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Bergtour Viggarspitz-Neunerspitz-Sonnenspitz-Runde

Am Nordabhang des Kamms vom Patscherkofel zum Glungezer läßt sich eine schöne lange Trainingsrunde über die Almen nach Westen und über den Kamm nach Osten zurück, über die Viggar- und die Neunerspitze und – als Hochpunkt – die Sonnenspitze unternehmen.

Neunerspitze vom Steig nach der Viggarspitze aus gesehen

Ursprünglich nur zum Training bzw. zum Dauerbelastungstest von Andis repariertem Kniegelenk und nicht zur Veröffentlichung gedacht existiert nur eine dürftige Bilddokumentation der Wanderrunde, die jedoch aufgrund der klaren Wegverhältnisse auch nicht erforderlich scheint. Die bezaubernden Eindrücke auf der Tour rechtfertigen schlußendlich doch seine Veröffentlichung.

Mit einer Länge von gut 27 km und 1.800 Hm Steigarbeit zählt die Tour schon zu einem größeren Unternehmen, bei dem es auf zeitigen Abmarsch ankommt, will man noch Frühabends nach Hause zurückkehren. Wir haben keine langen Pausen eingestreut und lediglich den Abstieg ab der Sonnenspitze in einem etwas reduzierten Tempo ausgeführt, um das Kniegelenk nicht  über Gebühr zu belasten.

Viggar- Neuner- und Sonnenspitz-Runde vom Tulferberg

Zahlreiche Almen säumen den Weg, vor allem im Aufstieg im Wald. Dort passiert man gleich drei Almen, wenn man will. Wir haben nur zwei davon passiert und die dritte abgekürzt. Mit der Glungezerhütte wird der gastronomische Hochpunkt erreicht, aber auch am Abstieg gibt es zwei weitere Einkehrmöglichkeiten.

Zweimal befindet man sich nicht auf offiziellen Steigabschnitten, jedoch ist jeweils die Richtung vorgegeben, sodaß keine Verirrungen möglich sind. Die erste Stelle bezeichnet das sogenannte Schützenkreuz, eine unbedingt zu besuchende Aussichtsstelle, auf der die Sistranser Schützen ein Gedenkkreuz errichtet haben, um ihrer verschiedenen Kameraden zu gedenken.

und seine Nase liegt auf verschwindend kleinen Flächen auf; im Hintergrund die erklommenen Ziele

Die zweite Stelle liegt am Übergang von der Viggarspitze auf die Neunerspitze. Hier führen Steigspuren  vom einen auf den anderen Gipfel, die im Verlauf sichtbar sind. Nach der Neunerspitze wird ein weiterer kleiner Abschnitt weglos im Aufstieg begangen, um auf den am Gratkamm ansetzenden Steig zur Sonnenspitze aufzusteigen.

Am Parkplatz der Tulferhütte starteten wir die große Runde. Im Sommer wird die Tulferhütte nur für angemeldete Gruppen geöffnet, sodaß wir den Parkplatz bedenkenlos nützten, jedoch informiere man sich vor der Benützung dazu selbst.

der Wald der Höll mußte dem Lift weichen; unten die Halsmarter

Gleich nach der Abzäunung der Schipiste führt ein Weg rechts derselben in den Wald, wo die Gufl, auch Lambichlerhütte genannt, passiert und dieselbe rechts liegen gelassen wird. Der Steig mündet dann gleich in einen Forstweg, der, etwas abwärts verlaufend, die Lifttrasse kreuzt und wieder ansteigt. Am Ende des Anstiegs trifft der Weg fast mit dem parallel höher laufenden Weg zusammen, der durch eine kurze Schneise erreicht werden kann.

Diesen etwas höher gelegenen Weg kann man auch ab der Querung der Schipiste nehmen, er spart die Gufl aus und vermeidet die abschüssige Strecke. Er quert die Lifttrasse etwas weiter oben und muß noch vor der Kehre hinauf zur Liftstation am Beginn einer Linkskurve über die Waldschneise nach rechts unten verlassen werden.

Querung der Lifttrasse der Sektion I der Glungezerbahn

Ab dem Annäherungspunkt der beiden Wege fällt die Route gute 100 Hm ab. Dieser Abstieg ist der einzig signifikante auf der Strecke, mit Ausnahme des Abstiegs von der Neunerspitze. Im Abstieg wird rechts am Weg eine Jagdhütte passiert. Genau 250 m nach der Hütte zweigt links ein zunächst breiter Weg ansteigend ab, der vorzeitig den Abstieg begrenzt. Er geht an seinem Ende in einen schmalen Steig über der an einer Kehre wieder in den anderen Schotterweg einmündet (1.380 m).

Rinner Alm am frühen Vormittag

Nun kann man beide Äste des Weges nehmen, beide führen zur Rinner Alm. Der obere Weg steigt zuerst bis auf 1.500 m an und muß später, in der nächsten Kehre, rechts auf einem abwärts führenden Steig verlassen werden.

Wir nahmen den rechten Ast, der vorerst leicht abwärts gegen Westen weiterführt.  In leichtem Auf und Ab zieht er bis zu einer Abzweigung, an der man links zur Rinner Alm abzweigt. Bevor die Alm erreicht wird folgt nochmals eine Kreuzung an der man rechts abzweigt.

imposanter Vogelbeerbaum auf der Rinner Alm

An der Rinner Alm nach gut 5 km Wanderung hat man kaum an Höhe gewonnen, sie liegt auf 1.394 m und der Ausgangspunkt auf 1.340 m. Allerdings wurden auf der Strecke bereits gut 220 Hm Aufstieg bewältigt. An der Alm befindet sich ein schöner Vogelbeerbaum (Eberesche), dessen tiefrote Beerendolden zum Ende eines langen Sommers ein beeindruckendes Bild zeichnen.

Wir hatten keine Zeit die nette Alm zu besuchen und setzten nach den Fotos und der Suche des nächsten Streckenabschnitts unsere lange Runde fort. Gleich nach der Rinner Alm führt ein kleiner Steig in den Wald links oberhalb des hinabziehenden Almwegs. Es ist dies der Fußsteig zur Aldranser Alm, die im leichten Aufstieg über etwa 100 Hm in 20 min erreicht wird.

Aldranser Alm

Ein paar Minuten vor der Alm tritt der Steig aus dem Wald heraus auf den Almweg, der mäßig ansteigend zur Aldranser Alm führt. Auch diese einladende Alm mußten wir um nicht einmal 9 Uhr vormittags auslassen, da noch nicht ein Drittel der Runde absolviert wurde.

Zwei Minuten nach der Aldranser Alm in Richtung Westen zweigt links wieder ein Steig in den Wald ab. Die doppelte Abzweigung ist um einige Meter versetzt, man nimmt die zweite Abzweigung nach links. Der Weg führt einige Minuten aufwärts. Bevor der Weg endet zweigt wieder links eine Verbindung auf einen zuerst flacheren Weg ab.

Der Weg in Richtung Sistranser Alm führt nun über gut 1,5 km und 160 Hm in ihr Richtung, jedoch hält man nicht auf diese zu sondern wandert über den Weg etwa 140 Hm über diese hinauf zu einer Kehre. Gleich zu Beginn führt der Normalweg zur Alm, wozu man rechts abzweigen müßte, wenn man die Sistranser Alm auch mitnehmen will, welches wir abermals unterließen.

am Issboden; die ersten Gipfelziele am der Silhouette

An der markanten Kehre westlich oberhalb der Sistranser Alm wendet der Weg zum Issboden hinauf. Nimmt man die Sistranser Alm in den Routenplan auf, dann würde man etwa 500 m vor der Kehre wieder auf den Weg einmünden, es sei denn, man steigt durch die Waldschneise in direkter Linie oberhalb der Alm auf. Von der Kehre bis zum Issboden bewältigt man 130 Hm in 20 min.

Am Issboden auf 1.880 m, in zauberhafter Landschaft, beeindruckt der vormittägliche Blick nach Südosten, der aufsteigenden Sonne entgegen und auf die Silhouette zwei der drei Gipfel, die auf der Runde bestiegen werden sollen.

Dort befindet man sich bereits in der Besonderheit der nördlichen Tuxer Alpen, denen eine Überschiebung von Ötztal-Kristallin aufliegt und dort in Schollen das klassische Gestein der Tuxer, den Quarzphyllit, überlagert. Die vorgenannten Gipfel wurden von diesem Kristallingestein gebaut.

Neunerspitze links, die Mohrenköpfe mittig und die Viggarspitze rechts im Bild; es scheint eine riesenhafte Maus erklimme den kleineren der Mohrenköpfe

Fort setzt der Aufstieg nun rechts (nördlich) des Jochtals, das sich im Aufstieg rechts befindet und in das der Fahrweg über etwa 350 m weit hinein führt, bevor er abfallend in den Hochwald nach Norden sich mäandert.

Dort wo der Fahrweg mit einer starken Rechtskurve abschüssig wird zweigt geradeaus (westlich) der Fußsteig zum Grünbichl ab, dem westlichsten Punkt der Bergrunde. Wir nahmen diesen erst nach dem Besuch des Schützenkreuzes in Angriff.

Sistranser Schützenkreuz

Dem Fahrweg werden etwa 600 m abwärts gefolgt und dann einem rechts abzweigenden 200 m langem Fußsteig zum Schützenkreuz gefolgt. Das Schützenkreuz befindet sich an einer Geländekante, die einen beeindruckenden freien Blick auf das darunter liegende Mittelgebirge, auf Innsbruck und die im Tal gegenüberliegende Nordkette des Karwendels erlaubt. Etwa 50 Hm müssen vom Hochpunkt des Fahrwegs zum Schützenkreuz abgestiegen werden. Der Umweg dorthin lohnt sich und nimmt etwa 25 min in Anspruch, je nach Dauer des Innehaltens dort. Die Gegend wird Rosseben genannt und befindet sich 230 Hm oberhalb der Sistranser Alm, die im Tiefblick nicht sichtbar ist.

unvergesslich schöner Ausblick vom Schützenkreuz

Die Route auf den Grünbichl führt als reiner Fußsteig auf den Rücken nördlich des Jochtales, welcher oben am Plateau des Grünbichls ausläuft. Der Steig führt durch interessanten Bewuchs an die Privathütte heran und von dort im Bogen auf den Zirbenweg. Das westliche Ende der Runde ist damit erreicht.

die Hausgipfel des Karwendels gegenüber

Fast eben zieht sich der Zirbenweg am Ansatz des Jochtales auf der Bergflanke gen Osten dahin und auf diesem Abschnitt trifft man auf viele Wanderer, die den Zirbenweg in beide Richtungen begehen. Infostationen an den drahtig schönen Zirben erklären Wesen und Leben der robusten Kiefernart, die die höchsten Lebensräume unter allen Baumarten der Alpen besiedeln.

idyllischer Ort – Sistranser Schützenkreuz

Der kammnahe Teil des Zirbenwegs bietet eine weitere Einkehrmöglichkeit, das sogenannte Almgasthaus Boscheben, das an der Einsattelung zwischen Patscherkofel und Viggarspitze liegt und erstmals auf der Runde den Blick in den Süden der Tuxer Alpen freigibt. Natürlich könnte man nach dem Grünbichl noch auf dem Steig direkt auf den Patscherkofel einen weiteren Gipfel mitmachen, wir hatten ihn aber nicht im Plan. Plante man ihn ein käme man direkt am Kamm vom Gipfel nach Boscheben.

Nach dieser Einkehrmöglichkeit führt der Zirbenweg über die Gesteine des Ötztal-Kristallins in Richtung des Westkammes der Viggarspitze. Über Glimmerschiefer,  Gneise und teilweise Quarzite führt die Route an das Kammteil heran, an dem wir wieder vom Zirbenweg abzweigten und dem Anstieg zur Viggarspitze folgten.

Rückblick am Steig zur Neunerspitze auf den Patscherkofel

Vom Grünbichl auf die Viggarspitze rechne man mit 1 ¼ Stunden Gehzeit. Bis dorthin sind knappe 300 Hm zurückzulegen, jedoch auch gut 3 km schönen, aussichtsreichen Weges. Vom Gipfel der Viggarspitze aus kann man die Steigspuren zur Neunerspitze im Nordosten gut erkennen.

Der Übergang erfolgt an der westlichen Gipfelflanke, zunächst auf Steigspuren hinab zu den Mohrenköpfen, dann durch ein Blockfeld, schließlich auf den Steig, der zum Gipfel der Neunerspitze empor führt. Man rechne für diesen kurzen Abschnitt über gut 100 Hm mit maximal 25 min.

Aussicht von der Neunerspitze auf die Bergstation der Glungezerbahn; rechts das Bärenbader Jöchl

Die Aussicht von der Neunerspitze steht im Schatten jener der Viggarspitze. Von ihr aus konnten wir den Bau der Bergstation der neuen Sektion II der Glungezerbahn sehen, gerade noch nicht verdeckt vom Rücken auf das Bärenbader Jöchl, einem untergeordneten Wegpunkt der Glungezer Gegend. Das Bärenbader Jöchl stellt keinen eigenen Gipfel dar, ist aber auf reizvoller Strecke von Rinn aus zu begehen, wie im Bericht von Roman zu lesen. Weiters liegt der Aufstieg zum Hochpunkt der hier beschriebenen Runde direkt im Osten, die Sonnenspitze. Rechts (südöstlich) davon, im Kamm der Rosenjoch-Gruppe der Namensgeber, das Rosenjoch, ein beliebter Gipfel von allen Seiten begangen.

Ansicht der Aufstiegsroute zur Sonnenspitze von der Neunerspitze aus; in Bildmitte führt der Steig vor dem dunklen Abbruch rechts hinauf

Der Abstieg von der Neunerspitze führt über 70 Hm auf dem Steig auf der Ostseite der Gipfelpyramide hinab auf flaches Terrain, das wir unter zunehmender Steigung hin zum Kammrücken auf die Sonnenspitze überquerten. Mitten im flachen beginnen Steigspuren hin zum Felsabbruch, vor dem man rechts die über steile Rampe aufsteigt. Dort verlieren sich teilweise die Steigspuren wieder.

Rückblick auf die Neunerspitze

Über die Rampe und oberhalb trifft man wieder auf Steigspuren und wird das Gelände wieder flacher. Weiter führt der Steig meist auf oder nahe der Kammhöhe zur Sonnenspitze. Von der Neunerspitze auf die Sonnenspitze rechne man mit einer Gehzeit von 1 ¼ Stunden. 430 Hm sind zu überwinden, teilweise mit kleinen Klettereien, die jedoch harmlos für den durchschnittlichen Bergwanderer ausfallen. Alternativ kann man auf den Steig von der Viggarspitze auf die Glungezerhütte wechseln, begeht dann den Kamm aber auf seiner Südseite und kommt an der Glungezerhütte an, nicht auf der Sonnenspitze.

Anstieg zur Rampe vor dem dunklen Abbruch

Am aussichtsreichen Kamm, der sich nach oben hin markanter zum solchen ausbildet, fanden wir allerlei interessante Felsformationen vor. Der Steig führt an kleinen Gratspitzen entlang, wird aber nie schärfer. Am Ende leitet ein felsiger Aufschwung auf das Gipfelplateau der Sonnenspitze. Man begeht ihn auf felsigem Terrain zuletzt über ein paar Stufen in einem Einschnitt.

Rückblick vom zahmen Kamm auf die Viggar- (links) und Neunerspitze (rechts)

Wir erreichten die Sonnenspitze gegen 13:30, nachdem wir um 7:15 am Parkplatz gestartet sind. Somit haben wir für den Aufstieg zum Hochpunkt 6:15 Stunden benötigt. Der Ausblick auf der Sonnenspitze besticht mit dem Norden, dem Blick auf das Karwendel gegenüber.

mitten am Steig am Kamm zur Sonnenspitze

Wer die Sonnenspitze erklommen hat, der kehrt auch gerne in der Glungezerhütte ein. Die Hütte ist ein Prachensky1 Bau mit hölzernen Schifahrern als Dekoration der vertäfelten Gaststube. Im Sommer allerdings nimmt man lieber draußen Platz, vor allem bei strahlendem Sonnenschein.

beeindruckende natürliche Steinschöpfung – Denker mit fliehender Stirn, ausgeprägtem Kinn und schmallippigem Mund; er mustert den Süden

Sie wurde vom Skiclub Tirol Anfang der Dreißiger Jahre erbaut und wechselte etwa nach 20 Jahren in den Besitz des Alpenvereins Hall, der sich seither bestens darum kümmert. Zahlreiche nationale und internationale Schirennen wurden dort ausgetragen und bis in die späten Siebziger Jahre wurde das legendäre Glungezerrennen ausgetragen, das sich vom Gipfel über mehr als 2.000Hm bis nach Volders erstreckte. Zum Glungezerrennen hält sich die Mähr der Streckenlänge von 15 km, welche in diesem Bericht eindeutig widerlegt wird.

Passage am Kamm im Aufstieg zur Sonnenspitze

Allerdings erfreuten wir uns aufgrund der noch zu bewältigenden Strecke nicht lange der Rast auf der traditionsreichen Hütte und brachen bald wieder zum Abstieg auf. Bis zum Parkplatz warteten noch 6,6 km Abstieg über 1.270 Hm für die wir zwecks Schonung von Andis Knie mit dem Aufstiegstempo rechnen mußten.

Sonnenspitze mit kürzlich errichtetem Speicherteich für die Schipisten der Glungezerbahn

Den Abstieg von der Glungezerhütte unternahmen wir auf der Normalroute, die östlich an der Hütte über den Steig hinab auf das Tulfein Jöchl führt. Dort an der Schaferhütte vorbei und die steile Abkürzung unterhalb der Sesselbahn auf einem gut ausgebauten Steig hinab bis zur Bergstation des Schleppliftes. Weiter geht es von dort über die Schipiste.

am Abstieg über den Normalweg zum Tulfein Jöchl

Kurz vor dem flachen Teil der Schipiste bei Tulfein wechselten wir auf die Bergflanke oberhalb der Bergstation der Sektion II der Glungezerbahn, die sich gerade in Bau befand. Nach über 50 Jahren seit ihrer Errichtung im Jahr 1967 wird die Bahn nun erneuert.

Bau der Bergstation der Sektion II der Glungezerbahn

Ab der Bergstation ist der Abstieg als Berichterstattung nicht mehr besonders ergiebig, da wir direkt über die Schipiste abgestiegen sind, teilweise in der alten Lifttrasse, in der wir im Winter auf Schi jahrzehntelang hinaufbefördert wurden. Weniger steil ginge es über den Schotterweg hinab, aufgrund der Wegführung und des geringeren Gefälles jedoch um einiges länger. An der Bergstation der Sektion I muß noch die Flur Halsmarter erwähnt werden und das traditionelle Gasthaus Halsmarter, das als letzte Einkehrmöglichkeit den schönen und leichten Bergtag Tag abrundet.

Relikte der abgebrochenen Stützen des Kombiliftes nach Tulfein

Die bärige Bergrunde stellt eine Trainingsrunde für geplante weitere Bergstrecken dar.  Sie kann mit ein wenig Ortskunde oder GPS-fähigen Geräten nach Belieben erweitert werden und auch an vielen Wegpunkten eingekürzt. Sobald die Glungezerbahn neu gebaut wurde, kann auch ein Gutteil des Abstieges mit der Bahn erfolgen. Eine mannigfaltige Runde, individuell gestaltbar.

Umstieg Sektion I auf Sektion II auf Halsmarter

Unserer Runde führte uns in 10 Stunden Gesamtzeit über knapp 1.800 hm und 27 km Strecke.

Mils, 13.09.2020

1 Theodor Prachensky: Wikipedia
Prachensky  Stube: Folder Glungezerhütte – siehe Seite 2

Schitour Glungezer, 2.677m – von der Karlskirche

Selten im Winter – und in so manchem Winter gar nicht – bestehen geeignete Schneeverhältnisse, um die Schitour vom Tal aus auf den Glungezer zu unternehmen. Schneeverhältnisse, die es dem Belag erlauben nicht bei jedem Schwung im unteren Teil am Kleinvolderberg mit Maulwurfhügeln Bekanntschaft zu machen.
Über lange Zeit wurde diese Schitour als die längste Tirols gehandelt – mittlerweile gibt es weit längere.

Eingang der Glungezerhütte und Gipfelbereich mit Materialseilbahn des Bundesheers

Der Start, wie könnte es schöner sein, befindet sich in geschichtsträchtiger Umgebung bei der Karlskirche und dem Servitenkloster zu Volders an der Bundesstraßenbrücke und Abzweigung der Landesstraße nach Tulfes. Der  beeindruckende Barockbau¹ der Karlskirche (Grundsteinlegung 1620, geweiht 1654) fasziniert nicht nur vom Äußeren, der Kunstgenuss des Kuppelfreskos im Inneren kann bei einem andächtigen Besuch anlässlich der Danksagung von riskanten überstandenen Schitouren bewundert werden.

Panorama im Inntal, Mils gegenüber vor dem Halltal

In der Tat hinterläßt dieser Schitour einen bleibenden Eindruck. Alleine der Start mitten im Inntal ohne vorherigen Höhengewinn per Fahrzeug ist schon ein nicht alltäglicher.
Der Parkplatz wurde für die Zwecke des Winters extrem erweitert. Östlich der kleinen Ausbuchtung des Hanges als Parkplatz läßt, vermutlich die Gemeinde Volders, eine große Wiesenfläche zu Parkzwecken räumen –  wofür man in Zeiten wie diesen den Hut ziehen muß. Insgesamt finden am Ausgangspunkt der Tour schätzungsweise an die 80 Fahrzeuge Platz.

Durchschlupf beim Wegkreuz oberhalb der Karlskirche

Im unteren Teil der Tour wird quasi über den gesamten Kleinvolderberg aufgestiegen. Die Wiesen der Bauernschaften dort bilden schöne Abfahrtshänge die durch die Zufahrtsstraßen zu Wohnhäusern unterbrochen werden an denen recht nahe aufgestiegen wird – der heute im Pulk allgemein recht laut gewordene Tourenfreund möge sich des frühen Morgens mit seinen Unterhaltungen entsprechend zurückhalten, passiert er die Gehöfte.

Wiese hinter dem Durchschlupf mit dem Ziel im rechten Bilddrittel dem Glungezer (nebelverhangen)

Nach den ersten zwanzig Meter Aufstieg und dem Durchschlupf am Wegkreuz breitet sich das dahinter gelegene Feld leicht ansteigend aus und – auch eine Besonderheit dieser Schitour – das Gipfelziel wird sofort in umwerfender, in herausfordernder Entfernung sichtbar.
Aber nicht nur das Gipfelziel an sich, auch die Aufstiegsroute ist erkennbar und, wer sie kennt, auch die Waldschneise vor der Straße bei Windegg und das Schigebiet des Glungezers am Rücken zum Gipfel hinauf.

Aufstieg über tolle Hänge nach dem letzten Haus am Lachhofweg

Nach dem ersten Feld an der Straße (Lachhofweg) angelangt muß dieser etwa 500m in westlicher Richtung gefolgt werden, um den nächsten Aufstiegshang zu erreichen. Bei guter Schneelage kann dies unter Nutzung eines schmalen Streifens zwischen Straße und Zäunen der Anrainer, abschnittsweise leicht unbequem links oder rechts auf der erfolgen, ohne die Schi zu tragen.
Nach dem letzten Haus in Richtung Lachhof erreicht man den nächsten Hang wieder auf dem dann lange aufgestiegen werden kann, ohne abzuschnallen.
In Summe trifft es einen etwa drei bis fünfmal abzuschnallen, je nach Aufstiegsroute, Schneelage und  Salzeinsatz bei der Straßenräumung. Aus eigener Erfahrung sei jedem geraten abzuschnallen, um nasse Felle zu vermeiden.

die Freileitung wird angepeilt

Rasch wird auf den weißgetünchten Hängen an Höhe gewonnen. Das Ziel von unten von der Straße gesehen ist ein großer Strommast einer 110kV-Freileitung. Die Aufstiegsroute dorthin kann frei gewählt werden, falls es noch keine angelegte Spur gibt. Die Spitzkehre der Kleinvolderbergstraße beim Ortsteil Edenhaus wird links liegen gelassen, das spart zweimal Abschnallen.

Rückblick auf den unteren Teil am Kleinvolderberg

Beim Freileitungsmast (etwa 860m) wird das Gelände kurzzeitig etwas flacher, da die Aufstiegsrichtung hangparallel bis zum westlich gelegenen Freileitungsmast weiterführt. An dieser Stelle lohnt sich ein kurzer Rückblick über den schönen Kleinvolderberg.

Querung längs der Leitungstrasse bis zum nächsten Mast

Nach Erreichen des nächsten Freileitungsmastes zieht der Aufstieg kurz über einen steilen Hang bis zum Gehöft Platten an. Hier wird der Plattenweg überschritten, um jenseits den nächsten steileren Hang zum Tulferberg aufzusteigen. Am oberen Teil dieses Hanges verengt sich die Wiesenfläche zu einem schmalen Schlauch zwischen Waldflächen, etwa auf 1.080m. Hier lohnt ein weiterer Rückblick, die ersten 500 des gesamten 2.050m Aufstiegs liegen nun zurück.

Oberhalb des Gehöftes Platten

Ein weiterer Durchschlupf durch Besitzgrenzen am Ende der Wiesenschneise führt hinauf zur Tulferbergstraße bei Windegg. Ab hier befindet man sich schon im Schigebiet des Glungezer, auch wenn dort nicht immer eine technisch gezogene Piste besteht – worin auch einer der Reize des Schigebietes Glungezer besteht.

Hang bis zur schmalen Wiesenschneise

Nach der Tulferbergstraße bei Tulfein ist noch eine Hofzufahrt zu queren, die fallweise Abschnallen erfordert, sodann ist man dieser Unterbrechung bis zum Gipfel ledig.

schmale Wiesenschneise

Von einer Beschreibung des nun folgenden langen Aufstieges auf den Pistenflächen des Schigebietes soll hier abgesehen werden, da für den Tourenfreund damit kein Gewinn entsteht. Der Aufstieg erfolgt durchgehend am linken Rand der Pisten in Aufstiegsrichtung. Bei der Austragung von Schirennen ersetzt die Absperrung den Waldrand und der Aufstieg erfolgt mittig auf der Piste.

Piste unterhalb von Windegg

Erwähnenswert sind vielmehr die gastronomischen Angebote von Tulferhütte über das Gasthaus Halsmarter und die Tulfeinalm, die nicht nur im Aufstieg, bei den am Glungezer bekannten teilweise extremen Windbedingungen, wiewohl auch bei der Abfahrt für Labsal und bei Bedarf für warme Finger sorgen können.

vor der Tulferhütte

Ist die Bergstation des neuen Glungezerliftes „Halsmarter“ auf 1.550m erreicht kann man sich rühmen etwa die Hälfte des Anstieges zum Glungezer erreicht zu haben.
Dort trifft man mit viel mehr Schifahrern zusammen, als im unteren Teil am flachen Halsmarterlift.
Der beliebte Sessellift von Tulfes auf die Halsmarter wurde trotz keiner leichten Phase der Erneuerung als wichtiges Signal in der Region im Herbst 2018 neu erbaut und erfreut sich in den ersten Betriebswochen großer Beliebtheit. Für so manchen in der Region Ansässigen nebst dem Autor besitzt er „Kulturgutstatus“ und muß in jedem Fall erhalten bleiben, wenn auch Verständnis dafür aufgebracht werden muß, daß die technische Modernisierung von Anlagen in  der Notwendigkeit für einen Wirtschaftsbetrieb einher zu gehen hat. Nach gut 50 Jahren Dienst und dem Bekenntnis für die Zukunft hat der Glungezerlift in der Meinung des Verfassers heute Unsterblichkeit erreicht – er wurde Teil des Kulturgutes der örtlichen Bevölkerung.

Rückblick auf Windegg

Im oberen Teil des Schleppliftes, nahe der Baumgrenze bei Tulfein auf 2.000m, wich die Wolken- und Nebeleintrübung, die kurz nach dem Start für Zweifel sorgte, ob die gesamte lange Tour an diesem Tag wohl absolviert werden könnte. Der Gipfel jedoch blieb vorerst in Nebelpaketen eingepackt und  Wind kam auf, der die Temperaturen von etwa acht Grad kälter anfühlen ließ.

kurz vor Tulfein wird die Hoffnung auf Aufklaren gestärkt

Um die Ecke bei Tulfein gebogen keimte die Hoffnung auf, daß der Gipfelanstieg nach der Schaferhütte ein nebelfreier werden würde. Der Wind aus Nordwest fegte die hartnäckige Nebelbank mehr und mehr ins Voldertal weiter, es sollte aber noch mehr als eine Stunde dauern, und zwar bis zum Erreichen der Glungezerhütte, bis die Sicht ungetrübt wurde.

nach dem Schlepplift auf das Ziel geblickt – noch in großer Ferne scheint der Gipfel

Etwa auf halbem Weg von Tulfein bis zum Ende des ehemaligen Schleppliftes „Kalte Kuchl“ sind zwei Drittel des Aufstieges erreicht. Und dort steht man vor der noch immer fern scheinenden Pyramide des Glungezers. Wer will aber hier schon aufgeben?
Als leichte Strecke zum Regenerieren durch den steilen Aufstieg neben der Piste dünkt das weitere Gelände Richtung Schartenkogel. Der Weg Richtung Schartenkogel führt in einer angenehmen Kehre hinauf und quert unterhalb der letzten Meter des Schartenkogelliftes Richtung Tufleinjöchl bis vor die Schaferhütte, 2.260m.

Stimmung am Weg zum Schartenkogellift – klirrend kalt

Dort wird das Gelände des Glungezer Schigebietes wieder verlassen und Richtung Gipfel angestiegen. Bei der Begehung des Verfassers erzwang der mittlerweile recht unangenehm gewordene Nordwestwind die Überjacke und die Kapuze war willkommen.

am ersten Felsaufschwung nach Verlassen des Schigebietes

Der Aufstieg ist fast durchgehend mit Schneestangen in dichtem Abstand markiert. Am ersten Hang markieren die Schneestangen jedoch die Abfahrtsroute und der Aufstieg erfolgt links (südöstlich) davon in geringem Abstand und ohne Stangen. Nach der ersten Kuppe (etwa nach 50Hm) führt der Aufstieg wieder an die Schneestangen heran, die gleichzeitig die Abfahrtsroute markieren.

eine dichte Abfolge von Schneestangen weist den Weg – die Seilbahnstütze voraus wird angepeilt

In der Folge wird die vorletzte Stütze der Materialseilbahn des Bundesheers erreicht und der Seiltrasse etwa 5min gefolgt, bevor die Schneestangen in westliche Richtung ableiten.
Die Wendung führt auf einen fast ebenen Quergang mit einem Aufschwung am Ende, der einem, bei viel Wind, unangenehm dichte Schneeverwehungen ins Gesicht bläst, bis der Aufschwung überwunden ist.

Wegweiser unterhalb der Sonnenspitze – links geht es zur Glungezerhütte

Zum Abschluß des Winterweges – es gibt auch einen Sommerweg südlich des Tulfeinjöchls, der im Winter als Schitour auch begehbar ist – liegt der Hang von der Sonnenspitze herab nun bis zum Gipfel einsehbar als letzte kurze Prüfung vor dem Bezwinger.
Die Entscheidung zwischen der Sonnenspitze, 2.639m oder dem Glungezer, 2.677m, der nur der Glungezerhütte 2.610m kann nun getroffen werden und aufgrund der bekannten Hausstrecke und der unwirtlichen Verhältnisse entschied sich der Verfasser für die Gerstensuppe und das Bier in der Hütte, diesmal ohne Gipfel des Glungezers.

Blick auf den Glungezer, 2.677m

Hierzu muß noch die Querung etwa 50Hm unterhalb der Sonnenspitze erfolgen. Links (östlich) des Anstiegs zur Sonnenspitze befindet sich ein weitgehend eingeschneiter Wegweiser und eine Seilabgrenzung weist den Weg auf den Zugang zur Glungezerhütte am Sattel zwischen Sonnenspitze und Glungezer.
Der Übergang führt, eher flach querend, durch steiles Gelände; oberhalb die Felsschrofen der Rippe zur Sonnenspitze, unterhalb ein steiler Abhang. Die Seilsicherungen bieten im Extremfall bei Sturmwind sicheren Halt, im Normalfall bedarf man ihrer nicht.

Weg zur Hütte im Rückblick

Beim Anblick der Hütte und der Einrichtungen der Materialseilbahn waren die letzten Zweifel beseitigt, daß der Gipfel nach 4:30 Stunden Aufstieg vielleicht doch mitgemacht werden sollte. Die 67m Aufstieg von der Hütte bedeuten nicht die Welt für jemand, der schon mehrere Dutzend Male dort gestanden ist.

Sonnenspitze, 2.639m mit Biwackschachtel im Vordergrund

Die Glungezerhütte, in der Grundform und die Gaststube ein Bau des bekannten Innsbrucker Architekten Theodor Prachensky, über die Treppe hinuntergestiegen und eingetreten ist eine Hütte in der man sich unweigerlich wohlfühlt. Mag es an der Holzvertäfelung oder an der Einrichtung liegen, oder einfach an einem warmen Ort ohne Windgetöse.

die gemütliche Glungezerhütte mit ihren kleinen Fenstern

Ein dreiviertel Stündchen für Suppe und Bier neben anderen drei verbliebenen Tourengehern war schon das Maximum, das so spät am Nachmittag drin war, um bei der Abfahrt weiter unten nicht in Dunkelheit zu geraten. Also hieß es um 16:30 mit gewaltigem Panorama ins Unterland und mittlerweile kristallklarer Sicht Abschied nehmen vom zeitlosen Ort.

einer von Prachenskys Schifahrern

Die Abfahrt erfolgt wieder über die verseilte Gasse westlich unter die Sonnenspitze und dann der Aufstiegsspur folgend bis zum Akja, dann links von der Aufstiegsspur abzweigend, den Felskopf umfahrend bis hinab zur Abfahrt vom Schartenkogellift.

die Sicht zum Abfahren aufgeklart, das Ziel ist dort wo der Inn sich gegen Süden krümmt – Stimmung im Unterinntal Anfang Jänner um halb fünf abends

Am Weg nach Tulfein bezauberte noch der abendliche Blick des Inntales mit dem Abendrot über den Sellrainer Bergen.

hier verläßt die Abfahrt die Aufstiegsroute kurz nach links um den Felskopf herum

Der lange Aufstieg wird einem erst ab der Tulferhütte bewußt, wenn die Oberschenkel in schneller Abfahrt zu brennen beginnen und erst noch der Kleinvolderberg mit Tiefschnee wartet.

Abendrot über den Sellrainer Bergen

Die Bilder über die Naturabfahrt über den Kleinvolderberg bleiben grandios in Erinnerung. Selten gibt es eine solche Möglichkeit über breite Wiesen einfach querfeldein hinabzufahren, Häuser und Stadel hinter sich zu lassen.

Am oberen Teil am Kleinvolderberg – gegen das Karwendel und Halltal

Der neuerlichen parallelen Fahrt oder Tragestrecke am Lachhofweg kann bei guter Schneelage auch ausgewichen werden. Oberhalb des Hauses am Lachhofweg kann auch rechts (östlich) auf schmalem Pfad in den Wald hineingefahren werden (rechtzeitig am Hang rechts weg bevor das Gefälle nicht mehr ausreicht).

tolle Abfahrt zwischen den Häusern

Dort folgt eine kurze Schiebestrecke von etwa 50m bevor eine Kurve der Kleinvolderbergstraße erreicht wird der man talseitig der Leitschienen,  gegen den Wald, etwa 200m folgt. Nachdem der Wald endet und leicht links (westlich) ein Haus zu sehen ist wird zu diesem abgefahren, die Straße überquert und somit die gesamte Strecke auf dem Lachhofweg umfahren.

nach der Umfahrung des Lachweges; etwas links haltend nach dem Haus geht es zurück zur Aufstiegsspur

Weiter links haltend über das breite Feld führt die Abfahrtsroute zum Ausgangspunkt hinab.
Eine Gesamtübersicht und ein paar Kartenausschnitte der Tour und ein Höhenprofil befinden sich in der Bildergalerie, siehe weiter unten.

Tourabschluß auf den Glungezer mit Abendstimmung bei der Karlskirche

Für die 10,5km lange und 2.050Hm Aufstieg messende Tourenstrecke wurden inclusive Hüttenaufenthalt 6:02 Stunden benötigt, für den reinen Aufstieg mit Fotopausen 4:33 Stunden.
Die Planung beschreibt den Aufstieg mit 5:30 Stunden, siehe Höhenprofil in der Bildergalerie.

Schitour Glungezer – horizontale Länge

Die Mähr von 15 oder 16km Tourenlänge ist durch eine Kartenmessung übrigens rasch widerlegt.
Die horizontale Strecke von der Karlskirche bis zum Glungezer beträgt rund 8.500m und der geodätische Aufstieg beträgt rund 2.100m. Mit Hilfe der Winkelfunktionen errechnet sich somit ein durchschnittlicher Winkel von 13,9° und bei diesem kleinen Winkel ergibt sich halt keine Hypotenuse die länger als 8.760m wäre. Wenn man nun die Kehren im Gelände und die S-Kurve nach Tulfein berücksichtigt, dann mag sich vielleicht je nach Route eine Länge von 10.500m ergeben, niemals aber von signifikant mehr – so wie es AV-Karte und Outdooractive auch ergeben.

Mils, 12.01.2019

¹Hierzu eine Erläuterung des geschichtsbewanderten Freundes des Autors, Christian Neumann, Absam:
Die Karlskirche ist eigentlich eine Barockkirche (1620 von Guarininoni gestiftet, 1654 geweiht) und keine Rokokokirche. Die Karlskirche war „der erste barocke Zentralbau Tirols“ und  „die ursprüngliche Raumfassung wurde 1766/67 durch eine Rokokogliederung mit Stuckmarmorpilastern und Recaillekapitellen von Johann Georg Gigl ersetzt“ (zitiert aus Tavernier/Schubert, Tiroler Ausstellungsstrassen, Barock und Rokoko, 1995: ISBN 978-3-7022-2260-4). In Wikipedia und auch sonst überall wird vom Rokoko der Karlskirche gesprochen, das gilt aber eigentlich nur für die Umgestaltung, denn die Zeit des Rokoko war in etwa von 1725 bis 1785, aber die Kirche wurde 100 Jahre davor in der Frühzeit des Tiroler Barocks erbaut.

Voldertalumrundung – Überschreitung von 11 Gipfeln am Grat

Unter den großen Vorhaben von weiten Überschreitungen stellt die Voldertalumrundung für den konditionsstarken Bergsteiger eine leichte Möglichkeit dar in eine solche Erfahrung einzusteigen.
Die Runde kann in beide Richtungen begangen werden, sie kann an vielen Stellen abgebrochen werden und es gibt die Möglichkeit mittels zweier Fahrzeuge Anfang und Ende aufstiegsverkürzend zu verbinden.

das nette Kreuz auf der Seekarspitze mit Grünbergspitze und Rosenjoch im Hintergrund

Bei der Voldertalumrundung geht es nicht um spektakuläre Gipfel. Der einzige Gipfel, der einen Hauch von Kletterei beinhaltet ist der Sunntiger, und auch nur dessen Nordschulter, alle anderen Gipfel sind ohne Schwierigkeit zu besteigen. Einige Passagen im Übergang vom Hanneburger zum Malgrübler, zwei Gratstrecken mit etwas Pfiff hinsichtlich der klettertechnischen Begehung, könn(t)en umgangen werden, wie auch der Nordgrat des Sunntiger, allerdings versäumt man dadurch eine willkommene Abwechslung in der sonst von Felstrümmern geprägten Strecke.

Diese Gratstrecken sind an sich nicht schwierig, vielleicht kann für einige wenige Passagen II- vergeben werden, aber sie bewegen sich teilweise in etwas ausgesetztem Gebiet. Auf den wenigen Gratschneiden wo Tritte rar sind übernimmt Reibung am reich mit Flechten bewachsenen Glimmerschieferfels den Halt, Griffe sind an den scharf abbrechenden Gratklippen immer vorhanden. Alles in allem keine schwierige Übung für den versierten Felsgeher.

Auf der westlichen Talseite findet sich kaum eine Kletterstelle, die nicht durch eine richtige Wegausbildung bzw. einmal sogar mit kurzer Seilversicherung vorgegeben wäre – also eine Begehung ohne jegliche Kopfleistung darstellt. Dadurch erschien die Begehung in Uhrzeigerrunde dem Verfasser individuell auch wesentlich schneller. Die Fortbewegung an „zurückgelegter Strecke“, also die Geschwindigkeit, in den Gratstellen zwischen Hanneburger und Malgrübler schienen angesichts der kleinen Teilstrecke von nur 1,57km (Luftlinie) zwischen den beiden Gipfeln ewig zu dauern. Zum Vergleich: Die Strecke vom Largoz bis zum Hanneburger ist mit 3,07km (Luftlinie) fast exakt doppelt so lang und dafür wurden sogar 10min weniger benötigt, obwohl der Höhenunterschied zwischen Largoz und Hanneburger 356m und zwischen Hanneburger und Malgrübler nur etwa 230m (aus der Karte gemessen, nicht geodätisch) beträgt.

kurz nach dem Start zurücksteigen zur Alm und Zwangspause akzeptieren

Dieser doch signifikante Unterschied erklärt sich zu Beginn der Tour noch nicht aus einem Verfassungsunterschied sondern nur durch die zeitaufwändigen Klettereien, die allerdings auch ausgelassen werden könnten.
Dieses Thema ist im Zusammenhang mit der Gesamtgehzeit ohnehin erwähnenswert. An einer guten Anzahl von Stellen bestünde die Möglichkeit eine Kuppe abzuschneiden um Höhenmeter zu sparen.
Es liegt natürlich in der Betrachtung des Einzelnen worauf er Wert legt, auf die möglichst schnelle Umrundung, oder auf die Ernsthaftigkeit die Umrundung am Königsweg des höchsten Punktes absolviert zu haben.
Insofern sind Zeiten teilweise wenig vergleichbar. Dieser Bericht behandelt letztere Anschauung und es geht auch um Bergsteigen, nicht um das unerwünschte Abdriften in ein Sportthema.

Es wurden an den Gipfeln zwischen 5 (an den Nebengipfeln) und max. 15 Minuten (an den drei Hauptgipfeln Malgrübler, Naviser Sonnenspitze und Rosenjoch) Pausen zur Flüssigkeits- und Nahrungsaufnahme eingelegt und das Wetter beobachtet, sowie fotografiert. Ebenfalls wurde das Gipfelkreuz der „TV Naviser“ an der Sonnenspitze bestiegen und ein wenig in den Gipfelbüchern geblättert, die auch Einträge mit der Aussage „Voldertalumrundung“ beinhalteten (übrigens ein fataler Fehler im Notfall: wohin soll ein Rettungstrupp sich wenden, wenn der Gesuchte „Voldertalumrundung“ ohne Richtungsangabe eingetragen hat? Hier wird das Gipfelbuch – wie so oft heute – eigentlich miss- oder zumindest sinnlos ge-braucht und es siegt Sensationsgier vor dem Hirn). Es wurde nie im Gehen gegessen, der Verfasser lehnt solches ab.

interessante Tafel, siehe Text für mehr Info über die „Charlottenburger“

Zum Abschluß des Vorspannes noch ein wenig geografisches und – wie könnte es heute anders sein – auch ein freizeichnender Disclaimer sei ausgesprochen:
Die Karten sprechen von mehr als von den im Beitragstitel erwähnten elf Gipfeln. Es werden auch solche überschritten, die kein Gipfelkreuz tragen und zwar sind das der Roßkopf (die Wattenspitze wurde als einziger kartografisch erwähnter Gipfel nicht überschritten, hier führt der Steig knapp darunter vorbei) und die Gamslahnerspitze. Darüber hinaus wäre es noch möglich den Schartenkogel als weiteren Gipfel mitzunehmen und vorne nach Halsmarter abzusteigen.

Weiters wäre es möglich gewesen von der Halsmarter oder auch der Tulferhütte nach Volderwildbad abzusteigen und die Strecke somit signifikant zu verkürzen und als letzter Punkt sei erwähnt, daß die Begehung gegen den Uhrzeigersinn den Vorteil mit sich bringt, daß das Groß an Höhenmeter eher zu Beginn der Umrundung absolviert wird und ae ab dem Rosenjoch eher abwärts geht, wenn die Girlanden zwischen den Gipfeln außer Acht gelassen werden (wobei der geodätische Höhenunterschied zwischen Rosenjoch und Malgrübler gerade einmal 47m beträgt und dazwischen wahrscheinlich 800Hm oder mehr echte Aufstiegsstrecke liegen).

Wer beim Lesen dieser phantastischen und erheblich anstrengenden Reise bereits vor dem Erreichen des Glungezers erschöpft ist der scheint noch nicht bereit dazu, möge weiterhin trainieren und erst mit entsprechend guter Kondition mitlesen. Der Verfasser haftet ausdrücklich nicht für hochgradig übersäuerte und schmerzende Lesemuskulatur nach vorliegender Lektüre.

das Largozkreuz erreicht – Wetterlage nicht erbauend

Der Himmel zeigte sich bereits um 6:45 vom Parkplatz oberhalb der Krepperhütte aus betrachtet für das anstehende große Unternehmen als recht kritisch bewölkt und mit zunehmendem Aufstieg keimte sehr bald die Überzeugung, daß aus der langen Tour nichts werden würde. Wie so oft siegte Überempfindlichkeit bei zweifelhaftem Wetter über dem Optimismus – ein Phänomen, das beim Alleingang eines bedeutenden Unternehmens am Berg einen eisernen Griff ausübt und den Geist lähmt. Zu dieser Erfahrung wird sicher eine beträchtliche Schar von Bergsteigern nicken.

Durch den dichten Wald wenig nach oben geblickt und auf den Schritt konzentriert erreichte ich die freie Almfläche der Largozalm, ohne daß irgend ein verirrter Sonnenstrahl mein Blickfeld traf, das Gegenteil war der Fall. Mit großer Gewissheit an so einem Tag vielleicht den Malgrübler absolvieren zu können und somit zumindest Erkundungserkenntnisse gewonnen zu haben wurden die Almgebäude passiert und kaum 10min später waren die ersten Tropfen zu spüren. Im Westen, die Sicht auf die große Stadt schon undeutlich durch den Niederschlag.

selbst im Osten geschlossene Bewölkung

Die Vorhersage für diesen Tag war bis zum Nachmittag zwar nicht wolkenlos, so jedoch als stabil und daher bestens für mein Vorhaben beschrieben. Während der ungewiss lange dauernden Zwangsrast als „Unterstehgast“ unter dem Vordach eines Stallgebäudes wurde dann versucht stoische Ruhe zu üben und das Positive siegte auch in dieser guten halben Stunde, als daß ich erfuhr, daß die „Largotz-Alpe“ einst der Sektion Charlottenburg des D. u. Ö.A.V. angehörte. Da eine solch interessante Geschichtsinformation nie unerforschtes Halbwissen bleiben darf konnte ich im Nachgang nicht umhin mir etwas Wissen über den Verein anzueignen und jedem, dem Alpingeschichte und die der Heimat schlechthin etwas bedeutet, sei dieser interessante Link ans Herz gelegt; er wird staunen welche Entwicklungen die wohlbekannten Hütten am Glungezer von 1923 bis in das dritte Jahrtausend hinter sich haben – eine pfiffige AV-Sektion die Charlottenburger im fernen Berlin!

erste Tendenzen zur Wetterbesserung

Nun, mittlerweile hatten die Almbauern das Vieh in den Stall getrieben und der Regen sich verzogen. Ein Blick nach Westen versprach mit einigermaßen Sicherheit Regenfreiheit die dem weiteren Aufstieg Auftrieb verlieh, jedoch mit der Gewissheit, daß alle gefasste Ernsthaftigkeit für diesen Tag nun aufgelöst werden könne. Trotzdem stieg der Körper wie gesteuert in geplanter Steiggeschwindigkeit weiter.

Der Ausblick am Largozkreuz (im Link weitere Informationen über den beliebten Punkt) verhieß noch keine signifikante Besserung der Wetterlage, lediglich im Westen entstand in der Zwischenzeit ein lichter Bereich, dort wo vorher das Zentrum der Schauer lag. Dieser Hoffnungsschimmer  war nun Antriebsfeder zumindest nicht sofort aufzugeben.

Ab dem Largoz verflacht sich der Steig am Grat erheblich. Die typische Zirbenlandschaft der Tuxer Alpen ist dort fast überwunden, vereinzelt stehen die stämmigen Kiefern noch trotzend in der Landschaft, meist überwiegt aber bereits bodennaher Strauchbewuchs und Almrosenbüschel über Almrosenbüschel säumen den Weg.

die ersten hohen Ziele, Haneburger nd Malgrübler links dahinter

Schnell wird an Terrain gewonnen, der Steig zieht abwechslungsreich und leicht zu begehen an der Ostseite der Wattenspitze (einer der nicht mit Gipfelkreuz ausgestatteten Gipfelerhebungen in der Karte) vorbei, steuert dem nächsten Zwischenpunkt, dem runden Roßkopf zu und wird nach der Wattenspitze wieder etwas steiler. Die Wattenspitze ist mir von früheren Begehungen bekannt gewesen, daher ist sie die einzige Auslassung am Grat über die gesamte Strecke der Umrundung und schätzungsweise 40Hm wurden somit nicht bewältigt.
Der darauf folgende Roßkopf und seine lange südliche Einsattelung ist Schafalmgelände – von weitem sind sie zu hören und wenig zu sehen.
Nach dem Hochpunkt wird in eine moderat tiefe Einschartung (es sind an die 140Hm) wieder abgestiegen, um jenseits den leichten Aufstieg (knapp 300Hm) über die Nordflanke des Haneburger zum Gipfel zu bewältigen.

Rückblick auf den Roßkopf am Weg zum Haneburger – das Karwendel im Norden wolkenfrei

Mittlerweile, und das ist nun auch auf den Bildern nicht zu übersehen, hat sich das Wetter wieder dermaßen gemausert, daß die grauen Zellen sich – wie der Körper im Aufstieg auch – abmühten die verbleibende Aufstiegsstrecke und die Entfernung zum bergsteigerischen Ziel, dem Glungezer, in Gehzeit umzurechnen und eine Ankunftszeit zu ermitteln. Ein schwieriges Unterfangen im Kopf, da bis dorthin fast die Hälfte der Aufstiegsstrecke zurückgelegt war (ca. 1.500Hm), jedoch weniger als ein Viertel der Gesamtstrecke und die verbrauchte Zeit 3 ¼ Stunden betrug. Die Ankunftszeit am Haneburger war rd. 10 Uhr.

erste Sonnenstrahlen am Gipfel des Haneburger, 2.596m

Angesichts der Topografie der noch zu bewältigenden Strecke empfiehlt sich hier eindeutig der Zeitansatz vor  dem Steiggeschwindigkeitsansatz. So hielten zusätzliche drei Mal dreieinviertel Stunden als Daumenpeilung her, die eine Ankunftszeit bei der Krepperhütte von neundreiviertel Stunden bedeuteten. Ein entsprechender Abzug für die bereits zur Hälfte der gesamten Aufstiegsstrecke bewältigten Höhenmeter wurde dabei zugunsten der sich auswirken werdenden Ermüdung im Westteil der Umrundung unterlassen, weil er sich als gleichwertig auswirkend eingestuft wurde.
Nach diesem Ansatz ist klar, daß die Ankunft beim Ausgangspunkt um 19:45 Uhr sein würde und selbst mit dem des Technikers eignem Sicherheitsbedürfnis von 10% bei sehr einschätzbaren Bedingungen würde die Tour noch – und Tageslicht vor Kunstlicht ist eine mir stets selbst gestellte Bedingung wo immer möglich – mit großer Wahrscheinlichkeit planmäßig enden können.

Rückblick auf die Strecke Largoz bis Haneburger, mittig die felsige Wattenspitze, davor der Roßkopf

Das Schild am Gipfelkreuz des Haneburgers straft die Literatur Lügen und zeigt die Gipfelbezeichnung „Hanneburger“ – oder die Literatur straft das Schild Lügen – vielleicht ist es irgendwann herauszufinden.

Mittlerweile hatte es sehr weitgehend aufgeklart, das Inntal und Karwendel war teilweise fast wolkenfrei. Über dem Stubai und den Zillertalern hielten sich jedoch immer noch größere Wolkenpakete.

ein leicht anregender Grat führt direkt vom Gipfel weiter Richtung Malgrübler

Der folgende Grat Richtung Malgrübler schließt direkt am Gipfel des Haneburgers an. Zunächst stieg man ein paar Meter ab, um dann westlich die ersten Meter zu umgehen und steigt dann auf den Grat auf, der sich schätzungsweise 200m ohne wesentliche Höhenänderung bis zu einer Wiesenfläche hinzieht und etwas Abwechslung in die sonst einfache Gehstrecke bringt. In diesem Bereich sind ein paar leichte Klettereien verpackt.

Rückblick auf das schöne leichte Gratstück

Nach dem Übergang vom Grat zur Wiesenfläche ist die beste Richtung links zum Hochpunkt der Wiesenfläche aufzusteigen. Geradeaus geht es wegen Abstürzen nicht, westlich durch die Rinne hinab wäre nicht die gewünschte Route einer Überschreitung gewesen und fällt unten steil und uneinsehbar ab.

Rückblick auf die Strecke vom Haneburger

Nach dem Hochpunkt führt der Gratrücken leicht über Wiesenpartien hinab in das Malgrüblerkar, in dessen südlichen Teil der Grat an Schärfe wieder zulegt und mit ein paar netten aber zeitaufwendigen Klettereien mit viel Auf und Ab aufwartet. Entsprechend beschleunigt man instinktiv und kommt am Ende keuchend an.

jenseits im Westen der Westteil der Tour noch viele Stunden entfernt

Die Kamelbuckel hinter sich gelassen folgt über etwa 200Hm ein monotoner mittelsteiler Aufstieg auf den Malgrübler. Dessen unspektakulär flach ausgebildeter Gipfel trägt ein Stahlkreuz und das Gipfelbuch verrät, daß er schon bedeutend weniger oft erstiegen wird, als sein nördlicher Kollege. Der Malgrübler ist mit 2.749m der zweithöchste Gipfel in der Umrundung und um knapp 50m niedriger als das Rosenjoch mit 2.796m.
Für mich die erste lange Rast von 15min mit etwas Nahrungsaufnahme.

Malgrübler, 2.749m

Von dort könnte man mit dem Glas den Nordrücken des nächsten Zieles in Augenschein nehmen, dem Sunntiger. Ob man die einzig schwierige Stelle dabei erkennt muß bezweifelt werden, den durch den Plattenaufbau des Rückens und Frontalansicht kann den Sägezahn nicht erkannt werden. Dies als Rechtfertigung selbige Erkundung nicht durchgeführt zu haben.

Herr Sunntiger posiert für mich – ein schöner Anblick und ein Vergnügen ihn von Norden zu besteigen

Eine weitere Überraschung erwartet den Begeher hinter den von oben uneinsehbaren Gratpartien und zwar ein beträchtlich tiefer Abstieg von ca. 140m bis in eine Kargrube, von der es ca. 50Hm auf den Sunntiger hinaufgeht. Dieser Aufstieg beinhaltet eine Stelle, die entweder mit einem beherzten Sprung über ca. 1,50m Höhe oder uneinsichtig abgeklettert bewältigt wird, um jenseits auf Reibungsgelände in Gipfelnähe zu kommen. Der Aufstieg wird besser nicht unternommen, wenn man solche Verhältnisse nicht meistern kann. Der Gipfelaufbau kann an der Westseite auch umgangen und südseitig auf dem Normalweg erreicht werden. Ein noch wesentlich schlankeres, kleineres Gipfelbuch zeugt von eher seltener Begehung des schon als rassig zu bezeichnenden Gipfels in dieser sanften Gegend.

Rückblick am Nordgrat des Sunntiger – unten, wo der gelbe Fleck mit Blumen ausgemacht werden kann befindet die Schlüsselstelle

Vom Sunntiger aus kann der weitere Weg zur Naviser Sonnenspitze erstmals fast völlig eingesehen werden, er wird als weitgehend unspektakulär erkannt und so wird er sich auch weisen.

Sunntiger, 2.667m

Der Abstieg vom Sunntiger beinhaltet nur eine einzige Stelle über einen steileren Fels, der zwar glatt ist, aber kleine Tritte und Griffe aufweist, sodaß die knapp 2m Höhe auch keine Schwierigkeit darstellen. Man sollte jedoch genau schauen und die Trittreihenfolge überlegen (im Aufstieg ein Klacks, ich bin dort jedoch nur abgestiegen und hatte keinen Voreindruck).

weitere Strecke zur Naviser Sonnenspitze – ein langer Weg

Das nun folgende Gehgelände erlaubt zunächst eine angenehme Geschwindigkeit und die Entfernung zur Naviser Sonnenspitze schwindet anfänglich recht schnell. Allerdings – wie zu vermuten war – täuscht der Eindruck ungemein und alsbald muß festgestellt werden, daß die Sonnenspitze bei jedem Blick auf sie einige Hundert Meter zurückgeweicht ist, um den Abstand einfach nicht schwinden zu lassen.
Wie der Erfahrene weiß passiert das wirklich und ist eine der Hauptprüfungen bei der Umrundung.

Anstieg zur Seekarspitze

Im Vergleich zu den Gipfelgirlanden vorher bietet die wenig kupierte Strecke mit Ausnahme eines scharfen Pfiffes von Vater Marmot dann und wann kaum Abwechslung. Nur die Seekarspitze, die, fernab von ihrem Kar das auf Höhe des Sunntiger liegt, durch ihr Gipfelkreuz mit seiner Geschichte ein gerne erlebtes Highlight bietet, beeindruckt auf dem langen Teilstück. Sie verleiht diesem, am meisten abgeschiedenen Platz auf dieser Bergkette, Aura.

Die Seekarspitze ist ab dem Sunntiger in einer langen Dreiviertelstunde erreicht. Den schönsten Blick auf die Melkböden der Steinkasernalm hat man nur von ihr und mit geschlossenen Augen gelingt es – wem es an Vorstellungskraft nicht mangelt –  von phantastischen Abfahrten im Februar zu träumen.

Seekarspitze vor den Zillertalern

Aufgerüttelt aus dem Wintererlebnis bringt das verinnerlichte Vorhaben einen Ordnungsruf aus, dem mit einer raschen Kehrtwendung zum kurzen Gratabstieg sogleich stattgegeben wird. Weiter geht es und die Versuchung ist groß sich einzureden, daß die folgende Kuppe die letzte anstrengende Partie zu der nun – vermeintlich – zum Greifen nahen Sonnenspitze wäre.

Weitere gute 20 Minuten und ein kleines Gratstückchen im Fels trennen noch vom Wendepunkt der Umrundung und strategischem Zwischenziel, der Naviser Sonnenspitze. Auf ihr wurde die lange Halbzeitpause von wieder 15min angelegt, die Hauptpausenzeit.

das Eisenkar mit dem nächsten großen Rastpunkt, der Naviser Sonnenspitze

Neben der zweiten Tranche an Speck, Rosinen und Apfel musste nun das Wetter endgültig eingeschätzt werden und nachdem das Fieber der Beendigung der Runde schon entbrannt war möglicherweise etwas dadurch beeinflusst für dauerhaft gut eingestuft. Die Westseite war schon von der Begehung mit Andi zum Vorteil bekannt und somit würde die Gesamtrunde also heute fallen. Natürlich gab diese Erkenntnis unheimlich Schub im Kopf und übermütiger weise mußte auch das mächtige Kreuz der „TV Naviser“ begangen werden bevor, zur vermeintlichen Mitte der Tour, zum Naviser Jöchl abgestiegen wurde, das ich reichlich spät, um kurz vor 14 Uhr erreichte. In Wahrheit sind am Naviser Jöchl gerade 40% der Gesamtstrecke absolviert worden.

auf das Naviser Jöchl geblickt

Den schönen Halbzeiteindruck hier der Wahrheit zuzuführen mündet gewissermaßen zwar in Desillusionierung über das stolze Gefühl, jedoch ist sie vielleicht irgendwann einmal einem Leser dienlich, der bei entsprechender Überbelastung bisher die Größe hat rechtzeitig das Handtuch zu schmeißen, oder durch den Abbruch der Tour auch gerade noch einem schlimmen Wetter entfleuchen kann, weil er nun weiß, daß an diesem Punkt gerade 13km, respektive 38% der Gesamtstrecke absolviert worden sind. Keineswegs aber wird dieser rein mathematische Wert den an mentaler und körperlicher Stärke entschlossenen Umrunder beeindrucken, der auch das Wetter einzuschätzen vermag und sich seiner momentane Gesamtlage bewußt ist.

Naviser Sonnenspitze, 2.619m mit Strecke vom Malgrübler

Der Großteil der Gesamtaufstiegsstrecke liegt zwar bereits zurück, aber die folgenden Girlanden zwischen den Gipfel erscheinen nicht nur körperlich anstrengender als die Strecke bisher, sie sind in der Lage, sehr am Positiven von mentaler Stärke zu zehren und wenn es nur eine ganz kleine Fehlstelle im Konstrukt aus Willen und Vermögen gibt, kann ein geschlagenes mentales Leck selbst das stärkste Schiff in die Versenkung treiben. Kopf und der Körper müssen am Naviser Jöchl eine unzertrennliche Einheit bilden und jegliche auch noch so kleine Beeinträchtigung sollte hinsichtlich ihrer Auswirkung – man stelle sich einen drückenden Schuh oder einen stechenden Schmerz bei einer notwendigen Bewegung im Gehen vor – sorgfältig abgeschätzt werden. Die allgemeinen Angaben vom Naviser Jöchl zum Glungezer sprechen an dieser Stelle von gut fünf Stunden Gehzeit nur bis zum Glungezer (ohne Zeitansatz von Ermüdung), nicht bis zum Ende der Tour – und mehr Gehzeit wurde bereits absolviert. Also frage man sich ernsthaft, ob es möglich ist und treibe sich, eine Bergpartnerschaft oder Bergretter nicht in eine prekäre Situation. Das Naviser Jöchl ist entweder der Wende- oder der Durchstartpunkt.

vom vom Naviser Jöchl ins Voldertal geblickt

Am gut 250Hm Aufstieg zur Grafmartspitze ertappte sich der Verfasser dabei, daß zweimaliges kurzes Innehalten zur Beruhigung der Atmung nötig wurde. Die erwarteten Strapazen begannen also bereits in noch ganz kleiner Dosis. Immerhin aber konnte der Aufstieg in knapp 45min absolviert werden. Wenn aber bedacht wird, daß läppische 250hm innerhalb einer Normaltour in kaum 30min Geschichte sind kann das bisher Geleistete einigermaßen abgeschätzt werden.

am Weg zur Grafmartspitze Blickrichtung Olperer

An der Grafmartspitze sprechen die touristischen Wegweiser von 4 ½ Stunden bis zum Glungezer. Die Uhr zeigte 14:30 Uhr, das Wetter hatte zwar Potential zum jederzeitigen Umschlag, passte aber immer noch recht gut mit kaum hohen Wolkentürmen und die mentale Einheit war unangegriffen stark auf Vollstreckung der Runde ausgerichtet. Nach dem GB-Eintrag und der Fotodokumentation wurde der Marsch unverzüglich fortgesetzt.

Grafmartspitze, 2.720m, im Hintergrund die Grünbergspitze

Im Westteil der Umrundung des Voldertales ist ein Abbruch der Tour nicht an vielen Stellen möglich (zum Voldertal hin), was beachtet werden möge.
Der einzige Abstieg auf markiertem Wege ist der Abstieg auf dem Steig kurz nach dem Rosenjoch (dem höchsten Gipfel der Tour) zur Gwannschafalm und weiter ins Voldertal. Alle anderen in Not als möglich erscheinende Abstiege in das Voldertal sind Expeditionen ohne markierten Steig mit ungewissem Ausgang, anders als auf der felstechnisch leichteren Ostseite der Umrahmung. Dies wäre vielleicht ein anderer Grund die Begehung gegen den Uhrzeigersinn zu planen.

Grünbergspitze, 2.790m, im Hintergrund die Anreise über den Ostteil der Umrundung

Eine wichtige Landmarke in der Voldertalumrundung stellt die Grünbergspitze dar, die über ein Sattelchen (mit wieder knapp 100Hm Aufstieg) nach der Grafmartspitze erkämpft wird und die, mit ihrer Besteigung, die Hauptaufstiegsstrecke beendet.
Keine Angst, es folgen noch genug Girlanden mit Zwischenauf- und -abstiegen vor wiederum Hauptaufstiegen und der höchste Gipfel ist erst jener der Grünbergspitze folgende.
Jedoch kann bereits auf der Grünbergspitze zumindest darüber triumphiert werden, daß die Aufstiege nur noch in Girlanden mit vorhergehender Erholung am Abstieg bestehen und kein substanzieller Höhengewinn mehr erkämpft werden muß. Eine wichtige Gewissheit für manch bereits angeschlagenen Willen dessen so stolze Unbeugsamkeit noch am Jöchl nun zumindest erste Normalisierungstendenzen hin zur Ehrfurcht zeigt.

Abstieg von der Grünbergspitze

Aber auch auf der Grünbergspitze sollte die dritte fünfzehnminütige Hauptrast nicht stattfinden, sie war am Rosenjoch, am höchsten Gipfel der Voldertalumrundung geplant und wurde auch dort abgehalten. Also bleib es bei einem kurzen Trink-, Dokumentations- und Fotostopp, genau in dieser Reihenfolge.
Der Abstand zur Grünbergspitze ist der kleinste aller Gipfelabstände im Westteil der Umrundung. Das Rosenjoch wird dadurch in rd. 25min nach Verlassen der Grünbergspitze erreicht.

im Tiefsten am Anstieg zum Rosenjoch

Am Weg über die Gratgirlande – wir sprechen wieder über knapp 130Hm Aufstieg zum Rosenjoch vom Tiefsten am Grat – konnte ich erkennen wie gnädig der Wettergott mit mir war. Im Stubai entluden sich die Wolken zwar nicht in Gewittern jedoch in einer Heftigkeit, die am Grat einem kleinen Rekordvorhaben wie der Voldertalrunde alles andere als zuträglich gewesen wäre. Mit nasser Kleidung wäre die Fortsetzung der noch langen Tour ein zermürbendes Unterfangen. Wie gesteuert entwickelten sich die Schauerwolken vom Stubai Richtung Inntal und Richtung Olperer vor und hinter mir fort – mein Grat blieb trocken und dafür wurde dem Wettergott am Rosenjoch zugeprostet (auch für solche Situationen ist es immer wichtig, daß man den weltberühmten Enzian von Peter Mayr aus Hall mit im Gepäck hat, ein echtes Multifunktionswerkzeug!).

Rosenjoch, 2.796m

Ungeachtet der Wetterentwicklungen – zu diesem Zeitpunkt konnte ich am Rosenjoch schon fast sicher sein, daß die Zelle über dem Grat trocken blieb – kam Freude über ein Viertelstündchen im Sitzen auf und auch über die letzten Reste von Speck und Studentenfutter in der kleinen Tupperdose und, es sollte auch noch ein dritter Müsliriegel verzehrt werden.

Ebenfalls konnte die Zeit für ein bisheriges Résumé gezogen werden.
Am Rosenjoch, wie bereits mehrfach erwähnt, befindet man sich um 47m höher als am Malgrübler, dem höchsten Punkt im Ostteil der Runde. Vom Gesamtaufstieg (ziemlich genau 3.000Hm) sind nun 80% oder rd. 2.400m und mit verbleibenden 16,8km von der Gesamtstrecke 50% derselben erledigt. Die Gesamtzeit bis hierher betrugt 8 ½ Stunden.

vom Rosenjoch die verbleibende Gratstrecke betrachtet – sie ist noch sehr lange…

Anhand dieser Daten kann der Rest der Tour gut eingeschätzt werden. Die nächsten 2 Stunden, oder etwas mehr, würden (bis auf knapp 300Hm von Windegg bis zur Krepperhütte) mit dem Auf und Ab am Grat bis zum letzten Gipfel des Glungezers über 3,5km und gut 300Hm in dieser Art weitergehen, bevor der mehr als 10km lange Abstieg bis zum allerletzten Gegenanstieg beginnen würde.
Man beachte, daß der letzte markierte Steig hinab zur Gwannschafalm und weiter ins Voldertal knapp nach dem Rosenjoch beginnt und es dann bis zum Glungezer kaum mehr gesichert möglich ist abzusteigen.

die Schauer scheinen mich zu verschonen

Die vorgenannten 3,5km sollten für mich eine Strecke mit mehreren kurzen Verschnaufpausen werden, nachdem es seit dem langen Anstieg vom Jöchl bis zum Rosenjoch überraschend gut gelaufen ist und keine Verschnaufpausen aufgrund von Schwächezuständen auftraten. Für die Physiker sei die Einheit der Verschnaufpause mit 1Vp=90[sec] und man begeht sie stehend, die Stöcke auf die Gurte des Rucksackes gelehnt. Es gibt halbe und ganze Vpn.

Bis zum Glungezer hin zeigt sich ob der Willen entsprechend gefestigt ist und das mentale Kleid trägt. Der Abstand zur Kreuzspitze erscheint nicht besonders fern, aber diesen Zustand kennt man ja schon von den vielen Situationen zuvor. Im Wissen, daß es eine weitere Hürde sein würde setzte ich gestärkt zum ersten Schritt gen Norden an.

das nächste Ziel, die schöne Kreuzspitze

Nach 25min war das vorletzte Gipfelkreuz auf der Kreuzspitze erreicht. Eine kleine Vp unterhalb des Gipfelaufbaues war alles an Schwächebekämpfung, die Jause am Rosenjoch hielt gut an.
Die Kreuzspitze blieb mir von einer phantastischen Schitour in etwas drei Monate vorher in bester Erinnerung. Leider konnte ich das Datum nicht gleich nachvollziehen, weil der Eintrag ins GB fehlte – ein seltener Fehler.

das Voldertal vom Rosenjoch aus gesehen – weit hinten die Wiesenflächen, mein Startpunkt

Von der Kreuzspitze bzw. kurz danach am Gratrücken zur Gamslahnerspitze besteht die schönste Ansicht auf die Seegrube mit dem (B’schriebenen Stoa) im Viggartal. Die Kreuzspitze ist nach Grünbergspitze und Rosenjoch der letzte Gipfel am Weg zum Glungezer, der einen Grat nach Westen ins Wipptal entsendet. Ihr Grat trägt den Morgenkogel, auf den sich ebenfalls eine vortreffliche Schitour aus Ellbögen machen läßt, wie auf die anderen Grate auch, beispielsweise auf das Pfoner Kreuzjöchl von Pfons aus.

die Kreuzspitze und der weitere Gratverlauf

Ab der Kreuzspitze könnte die Strecke als Sonderprüfung beschrieben werden, denn nun sind die Girlanden gespickt mit zermürbenden kleinen Auf und Abstiegen und – nach der Gamslahnerspitze –  gegen Ende des Gratrückens zum Glungezer hin verdichtet sich das Blockwerk deutlich. Die Rasenflächen zwischen den Schrofen weichen zurück, werden kürzer und über weite Strecken muß teilweise hoch aufgetürmtes Blockwerk durchschritten werden.

Kreuzspitze, 2.746m

Im und vor allem am Blockwerk werden nun die Sprunggelenke so richtig beansprucht. Das herumsteigen auf Felskanten, ja manchmal im leichten Sprung, mit nur einer linienförmigen Auflage unter den Sohlen und die Kippgefahr dadurch kann – so glaube ich – niemand leugnen oder herunterspielen, der die Tour mit dem Ziel sie bei Tageslicht zu absolvieren, ausgeführt hat.

Abstieg von der Kreuzspitze – dieser Anblick dar nicht unveröffentlicht bleiben

Ab der Gamslahnerspitze können Teile der Flugzeugortungsanlage bereits gesehen werden. Über diese Anlage ist so gut wie nichts im Internet zu finden. Der Übergang von der Kreuzspitze schlägt nun mit einer guten Stunde zu Buche, obwohl die 1,8km lange Teilstrecke mit 130Hm Aufstieg mit einer Dreiviertelstunde bemessen ist.

die Gamslahnerspitze voraus

Die Gamslahnerspitze trägt kein Gipfelkreuz. Sie hebt sich von den anderen Gipfeln dadurch ab, daß ihr oberster Aufbau  ein scheinbar lose aufgerichteter Blockturm ohne Felsbasis darunter zu sein scheint. Die letzten Aufstiegsmeter verstärken diesen Eindruck, vor allem die Umgebung des zerbrochenen Blockes (kaminartig) durch die eine Variante des Steiges führt.

kaminartiger Riss in einem großen Felsblock

Wer nun glaubt dem Glungezer nahe zu sein, der irrt sich, denn hinter der Gamslahnerspitze wartet einmal mehr ein anstrengender Abschnitt. Die Strecke sieht zwar einigermaßen flach aus, doch ist das nur der optische Eindruck. Zur besseren Verdeutlichung hier das ungefähre Höhenprofil des Überganges aus Outdooractive:

Gratverlauf zwischen Gamslahnerspitze und Glungezer

Die ermittelten 120Hm Gesamtanstieg sind als Mindestanstieg zu werten, da diese Software kleine Höhenunterschiede nicht abbilden kann. Die Gehzeit mit 35min konnte nicht eingehalten werden, ich benötigte dafür 42min angereichert durch einige Vpn.

die Strecke will nicht kürzer werden, aber die meisten Höhenmeter sind bereits Geschichte

Am Glungezer bekommt zunächst einmal die mentale Einstellung einen gewaltigen Schub nach oben, denn die bergsteigerischen Leistungen der Tour sind nun eigentlich erbracht. Der Erfahrene weiß zwar, daß ein Berg bezwungen wurde, wenn der Abstieg vollbracht ist, aber in diesem Fall besteht der Abstieg aus Spaziergelände und der Rückblick auf die bisher erbrachte Leistung darf jetzt durchaus ausgekostet werden.

noch ein anstrengender Buckel wartet vor dem Glungezer

Weil alles nicht so tierisch ernst gesehen werden darf beschloss ich eine Einkehr in der Glungezerhütte. Der Wasservorrat von 3lt war auch verbraucht.
Bei einer Gerstlsuppe mit Bier plauderte ich ein wenig mit Edith, die seit Öffnung im Frühjahr auf der Hütte arbeitet. Natürlich hatte sie in der spärlichen Freizeit dort oben bereits alle denkbaren Anstiege zum Glungezer unternommen und im Umkreis gab es nichts unbekanntes mehr so erzählte sie mir – die Edith eben, Bergfex durch und durch.

den Glungezer erreicht!

Aufgetankt und wie ausgewechselt begann der letzte Abschnitt, der fast 10km lange Abstieg mit dem letzten Gegenanstieg zur Krepperhütte.
Der Abstieg bis Volderwildbad ist nicht berichtenswert, ihn kennt jeder Leser selber und er führt großteils über die Schipiste der Glungezerbahn. Es sei nur erwähnt, daß in der beiliegenden Karte der Voldertalumrundung die Messung der Weglänge von Outdooractive auf der Schotterstraße unter den Liften verwendet wurde und die Strecke direkt unter den Liften einen Kilometer kürzer ist.

Stimmung im Viggartal

Weiters gibt es die Möglichkeit von Halsmarter aus ostseitig zur Stiftsalm abzusteigen, oder auch nach der Gluckserhütte, vorbei an den Sendeanlagen am Tulferberg. Man glaubt es kaum, aber diese Varianten sind nur um 400 respektive 600m kürzer als die gewählte Variante über Windegg. Einzig bei der Variante Halsmarter/Stiftsalm werden 40Hm eingespart.
Wie erwähnt könnte auch noch der Schartenkogel als zwölfter Gipfel mitgenommen werden, was ich aber unterließ.

Stimmung oberhalb Tulfein

Die Strecke Glungezerhütte bis Windegg kostete 1 ¾ Stunden und um 20 Uhr in Windegg stellte ich erstmals fest, daß die Gelenke an diesem doch noch so toll verlaufenen Tag stark beansprucht wurden. Das typische schwer zu beschreibende Gefühl von müden Körperteilen machte sich breit.

unterhalb des Schleppliftes beim Abstieg

Aber, noch lange nicht war die Leistungsgrenze erreicht und auch die Ansicht der Krepperhütte im goldenen Licht der flach stehenden Abendsonne auf der anderen Talseite vermochte kein Niederzwingen des Willens, nein, die Vorstellung von dort oben noch einige schöne Eindrücke mitnehmen zu können ließ allen Körper erstarken.

die Krepperhütte am Waldsaum auf der gegenüberliegenden Talseite

Von Volderwildbad bis zur Krepperhütte wird der Kalkofenweg beschritten. Der gesamte noch zu leistende Höhenunterschied beträgt knapp 300Hm. Gleich nach der Brücke führt zunächst noch eine Asphaltstraße bergauf, die aber nach der ersten Kurve zur Schotterstraße sich wandelt. Kein Verkehr in der kurzen Waldstrecke wird positiv aufgenommen. Oben, nach dem Ende der Waldstrecke und am Beginn der steilen Wiesenhänge wohnen nur Anrainer, gesehen an diesem so schönen Sommerabend, in unbeschreiblicher Idylle. Kein Ton, kein Industriegeräusch stört den zeitlosen Abend. Diese Stimmung läßt alle Müdigkeit verfliegen und so strebte ich, nun wieder auf einer Asphaltstraße vorbei an saftigen Bergwiesen beim Sonnenuntergang über der Nordkette dem Parkplatz oberhalb der Krepperhütte zu – eine phantastische Reise ist um 20:45 damit leider zu Ende gegangen.

Sonnenuntergang über der Nordkette gegen Windegg

Die gesamte Gehzeit incl. Rastpausen betrug rund rd. 13 ½ Stunden (ohne 40min Zwangspause wegen Regen auf der Largozalm), die Einzelabschnitte finden sich in der Tabelle in der Galerie.
Die Gesamtstrecke beträgt 33km, gemessen über die Tourenplanungsfunktion von Outdooractive und abgeglichen mit der elektronischen AV-Karte mit überschlägiger Ermittlung des Einflusses der schrägen Flächen.

Rückblick auf die grandiose Tour mit Grafmartspitze, Grünbergspitze, Rosenjoch und Kreuzspitze

An Gesamthöhe verzeichnete die Bergsteigeruhr sehr genau 3.000Hm (gemessen in zwei Logs, weil die max. Aufzeichnungszeit 12 Stunden nicht überschreitet). Der Einfluss der barometrischen Änderungen auf die Höhenmessung mag einige Millibar betragen haben (festgestellt aufgrund der fehlenden Höhen von rd. 50m auf den Referenzgipfeln) und somit sind die 3.000Hm Aufstieg durchaus gesichert.

Voldertalumrundung 14.07.2018 (aus Outdooractive)

Beim Proviant möge man sich nicht sich am Verfasser orientieren, da er nie viel isst am Berg und sich eher dazu zwingen muß, um nicht einzugehen. Zwei Äpfel, 4 Müsliriegel (nur 3 davon verbraucht), 15dg Speck, 2 Scheiben Brot und ein kleines Händchen voll Studentenfutter neben 3lt Flüssigkeit, davon die Hälfte als gewässerter und ungezuckerter Schwarztee und die Hälfte an Wasser; darüber hinaus wurden auf den Hauptgipfeln drei Kappen Enzian zur mentalen Stärkung und Prophylaxe gegen Höhenkrankheiten eingenommen, die ebenfalls als Energieaufnahme mit in die Bilanz hinein müssen. Natürlich auch das Essen auf der Glungezerhütte.

 

Mils, 14.07.2018

Quellenangaben:
Charlottenburger: http://www.alpinclub-berlin.de/index.php/historisches/109-geschichte#1924-mitgliederzahl-betraegt-jetzt-861
Lagozkreuz: https://voldertal.at/2018/01/22/der-largoz/

Schitour Kreuzspitze, 2.746m vom Viggartal

Unter den langen Schitouren ist die Kreuzspitze sicher eine der wenigen, die noch im Frühjahr von einem tiefen Ausgangspunkt aus machbar ist, sie startet auf 1.050m in Mühltal (Ellbögen) und führt über mehr als 1.700Hm zum Gipfel, womit ist sie auch eine lange Tour darstellt.

Kreuzspitze, 2.746m

Zu Ostern heuer (siehe Beitragsdatum) präsentierte sich die außergewöhnlich schöne Schitour am einzig richtig brauchbaren Tourentag, am Ostermontag, von den Aufstiegsbedingungen her von ihrer besten Seite – gute Schneequalität (nicht ansatzweise Lawinenbildungen in den Südost- und Osthängen vom Glungezer herab) und  bei der Abfahrt spürbare, aber noch moderate tageszeitliche Erwärmung. Diese eher positiven Verhältnisse waren wichtig, denn bei der Querung unter Glungezer und Gamslahnerspitze werden Teile am Hang mit mehr als 30° Neigung betreten, die bei LWS 3 generell zu meiden sind.

Start kurz nach 7 Uhr 02.04.2018, ca. 100Hm oberhalb Mühltal

Auf meinem Rückweg stieg eine Fünfergruppe über die Querung auf, die vom Glungezer herunterfuhr. Auf deren Rückweg kann die Sonneneinstrahlung auf diesem Hang die Situation schon deutlich umgedreht haben und es ist zu hoffen, daß deren Rückweg gut verlaufen ist.

Viggartal, 20min nach dem Aubruch

Der kleine Parkplatz im engen Mühltal ist auch preislich klein, was den Bergfreund freut (3.-/Tag) und im Winter wird man meine Ankunftszeit um knapp nach sieben Uhr nicht überschreiten dürfen, sonst ist es aus mit der Tour – andere Parkplätze sind nicht vorhanden.

Das Meissnerhaus – bereits in Frühjahrsferien

Die Schi mußte ich kaum 100Hm schultern, bevor eine gefrorene Piste am Weg zum mittlerweile geschlossenen Meissnerhaus immer besser wird und die Schi angelegt werden können.
Im Viggartal herrschen auch zu Anfang April des Morgens noch stramme Temperaturen sowie eine kalte Morgenthermik talauswärts. Den Windstopper trotz schwitzen abzulegen war mir also nicht möglich und vor Zeit zu Zeit mußten sogar die Finger unter die Achseln geklemmt werden.

Kreuzung beim Meissnerhaus

Die Schi krascheln neben dem zeitweise recht tosenden Mühltalerbach in der gefrorenen Spur des Skidoos des Hüttenwirtes, aber der Aufstieg präsentiert sich noch einwandfrei und ohne apere Stellen für die Abfahrt.

hier beginnt das innere Viggartal

Unerwartet rasch erscheinen erste Sonnenstrahlen am steilen Hang zum Patscherkofel links des schmalen Tals und noch vor dem Meissnerhaus auch längere sonnige Partien am Weg taleinwärts. An der Abzweigung zum Morgenkogel und dem Meissnerhaus eine längere sonnige Strecke, bis der Anstieg über die Brücke auf die andere Talseite zum Viggar-Hochleger führt.

Überquerung des Viggarbaches

Einige Minuten oberhalb der Brücke taucht der Almweg dann in lichten Wald ein und schöne, dauerhaft sonnige Wiesenhänge von der Viggarspitze herab lassen die prachtvolle Stimmung am Ostermontag weiter ansteigen.

am Viggar-Hochleger erstmals das Ziel, die Kreuzspitze, in Sicht

Nach dem Hochleger wendet sich der Anstieg dauerhaft in Richtung Südost, ein Plateau mit einem kleinen Wegkreuz wird erreicht das in den letzten Wochen öfters Ziel von Abfahrten vom Glungezer herunter war, wie im Schnee zu lesen ist.
Dieses Plateau ist der Ausgangspunkt für jene, die von hier aus das selbe Ziel, die Kreuzspitze, haben wie jene die klassisch über Mühltal ansteigen.

über diese schönen Hänge kommt man vom Glungezer herunter

Auf der nächsten Etappe zum „G’schriebenen Stoan“ bei den Blauen Seen – der über eine viele tausend Jahre alte Geschichte verfügt, jedoch momentan aufgrund der Schneehöhe nur teilweise sichtbar ist – steht eine Hangquerung zur Bewältigung, die sichere Schneeverhältnisse und Einfühlungsvermögen erfordert.

Querung der Hänge unterhalb der Gamslahnerspitze

Zunächst erkennt man, daß die bewaldete Rippe, die von links herunterzieht eine wesentlich größere Steilheit aufweist, als die Hänge dahinter. Deshalb führt die Normalroute mit Höhenverlust hinab in einen Bereich mit geringerer Steilheit und zwischen alten Bäumen hindurch, die von verminderter Lawinentätigkeit dort zeugen, um jenseits wieder an Höhe zu gewinnen und die Gradiente zum Hochplateau des „G’schriebenen Stoan“ heranzuführen.

Anstieg zum „G’schriebenen Stoan“ in der Querung

Nachdem Höhenverluste bei Schitouren immer ein Dorn im Auge sind und man sie versucht zu vermeiden, habe ich aufgrund der guten Schneeverhältnisse beschlossen, die Anstiegslinie beizubehalten. und den Höhenverlust nicht in Kauf zu nehmen.
Auf harter Schneedecke ging es dahin und hinten angekommen bestand Erkenntnis daraus, daß sich diese Variante nicht lohnt, weil die Anstrengung im steilen Gelände den Mehraufstieg durch den Höhenverlust ausgleicht.

Rückblick über die gesamte Querung

Weiter führt die Tour unter den Hängen der Gamslahnerspitze und nach geraumer Zeit fällt auf, daß die linke Körperseite auffallend stärker belastet wird. Ich änderte diesen Zustand mit einer Spitzkehre, sowie kurz gehaltenem Richtungswechsel und konnte damit, nach der nächsten Spitzkehre, mit kleinerem Aufstiegswinkel auf die Oberkante des Hochplateaus ansteuern – eine willkommene Abwechslung.

am Hochplateau des „G’schriebenen Stoan“, rechts geht es weiter

Am Hochplateau entschied ich, einen weitläufigen Rechtsbogen um die nächste, schrofendurchsetzte Steilstufe einzuschlagen. Kurz aber kokettierte ich mit dem Anstieg links, jedoch erschienen die Hänge rechts flacher und sicherer (siehe Karte in der Fotogalerie – die hellrot markierte Umgehung).
Die vielfach beschriebene Originalroute führt am „G’schriebenen Stoan“ vorbei, das flache Plateau zurück bis zum Beginn der Steilstufe und dann rechts steiler hinauf.

oberhalb der schrofendurchzogenen Steilstufe; Leben überall auf 2.300m, auch am nackten Stein

Oberhalb dieser Stufe – in der Seegrube – sieht die weitere Route nicht mehr so weit aus, von dort stehen noch 350Hm an, die immer steiler werden, also weniger an Weg bedeuten. Die Seen sind alle nicht sichtbar und durch den massigen Schneefall heuer bestens getarnt. Wer sie nicht kennt kann sie nur vage erahnen.

oberhalb der Steilstufe mit wunderschönem Blick zum Gipfel der Kreuzspitze

Von der Flachstelle der Seegrube steigt man nun rechts haltend weiter auf und ändert nach ca. 100Hm im Steilen den Anstieg nach links (südöstlich) bis man unter einem recht steilen Hang fast direkt unter dem Gipfel ankommt.

weiterer Anstieg durch die Mulden nach links unter den Gipfelaufbau

Diesen in einigen Spitzkehren empor bis oberhalb eines langgestreckten Bereiches, der von unten wie ein Gletscherbruch aussieht und eben deswegen man vorher die Linkskurve eingeschlagen hat.

Gipfelaufbau der Kreuzspitze; leicht rechts der Bildmitte wählte ich den Aufstieg zum Grat

Oberhalb dieser auffälligen total schneeüberzogenen Querrippe ändert sich der Anstieg wieder nach rechts – sie wird sozusagen in einem Bogen umgangen – und sogleich wird der Westgrat erreicht.
Ich habe für diesen obersten Teil des Nordhanges der Kreuzspitze Harscheisen angelegt, um mich nicht ärgern zu müssen. Es wäre auch ohne gegangen, jedoch bin ich kein Freund von Rutschern mit dem Aussenschi im steilen Gelände. Der Hang ist hier teilweise gut 35° steil, jedoch momentan mit so vielen bockharten Passagen durchzogen, daß er sicher ist.

Rückblick vom Grat auf den Gipfelhang

Der Abschluß am Westgrat besteht aus ca. 60Hm weiterem Aufstieg auf dem ca. fünf bis zehn Meter breiten Rücken wobei dieser keiner Harscheisen bedarf, was mich aber nicht störte nochmals anzuhalten, um jene zu verstauen. Heuer ist er auch durchgehend mit Schnee überzogen, sodaß auch bei der Abfahrt keinerlei Schäden an den Schi entstehen.

Westgrat zur Kreuzspitze

Ein ständig kalter Südwestwind bereits während des Gratanstieges veranlaßt mich einen halbwegs geschützten Rastplatz nordöstlich des Gipfelkreuzes der Kreuzspitze zu wählen und während der Jause ins Unterinntal hinabzuschauen.

für alle Gesichterfreaks, der Autor auf der Kreuzspitze, 2.746m

Die Gipfelaussicht ist nicht schlecht. In unmittelbarer Umgebung im Süden, direkt an den Kamm anschließend der höchste Gipfel im Kamm, das Rosenjoch und dahinter ein toller Schitourenberg die Grünbergspitze, im Südosten das Pfoner Kreuzjöchl, das ich heuer schon von Pfons aus bestiegen habe – eine phantastische Schitour – und im Westen der Morgenkogel, der mich heuer schon wochenlang die Fingerkuppen nicht mehr spüren ließ.

Blick nach Süden zum Rosenjoch

Natürlich nebst den unmittelbaren Nachbaren schweift auch der Blick wieder von den Tauern, über die grandiosen Zillertaler bis zu nahegelegeneren Majestäten des Stubaitales.

Blick nach Westen zum Morgenkogel

Im Nordwesten der unverwechselbare Patscherkofel mit den wilden Zacken der Nordkette im Hintergrund.

der Kessel des hinteren Arztales mit dem Pfoner Kreuzjöchl links und dahinter die Stubaier

Die Abfahrt wäre dieser Tage sogar direkt vom Gipfel über die steile Nordflanke möglich, jedoch sollte man hierzu nicht alleine sein. Also ging es für mich den kurzen Teil des Westgrates hinab und dann den zuvor im Aufstieg beschriebenen Bogen bis zu den weichen hängen unterhalb des zuvor beschriebenen aufsteilenden Bereiches.

meine Aufstiegsroute im Viggartal

Von dort über tolle Pulverhänge hinab zum Plateau der Seegrube und links weiter, meiner Aufstiegsroute entlang – davon ein paar Bilder für Pulverliebhaber in der Galerie.

Abfahrtsvergnügen

Das untere Plateau des G’schriebenen Stoan wird bei meiner Abfahrtsvariante nahezu am untersten Punkt erreicht, sodaß nur wenige Grätschschritte bis zur Kante zum Steilhang anfallen, bevor es unterhalb durch Schwerkraft von selber weitergeht (Spuren in den Fotos sichtbar).

wieder auf dem Plateau der letzten Steilstufe angelangt

Die Querung der Hänge – nun von rechts herab – erschien hinsichtlich der Schneequalität durch Erwärmung um 12:45 Uhr im oberen Teil (rd. 2.100 bis 1.900m) als völlig sicher. Mit dem Ziel möglichst wenig Höhe zu verschenken und hoch zu bleiben, um die im Aufstieg erkannte bewachsene Rippe an ihrer Obergrenze zu erwischen, setzte ich die Abfahrt fort. Ansteigend schlechter entwickelte sich unter 1.900m die Schneequalität – der Neuschnee der letzten Tage wurde zum Sulz, der besonders in den steilen Partien aufgrund des Einstrahlwinkels noch schlechter wurde.

Hangquerung: ganz hinten kann man die Abfahrtsroute nach der Flachstelle erkennen

Mit einer gewissen Anspannung konnte die obere Durchfahrt der bewaldeten Rippe angepeilt und durchfahren werden (siehe Foto), womit erneutes Auffellen auf das Plateau mit dem Kreuzchen vermieden wurde. Diese Idee hatten vor mir sicher schon viele, sichtbar war jedoch keine alte Spur und da diese Querung in der Zone mit einer Hangneigung weit über 30° erfolgt ist sie nur bei absolut sicheren Verhältnissen zu empfehlen. In meinem Fall war die Querung sicher grenzwertig.

nun wird der obere Rand der bewaldeten Rippe angepeilt (Bildmitte)

Die weitere Abfahrt bis zum Ausgangspunkt erfolgte dann über teils schweren Sulz die traumhaften und licht bewachsenen Hänge des Viggar Hochlegers bis zur Brücke über den Mühltalerbach hinab.

hinter der heiklen Passage, oberhalb der Bäume auf der Rippe

An der Kreuzung zum Meissnerhaus angelangt erwartet den mittlerweile konditionsgeprüften Tourenfreund noch eine beeindruckend lange Abfahrt über den Weg nach Mühltal zurück.

Viggar-Hochleger

Die Abfahrt erfolgt auch am Nachmittag teils in sonnenbeschienen Passagen mit Nassschnee oder Firn, teils in schattigen Passagen, mit mehr oder weniger aufgeweichter oder gefroren gebliebener Oberfläche. Die Gleitfähigkeit der Schi wirkt bei den jeweiligen Übergängen in die andere Schneekonsistenz entweder wie eine Notbremsung auf den Körper, oder wie eine Beschleunigung, wobei erstere jene ist, die gute Körperbeherrschung gegen Vorfallen erfordert.

der letzte Teil des Hanges

In dieser Manier sind immerhin rund 700Hm abzufahren wobei – wegen der schmalen Piste – bei den steileren Passagen auf der harten Piste mit den Rillen des Schneemobiles des Hüttenwirtes vom Meissnerhaus häufig die Abfahrt in Schneepflugstellung zum Einsatz kommt, die die Oberschenkel heiß werden läßt.
Man sollte dies in der Kräfteplanung der gesamten Tour nicht unterschätzen.

Weg vom Meissnerhaus ins Tal – mal sonnig, mal schattig, in Summe anstrengend

Gesamt habe ich für die Tour 6:35h benötigt, mit ca. 45min Pausen und Fotostopps, 35min davon am Gipfel. Die Bergsteigeruhr zeigte ein Total von 1.745Hm im Aufstieg.
Eine der schönsten Touren im heurigen Winter, auch schifahrerisch.

Mils, 02.04.2018

 

Naviser Sonnenspitze, 2.619m über das Voldertal und bis zum Glungezer

Die südliche Begrenzung des Voldertales wird vom Gratverlauf von der Naviser Sonnenspitze bis zur Grafmartspitze gebildet – mittig in diesem Grat befindet sich der Übergang vom Voldertal ins Navistal, das Naviser Jöchl und der Normalweg auf die Naviser Sonnenspitze führt direkt vom Jöchl ostwärts über den kaum ausgeprägten Gratrücken.

Naviser Sonnenspitze, 2.619m

Naviser Sonnenspitze, 2.619m

Wir haben die Naviser Sonnenspitze als Ausgangspunkt einer langen Überschreitung an der westlichen Begrenzung des Voldertales mit sieben Gipfeln ausgewählt – Andi nennt sie die „halbe“ Voldertalrunde – wobei Beginn und Ende dieser Rundtour der Parkplatz unterhalb der Neuen Gufl in Tulfes bildet.

Abzweigung zur Stiftsalm

Abzweigung zur Stiftsalm

Von diesem Parkplatz (kostenlos, aber klein) muß ca. 50Hm nach Windegg abgestiegen werden, bevor unten der zunächst fallend angelegte Weg ins Voldertal abzweigt. Der Weg beginnt am Waldrand, der Asphalt geht nach ca. 50m in Schotter über und von Windegg fällt er knapp 40m ab, bis nach ca. 15min Gehzeit rechts ein kleines Steiglein abzweigt, das man nimmt, um den weiteren Höhenverlust durch den Abstieg des Weges zu vermeiden, der unten mit der Schotterstraße von Volderwildbad ins Voldertal zusammentrifft.

weglose Strecke auf der Rossweide bis zur Brücke; im Hintergrund bereits die Naviser Sonnenspitze sichtbar

weglose Strecke auf der Rossweide bis zur Brücke; im Hintergrund bereits die Naviser Sonnenspitze sichtbar

Die Abzweigstelle kann leicht übersehen werden, da die Wegweiser aufgrund der Enge von Weg und Steig in deren Längsrichtung montiert sind und – so wie das schmale Steiglein auch – bei der Erstbegehung nicht ins Auge springen.

Brücke im Rückblick

Brücke im Rückblick

Über den Steig, der sich dann zum breiten Waldweg ausbildet, wird nach wenigen Minuten die Stiftsalm erreicht, die der Länge nach durchschritten wird, um wenige Gehminuten dahinter endgültig auf der Voldertalstraße einzutreffen. Ab dieser Einmündung kann – als einfache, schnellere Variante – entweder der Straße über die Vorbergalm bis ganz zum Talabschluß hinter Steinkasern auf den Melkboden gefolgt werden, oder auch rechts (westlich) davon auf Almwegen und Steigen, meist knapp neben dem Voldertalbach, zur neuerlichen Einmündung auf die Straße auf ca. 1.800m knapp unter den Klausboden gelangen. Der Voldertalbach wird einmal in letzterer, von uns genommener Variante in etwa fünf Gehminuten unterhalb der Vorbergalm auf einer Brücke aus drei Stämmen in Gehrichtung auf die linke Seite überquert. Einige Minuten danach passiert man eine letzte Jagdhütte am Abzweig zur Gwannschafalm, die man rechts liegen läßt und der beginnenden schluchtartigen Steilstufe folgt.

Jagdhütte im Rückblick

Jagdhütte im Rückblick

Die Steilstufe führt etwas un-rhythmisch durch den Wald mit einem kurzen sumpfigen Gebiet, das eher links durchwandert wird und endet bald auf der Straße wieder, kurz vor dem Flachstück des Klausbodens.

im Steilstück des Steiges zum Klausboden

im Steilstück des Steiges zum Klausboden

In der ersten scharfen Kehre knapp nach den Steinkasernalmen haben wir den Fahrweg links über den Bach verlassen und kürzten über den bemoosten und mit Almrosen überzogenen Hangrücken weglos auf direktem Weg auf die Melkböden auf.

Steinkasern vor uns

Steinkasern vor uns

Anschließend folgten wir der direkten Linie weiter auf den Gipfel der Naviser Sonnenspitze. Das Gelände dort ist moderat steil und so kann man auch bei den hier nordseitig gelegenen Hängen, die bereits großflächig mit gefrorenem, tragfähigen Schnee bedeckt waren, die direkte Linie wahren und die letzten 400Hm weglos aufsteigen.

Querung eines Steilabsatzes ca. 150m unterhalb der Naviser Sonnenspitze

Querung eines Steilabsatzes ca. 150m unterhalb der Naviser Sonnenspitze

Auf den letzten Metern zum Gipfel scheuchten wir unbewußt ein paar Schneehühner auf und manche davon blieben ruhig zurück, während ungefähr fünf sechs Tiere eilig das Weite suchten, unweit von uns aber wieder in Gratnähe landeten. Alle bereits im Winterkleid waren sie nicht auszumachen im schneedurchzogenen Gelände. Eine Aufnahme und ein kurzes Video – leider von sehr weit weg – wollten während einer freudigen Beobachtung aber gelingen.

seltene Sichtung von Schneehühnern bereits im Winterkleid

seltene Sichtung von Schneehühnern bereits im Winterkleid

Herrliches Panorama bietet sich am Gipfel, die herbstliche Luft, wenig gesättigt mit absoluter Feuchtigkeit, läßt an diesem wunderbaren Tag im Oktober eine tolle Fernsicht zu, die Fotos in der Galerie zeugen davon.

Naviser Sonnenspitze, 2.619m mit Zweitgipfelkreuz

Naviser Sonnenspitze, 2.619m mit Zweitgipfelkreuz

Nach der Jause geht es unverzüglich weiter, denn die Runde ist zeitraubend und lang. Knapp vier Stunden hat uns der Anstieg ohne der Jausenpause abgerungen und ein weiter Weg liegt vor uns, weitere sechs Gipfel, alle höher als der südlichste, die Naviser Sonnenspitze, wollen begangen werden.

Grünbergspitze und Rosenjoch von der Naviser Sonnenspitze aus gesehen

Grünbergspitze und Rosenjoch von der Naviser Sonnenspitze aus gesehen

Eine Viertelstunde nimmt der Abstieg der 140Hm auf einem schwach geformten Gratrücken bis zum Naviser Jöchl auf 2.479m in Anspruch. Hier trifft man nicht nur an den Nord/Süd-Übergang der Täler sondern auch noch den Adlerweg, der von der Glungezerhütte zur Lizumerhütte nach Südosten weiterführt. Bis hierher führt auch der markierte Normalweg, der die Straße vor seinem Ende in Richtung Naviser Jöchl verläßt.

Naviser Jöchl, 2.479m

Naviser Jöchl, 2.479m

Der Steig der „Voldertalrunde“ führt  vom Jöchl in westlicher Richtung weiter und steigt auch gleich 240m bis auf die Grafmartspitze an.

am Anstieg auf die Grafmartspitze

am Anstieg auf die Grafmartspitze

Diesen Aufstieg spürt man dann schon mehr als die rd. 1.400Hm auf die Naviser Sonnenspitze zuvor, speziell den Mittelteil vor dem eher flach gehaltenen Gipfelkopf.  Das Gipfelbuch in der Schachtel mit dem unpassenden Holzdeckel ist in erbärmlichem Zustand, durchnäßt und keine einzige Seite beschreibbar. Aufstiegszeit vom Jöchl ca. 40min.

Grafmartspitze, 2.720m

Grafmartspitze, 2.720m

Neuerlich geht es die Girlande zum nächsten Gipfel zunächst hinab, wenn auch nur ein paar Duzend  Meter und nur für eine kurze Strecke, um jenseits einen weiteren „Schnapper“ zu besteigen, der in etwa die Hälfte des rund 90m hohen weiteren Anstieges auf die Grünbergspitze auf 2.790m ausmacht.

am "Schnapper" zur Grünbergspitze, rechts das Rosenjoch

am „Schnapper“ zur Grünbergspitze, rechts das Rosenjoch

Am Weg dorthin und oben, auf der Grünbergspitze, wird man wieder von exzellenter Aussicht, diesmal gen Südwesten und Westen belohnt. Die horizontale Strecke dieser Girlande ist die zweitkürzeste, wir haben dafür gut 20min benötigt.

Andi am Gipfel der Grünbergspitze, 2.720m

Andi am Gipfel der Grünbergspitze, 2.720m

Nun folgt der Übergang zum Höhepunkt der Tour, dem Gipfel des Rosenjochs auf 2.796m. Diese Sektion benötigt ungefähr 25min; die Anstiege werden körperlich nun merkbarer wahrgenommen, eine weitere kurze Rast mit Labe erscheint sinnvoll und wird beschlossen.

Blick von der Grünbergspitze zum Rosenjoch

Blick von der Grünbergspitze zum Rosenjochs

Nach dem Abstieg wird das Rosenjoch selber erreicht, eine Kreuzung zwischen dem Steig am Grat und dem Anstieg von der Gwannschafalm im Nordosten, sowie einem langen Anstieg vom Arztal her.

Gipfel des Rosenjoch, 2.796m

Gipfel des Rosenjoch, 2.796m

Das Joch liegt auf etwa 2.680m und jenseits folgt die Kreuzspitze mit 2.746m Höhe und diese Sektion benötigt ungefähr 40min.

Blick vom Gipfel des Rosenjoches zur Gamslahnerspitze

Blick vom Gipfel des Rosenjoches zur Kreuzspitze

Nun folgt, vermeintlich zum Greifen nahe, die Gamslahnerspitze auf 2.681m mit dem Tiefpunkt des Kreuzjöchls auf 2.575m, also von dort wieder gut 100Hm Anstieg. Diese Etappe ist die streckenmäßig Längste und wir haben dafür 70min benötigt.

am Gipfel der Gamslahnerspitze, 2.681m

am Gipfel der Kreuzspitze, 2.746m

Sieht man davon ab, daß der Großteil der Anstiegsmeter nun geschafft ist und der Übergang zum Glungezer nicht mehr viel von diesen bereithält, sind die folgenden rund 50min zum Glungezer aber aufgrund der seit dem Kreuzjöchl stetig zunehmenden Blockwerklagen die anstrengendsten. In diesen gibt es selbst auf horizontalem Wege kaum ein ungestörtes Fortkommen.

Blick von der Kreuzspitze zur Gamslahnerspitze

Blick von der Kreuzspitze zur Gamslahnerspitze

Ständig bremsten große Stufen, schneegefüllt doppelt vorsichtig anzugehen, abwärts und aufwärts eine akzeptable Gehgeschwindigkeit. Blockplatten mit schmaler Schneide wechseln mit abwärts gerichteten steilen Platten die, wenn nordseitig gerichtet, immer äußerst rutschgefährlich sich präsentierten.

Abstieg von der Kreuzspitze in nordseitigen Schneepartien

Abstieg von der Kreuzspitze in nordseitigen Schneepartien

Einige schöne kurze Stellen mit ungefährlichen Klettereien erfreuen das Herz in der kristallinen Blockwüste. Ab und an eine Platte, die das Gleichwicht jähe schult, indem sie nach stabiler Lage des  neugewonnen Verbandes Mensch und Stein sucht, in leichte Kippstellung sich bewegt und den zermürbenden Trott durch die Trümmer damit für den störenden Teil des Verbandes unangenehm überrascht unterbricht.

Gamslahnerspitze, 2.681m

Gamslahnerspitze, 2.681m

Die schönste Stelle nennt Andi die „Schlucht“, ein willkommener Blickfang eines gespaltenen hausgroßen Felsblocks mit dem Steig just mitten hindurch und für viele breit genug.

der Steig führt mitten durch die "Schlucht"

der Steig führt mitten durch die „Schlucht“

Anschließend in dieser Art weiter bis zum Glungezergipfel auf 2.677m, ab der Hälfte wieder mit mäßigem Höhengewinn und gegen das Ende mit leichtem Höhenverlust, in Summe für diesen letzten Abschnitt knapp 100Hm geschätzt.

nachher scharf links

nachher scharf links

Den nördlichsten Hochpunkt, den Gipfel des Glungezer erreichten wir nach acht dreiviertel Stunden vom Ausgangspunkt. Der traditionelle Gipfelschnaps war somit verdient.
Die Hütte ist noch bis zum Heiligen Abend geschlossen und es bleibt zu hoffen, daß heuer bereits deutlich vorher ein Besuch mit Tourenausrüstung möglich sein wird.

Glungezer, 2.677m

Glungezer, 2.677m

Mit schönen Blicken auf den in Herbstabendlicht getauchten Olperer stiegen wir ab und natürlich mußten wir bei der vom Hüttenfesttag geschafften Heidi auf der Tulfeinalm vorbei, um noch ein letztes Bier zu erwischen. Der Trinkvorrat war vor dem Glungezer bereits versiegt. Die 1.500m Abstieg vom Glungezer nahmen mit kurzem Hüttenaufenthalt nochmals knapp zwei dreiviertel Stunden in Anspruch.

Blick zu Olperer, rechts Fussstein und links Gefrorene Wand

Blick zu Hochfeiler links, Gefrorene Wand Spitze, Olperer und Fussstein rechts; im Vordergrund klein und schwarz die Naviser Sonnenspitze

Für die gesamte Tour waren knapp 11:30 Stunden notwendig, die Aufstiege in Summe betrugen 2.210Hm und die auf der AV-Karte nachgemessene horizontale Strecke gute 27km.
Ohne Schneepartien in den Nordhanglagen könnte eine noch deutlich kürzere Gehzeit erreicht werden, ohne auf Pausen zu verzichten.

Mils, 16.10.2016

Glungezer

Glungezer, eine immer aktuelle Schitour

Sie mag zwar nicht nicht die beschaulichste, bei weitem technisch keine anspruchsvolle und bergsteigerisch gar keine erstrebenswerte Schitour sein, aber sie ist in ihrer Vielfältigkeit der Varianten sie anzugehen ein Paradebeispiel in weitem Umkreis meines unmittelbaren Wirkungsbereiches. Sie ist landschaftlich auch eine sehr schöne Tour und deshalb möchte ich Fotos bringen, deren Motiv man weithin gut kennt, die landschaftlich nichts Neues darstellen, die aber jedesmal auf’s Neue einzigartig sind, weil just dieser Augenblick nicht wieder kommt und deshalb gesehen werden soll; vielleicht sogar als Lichtblick an einem möglicherweise grauen, regnerischen Apriltag.

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Die vergangenen kalten Tage und der Hochnebel über dem Tal schafften heute wieder jene Eindrücke vom Tal, die man – weiter oben am Berg und sehr treffend – auch als Waschküche bezeichnen kann. Um ca. 9:45 am heutigen Samstag verzog sich der Nebel in Höhe Halsmarter sehr rasch und der aufstieg neben der Piste vollzog sich knapp oberhalb der Waschküche.
???????????????????????????????Die Temperatur fühlte sich auch überraschend angenehm an, jedenfalls war sie höher als während der Liftfahrt. Dieser Zustand im Tal hielt sich im Inntal bis weit nach der Mittagsglocke, im Wipptal und Stubai konnte man um 13 Uhr weitreichende Auflösungen erkennen.

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Der Aufstieg mit meinen 68mm Fellen auf den gut 30 Jahre alten Hagan Schi schafften mir auf der heute großteils sehr hartgepressten Harschdecke wieder die selben Probleme wie letzte Woche im unteren Teil des Axamer Kögeles und das Training war an manchen Passagen außerordentlich gut, weil anstrengend. Harscheisen besitze ich noch keine und hätte sie auch nicht verwendet.

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Der Wind war wesentlich weniger scharf und stark als vor zwei Wochen, im oberen Teil, ca. 100Hm über der Schaferhütte machte man damit Bekanntschaft. Darunter nicht, am Joch des Schartenkogels nur ein leichtes Lüftl.

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Die Hütte gut besucht aber nicht übervoll und diesmal eine Graukassuppe der ich kaum widerstehen kann und die ich immer und überall testen muß. Das Testurteil fiel positiv aus.

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Ein paar Fotos genommen, mit Standort etwas östlich dem Gipfel der Sonnenspitze, von denen ich mir einbilde, daß man bereits die eingetroffene Wende des ausklingenden Hochwinters davon fühlen kann. So nahe an Lichtmess fühle ich das kräftigere Licht um 13:30 Uhr schon spürbar stärker als jenes um den Jahreswechsel bei der Neujahrstour.

IMG_8181-83 Panorama Stubai

IMG_8184-86 Panorama Unterland

Die Abfahrt auf harter Decke machte rechten Spaß und die alten, absolut parallel geschnittenen Bretter machten jederzeit was der Fahrer von ihnen wollte.

???????????????????????????????Sehr schnell ist man immer wieder auf der Piste und weiter im Gasthaus Halsmarter. Dort müssen immer die noch vorhandenen Sonnenstrahlen genützt werden, gleichsam einem Reptil, das davon lange zehren muß. Aber auch das heute von der Anpassung an die Natur am weitesten entfernte Lebewesen, der Mensch, besitzt die noch Fähigkeit diese Kraftquelle aufzunehmen.

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Daten über die Tour spare ich aus, die sind hinlänglich bekannt.
Leider schaffe ich es nicht die Panoramabilder größer einzubinden um sie damit wertvoll zu machen.

Schi Heil, Berg Heil!

Mils, 07.02.2015