnet es sich und die Route führt wieder rechts über einen steileren Hang – jedoch merklich weiter als bei der ersten Stufe – auf die letzte Stufe, die zugleich den Grat darstellt.

ein weiteres Tal wird durchwandert

Der Anstieg vom unteren Hangteil ist weniger weit wie der aussieht. Dort trennen vom Gipfel kaum 120 Hm.

Schlußhang

Oben am Gratkamm fällt der Blick auf St. Leonhard in Passeier ins Auge. Der Tiefblick erstreckt sich auf 1.500 Hm und war bei unserer Begehung nur schemenhaft zu erkennen.
Auf den Gipfel führt ein kleiner Aufschwung von etwa 30 Hm, die vom Grat aus in ziemlich direkter Linie, oder tiefer im  Nordwesthang.

am Gratkamm; entweder links über die Flanke oder direkt am Kamm zwischen den Schrofen

Hat man diese letzte kleine Stufe überwunden, befindet man sich auf dem weiten Gipfelplateau mit dem Holzgipfelkreuz am östlichen Ende vor den Schrofen hinab in das Passeiertal. Zu unserem Unmut verschlechterte sich die Nebelsituation innerhalb der knappen halben Stunde zusehends und die Gipfel, die man von dort aus sehen kann müssen alle geschuldet bleiben.

langgezogenes Gipfelplateau am Fleckner

Einzig die Hohe Kreuzspitze soll hier erwähnt werden, da es ein Bild von ihr direkt auf den Fleckner gibt.

der Fleckner im Jaufenkamm von der Hohen Kreuzspitze aus gesehen

Die Abfahrt über die weiten Bergwiesen kann sehr individuell erfolgen. Anhand der Hangneigungskarte gibt es kaum Bereich mit Neigungen über 35°, meist bleibt das Gelände zwischen 30 und 35° und im unteren Teil darunter.

Leider konnten wir aufgrund fehlenden Kontrastes die Hänge nicht weit abseits der Aufstiegsspur befahren, auch die noch nicht sehr gute Schneelage verhinderte das.

in Bildmitte wäre der Gipfel des Fleckners zu suchen – leider unter Nebel

Für den Fleckner rechne man einen Gesamtzeitbedarf von 3:30 Stunden. Die Aufstiegshöhe beträgt 830 Hm, die Streckenlänge 4,6 km.

Mils, 30.12.2022

 

Guffert, 2.195 m – Runde über den Guffertstein

Imposant sieht er aus der völlig freistehende, massiv bankig erbaute Guffert, oder die Guffertspitze, wie der Berg auch genannt wird. Von Karwendel und Rofan aus wird der Guffert trotz seiner unspektakulären Höhe, als freistehendes Massiv jedoch herausragend, als unübersehbares und magisch anziehendes Ziel mit wohlgestaltetem Bau wahrgenommen. Ob seiner Höhe für den Bergsteiger allemal ein Ziel für den Spätherbst, auch noch nach launischen Feldzügen von schattseitig dauerhaft das Gelände beherrschenden Schneefällen gegen den besiegten Sommer.

Guffert vom Guffertstein aus; die Jahreszeit zaubert universe Blicke hervor, anregende Blicke

Der Guffert bildet ein eigenes Massiv, wobei man eher von einem Kamm als von einer Gebirgskette sprechen kann. Er geizt auch nicht mit landschaftlichen Reizen, und wer darüber hinaus ein wenig geologisch interessiert, der wird spannende Literatur vorfinden, die dem alpinistisch leichten Ziel Würze und für den Anspruchsvollen Würde verleihen.

Guffert und sein Westgrat am Herbstvormittag

Der Kamm klingt nach Osten ab und die einzigen Gipfel sind die beiden Guffertgipfel, der Westliche (nicht benannt, jedoch nach der Schartenhöhendefinition klar ein Gipfel) und der Hauptgipfel. Tektonisch gesehen gehört er der sogenannten Achentaler Schubmasse an, geologisch gesehen wird er im Süden vollständig aus Wettersteinkalk gebaut, der Sockel aus dickbankigem Riffkalk, der Gipfel aus  lagunärem Wettersteinkalk, den man bereits vom Tal aus eindrucksvoll studieren kann und auf dessen Bänken sich der stufenartige Aufstieg am Grat vollzieht.

der Runde erster Teil von Vordersteinberg auf den Sattel links des rechten Kopfes

Seine Bezeichnung reicht weit zurück, ein von Finsterwalder1 zitiertes schriftliches Vorkommen findet sich bereits bei Peter Anich » bei Anich steht dort „Gufelberg“; demnach ist Guffert der „guflet Berg“, „Berg mit Gufeln, Höhlen“ was beim Guffert wohl zutrifft « so Finsterwalders Ausführungen.

Abzweig auf den Steig in Vordersteinberg im Rückblick

Die Runde gegen den Uhrzeigersinn über den Guffertstein besitzt den Charme, daß man beim Aufstieg bis hinter die Senke zwischen Guffert und Guffertstein völlig allein unterwegs ist, weil der gebräuchlichere Anstieg über das steilere Südkar führt, die meisten Tourenberichte diesen beschreiben, und die Variante über den Guffertstein erst als Abstieg erwähnen. Der Abstieg über den Guffertstein ist auch länger, da er zunächst weit nach Südosten auf den Rücken des Guffertstein führt und dann in großem Bogen über die Luxeggalm, hinab nach Vordersteinberg, zurück zum Parkplatz.

frühvormittäglicher Blick auf Steinberg mit der Nordmauer des Rofans im Hintergrund

Die Asphaltstraße gleich nach den Häusern in Vordersteinberg hinter sich gelassen, befindet man sich auf einer Forststraße, die nach zwei Minuten in den Wald verlassen wird. Am Herbstvormittag zunächst etwa eine gute Viertelstunde im Schatten, dann durch die Bäume schleifend hindurch unter Sonne erreicht man ein Plateau mit einem Schotterweg, auf dem östlich zu Almen abgebogen werden kann.

am Sattel ist dem Andi bereits wieder viel zu warm; von rechts erreicht man den Sattel

Der spitze Stein mit der Markierung links neben dem Weg ist ein erratischer Block, kristallines Gestein, das die Eiszeiten von den südlich vom Inn situierten Tuxer oder Zillertaler Alpen herübergetragen haben.

großartiges Rofangebirge im Süden – vom Sagzahn bis zur Hochiss

Es folgt ab dieser Stelle ein Aufstieg nur noch in Sonne mit schönen Waldpassagen. Auf einem Flachstück befindet sich rechts am Steig eine Art Aussichtsfelsplateau, das sofort ins Auge sticht und mit einem Ausblick auf die östlichen, zahmen Brandenberger Gipfel aufwartet. Ein noch grandioser Ausblick besteht auf die beiden Kaisergebirge links davon, mit ihren höchsten Erhebungen in 36 und 38 km Entfernung.

Zahmer und Wilder Kaiser im Osten – von der Kesselschneid bis zur Elmauer Halt und dem markanten Großen Hundstod bei Saalfelden

Zur Luxeggalm beschreibt der Steig ab dieser Stelle einen großen Linksbogen. Die AV und Outdooractive Karten zeigen eine Abkürzung, die bereits vor dem Flachstück links abgezweigt wäre, die uns aber nicht ins Auge gestochen wäre. Oben, auf dem flachen Stück zur Luxeggalm konnten wir keine Einmündung der Abkürzung erkennen, möglicherweise sind die Abzweigungen zugewuchert. Nebenbei ist es die etwas längere Variante landschaftlich auch wert einige Minuten mehr dafür zu benötigen.

das Ziel, der Guffert von der Luxeggalm aus wieder sichtbar

Kurz vor der freien Almfläche, die man unter etwas Höheneinbuße nach dem Linksbogen erreicht, wird die Guffertspitze wieder gesichtet, nachdem sie seit Vordersteinberg hinter den Rücken verschwand.

Luxeggalm gen Süden

Die Alm scheint nur eine reine Viehweide zu sein, vielleicht wurde sie auch schon aufgelassen, jedenfalls existieren im November keinerlei Zeichen von Bewirtschaftung mehr. Eine einzige Hütte befindet sich auf dem kleinen Gelände und diese wird links liegen gelassen, während der Steig am Nordostrand der Freifläche auf den Guffertstein hinaufzieht.

Aufstieg auf den Guffertstein

Der Steig wird im Almbereich wieder steiler und erreicht mit etwa 100 Hm Aufstieg das Südeck des Plateaubereiches des Guffertsteins. Der Hochpunkt selber befindet sich gut 300 m weiter nordwestlich in Richtung Guffertspitze. Dorthin bildet sich eine leichte Senke von knapp 20 m Höhenunterschied bis zum Sattel rechts neben dem Hochpunkt beim Wegweiser.

auf der Hochplatte vor dem Guffertstein

Weiters folgt ein Abstieg über 115 m in den Graben, der den Guffertstein vom Guffertmassiv trennt. Entlang des Grabens findet sich nicht nur die unergiebige Schmiedtquelle, sondern ebenso einige Schächte, von denen zwei ob ihrer Dimensionen Bekanntheit erfahren haben und denen durch Uran/Thorium-Untersuchungen ein Alter zwischen um und über eine halbe Million Jahre bescheinigt wird.

Abstieg in den Graben zur Schmiedtquelle

Wir haben am Abstieg eine Schachthöhle an ihrem Rand besichtigt und festgestellt, daß sie von tektonischen Prozessen geprägt ist und wenige Meter untertage von Schnee und Eis gefüllt ist. Es dürfte sich dabei um den tiefsten Eisschacht im Graben südwestlich der Schmiedtquelle handeln, der vom Steig aus sichtbar ist.

man möchte es nicht glauben aber die Sonne hatte noch Kraft genug

Gleich jenseits des Grabens leitet der Steig zum Vereinigungspunkt mit dem Steig aus dem Südhang des Guffert, dem Normalaufstieg von Steinberg, hinauf. Im anschließenden Abschnitt schlängelt er sich zwischen einem Karsttal links und Latschen rechts stufenartig auf einen flacheren Abschnitt. Die Oberflächen der Felsen dort zeigen ausgeprägte Rillen- und Rinnenkarren (Verwitterungserscheinungen durch Lösung des Gesteins), die ins Auge fallen. Über solche Oberflächen, auf denen auch eiszeitliche Gletscher ihre Spuren hinterlassen haben, erfolgt der Aufstieg bis zum sich ausbildenden Ostgrat der Guffertspitze.

an der Schmiedtquelle

Eine Viertelstunde später wird ein abflachender Rücken erreicht, der an den Ostgrat heranführt. Er ist mit einer vollständigen Bergwiese überzogen und fällt im Süden steil in das Kar ab, mit einer schön anzusehenden Abbruchkante von der zimmergroße abgetrennte Felsblöcke nur kleine Strecken zum Abgrund zurückgelegt haben. Möglicherweise durch Erosion des Untergrundes abgebrochene Plattenkalkbänke.

am Sattel hin zum Gipfelmassiv

Starker Föhn ließ uns am Gipfelaufbau zu Bekleidung in den Rucksack greifen und dieser wurde in der folgenden Ostflanke, die sich hinter der Gratwulst eines gewissen Schutzes erfreut, etwas abgeschwächt. Dort verläuft sich der Steig, bei nicht exakter Betrachtung in einigen Einzelrampen, vielmehr Rinnen, denen beliebig gefolgt wird, wie auch wir es handhabten. Steinschlag aufgrund der Hangneigung ist in dem etwa 50 Hm messenden Abschnitt bei hochfrequenter Begehung durchaus zu beachten.

Rückblick auf den Guffertstein

Am oberen Ende wird der direkte Gipfelgrat erreicht und dessen Aufbau formt sich allein zwischen Süd- und Nordflanke aus, die beide extrem steil auf jeweils breitere Bänke abbrechen, stufenartig, mit senkrechten Bankabschnitten.

der Steig zieht über die etwas geschützte Aufstiegsflanke empor

Der Gipfelgrat erweist sich stets breit, er ist ohne Schneeauflage leicht zu begehen und die einzelnen Stufen sind, gegebenenfalls mit dem Einsatz der Hände, ungefährlich für den sicheren, schwindelfreien Geher.

Guffert Ostgrat

An einigen Stellen kann im Süden ausgewichen werden, wobei der Gratfreund diese Passagen auf ihrer Höhe begehen wird. Kurz vor dem unmittelbaren Gipfelplateau leitet ein Bergwiesenabschnitt auf die letzten felsigen Bänke über, die diesen schönen Gipfel bilden.

der Gipfelgrat kann südlich umgangen werden, oder auf seiner Höhe

Aufgrund des starken Föhns zogen wir es vor etwa unterhalb des Gipfels zu lagern. Die Bank auf der wir saßen bot Schutz von dem Föhn, sodaß wir nahezu windgeschützt die Gipfelpause verbringen konnten und die gierig dreisten Dohlen ihre Flugkünste vollführten, sobald ein Brotstück in die Luft geworfen wurde.

eine letzte sanfte Stufe trennt den Gipfelbereich, das weiche Raiblergeschiebe im Norden hat den dauerhaften Wetterstein längst freigelegt, seine Reste befinden sich Hunderte Meter tiefer

Der kaum durch Luftfeuchtigkeit getrübte herbstliche Blick auf die Umgebung darf als großartig beschrieben werden. Zunächst bestechen die im unmittelbaren Westen gelegenen Unnutze mit ihren rassigen Schitourenanstiegen aus dem Nordosten und der schmalen Rinne auf den Grat. Dahinter das Karwendel mit dem auf den Achensee aussichtsreichen Gipfelpaar Seebergspitze und Seekarspitze sowie der interessanten, spitzen Montscheinspitze und den hohen Karwendelgipfeln leicht recht von ihr, unvergessliche Bergtouren, auf diesem Blog beschrieben.

Andi und seine Dohlen

Direkt hinter dem Köglalmsattel südlich des Vorderunnutzes in südwestlicher Richtung  blicken die Stubaier Alpen durch und zwar unverkennbar das Zuckerhütl und der Wilde Freiger in 80 km Entfernung,

einen magisch anziehenden Westgrat nennt der Guffert sein Eigen, beeindruckende Szenen, die im Kopf umher gehen; solcherart Stufenbänke finden sich speziell im Kirchl des Karwendels

Im Südosten befindet sich der Großglockner in 86 km Entfernung und südlich reihen sich Gipfel des Zillertaler Hauptkamms hinter den großen Erhebungen des Rofan, die mit dem Sagzahn, der Rofanspitze  und der Hochiss beste Kletterberge und auch touristisch leicht erreichbare Ziele darstellen.

Guffert gegen den Südosten, das alpinistische Highlight verdeckt durch das Symbol des Höheren der beiden

Der Abstieg am Normalaufstieg führte uns über latschenbewachsene Karstflächen und fast hätten wir durch Zufall den Kuntscher Eisschacht aufgefunden. Anstelle dessen entdeckten wir an der langen Passage, an der der Steig oberhalb des Trennungsgrabens zwischen Guffertstein und Guffertmassiv parallel entlang führt, den Eisschacht, den wir besuchten.

Rofan vor dem Tuxer Hauptkamm und der Gratverlauf über weite Strecken nahezu parallel – oh Augenblick verweile!

Sehr viel von seiner Tiefenausdehnung konnten wir nicht einsehen, da wir keine entsprechende Ausrüstung mit hatten. Schnee um den unbeleuchteten Schachtkopf herum behinderte tiefere Einblicke, die auch über einen Seitenschlot nicht eindeutig erkennbar wurde. Die Schneelage vermittelte jedoch gut, warum hierbei von einem Eisschacht gesprochen wird.
Der Eindruck, sich in einer tektonischen Verbruchszone zu befinden, stieg mit der Entdeckung von Karstmarken wie Trittkarren auf einfallenden Blöcken am Schlottrichterrand, eine höchst interessante Linie.

Blick in den oberen Eingangsbereich

Der Abstieg in das Südkar des Guffert führt zunächst durch Latschen über einen interessanten Felssporn aus bestem Wettersteinkalk auf dessen Unterkante – ein Klettergarten, wie anhand der Bohrhaken ersichtlich ist.

Steigführung unterhalb der Felsen

Weiter schlängelt sich der teilweise steile Steig in die Tiefe und erreicht nach einer guten halben Stunde, etwa knapp unterhalb von 1.400 m den dichten Wald. Von dort führt der Steig teilweise über einen Forstweg hinab zum Parkplatz.

und im Tiefblick auf Steinberg

Die landschaftlich großartige Rundtour über den Guffertstein auf den Guffert, mit allen Pausen und zurück zum Parkplatz in Steinberg, benötigt sechs bis sieben Stunden (ohne Umweg über den Eisschacht).

letzter Gruß vom Guffert nach Steinberg

Die Strecke beträgt 11,5 km, der Aufstieg 1.350 Hm und beim durchschnittlichen Aufstiegsobjekt von 80kg Masse wird reine Hubarbeit von 1060 kNm verrichtet, welche, physikalisch gesehen, in Steinberg angekommen, zur Kompensation ohne Energiespeicherung (=Gewichtszunahme, nicht -tsunami!) ein großes Bier als Belohnung bedeutet. Nicht mehr – kein Kuchen und schon gar kein Schnitzel, geschweige denn Pommes Frittes –  aber auch nicht weniger. Der Abstieg, der, im Gegensatz zur Physik, für uns zum Glück einen Energieaufwand bedeutet, wurde dabei vernachlässigt. Möglicherweise ist damit der Kuchen, oder ein Kinderwiener drin?

Mils, 13.11.2022

1 Finsterwalder: Tiroler Ortsnamenkunde Bd. 2, S. 754

Freihut, 2.625 m – Runde über das Jöchlegg

Bekannt ist die Freihut in den Südlichen Sellrainer Bergen durch die Anstiege von Praxmar sowie vom Gleirschtal bzw. der Möglichkeit der Besteigung vom Gleirschtal ins Lüsenstal oder umgekehrt. Der Name gibt Rätsel auf, während der Tour wird jedoch klar, daß es sich beim Gipfelplateau um eine große Weide gehandelt haben muß – auf der „gehütet“ wurde -, die einst sehr wahrscheinlich „frei“, also kostenlos zugänglich gewesen ist. Leicht zugängliche, ertragreiche und wirtschaftlich gut nutzbare Flächen vereinnahmten immer Fürst, Lehensherr oder Kirche für sich, steile, steinige, mühsam zu erschließende und wirtschaftlich kaum nutzbare Flächen überließen die Mächtigen den Bauern.

Freihut, 2.625 m

Auf die Freihut führen mindestens drei Anstiege, wobei der unbekannteste und wahrscheinlich schönste jener über das Jöchlegg ist. Der Anstieg ist leicht, jedoch verschwindet der Steig kurz nach dem Jöchlegg auf dem Gratrücken, wobei selbst mit nur schwach ausgeprägter Orientierungsgabe der Aufstieg leicht gefunden wird, bleibt man doch stets auf dem breiten grasigen Rücken und vollführt erst knapp unterhalb des Hauptrückens eine langgezogene Südwendung hin zum vermeintlichen Gipfel der Freihut, mit dem Gipfelkreuz.

Aufstieg zum Jöchlegg nach dem Regen

Von der Kehre beim Weiler Narötz1 führt die asphaltierte Straße etwa 150 m an eine Forstwegabzweigung heran, die rechts in den Wald führt. Man parke nicht am Holzstapel an dieser Abzweigung, wenn Forstarbeiten zu erwarten sind. Unten an der Kehre kann geparkt werden, wie wir von verärgerten Anrainern gelernt haben, die mit den langen Bäumen Mühe hatten mit dem Traktor aus dem Forstweg heraus an unserem Auto vorbei auf die Asphaltstraße zu kommen.

Kuppe auf 1.700 m

Dem Forstweg folge man von der Abzweigung wieder etwa 150 m, bevor links eine Abzweigung zum Steigansatz führt (Markierung auf Aluminiumstange oben), der über den bald steil werdenden Hang hinaufführt. Nach etwa 15 min Anstieg tritt der Steig aus dem Wald heraus und sogleich wird eine Holzhütte sichtbar.

Tiefblick auf Juifenau

Nun schlängelt sich der Steig auf der Freifläche bergan und führt schräg nordwestwärts auf eine Erosionsrinne zu, die überquert wird. Auf der Gegenseite führen zwei Serpentinen in eine lichte Baumgruppe und weiter nordwärts auf die nächste Freifläche.

bereits knapp unterhalb des Jöchleggs mit bärigem Ausblick auf das äußere Sellraintal

Wieder steuert man auf eine Erosionsrinne zu und wieder wird sie überquert. Von dort beträgt der Aufstieg bis zum Jöchlegg noch gut steile 400 Hm. Zunächst bleibt der Steig auf der Nordseite der Rinne bevor er abermals wieder in den Wald leitet, der zusehends dichter wird. Im Wald folgt er dann der südlichen Begrenzung der Steinlehnen, einer großflächigen Hangrutschung mit etwa 800 m Höhe, die die Siedlung darunter über lange Zeit gefährdet hat, bevor der Hang zu Ruhe gekommen ist und Schutzmaßnahmen ergriffen worden sind.

Blick auf die Steinlehnen, die durch ihre Massenbewegungen in der älteren und jüngeren Geschichte des Tales für Katastrophen gesorgt haben

Bereits im Wald werden großartige Aussichten auf das Lüsens- und vor allem auf das äußere Sellraintal erkennbar, die auf der vorgelagerten Kuppe noch grandioser wirken. Dort, am Jöchlegg, befindet sich eine komfortable Rastbank, die wir zur Trinkpause nutzen und den kurzen Abstieg zum Kreuz nehmen, um dieses zu betrachten.

Freihut knapp unterhalb des Jöchleggs

Die Aussicht an diesem Sternpunkt ist sagenhaft, das Inntal abwärts reicht der Blick zum Wilden Kaiser.

herrlicher Blick auf das Lüsenstal

Nach Süden überblickt man das gesamte Lüsenstal bis auf den Lüsener Ferner. In West-/Ostrichtung kann der gesamte Kamm der Nördlichen Sellrainer Berge betrachtet werden und diesem Blick huldigt auch die Widmung im Gipfelbuch der Schützenkompanie Gries im Sellrain.

schönes Kreuz der Schützenkompanie am Jöchlegg vor Peiderspitze und Weißstein

Das Kreuz selbst trägt ein hölzernes, flammendes Herz Jesu und eine ausgeklügelte, kupferne Gipfelbuchschachtel, die das Buch vor den Wettern schützt. Bei all der Gediegenheit des Ortes fällt es einem schwer das Kreuzjöchl – wie das Jöchlegg auch heißt – nicht als Gipfel wahrzunehmen.

Kreuzjöchl vor der Freihut

Ein kurzer Gratrücken führt den Sporn des Jöchleggs an das Bergmassiv der Freihut heran. Eine kurze, fast ebene Strecke, die links von ihr die auffällige Eigenschaft des Schiefergneis zur Bergzerreißung so richtig zur Geltung kommen läßt, so können dort ausgeprägte Nackentälchen festgestellt werden, über die auch die alte Steigführung des sogenannten Kirchsteigs gelegt wurde, der eine Verbindung von St. Sigmund nach Praxmar darstellt.

einzigartiger Talblick ins Sellraintal und bis zur 93 km entfernten Ellmauer Halt

Auf einer deutlich erkennbaren Linie zeichnen sich die kleinen Spitzen mit den bergseitig gebildeten Tälchen dahinter ab. Der Kirchsteig verläuft durch die Tälchen wie in einer Wanne.

Merkmale von Massenbewegung; Bergzerreißung, Hangkriechen, -gleiten

Die kurze intensive Sonnenbestrahlung nach dem Regen lies einige bärige Bilder zu, hatte aber auch den Nachteil der Verdunstung auf den Bergwiesen und im Verein mit der entstehenden Thermik bescherte uns der Wetterwechsel teilweise dichten Nebel im Aufstieg.

teilweise steil über Bergwiesen und vereinzelte Schrofen

Die Richtungsfindung war jedoch einfach, der grasige Rücken, teilweise mit vereinzelten Schrofen versehen, wird am Kamm bestiegen und bei jedem Abriss der rasch aufsteigenden Nebel wird das Gipfelkreuz sichtbar.

Gipfelkreuz der Freihut immer im Blick

Gegen den Nordkamm hin vollführt der Steig die oben erwähnte Linkswendung, in Richtung zum Sporn auf dem das Gipfelkreuz errichtet wurde. Die Reste eines ehemaligen Hirtenunterstandes werden dabei passiert, die nicht nur den Eindruck machen als wäre die Freihut schon weit vor ihrer touristischen Erstbesteigung erstiegen worden, sie sind Zeuge dessen.

phantastischer Aufstieg über herbstliche Bergwiesen

Über oberflächliche Hangrutschungen steigt man oberhalb der vor dem Nordkamm obersten sich bildenden Nackentäler auf flacheres Gelände, gebildet durch enorme Massenbewegungen des Gebirges. Im flachen Gelände findet man wieder Steigspuren vor, die zum Sporn mit dem Gipfelkreuz hinführen.

die Route ändert sich nach links zu den obersten Hanggleitungen hin

Die Steigspuren führen durch trogartig geformtes, felsiges Gelände, gebildet durch die Bergzerreißung, das nach oben hin  mit einer kleinen Überraschung aufwartet. Wer den Blick für die türkisgrünen Anlagerungen von Malachit auf Gesteinsstücken hat, kann solche dort noch wenige vorfinden.

durch Oberflächenrutschungen führen Steigspuren den Flachstellen zu

Der Sporn, den es zu besteigen gilt, ist nicht der geodätische Gipfel der Freihut, es ist dies übrig gebliebene Erhebung an der Ostseite am Plateau aus standfestem Granodiorit, der eigentliche Gipfel der Freihut befindet sich 300 m südöstlich davon, er ist um zehn Meter höher und trägt ebenfalls ein Gipfelkreuz. Wir haben ihn nicht bestiegen, da er nicht direkt am Weg lag und schneidiger Wind uns von dem unspektakulären Gupf abhielt.

am Plateau der Freihut angekommen

Rasch ersteigt man vom Plateau aus den Sporn, der sich als Ort für das Gipfelkreuz bestens eignet, nimmt man den Ausblick ins Tal in Betracht.

ein deutlicher Steig leitet bergwärts

Rasch wechselnde Bewölkung, Regenstriche in der Ferne und Nebel machten während der Gipfelrast das Warten auf geeignete Bildaufnahmen spannend und schließlich wurden die Bilder in den Süden wenig interessant.

Blick in den Südosten von der Freihut

Von Südost bis Südwest befanden sich die zentralen Stubaier Alpen unter durchgehender Bewölkung und auch der Kontrast fehlte weitgehend. Erwähnenswert ist die schöne Aussicht auf die Hohe Villerspitze und den Lüsener Fernerkogel, ersterer links im Lüsenstal, letzerer rechts davon, mittig der ehemals lange Lüsener Ferner, der bereits bis hinter die „Mauer“, seinem Nordabhang, zurückgebildet ist. Hinter dem Lüsener Ferner lag die Gipfel der Ruderhofspitze und der Seespitzen bereits unter Bewölkung.

Blick in den Süden von der Freihut

Bereits in südwestlicher Richtung bot sich uns ein schöner Blick auf die Hintere Grubenwand (3.173 m), den Ausgangspunkt des gesamten Nordgrates auf dem wir uns auf seiner nördlichsten Erhebung befanden. Rechts davon, zwischen dem Grieskogel und der Lampsenspitze (runde Kuppe) lugt der rassige Gleirscher Fernerkogel durch, weiter rechts noch die kühne Hintere Sommerwand.

Blick in den Südwesten von der Freihut

Links und rechts vom eigentlichen Gipfelkreuz der Freihut finden sich konzentriert schöne Schitourenziele mit dem Zwieselbacher Rosskogel und der Haidenspitze.

Blick in den Westsüdwesten von der Freihut

Im Westen reicht der Blick auf die Schitourenziele Weitkarspitze, Kraspesspitze und weiter in den Nordwesten gehend auf Steintalspitze, Pockkogel und Gaiskogel .

Hellmut mit den kurz zuvor angekommenen Damen auf der Freihut

Die Nördlichen Sellrainer Berge sind in ihrer gesamten Kette eindrucksvoll zu sehen.

Blick auf die Kühtainer Berge im Westen der Freihut

Von Pirchkogel und Hochalter über Mitterzaigerkopf und Rietzer Grieskogel windet sich der Kamm über das Seejoch zur Peiderspitze.

im Nordwesten ein ebenfalls schönes Herbstziel mit dem Seejoch (2.808 m) im Nordwesten

Schließlich folgt der rassige Weißstein und den Abschluß der Kette bildet der Roßkogel, bevor der 14 km lange Kamm nach Osten ins Inntal abfällt.

Peiderspitze mit dem schönen Grat zu den Koflerspitzen im Norden

Im Osten endet die Gipfelschau über dem Kamm oberhalb der Juifenau Alm der Gipfelsaum der Kalkkögel mit den drei höchsten Zielen, der Großen Ochsenwand, der Riepenwand und der Schlicker Seespitze.

Weißstein und Roßkogel als die letzten scharfen Zähne in den Nördlichen Sellrainer Bergen

Während des Aufstiegs am Plateau und am Kreuzgipfel kann man ein Symbol aus Stein beobachten, das wohl die Freude an der Heimat ausdrücken soll. Vollständig lesbar ist es nicht; um einen runden, durch ein Kreuz geviertelten Kreis herum befindet sich der Schriftzug TIROL und im Kreis der Schriftzug „ich lebe“, sowie ein Schriftzug darunter, der nicht mehr lesbar ist. Südlich davon befinden sich drei weitere unleserliche Schriftzüge und ein Dreieck. Hier haben sich wohl mehrere Künstler geübt.

Freihut vor Kalkkögeln

Den Abstieg, und so die Rundtour gebildet, unternahmen wir bei scharfen Brisen über den Steig nach Praxmar. Ohne Handschuhe kein Auskommen, der Wind legte zu und erst in der Grube konnten wir uns derer wieder entledigen.

Anstieg am Kamm vom Jöchlegg

Der Abstieg in die Grube erfolgt zunächst in Gratnähe, bevor sich der obere  Trichter zur Grube öffnet. Den geodätischen Gipfel der Freihut ließen wir dabei rechts liegen.
Bis zur Grube werden über 400 Hm abgestiegen, teilweise über grobblockige alte Steinreisen, bei denen Hellmut das Tempo zugunsten der Sicherheit zurücknehmen mußte.

Gratpassage am Abstieg in die „Grube“, voraus der Praxmerer Grieskogel

Dies bot die Gelegenheit eine verfallene Almunterkunft am tiefsten Punkt der Grube näher zu inspizieren. Die geschlichteten Mauerreste sprechen von einem Vorraum und einem Hauptraum, der Eingang entgegen der Wetterrichtung. Das Dachgebälk ist vollständig verschwunden. Mehr kann nicht entdeckt werden, jedoch ist die Umgebung interessant.

Blick auf die Grube mit Steig nach Praxmar

Unmittelbar neben der Alm befindet sich ein Felsblock mit einer senkrechten Fläche, die, dem Steig zugeneigt, einen Schriftzug zeigt, der mittlerweile sein 135. Jubiläum feiert.

Rückblick auf das mächtige, 400 m hohe Kar der Grube

Das untere Wort ist leicht erkennbar, es handelt sich um den Nachnamen des Innsbruckers August Endres, ein alter Bekannter der Alpingeschichte, der im ausgehenden 19. Jhdt. einige Erstbesteigungen vollführte.

Inschrift „Endres“ an der Alm

Der Schriftzug darüber ist nicht mehr lesbar und er sollte eigentlich den Namen Pock zeigen. Die beiden haben 1887 die Freihut touristisch erstbestiegen. Endres war Mitglied in der von Julius Pock gegründeten Bergsteigergesellschaft der Wilden Bande. Pock hat viele Gipfel im Sellrain erschlossen, ihm zu Ehren wurde der Pockkogel benannt.

verfallenes ehemaliges Almgebäude

Auf historischen Pfaden wanderten wir also Praxmar entgegen. Warum die beiden diesen langen Anmarsch auf den allseits vom vorderen Tal aus leicht zu erreichenden Gipfel nahmen bleibt unbeantwortet. Einen Steig bis zur Grube gab es wahrscheinlich schon aufgrund der Almwirtschaft, welcher die Zuwegung ins Kar erleichterte.

Steig nach Praxmar

Stetig abwärts führt der Steig aus der Grube inmitten von Almrosen und anderen alpinen Zwergsträuchern mit malerischem Blick auf den Talabschluß des Lüsenstales der Ansiedlung Praxmar entgegen und nach dem Eck zwischen „Die Grieser“ und „Leger“ erfolgte unser geplanter Abstieg in den Narötzer Wald.

am Eck zwischen „Die Grieser“ und „Leger“

Der Steig, bzw. die Abzweigung des in den Narötzer Wald hinab führenden Steigs ist leider nicht mehr sichtbar.

an diesen Almhüttenresten geht es direkt hinab auf den überwucherten Steig in den Narötzer Wald

Jedenfalls steigt man bei den Resten eines Almgebäudes einfach auf die weichen Bergwiesenböden direkt hinab und findet, unter Konzentration auf einen Steigverlauf, tatsächlich einen schräg talauswärts verlaufenden Steig, der völlig überwachsen ist und nur als Verflachung der Geländekante auszumachen ist. Hat man ihn erreicht, führt er bis zum Forstweg am Talgrund hinab.

erkennbarer Steigverlauf nach links unten

Dabei taucht der Steig nach einem talseitig am Waldrand erkennbaren Hochstand in den dichten Schlagwald ein und führt an fünf Ruinen von Almhütten vorbei, die man im dichten Wald nicht vermuten würde.

verfallene Almgebäude im Schlagwald

Am unteren Ende des Waldwegs wird eine Wildfütterung erreicht, von dort führt der Forstweg zurück nach Narötz. Am Forstweg talauswärts nehme man die untere (markierte) der beiden Möglichkeiten, das erspart das Überklettern eines Weidezauns kurz vor den Häusern.

Steig im Schlagwald

Da wir mit Schirmen im Regen die Abzweigung vom Forstweg fotografisch nicht aufgenommen hatten begingen wir abschließend nochmals die etwa 150 m des Weges ab der Asphaltstraße, um sie abzulichten.

Gehöft vor der Asphaltstraße

Auf der phantastischen Herbstrunde werden 1.250 Hm über eine Strecke von knapp 10 km gemeistert und Hellmuts Idee eine Runde ersparte uns den Weg nach Praxmar und auf der Landesstraße zurück zum Ausgangspunkt.

Abzweigung vom Forstweg auf den Steig zum Jöchlegg

Wir haben für die Tour incl. aller Pausen sieben Stunden benötigt und bei dieser Zeitangabe ist zu berücksichtigen, daß wir in Summe mehr als 140 Lebensjahre auf den Gipfel zu tragen hatten, der eine jedoch nur dreiviertel vom anderen.

Mils, 26.10.2022

1  Finsterwalder: Tiroler Ortsnamenkunde Bd. 2, S. 641: Narötz, von „orezza – bei der kühlen Luft“, einstiger Lagerplatz für die Mittagsruhe des Viehs mit Kühlung und Schutz vor Insekten