Archiv der Kategorie: Ötztaler Alpen

Schitour Glockturm, 3.353 m

Durch die große Höhe bereits am Ausgangspunkt ideal für das Frühjahr, sowie die Aufstiegsdauer in Anbetracht der Anreise moderat, bietet die Schitour auf den Glockturm ein abgerundetes Erlebnis. Startet man ganz früh erlebt man auch noch eine optimale Firnabfahrt.

Glockturm, 3.353 m

Vom Inntal aus, ab Prutz, muß für die 34 km bis zum Ausgangspunkt auf 2.335 m immer noch mit einer guten halben Stunde gerechnet werden, eine gewaltige Anreise, wenn den Startpunkt das mittlere Inntal bildet.

Start auf der Kaunertaler Gletscherstraße

Die Maut für die Gletscherstraße beträgt 25.- (2022, vor 7 Uhr ist die Mautstelle nicht besetzt) und bietet kaum Überholmöglichkeiten, wenn Landschaftsgenießer oder Flachländer angetroffen werden.

strahlendes Wetter – strahlender Hilli

Am Startpunkt, ein kleiner Parkplatz vor dem Riffelbach, finden etwa 10 Fahrzeuge Platz und rund um die weitere Gletscherstraße gibt es noch Seitenstreifen, die längs verparkt werden können.

Herwig mustert den Aufstieg; im Hintergrund die Weißseespitze

Eine zweite Möglichkeit des Aufstiegs zum Glockturm, anstelle durch das Riffltal, bietet das Krummgampental, etwa einen Kilometer weiter oben. Bei zwei Fahrzeugen in der Tourengruppe kann die Schitour zur Runde ausgebaut werden, über eines der beiden Täler ansteigend und über das andere abfahrend. Oder die Abfahrt erfolgt über das Krummgampental und man nimmt den Abstieg großteils zu Fuß in Kauf.

nach dem ersten Hang an der Blockstrecke unterhalb der Hänge der Krummgampenspitze angekommen

Der Winter 2021/22, kein berühmter hinsichtlich Schneefall und Schneequalität, hinterließ seine Mittelmäßigkeit auch bei unserer Tour. Für Mitte Mai wäre in einem Durchschnittswinter in dieser Höhenlage noch mit passablen Verhältnissen zu rechnen, die bei unserer Tour teilweise ausblieben. Unter passabel wäre zu verstehen, daß man auf über 2.300 m vor 8 Uhr morgens nicht einbrechen und auch um 10 Uhr selbst unter praller Sonne nicht vollends im T-Shirt dahinschmelzen sollte.

flach auf den mittigen Einschnitt zu

Beides mußten wir aufgrund der außergewöhnlich hohen Temperaturen im Mai erleben, sowie bei der Abfahrt Passagen am Hang, in denen wir bis zu den Knien völlig mit den Schi versanken. Trotzdem empfanden wir die Schitour auf den Glockturm als bäriges Erlebnis.

durch den Einschnitt leicht bergauf

Nach dem Start am Rifflbach zieht sich das gleichnamige Tal mäßig steil auf 2.550 m hinauf, bevor eine erste Geländestufe das hintere Hochtal vom vorderen trennt.
Unter strahlendem Sonnenschein marschierten wir los. Zu dieser Zeit im Jahr folgte die Spur im unteren Teil des Aufstiegs schon keiner direkten Richtung mehr, sondern umrundete apere Blöcke und Stellen.

wieder flach auf die erste größere Geländestufe zu

Die erste steilere Geländestufe reicht bis auf 2.720 m und wird im Aufstieg ganz links, den Hang schneidend begonnen, über Abbruchströme von der eher dunklen, amphibolitisch gebildeten Krummgampenspitze herab.

vor der Geländestufe; vorne rechts über das schmale Schneeband rechts im Bild

Bei der Verschneidung zweier Geröllströme folgte die Spur dem gerade noch mit einem schmalen Schneeband durchzogenen rechten Schuttkegel und somit etwas flacher auf die Oberseite der Geländestufe.

oben erstmals der Glockturm sichtbar

Oberhalb wird das Ziel, der Glockturm, erstmals sichtbar und wenig später im flachen Aufstieg, das Tal dorthin, das mit kleinen Höhenverlusten durch leichte Ausmuldungen beginnt.

das bärige Riffeltal weitet sich

Von links, vom Kamm der Krummgampenspitze über den Habicht zum Glockturm, zogen kleine und mittelgroße Grundlawinen herab, die keine Gefahr darstellen, weil durch das obere Riffltal nicht zu nahe am Hang aufgestiegen werden muß.

imposanter Rückblick durch das Riffeltal mit Hochvernagtspitze, Schwarzwandspitze und Fluchtkogel rechts

Durch das Tal steigt man etwa 200 Hm auf, die recht flach erscheinen. Mittlerweile, um 9 Uhr, brannte die Sonne bereits unbarmherzig auf uns herab und mit dieser Zusatzbelastung ab 2.900 m begann der Aufstieg zum Rifflferner.

Glockturm voraus mit sichtbaren Anstiegsspuren zum Rifflferner

Zunächst wird dazu der Aufstieg ins Gletscherbecken über einen etwas steileren Hang in Angriff genommen, der im oberen Teil zwischen 30 und 30° Hangneigung aufweist und der ins kleine Gletscherbecken führt.

Aufstieg zum Rifflferner

Der Übergang und die ersten paar Minuten eher rechts im Gletscherbecken erfolgen recht flach, bevor eine Linkswendung eine komplette Querung durch den Gletscher einleitet, die am Ende die Überwindung des linken oberen Beckenrandes zum Ziel hat.

zwei Spitzkehren leiten unter den Beckenrand

Während dieser Querung mußten wir aufgrund der Spur mit zwei Spitzkehren etwa 20 Hm gewinnen, um die günstigste Stelle, zwischen den schon ausgeaperten Felsen am oberen Rand des Beckens und dem dort steilen Hang ins Becken hinein, zu erreichen. Eine kleine Lawine von den Vortagen, ausgelöst vom Gelände des darüberliegenden Hangs, mußte dabei überquert werden.

nach der Durchquerung der alten Lawine auf den Ausstieg aus dem Becken zu

Die oberste Passage unterhalb der Felsbuckel ist keine schwierige, jedoch bei entsprechenden Verhältnissen nur mit Harscheisen zu begehen. Bei unserer Begehung erwies sich fast das Gegenteil, die Geländeneigung und die Lage trugen zur weitgehenden Aufweichung des Schnees bei und bei so manchem Schritt brach der linke Schi weg.

traumhafte Szenen im Rückblick

Oberhalb des Beckenrandes bieten sich ein herrlicher Rückblick über das Riffltal und ein weiterer auf die Weißseespitze. In Richtung des letzteren Blicks gelangt man auch auf diesen Punkt, wenn man den Aufstieg über das Krummgampental unternimmt.

Weißseespitze und Weißkugel

Ab dieser flacheren Stelle wird nun auf den Gipfelaufbau des Glockturms zugestiegen. Der Hang auf den Grat zum Gipfelaufbau wird dabei zusehends steiler. Über einige Spitzkehren wird zunächst eine erhöhte Position erreicht von der aus der steile Teil des Hangs komplett querend und ohne weitere Spitzkehren bis zum Grat aufgestiegen wird. Die größte Hangneigung kommt dabei an 35° heran.

zunächst Höhe in direkter Linie bergauf gewinnen, dann steigend queren

Am Grat erfolgt die Linkswendung auf die schöne Gipfelflanke zu. Sie mißt kaum 100 Hm bis zum Gipfel, steig aber durchschnittlich mit 38° Hangneigung, mit Spitzen bis zu 42°.

nach der Flachstelle am Grat auf den Gipfelhang zu

Leider waren die Schneeverhältnisse gegen 10:30 Uhr bereits sehr schlecht, sodaß wir teilweise über recht faulige, nicht trittfeste Oberflächen teilweise bis zum Geröll einsanken und auch apere Stellen antrafen.

der steile Gipfelhang im Überblick

Hilli, unser Steilhangspezialist der an solchen immer eine spürbare Freude der Führung entwickelt, spurte uns aber entschlossen und enthusiastisch einen angenehmen Aufstieg durch die bereits von Abfahrten zerfurchte und mit tiefen Stapfspuren durchzogene Flanke (bei Begehungen im Winter oder im anbrechenden Frühjahr wird man hiefür jedenfalls Steigeisen mitnehmen und je nach Vereisung des Hangs an der Flachstelle am Grat das Schidepot einrichten). Nach knapp 2 ¾ Stunden erreichten wir den Glockturm.

im Steilhang zum Glockturm

Das Schidepot ist denkbar klein für den beliebten Berg und sich gleichzeitig am Gipfel befindlichen Personen. Zudem liegt es unter entsprechender Hangneigung, und, wenn teilweise ausgeapert und die Schi nicht in den Schnee gerammt werden können, ist erhöhte Vorsicht auf sich selbständig machende Ausrüstung zu legen. Wir hatten Glück, mit einer ankommenden Gruppe Außerferner wechselten wir Gipfelkreutz und Rastplatz, sodaß sich niemand im Bild stand.

Herwig am Schidepot

Das vollständig aus Aluminium gefertigte Gipfelkreuz der Bergkameraden Pfunds tut bereits erstaunliche 44 Jahre Dienst am Glockturm und lediglich der Faradaysche Blitzfang am Vertikalbalken hängt leicht schief.

das Unvermeidbare

Natürlich wendet sich der Blick zuerst auf die inneren zentralen Massive der Ötztaler Alpen, allen voran die beiden höchsten Gipfel Tirols, der Wildspitze im Osten, mit einer Entfernung von 14,5 km, und der Weißkugel im Südosten, mit einer Entfernung von 11,5 km.

Gipfelschau nach Süden mit der Weißkugel und den Bärenbartkogeln

Darüber hinaus sind jedoch eine Vielzahl an Gipfeln in den Ötztaler Alpen sichtbar, wie die beiden Klassiker Similaun und Fineilspitze, sowie der riesige Gepatschferner im Südosten voraus mit der markanten Weißseespitze gegenüber dem Glockturm.

Königspitze und Ortler durch die Wolken in Bildmitte verdeckt

Weiters sind vom Glockturm aus auch fernere Ziele im Süden wie die Cevedale in 50 km Entfernung, Königspitze und Ortler in 44 und 47 km Entfernung sowie exakt im Südwesten ein Viertausender, der Piz Bernina in 81 km Entfernung.

Blick zum Piz Bernina durch die markante Wolke in Bildmitte verdeckt (direkt oberhalb der Nauderer Hennesiglspitze im Vordergrund)

Im Norden die ruhigen und begehrten Lechtaler Alpen, bei denen der Verfasser noch einige Besuche in Planung sind und gegenüber im Kaunertal weitere Klassiker wie Gsallkopf, Rofelewand und Watzespitze.

in Bildmitte Dreiländerspitze und Fluchthorn im Jamtal (mit Udo vor über 40 Jahren bestiegen)

Nachdem wir die Kulisse ein halbes Stündchen genossen haben rüsteten wir zur Abfahrt, von der wir natürlich keine großen Erwartungen mehr hatten und der Gipfelhang auch dieser entsprach.

Radurschltal in der Tiefe, dahinter Hoher Riffler in Bildmitte

Von Sonnenaufgang bis zu unserer Abfahrt über viele Stunden bestrahlt erwies sich der faule Sulz als kraftraubende Angelegenheit, die in den Schwüngen mit Sprungtechnik etwas gemildert werden konnte. Teilweise über unsichtbare, jedoch spürbare Schuttbrocken unter dem Belag mühten wir uns über die 80 m Gipfelhang hinab.

Kaunergrat mit Gsallkopf, Rofelewand und Watzespitze

Ab der Flachstelle blieben Bodenberührungen aus, jedoch verbesserte sich die Schneebeschaffenheit nur mäßig bis zur Kante des Riffelferners hinab. Der Übergang aus dem Fernerkessel war bereits völlig aufgeweicht und erforderte Akrobatik.

grandiose Gipfelpause inmitten erlauchter Erhebungen

Über den Gletscher hinab konnten wir halbwegs normal abfahren, jedoch nur mit weiten Schwüngen und tiefem Einsinken in den Schwüngen. Teilweise erwischten wir „Löcher“ als unerkennbare Schwachstellen der Schneefläche, in denen man bis über die Knöchel hinauf versank.

Rüsten zur Abfahrt

Merkbar besser wurde die Abfahrt im flacheren Teil durch einen flacheren Winkel zur Bestrahlung begünstigt. Etwa ab der Höhe der Seen im Riffeltal bis fast zum Parkplatz konnte das Riffltal in mäßig tiefem Firn befahren werden.

im Hang zum Gletscherbecken wird es besser

Nach der letzten Steilstufe (im Abfahrtssinn) verschlechterte sich die Schneebeschaffenheit wieder enorm, gekennzeichnet durch knietiefes Einsinken in die zuvor genannten Löcher.

Einfahrt ins Gletscherbecken

Der Glockturm, in jedem Fall die lange Anreise wert und heuer zu Mitte Mai schifahrerisch nicht mehr das was man sich von einer Frühjahreshochtour erwarten würde, jedoch als Erlebnis wert und der Abschluß der heurigen Schitourensaison.

durch das Blockwerk der Krummgampenspitze noch gut fahrbare Verhältnisse

Man rechne für die 1.030 m Aufstieg und 4,5 km Entfernung mit 2,5 bis 3 Stunden Aufstieg, starte um diese Jahreszeit möglichst vor 7 Uhr (wir waren eine Stunde zu spät dran) und denke bei der Ausrüstung stets daran, daß der Glockturm  immer noch eine Hochgebirgstour darstellt und bei nicht klarem Wetter auch noch winterliche Bedingungen herrschen können.

Rückblick auf die Blockhalde

Einen netten Bericht verfasst vom Kollegen Hilli findet man am Blog der 60er Gang.

Mils, 15.05.2022

 

Venter Skirunde

Eine schier unglaubliche Strecke verbirgt sich hinter dem harmlos klingenden Titel der „Venter Skirunde“. Die originale Venter Skirunde misst 72 km an Strecke und erstreckt sich über knapp 6.000 Hm Aufstieg, fünf Tage Dauer und vier Hüttenübernachtungen.
Glücklich, wer die Zeit dafür aufbringen kann, um die phantastische Gletscherwelt so lange ununterbrochen bereisen zu können.

Start am Parkplatz beim Sessellift in Vent

Unsere Ausgabe der Venter Skirunde umfasste nicht die Originalstrecke, sie war verkürzt für vier Tage geplant. Leider musste wegen Schneemangel und gesundheitlicher Beeinträchtigung der vierte Tag ins Wasser fallen, sodaß drei der vier geplanten von fünf originalen Hauptgipfeln des Originals bestiegen werden konnten.

Die Tourengruppe: Florian, Rainer Mathias, Christian, Herwig

Der von uns bereiste Teil der Venter Skirunde umfaßte 54,7 km und 3.510 Hm Aufstieg (ohne Liftfahrt auf das Teufelsegg, die wegen Vereisung auf der nordseitigen Abfahrt auf den Hintereisferner auf der Normalroute unternommen wurde).

entlang am präparierten Weg zur Martin Busch Hütte

Zwei Hüttenübernachtungen bildeten die Stützpunkte zu den Aufstiegen. Am ersten Tag wartete ein langer Aufstieg über gut 12 km von Vent, vorbei an der Martin Busch Hütte auf die Similaunhütte, die einen Steinwurf hinter der Grenze in Südtirol liegt.
Am zweiten Tag trifft man auf der Schönen Aussicht Hütte ein, die hinter dem Hochjochsattel ebenfalls in Südtirol liegt.
Den Abschluss unserer Hüttenaufenthalte sollte das Hochjoch Hospiz bilden, jedoch mußte die Tour unterhalb der Hütte abgebrochen werden und der Abstieg ins Tal nach Vent erfolgen.

Erster Tag – Aufstieg von Vent

Berufsbedingt konnte die Abfahrt in Innsbruck kurz nach acht Uhr beginnen. Während der Anfahrt über die Bundesstraße machte uns vor Ötz eine Felsräumung zeitlich zu schaffen, sodaß der Parkplatz (20.- für vier Tage) am Sessellift in Vent auf genau 1.885 m erst gegen halb elf verlassen werden konnte.

Das schöne Wetter in diesem so ungewöhnlich sonnigen März trieb uns unter der Last der schweren Rucksäcke gleich beim Aufstieg unterhalb des Schleppliftes ins Niedertal den Schweiß aus den Poren.

Rast bei der Jagdhütte

Nach den ersten 100 m Aufstieg zieht sich der zum Fußgängerweg präparierte Weg über einige Kilometer mit einem ständigen leichten Auf und Ab taleinwärts. Diese Strecke ist ein schöner Auftakt, um sich auf die enorme Weite der hintersten Riesen der Ötztaler einzustimmen. Zu schnellen Schrittes erledigten wir diesen ersten Abschnitt, wodurch sich im anschließenden, etwas unangenehmen schrägen Teil der Talwanderung erste Verschleißerscheinungen bemerkbar machten.

Etwa dreieinhalb Kilometer talein oder nach etwa einer guten Stunde wird eine Jagdhütte erreicht, bei der wir eine Trinkpause einlegten. Von dort aus kann der Similaungipfel bereits eindrucksvoll in Augenschein genommen werden.

Mathias bei einer Trinkpause, im Hintergrund Florian

Bald danach endet der schön präparierte Weg, die Schiroute beginnt unter ständiger Hangneigung. Vorbei an einem ausgeklügelt lawinengeschützt errichteten Hirtengebäude (fünf Kilometer nach dem Start) wechselte die abschüssige Spur in steileres Gelände mit ungünstiger Belastung auf das rechte Bein.

beeindruckende Schäferhütte

Mit dem 60 m Seil am Rucksack dauerte es nicht lange, bis sich beim Verfasser die rechte Ferse zu Wort meldete und beklagte, wesentlich mehr Last übernehmen zu müssen als deren linke Schwester. Daraufhin wurde natürlich alles Mögliche versucht, um einen Ausgleich zu schaffen – jedoch vergeblich, die Schmerzen verstärkten sich und nagten so lange am Willen, bis der Besitzer der Ferse Erleichterung schaffte und das Seil zum weiteren Transport abgab. Mit diesem rein psychologischen Trick verbesserte sich die Situation noch nicht besonders, sie verschlechterte sie aber auch nicht.

Autor mit dem Seil und beginnender Überlastung der rechten Ferse

Florian kämpfte mit seinen Tourenschuhen schon wesentlich stärker und mußte auf der Martin Busch Hütte an beiden Innenseiten unterhalb der Knöchel die größten Blasenpflaster auflegen, die Herwig mitgebracht hatte. Schöne Aussichten für eine Mehrtagestour kündigten sich also bereits in den ersten Stunden des Aufstiegs an.

das abschüssige Terrain ist nicht zu unterschätzen – die Martin Busch Hütte bald erreicht

Mittlerweile, bereits vor der Martin Busch Hütte, war uns allen klar, daß der Aufstieg auf den Similaun am heutigen Tag nichts mehr werden würde. Die unbarmherzige Temperatur um die Mittagszeit im Anstieg hatte uns nebenbei auch ganz schön mürbe gemacht. Somit war nach 7,5 km und 600 Hm Aufstieg gegen 14 Uhr auf der Hütte klar, daß keine 1.100 m auf den Gipfel des Similaun mehr drin waren, sondern dieser anderntags in der Früh erstiegen werden wird.

an der Martin Busch Hütte

Unter verarzteten Füßen stieg Florian tapfer weiter, nun über eine lange Strecke durch das zunächst flache und auffällig breit werdende Niedertal, deutliche Spuren der langen Vergletscherung und der Talausformung durch die Eismassen vom mächtigen Niederjochferner des Similaun. 4,3 km misst die Strecke von der Martin Busch Hütte bis zur Similaunhütte, und 530 Hm Aufstieg mit kleinsten Höhenverlusten.

herrlich zeitloses Aufstiegsgelände durch das innere Niedertal

Gleichzeitig mußten wir uns auch nicht mehr beeilen und legten zwei Pausen in der schwächer werdenden Sonne ein, die zuversichtliche Gesichter zeigten.
Am späten Nachmittag, gegen halb fünf trafen wir auf der Similaunhütte ein. Den gesamten Anstieg von Vent zeichnete die Suunto Vector des Verfassers mit 5:53 Stunden und 1.165 m Anstieg auf und exakt dieselbe Anstiegshöhe, sowie 12,17 km Strecke die Sportuhr von Herwig.

Rast im hinteren Niedertal am Weg zur Similaunhütte

Beim Anblick des abendlichen Similaungipfels wurde rasch deutlich, daß sich eine 1.700 Hm Tour, jenseits der 3.000er Grenze, mit einem Abmarsch um halb elf Uhr nicht verträgt. Zumindest konnte der mächtige Gipfel und sein Anstieg von der Terrasse aus studiert und genossen werden.

etwas ansteilende Partie auf das Niederjoch zur Similaunhütte

Mathias und Florian erreichten die Hütte wenig später und zur Feier des Tages gab es einen Südtiroler Zirberler zum Forst auf der Terrasse, auf der sich die Temperaturen mit dem Sonnenuntergang empfindlich senkten und wir die warme Hütte aufsuchten.

Similaun in Spätnachmittagsstimmung

Mit Franzosen in der Mehrzahl der Berggäste und Oberösterreichern in der Minderzahl teilten wir die Gaststube zum Abendessen, mit Ersteren auch das Bettenlager. Die Hüttenwirtsleute bereiteten ein g’schmackiges, empfehlenswertes Abendessen aus „Scheps“ aus eigener Landwirtschaft (so Hüttenwirt Markus aus dem Schnalstal), nordtirolerisch kennt man den Schafsbraten mit leichter Nuance unter „Schöpsernes“, das tatsächlich nicht danach roch und den Verfasser an die Mahlzeiten in der Türkei anno 1982 erinnerte, wo niemals ein muffig riechendes Schaf serviert wurde, weil es dort kein Grünfutter erwischt. Tatsächlich beherrschen die Hüttenwirtsleute die Kunst Schaffleisch zu bereiten das nicht riecht, und zwar ließ man uns wissen, daß es ein paar Monate vor der Schlachtung nur mehr mit Heu gefüttert wird. Welch Erkenntnis nach so vielen Jahren auf solch ungewöhnlichem Ort und so vielen abgelehnten Schafsbraten seither.

Ankunft auf der Similaunhütte

Mit fortschreitendem Abend – und einer Flasche besten Lagrein Rotweins – entdeckten wir im Gespräch mit der netten Hüttenwirtin sogar noch die Gemeinsamkeit der Bekanntschaft der Familien durch Herwigs und des Verfassers Tante Martha, einst Lehrerin zu Vent, die beide Töchter der Hüttenwirtin in Handarbeit unterrichtete. Ein gelungener Hüttenabend mit netten Gastgebern der Similaunhütte.

Log des ersten Tages – 12 km von Vent auf die Similaunhütte (1 – Martin Busch Hütte)

Zu den Gipfeln auf unserer Skirunde gibt es verlinkte Detailbereichte, siehe weiteren Text.

Zweiter Tag – Aufstieg auf den Similaun und auf die Fineilspitze

Einige Ausrüstung ließen wir auf der Hütte zurück, unter anderem das Seil. Mit nächtlicher Besserung der Blasen versuchte Florian den Aufstieg, mußte aber nach dem kurzen Abstieg durch die Felsen auf den Gletscher aufgeben.

Aufbruch zum Similaun

Zu viert unternahmen wir also den Anstieg quer über den stellenweise leicht sichtbaren Niederjochferner auf dessen Ostschulter und dann nach Süden zum Schidepot. Von dort mit Steigeisen über den leichten Grat zum Gipfel des Similaun und zurück zur Hütte.

Detailbericht Similaun

Herwig am Similaun

Auf der Similaunhütte zurück gönnten wir uns gegen mittags eine zünftige Nudelsuppe mit Rindfleisch oder Würstel, die kaum zu bewältigen war.
Mathias entschied sich mit uns drei den Aufstieg auf die Fineilspitze zu unternehmen und dann zur Similaunhütte zurückzukehren, um mit Florian die Ausfahrt aus dem Niedertal und die Heimreise ab Vent anzutreten. Es war mittlerweile bereits bewußt, daß Florian die Skirunde nicht weiter fortsetzen können werde und da beide mit Mathias‘ Fahrzeug angereist sind, wollten sie auch gemeinsam abbrechen. Florians Seil trat ebenfalls die Heimreise an, wir drei waren uns sicher, daß wir es nicht benötigen würden.

Bezüglich des Seils hatten wir uns bei der Vorbesprechung nicht glücklich entschieden, ein einziges mit einer zu großen Länge zu verwenden. Für fünf Mann wäre es zwar gut gewesen, jedoch nahm der Verfasser aus der entstandenen Situation die Erkenntnis mit nie mehr ein Seil für alle zu wählen, sondern mehrere kurze Seile, sodaß die Möglichkeiten vielfältiger werden und der Transport erträglicher (wir sprechen vom 9 mm Einfachseil). Selbst bei fünf Mann könnten zwei hinter einer Dreiergruppe gehen, wodurch das längere Seil mit max. 30 m leicht ausreichen würde.
Weiter sei hier erwähnt, daß zum Zeitpunkt unserer Begehung keine offenen Spalten gesichtet wurden und die Oberflächen am Similaun mit hartgefrorenen Windgangln überzogen.

Abfahrt zum Ausgangspunkt auf die Fineilspitze

Zur Fineilspitze muß von der Similaunhütte etwa 700 m und etwa 100 Hm Richtung Norden ins Niedertal abgefahren werden, um den Jochköfel zu umfahren und im Tal dahinter auf das Hauslabjoch aufsteigen zu können.

Aufstieg zum Hauslabjoch (Ötzi Fundstelle heute im Geröll links der Bildmitte)

Vom Hauslabjoch wird eine Grube umgangen, die zur Nordostflanke der Fineilspitze führt. Der Aufstieg in der Flanke erfolgte im unteren Teil im Schnee, weiter oben in Fels und wieder im Schnee bis zum Grat und von dort im Mix zwischen beiden bis zum schmalen Gipfel.

Mathias auf der Fineilspitze

Nach der Rückkehr auf dem Plateau nördlich des Hauslabjoches verabschiedeten wir uns von Mathias, der den Rückweg zur Similaunhütte antrat, um mit Florian die gut 12 km Ausfahrt nach Vent anzutreten. Wir drei setzten die Skirunde mit der Abfahrt zur Schönen Aussicht Hütte über den Hochjochferner fort und erreichten die Hütte um 17 Uhr nach 1.315 m Aufstieg, 13,9 km Strecke und 9:10 Marschzeit.

Detailbericht Fineilspitze

Abfahrt über den riesigen Hochjochferner zum Hochjoch

Mit dem Vorzug, ein Dreibettzimmer zu haben, bezogen wir unser Nachtlager. Auf der Schönen Aussicht Hütte leistet man sich den Luxus einer Sauna und eines beheizten Holzbeckens vor der Hütte, das von den meisten Gästen gestürmt wurde und sich der Duschbereich dafür herrlich unterbevölkert zeigte.

Auffellpunkt nach der Abfahrt vom Hochjochferner; in der Ferne Schöne Aussicht Hütte

Eine weitere köstliche Flasche Lagrein wählten wir zum perfekt gegarten Schweinsfilet und den vorher gereichten, mit Peperonciniöl verschärften Knoblauchnudeln, sie waren seit Langem die Erlesensten in des Verfassers Erinnerung.
Diesmal überwiegten die Oberösterreicher in der Zahl die Franzosen weit und trotz deutlich in der Minderzahl schafften es einheimische Südtiroler Burschen nach reichlichem Genuss von Forst und dem Verlust von Anstand, die gesamte Hütte bis weit nach Mitternacht munter zu halten.

Dritter Tag – Aufstieg auf die Weißkugel

Ein weiterer sonniger Tag führte uns zum Highlight unserer Skirunde, der Weißkugel.
Die originale Route von der Schönen Aussicht Hütte auf den Hochpunkt „Im Hinteren Eis“ mit der Abfahrt auf den Hintereisferner wird nach den Aussagen des Hüttenwirts kaum mehr begangen, weil die Nordseite hinab zum Ferner eisblank wurde und die Abfahrt dadurch nicht mehr möglich ist.

Aufstieg von der Bergstation Sessellift auf das Teufelsegg; im Hintergrund Fineilspitze

Die neue Route führe über das Teufelsegg und er empfahl die Abfahrt über etwa 200 hm auf der Piste des Gletscherschigebietes zur Talstation des Sesselliftes Teufelsegg und die Auffahrt damit. Wir folgten seinem Rat und investierten 7.- in die kurze Liftfahrt. Am Lift kann man die Schiroute von der Schönen Aussicht Hütte bis zur Bergstation sehen; das ist eine weitere Möglichkeit mit etwa 200 m Aufstieg zur Bergstation des Liftes.

Weißkugel mit Hintereisferner im Vordergrund

Der Rest zum Grat wird unter Schi aufgestiegen und jenseits auf den Hintereisferner abgefahren, bevor der lange Aufstieg zur Weißkugel beginnt.
Nach dem Hintereisjoch wird die steil werdenden Rampe aufgestiegen, bevor es flach zum Schidepot vor dem felsigen Gipfelgrat weitergeht und in leichter Kletterei auf den Gipfel der Weißkugel.

Herwig auf der Weißkugel

Detailbericht Weißkugel

Die lange Abfahrt über den Hintereisferner bleibt als eindrucksvolles Erlebnis haften.
Wir hatten den Vorzug über eine sonderbare Landschaft zum Hochjoch Hospitz auszufahren, die man in dieser Form nicht alle Tage antreffen kann, allerdings auch den Wermutstropfen feststellen zu müssen, daß für unsere weitere Tour das Tragen der Schi über eine signifikant hohe Geländestufe erforderlich gewesen wäre.

Ende des Hintereisferners mit Moränenmaterial der Lawinen des Winters

Gleichzeitig klagte Christian über sein Wohlbefinden, sodaß wir gegen Nachmittag bei der Stahlbrücke unter der Hütte schweren Herzens beschlossen das Lager abzusagen und nach Vent auszufahren.
Von „fahren“ konnte wenig Rede sein, denn auf der Höhe von 2.400 m erwies sich der Südhang im Rofental als weitgehend aper und so wurde unsere Ausfahrt ein Mix aus etwa zehnmal dem Wechsel zwischen Tragen und Fahren.

nach dem Hochjoch Hospiz

Um 18 Uhr erreichten wir den Parkplatz in Vent, leider einen Tag zu früh und etwas lädiert durch eine Verkühlung. Die beeindruckende Tagesstrecke betrug 28,6 km (vorwiegend in Abfahrt angefallen), dabei wurden 1.030 m aufgestiegen und die Skirunde mit 8:57 Stunden Marschzeit abgeschlossen.

Ausfahrt oder Marsch aus dem Rofental nach Vent

Die Venter Skirunde stellt ein besonderes Erlebnis dar, besonders bei den Wetterverhältnissen, die wir vorfinden durften. Die Weitläufigkeit und Schönheit der kühnen Schneiden aus Gneisen und Schiefergneisen der Ötztaler Alpen treten als bleibendes Erlebnis in den Vordergrund.

ein letzter Blick auf die Wildspitze

Die Hüttenaufenthalte waren durchwegs positiv. Leider konnte die Runde nicht auf dem sagenhaft riesigen Verbund von Kesselwand- und Gepatschferner beendet werden.

Übersichtskarte der geplanten Venter Skirunde mit strichliertem Aufstieg auf den nicht mehr absolvierten Fluchtkogel am 4. Tag

Diese Etappe muß unbedingt nachgeholt und mit dem fünften Tag der Skirunde, dem der Wildspitze, verbunden werden.

Mils, 26.03.2022

 

Weißkugel, 3.737 m

Das höhenmäßige Highlight neben der Wildspitze auf der Venter Skirunde stellt die Weißkugel dar. Sie ist der dritthöchste Gipfel im Land und ihre Besteigung erfordert einige Ausdauer. Von der Schönen Aussicht Hütte aus ist die Besteigung bei Weitem nicht so anstrengend als die Tagestour von Vent aus, für die eine Marschzeit von acht Stunden veranschlagt wird. Wir haben für die Besteigung von der Schönen Aussicht Hütte aus etwa viereinhalb Stunden benötigt.

Herwig auf der Weißkugel

Die Weißkugel wurde ebenso wie die beiden zuvor bestiegenen Gipfel des Similaun und der Fineilspitze vom Schnalstal aus erschlossen und benannt. Dabei vermutet Finsterwalder 1, daß die Bezeichnung „Kugel“ (für Kogel) der Schnalstaler Hirten von der Ötztaler Bevölkerung übernommen wurde, weil es im Schnalstal keine Kogel gibt.
In der Tat erscheint die Form der Weißkugel von Südosten aus (Ankunftsgebiet der Schnalstaler Hirten am Niederjoch) betrachtet als ein fast perfekter Kogel.

Weißkugel und Hintereisferner

Die originale Route über den Hochpunkt „Im Hinteren Eis“ mit der Abfahrt auf den Hintereisferner wird nach den Aussagen des Hüttenwirts kaum mehr begangen, weil die Nordseite hinab zum Ferner ausgeapert ist und die Abfahrt dadurch nicht mehr möglich ist.

Aufstieg nach der Liftfahrt auf das Teufelsegg auf den Grat

Er empfahl uns den Sessellift zum Teufelsegg zu nehmen und die restliche Strecke auf den Grat aufzusteigen. Hierzu muß etwa 200 hm auf der Piste des Gletscherschigebietes zur Talstation des Sesselliftes Teufelsegg abgefahren und mit dem Lift auf Station 3.025 m hinaufgefahren werden. Wir folgten seinem Rat und investierten 7.- in die kurze Liftfahrt.

Wildspitze im Nordosten

Auf den Grat legten wir die 200 Hm von der Liftstation mit Harscheisen zurück. Am Grat bietet sich ein eindrucksvolles Bild von der Weißkugel, die mit ihrem mächtigem Gipfelaufbau in 2,9 km Entfernung vorausliegt.

Herwig am Teufelsegg

Auf der Nordseite des Grates kann nicht durchgehend abgefahren werden. Eine kurze Strecke von etwa 30 Hm müssen die Schi abgeschnallt und durch Blockwerk getragen werden.

letzter Teil Tragestrecke durch Blockwerk

Unterhalb des Blockwerks schnallten wir wieder an und querten so hoch wie möglich unter den folgenden Rippen vom Grat herunter, um am Ende etwa auf einer Höhe von 3.060 m am Hintereisferner einzutreffen und von dort den noch etwa 700 Hm Aufstieg zu unternehmen.

Blick zurück auf den Grat

Die Strecke zum Hintereisjoch zieht sich im Aufstieg enorm, der Gletscher mit seinen runden langen Kuppen und Mulden nimmt schier kein Ende.

Aufstieg über die etwas steiler Passage am Hintereisferner

Beeindruckend im Aufstieg wirkt die allmähliche Vergrößerung des Gipfelmassivs. Die plattigen glimmerigen Schiefergneisflächen glänzten in Kontrast zu den rundum weißen Flächen des Gletschers der Vormittagssonne.

flache Strecke Richtung Hintereisjoch

Knapp geht es an die steil abstürzende Südflanke der Weißkugel heran, bevor der Übertritt über das Hintereisjoch die Südansicht der Weißkugel freigibt.

schöne Ausbildung des Hintereisjoches

Die weiße Rampe, die nach oben hin schmaler und steiler wird, ist vom Hintereisjoch aus gut zu sehen und bei einer Trinkpause zu erkunden.

Blick vom Hintereisferner auf Fineilspitze und Similaun

Die Hangneigung auf der Rampe nimmt nach oben hin bis auf über 37 ° zu, mit kurzen Stellen leicht darüber. Mit Harscheisen stellten diese etwa 80 Hm kein Problem dar.

Trinkpause am Hintereisjoch

Anschließend an die Steilstelle flacht die Weißkugel wieder rasch ab und setzt auf breitem  „Kogelrücken“ unter etwa 17° Steigung auf 120Hm bis zur Rippe vor dem Schidepot fort.

Rampe an der Weißkugel im Überblick

Das Schidepot wird über die Rippe erreicht und ist abschüssig.

im Steilhang zur Weißkugel

Hier empfiehlt es sich die Schi in die Wächte einzurammen, oder den Pickel als Halteanker zu verwenden, bei so viel Andrang wie bei unserer Begehung könnte es sonst passieren, daß man über die steile Westflanke absteigen muß, um seine Schi wiederzufinden.

kurz vor dem Schidepot

Den Gipfel der Weißkugel trennen lediglich 130 m Luftlinie vom Schidepot und ein Höhengewinn über den zackigen Grat von 23 m, allerdings auch 20 min Überschreitungszeit bei großem Andrang mit Gegenverkehr.

am Weg zum Gipfel der Weißkugel

Am kleinen Gipfelbereich drängen sich die Gruppen, um möglichst plakativ vor dem kunstvoll gebauten Gipfelkreuz abgelichtet zu werden.

erster Teil der Gratstrecke

Die Erscheinung des Gipfelkreuzes selbst muß angesichts der Erhabenheit des Ortes leider als lausig beschrieben werden, die nordseitigen Halteseile abgerissen und die Konstruktion selbst in einer dem Mensch eigenen dekadenten Weise mit vom Tal herauf gebrachtem Müll verunstaltet.

Herwig auf der Weißkugel

Sogar Bergsteigerriegen und –internetplattformen schrecken nicht vor der Sensationsgier zurück, plakativ hinterlassen zu müssen, daß sie glauben den Berg bezwungen zu haben und ereifern sich im Überkleben den Ort zu entweihen.

Grat zur Weißkugel im Rückblick

Man ist somit auch auf der Weißkugel gezwungen seine persönliche Erinnerung mit diesem Müll abzulichten. Alternativ kann man  versuchen sich schützend vor die Abfälle seiner Mitmenschen zu stellen.

Weißkugel, 3.737 m

Phänomenal der Rundblick von der Weißkugel!
Das Langtauferertal zieht tief unten hinaus zum Rechensee, ganz rechts im Bild findet sich ein schöner Blick zum Glockturm, einer klassischen Schitour im Kanuertal.

Blick von der Weißkugel Richtung Langtauferertal, ganz rechts im Bild der Glockturm

Die Ötztaler Riesen hat man zwischen Norden und Südosten alle vereint, allen voran den riesenhaften Gletscher des Gepatsch- und Kesselwandferners im Nordosten direkt voraus.

Blick von der Weißkugel auf den gewaltigen Gepatschferner

Die ungeheure Erstreckung von Weißseespitze bis zur Kesselwandspitze mit über 6 km Luftlinie stellt ein umwerfendes Panorama dar.

Blick von der Weißkugel auf den Hintereisferner Richtung Vent

Rechts davon der Hintere Brochkogel, die Wildspitze, dann das Rofental. Rechts davon bereits die hohen Staubaier, dann wieder Ötztaler Gipfel mit dem Großen Ramolkogel, der Firmisanschneide, dem Schalfkogel, dem Hinteren Seelenkogel und schließlich, vor dem Similaun, der Hinteren Schwärze.

Blick von der Weißkugel auf die Ötztaler Alpen

Als Rastplatz auf der Weißkugel diente uns die lange obere Rampe unterhalb der markanten Rippe mit dem Schidepot. Der Gletscher ist dort groß genug, um abseits der Aufstiegsroute eine leicht abgeschiedene Gipfelrast zu verbringen.

Vom Grat auf das Schidepot auf der Weißkugel

Die Abfahrt von der Weißkugel stellt aufgrund der Länge bis zum Hochjoch Hospiz ein besonderes Erlebnis dar.

Rast auf der weiten flachen Gletscherfläche unterhalb des Schidepots

Wir konnten sagenhafte 11 km bis nach der Einmündung des Bachs vom Hochjochferner in den Quellfluß der Ötztaler Ache, der am Hintereisferner entspringt.

Abfahrt vom Hintereisjoch unterhalb der Inneren Quellspitze

Auf dieser Fahrt werden über eine Höhenstufe von mehr als 1.300 Hm verschiedenste Schneeverhältnisse durchfahren. Im Gipfelbereich hartgefrorene Oberflächen, im Steilhang leicht aufgefirnter Altschnee, nach dem Hintereisjoch eine dünne weiche Schicht über harter Oberfläche, auf machen steileren Gletscherflächen gesetzter weicher Lockerschnee, über eine lange Strecke bereits unterhalb von 3.000 m aufgefirnte ebene Flächen, die mit Tiefengewinn zusehends weicher werden und kraftvollere Schwünge mit tiefem Einsinken bestrafen, sowie zum Schluß Büßerschneeflächen, mit zunehmend braunen Oberflächen die Moränenmaterial der Lawinen des Winters enthalten, kräftig bremsen und nach dem Gletschertor ausstreifen. Sehenswerte Fotos davon in der Bildergalerie.

Abschließend krümmt sich das Tal gen Osten und wird schmaler, sodaß die Schneeverhältnisse aufgrund verminderter Sonneneinstrahlung unter 2.400 m bei südseitiger Befahrung bis zur Stahlbrücke unterhalb des Hochjoch Hospizes sogar wieder besser werden und man bis zur Holzbrücke unterhalb der Rofenbergalm hinausfahren konnten.

am Hintereisferner nach vielen Kilometern Abfahrt

Leider konnten wir den Hüttenaufstieg und den vierten Tag nicht mehr unternehmen, da sich gesundheitliche Beeinträchtigungen einstellten und die schon von Weitem sichtbaren braunen Hänge oberhalb des Hochjoch Hospizes eine gewaltige Tragestrecke bis auf über 2.800 m erahnen ließen.

Abfahrt über Schneeflächen übersät mit Moränenmaterial der Lawinen des Winters

Unter der Annahme, daß die Probleme über die Nacht stärker würden erachteten wir es als klüger die Ausfahrt nach Vent anzutreten und sagten die Übernachtung im Hochjoch Hospiz ab.

Panorama Gletschertor Hintereisferner

Die Ausfahrt stellte noch einmal eine gewisse Belastung dar, denn die kurzen faulen Schneefelder bis zur Einmündung des Gletscherbachs unterhalb des Vernagteggs präsentierte sich zu Fuß großteils unpassierbar, sodaß die Schi selbst für kurze Passagen angeschnallt und gleich wieder aufgesattelt werden mußten. Ein leicht zermürbendes Wechselspiel.

Rofenbergalm gegen Hochjoch Hospiz

Nach dem Aufstieg am Felsensteig beim Vernagtegg konnten wir im bereits schattigen Teil größere Strecken durchgehend fahren, sodaß wir nach zweieinhalb Stunden nach dem Hochjoch Hospiz bei den Rofenhöfen ankamen.

durch das Brantl

Über die Hängebrücke erreichten wir unter vollständiger Schiabfahrt um 17:45 Vent wieder.

Rofenhöfe

Diese Etappe, leider die letzte, führte uns über 1.030 m Aufstieg, 8:57 Stunden Marschzeit und phantastische 28,6 km (vorwiegend in Abfahrt angefallen) Strecke zum Ausgangspunkt zurück womit die bärige Skirunde abgeschlossen wurde.

nahe Vent

Gesamtbericht Venter Skirunde

Mils, 26.03.2022

1 Finsterwalder: „Von den Namen des Weißkugel-Glockturm-Gebietes“, Tiroler Ortsnamenkunde Band 2, Seite 869

 

Fineilspitze, 3.514 m

Ihren Namen verdankt die Fineilspitze dem hochgelegenen Finailhof in Schnals (fenile = Heustadel). Obwohl nach Finsterwalder 1 urkundlich nie mit „ai“ geschrieben wird die Schreibweise heute auch in der Bezeichnung „Finailspitze“ vorgefunden.

Herwig auf der Fineilspitze

Die Fineilspitze ist eine Nuance schwieriger zu besteigen als der Similaun. Eine Steilflanke führt auf den schmal und flach werdenden Grat, der zum Gipfelkreuz leitet. Steigeisen sind auch im Frühjahr für die Steilflanke angebracht.

am Auffellpunkt unterhalb der Similaunhütte

Bei unserer Begehung entbehrten wir des Pickels. Von der Similaunhütte aus ist die Tour etwa gleich kurz wie auf den Similaun.

durch ein schönes breites Kar in Richtung Tisenjoch

Nach der Besteigung des Similaun und einer zünftigen Suppe auf der Similaunhütte fuhren wir die knapp 100 Hm zum Auffellpunkt nördlich des Jochköfels ab, vorbei an der Zollhütte.
Der Hang vom Jochköfel herab wird dabei so hoch wie möglich gequert, um den Höhenverlust zu minimieren. Noch im schrägen Hang wird aufgefellt.

Herwig mit dem Similaun im Hintergrund

Über eine Rippe erreichten wir den weiten Kessel zwischen Hauslabkogel und dem Grat, der sich vom Jochköfel in Richtung Hauslabjoch hinzieht. Im oberen Teil dürften im Sommer noch Fernerreste begangen werden.

über die breite steilere Flanke nach links oben zur Flachstelle

In zwei Serpentinen wird die aufsteilende, schmäler werdende Mulde in Richtung Tisenjoch erstiegen. Auf 3.200 m erreichten wir das Plateau des Tisenjoches mit der Pyramide als Denkmal für die Fundstelle des prähistorischen Menschen, dem der Name Ötzi gegeben wurde. Gefunden wurde er etwa 70 m nordöstlich davon.

die Kollegen bereits kurz vor dem schneefreien Südhang zum Hauslabjoch; links davon Ötzi-Fundstelle

Der Südhang vom Hauslabjoch herunter war bereits ausgeapert, wodurch etwa 80 Hm mit den Schi am Rucksack aufgestiegen werden mußte.

Anstieg über Blockwerk zum Hauslabjoch

Oben, etwa 250m südwestlich des Hauslabjochs muß eine Mulde umgangen werden, die im Sommer einen Gletschersee bildet, um den Aufstiegsgrat zu erreichen. Aufgrund der Ausaperung trugen wir die Schi bis zum Gratansatz hinüber.

Rückblick auf den Aufstieg; im rechten Bilddrittel das Denkmal der Ötzi-Entdeckung am Tisenjoch

Am Schidepot hinterließen wir auch den Rucksack. Für die restlichen 170 Hm auf die Fineilspitze wählten wir Steigeisen und die Schistöcke.

Hauslabjoch mit der Aufstiegsflanke auf die Fineilspitze

Die Schneeflanke bis zum Ansatz der Felsen oben war mit tiefen Stapfspuren durchzogen, welches auch eine Begehung ohne Steigeisen zugelassen hätte. Der obere Teil ist jedoch von unten nicht einsehbar und daher empfahlen sich Steigeisen.

gegen Ende der Schneeflächen steilere Partie vor der Felsstrecke

Im Mittelteil wurde der Grat felsig, weiter oben muß man südöstlich queren und ab dort herrschten wieder winterliche Bedingungen, die Steigeisen rechtfertigten.

kurz vor dem Gipfelgrat

Vom Vorgipfel trennt die Fineilspitze eine seichte Scharte, die auf schmalem Grat beschritten wird und sich ebenfalls Steigeisen empfehlen.

am Gipfelgrat zur Fineilspitze

Die eher schmale Gipfelschneide war bei unserer Besteigung ausgeapert und bot Platz für die Rast.

letzte Felspartien

Ein prächtiger Ausblick stellt die Belohnung für die Besteigung der Fineilspitze dar. Wir erlebten ihn bei fast ungetrübtem Wetter, Etwas Bewölkung war für diesen Tag prognostiziert und hielt sich in Grenzen, sodaß der Fernblick nicht beeinträchtigt wurde.

Mathias auf der Fineilspitze

Südöstlich gegenüber, mit 4 km Distanz, thront der am Vormittag bestiegene Similaun und links davon die Hintere Schwärze.

Blick nach Osten auf den Niederjochferner und Similaun und links davon die Hintere Schwärze

Fast diagonal gegenüber in 8,3 km Entfernung ragt die mächtige Weißkugel auf, unserer morgiges Tagesziel.

Hochjochferner, Hochjoch mit Schöner Aussicht Hütte und im Hintergrund die Weißkugel

Annähernd im Norden ragen in 9,2 km der Fluchtkogel, der übermorgen auf dem Programm stünde, und etwas weiter über den Norden hinaus, in 11,8 km Entfernung, die Wildspitze auf. Damit ist die Fineilspitze sozusagen der Zentralpunkt der Venter Skirunde, um den sich alle vier anderen Gipfel reihen.

Panorama über den Hochjochferner mit Weißkugel und Wildspitze

Nach dem Abstieg trennten wir uns von Mathias, der den Weg zurück zur Similaunhütte suchte, um mit Florian nach Vent auszufahren. Zu dritt nahmen wir die letzte Teiletappe des Tages, die Abfahrt über den Hochjochferner und den kurzen Aufstieg auf die Schöne Aussicht Hütte in Angriff.

Herwig am Hochjochferner mit Fineilspitze

Die Route hatte Christian von seiner ersten Venter Skirunde noch im Kopf und bildete die Führung über den sehr langen Ferner hinab, Richtung Nordwesten auf die Schrofen zu, die als Nordgrat von der Fineilspitze aus im Eis verschwinden.

Nordgrat der Fineilspitze, der zur Schönen Aussicht Hütte umrundet werden muß

Diesmal bot die Abfahrt ein bäriges Fahrvergnügen ohne große Unebenheiten auf der Oberfläche.

Abfahrt über den Steilhang am Gletscherbruch

Um die Schrofen herum erreichten wir den Gletscherbruch über eine Talstufe hinab. Dort trafen wir auf eine steile Flanke, die gerade noch eine fahrbare Schneise zwischen den blanken Eisflächen bot. Im fortschreitenden Frühjahr dürfte diese Möglichkeit schwinden und der Gletscherbruch unfahrbar werden.

lange Querung Richtung Hochjoch

Er muß dann wesentlich weitläufiger umfahren werden, mit einem signifikant längeren Aufstieg zum Hochjochsattel.

Gletscherbruch am Hochjochferner im Frühjahr

Nach der Steilabfahrt versuchten wir den Hang so hoch wie möglich zu queren, um mit minimalem Höhenverlust weit auf das Hochjoch zu kommen.

am Auffellpunkt zur Schönen Aussicht Hütte

Eine anstrengende Angelegenheit in der Spätnachmittagssonne im Anblick der Schöne Aussicht Hütte.

der letzte Kilometer zur Schönen Aussicht Hütte

Endlich erreichten wir den Totpunkt der Abfahrt und fellten für die letzten knapp 100 Hm und knapp 1.000 m Entfernung zur Hütte auf, die wir zum Schluß über die Schipiste des Gletscherschigebietes gegen 17 Uhr erreichten.

Gesamtbericht Venter Skirunde

Mils, 25.03.2022

1 Finsterwalder: „Die romanischen Namen in Schnals und Passeier als Zeugen für das Alter des Deutschtums“, Tiroler Ortsnamenkunde Band 3, Seite 1076

 

Similaun, 3.597 m

Der Similaun ist ein phantastischer und leicht zu erreichender Gipfel im Schnalskamm  der Ötztaler Alpen und die hier veröffentlichte Gipfelhöhe wurde dem TIRIS entnommen, da diese Quelle durch die Landesvermessung offiziellen Charakter darstellt gegenüber den Angaben anderer, nicht offizieller Quellen im Netz.

Herwig, Christian und Mathias am Similaun

Die ungewöhnlich klingende Bezeichnung des Similauns wurde in seiner Urform 1470 erstmals als „Symelewner“ 1 erwähnt. Über die Bedeutung des Namens ist man sich nur hinsichtlich der romanischen Abstammung einig, nicht aber über die Bedeutung. Während Finsterwalder eine Deutung ablehnt versucht Ortner 2 eine Erklärung.

kurze Tragestrecke durch die Blockhalde

Als Tagestour von Vent aus hat ihn Herwig vor Jahrzehnten als Schitour bestiegen, von dort ein hehres Ziel von mehr als 1.700 Hm und einem 14 km langem Anstieg in einer Höhenstufe mit entsprechenden Hochgebirgsregeln für die Besteigung.

erwartungsvolle Gesichter, hinter der Hütte der Jochköfel

Etwas gemütlicher konnten wir die Tour nach der Nächtigung auf der Similaunhütte angehen. Rein geodätisch wären von der Similaunhütte bis zum Gipfel 578 m zu bewältigen, durch den kurzen Abstieg von der Hütte auf den Fernerrest in der Mulde darunter sind es mit rund 25 m Höhenverlust gut über 600 Hm und ein eher kurzes Unterfangen von zweieinhalb Stunden.

Aufstieg unterer Teil, noch kaum Windgangln

Mit dem Vorzug der Morgensonne im angebrochenen Frühjahr stiegen wir mit den am Rucksack verstauten Schi in die Gletschermulde hinab, die noch genügend Schnee enthielt und gleich nach den Geröllmassen der Muldenflanke das Anschnallen erlaubte. Hier verließ uns Florian wieder, der sich mit den am Aufstieg zur Hütte zugezogenen Blasen nicht darüber hinaussah, den Gipfel zu besteigen.

bereits im windigeren Teil am Niederjochferner, Windgangln gut zu erkennen

Nach der Mulde im aufsteilenden Hang trafen wir recht bald auf die im heurigen Winter so omnipräsenten  Windgangln, ein Zeichen für viel Wind und die Höhe der Ausbuchtungen wies auf lang zurückliegende Niederschläge im Winter hin. Teilweise erreichten die Unterschiede von Tälern und Oberflächen einen halben Meter.

Aufstieg in langgezogener Linkskurve auf Pkt 3.260 m

Über den Gletscher querte die deutliche Aufstiegsspur des Winterwegs auf die östliche Felskuppe zu (Pkt. 3.260 m). Dadurch wurde der steile Teil des Mittelteils des Gletschers vermieden. Dort drehten die Spuren auf Südost über den gut übersichtlichen Ferner auf das Schidepot zu, das sich rechts der gewaltigen Eiswand vom unteren Gipfelaufbau befindet.

der Gipfelaufbau erstmals aus der Nähe sichtbar, noch trennen mehr als 300 Hm zum Gipfelkreuz

Der Anstieg bis dorthin ist übersichtlich und es beeindrucken die Dimensionen des Gletschers, auf dem man schier glaubt zu stehen und nicht weiterzukommen. Mühsam erscheinen die guten 200 Hm bis zum Schidepot.

Die Tourengesellschaft bei einer Trinkpause

Nach einer halben Stunde war das Schidepot erreicht, etwa eineinhalb Stunden nach dem Verlassen der Similaunhütte. Wir legten die Steigeisen an, wobei man nachträglich sagen muß, daß es diese nicht gebraucht hätte.

das Schidepot rückt näher

Im Aufstieg wird eine einzige Stelle über etwa 15 Hm erreicht, die vielleicht Steigeisen erfordert, falls dort schlechte oder keine Stapfen wären. Aber was man mitführt, soll man verwenden, eher an den Füßen als am Buckel.

Schidepot auf der Westgratrippe

Etwa eine knappe halbe Stunde benötigt der Aufstieg vom Schidepot am leichten Nordgrat zum Gipfelkreuz des Similaun. Die gewaltige Aussicht am Similaun umfasst den Blick von der Wildspitze im Norden über die scharfe Schneide der Hinteren Schwärze im Osten, der Hohen Wilde und der Hohen Weiße in die Brenta- und Presanellagruppe.

anspruchsvollste Stelle im Aufstieg über die Gratrippe

Weiter im Uhrzeigersinn auf den Monte Cevedale, Königsspitze und den Ortler im Südwesten, auf Piz Bernina im Westen, die schwarze Pyramide ist der Piz Linard und schließlich, links neben der dominierenden Weißkugel der Piz Buin und die Dreiländerspitze.

gen Osten mit der Hinteren Schwärze und dem Pfossental

Ein auffälliges Votivschild, eines vor fast 40 Jahren Verstorbenen, trotzt den Wettern am Fuße des Gipfelkreuzes am Similaun. Am Gipfel selbst findet sich kein Bezug zu dem Burschen, im Internet wird man fündig und sieht, daß das Schild 1990 noch am Kreuz montiert war.

Blick in den Norden nach Vent

Die Abfahrt vom Schidepot unternahmen wir am orografisch linken Teil des Gletschers unterhalb des Kleinen Similaun (Pkt. 3.363 m) und empfanden diese großteils als anstrengend.

gen Osten mit der Hinteren Schwärze und dem Pfossental

Durch die Windgangln die Abfahrt zu zaubern, verlangte Konzentration und ein wenig Kraft. Wenig wirklich ebene Flächen konnten gefunden werden, um vernünftig Schifahren zu können.

Blick auf das Schidepot

Erst unter 3.200 m gelang und dies durch einige Passagen mit passablem Firn und ebener Oberfläche. Ein kurzes Vergnügen.

durch die Blockhalde auf das Niederjoch

Über die begrenzende Blockschutthalde stiegen wir aus der Mulde auf das Niederjoch auf und erreichten in wenigen Minuten die Hütte wieder.

Gesamtbericht Venter Skirunde

Mils, 25.03.2022

1 Finsterwalder: „Die romanischen Namen in Schnals und Passeier als Zeugen für das Alter des Deutschtums“, Tiroler Ortsnamenkunde Band 3, Seite 1087

2 Ortner: „Stumpfe und Spitze“, Berge erleben DAS MAGAZIN DES ALPENVEREINS SÜDTIROL 04/18