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Äußere Wetterspitze, 3.070m

Die Äußere Wetterspitze, viel mehr der Blick auf ihre schöne Gipfelpyramide fällt bereits vom Parkplatz beim Gasthaus Feuerstein im Gschnitztal auf.
Sie ist ein leichter Dreitausender zu Beginn des Habichtkammes und wird im Standardanstieg im weiten Rechtsbogen von der Bremerhütte aus bestiegen. Durch ihre zentrale und freistehende Lage im Kamm stellt sie auch einen idealen Aussichtsberg in den südöstlichen Stubaiern dar.

Äußere Wetterspitze, 3.070m

Wir starteten um dreiviertel sieben Uhr mit dem Radl für die 3,6km lange Strecke bis zum abzweigenden Steig Richtung Bremerhütte. Vorbei an der Laponesalm, bei der die Asphaltstraße endet und noch ein paar Minuten auf dem Schotterweg taleinwärts gefahren erreichten wir den Steig zur Bremerhütte. Dabei wurden vom Parkplatz 230Hm zurückgelegt.

ein toller Tag steht uns bevor, die Äußere Wetterspitze im Blickfeld

Ein heißer Sommertag war angekündigt und bereits auf den ersten Höhenmetern im Wald ließ sich die Ankündigung auf den lichten Abschnitten durch die kräftige Morgensonne spüren.
Weiter oben in der Südflanke zur ersten Steilstufe, oberhalb der Waldgrenze auf etwa 1.850m, jedoch erst gegen 8 Uhr morgens schwitzten wir bereits ganz ordentlich.

Abzweigung – Steig zur Bremerhütte

Die Steilstufen mit fortschreitendem Talverlauf sind eine Spezialität der Stubaier Alpen. Man findet sie fast überall und in manchen Tälern mehrfach hintereinander. Beispielsweise von der Grawaalm aus wird zunächst die Steilstufe bis zur Sulzaualm überwunden, bevor die nächste Stufe zur Sulzenauhütte führt.

knapp vor der Oberkante der ersten Steilstufe

Eine gleiche Kaskade muß überwunden werden, will man vom Gasthaus Waldesruh auf die Neue Regensburgerhütte aufsteigen und von Seduck aus findet sich die erste Stufe vor der Frans Sennhütte und taleinwärts bis zum Gletscherkessel des Alpeiner Ferners zwei weitere Steil- oder Talstufen.

Bei unserem Anstieg öffnet sich nach der oberen Kante der ersten Stufe das Gelände der großen Simmingalm mit üppigen Bergwiesen und keiner Almwirtschaft dieser Tage mehr auf 2.000m.

der schöne Talkessel der Simmingalm

Die Simmingalm stellt einen schönen weiten Talkessel mit Gletscherbachzuläufen von den Feuersteinen herab, sowie vom Kessel zwischen den Wetterspitzen dar deren südwestliche Begrenzung eine breite Rippe bildet, auf deren hinterstem Ende – zur Inneren Wetterspitze hin – die Bremerhütte liegt. Sie selbst ist von der Kante der Talstufe aus noch nicht sichtbar, ihre Lage aber wohl an den Tragseilen ihrer Materialseilbahn abschätzbar.

Anna auf einem schönen Exemplar von Gletscherschliff

Der Möglichkeit einer Abkürzung weglos nordwestlich über den steilen Südhang an den Fuß des Ostgrates zur Äußeren Wetterspitze aufzusteigen folgten wir doch nicht und schlugen den Normalweg zur Bremerhütte ein. Durch den raschen Aufstieg war keine Notwendigkeit für eine Abkürzung gegeben und dem eher kleinen Risiko von nassen, sumpfigen Partien bis zum Hang stellten wir dadurch ebenfalls aus.

Wenige absteigende Hüttengäste trafen wir bis zur Bremerhütte an und an aufsteigenden Bergsteigern waren Michael, Anna, Evi und der Verfasser die einzigen an diesem Vormittag.

unser Ziel – die Äußere Wetterspitze von Süden gesehen

Nach ein paar ablichtungswürdigen Szenerien in der Umgebung und dem imposanten Bergmassiv bestehend aus Muskovitgranitgneis der Äußeren Wetterspitze von Süden erreichten wir die Bremerhütte, die wir aber nicht besuchten, um gleich vor ihr dem Verlauf des Talkessels nach Norden zu folgen, um zum Lautersee zu gelangen.

Äußere Wetterspitze im Hintergrund

Auf dieser kurzen Passage zum Lautersee muß eine erste kurze Kletterei am seilgesicherten Steig überwunden werden. Zuerst zieht die Felsplatte mit dem Steig im mittig gelegenen Riss hinauf um dann, am Ende der großen Felsplatte, jäh abzubrechen und so den Steigverlauf in einem seichten Kamin zu schaffen und wieder auf die Bergwiese zu führen.

Bremerhütte 2.413m mit Blick zum Simmingjöchl

Steil führt der Kamin nach unten und die vielen Klammern machen den Steig sehr leicht zu begehen, auch wenn durch die Morgenfeuchte Vorsicht durch die Rutschgefahr geboten war.

über diese Felsplatten führt der seilversicherte Steig weiter

Im Nu erreichten wir die tosenden Wasser vom Lautersee herab, der im letzten Talkessel eingerahmt von den Flanken der beiden Wetterspitzen und deren Verbindungsgrat links und rechts des Lauterseejoches liegt.

ohne Sicherungen ein oberer Dreier

Der Verbindungsgrat stellt ebenfalls eine schöne Möglichkeit zur Besteigung der Äußeren Wetterspitze dar (dieser Grat wird als schwierig, also III angegeben) und ebenso zur Inneren Wetterspitze.

Lautersee mit Lauterseejoch dahinter

Perfekt geeignet zum Nachtanken von Wasser ist das kristallklare Wasser des Sees, das von weiter oben betrachtet ein sattes blau zur Geltung bringt.
Am See hatten wir den westlichsten Punkt im Aufstieg zur Äußere Wetterspitze erreicht (wenngleich der Gipfel derselben noch etwas westlicher liegt) und die weite Runde zum Fuße des Ostgrates führt unter etwas Höhenverlust zu ihrem letzten Abschnitt nordostwärts weiter.

am Weg zum Burgschrofen steil bergauf

Nach der Abzweigung des alternativen Steiges vom flachen Talboden der Simmingalm herauf (durch diesen Steig kann der Rücken auf die Bremerhütte und der Lautersee abgekürzt werden) beginnt der nun nur mehr steile Steig bis zum Ausgangspunkt unserer gewählten Anstiegsvariante, dem Ostgrat zur Äußeren Wetterspitze. Gegen zehn Uhr erreichten wir die am Fuße nur leicht ausgebildete breite Gratrippe und verließen den Steig zur Innsbrucker Hütte.

Abzweigung vom Stubaier Höhenweg zum Ostgrat der Äußere Wetterspitze

Beschrieben ist Ostgrat als mäßig schwierig (II) und diese Einstufung trifft auch nur auf einige wenige und kurze Stellen im oberen Bereich zu, bei denen wirklich der Einsatz von Händen und Füßen nötig ist und nach dem Empfinden des Verfassers könnte zu „mäßig schwierig“ noch ein Minus hinzugefügt werden. Das restliche Gelände am Grat ist als „leicht“ zu beschreiben, wobei es den Einsatz der Hände bei steilen Partien lediglich zum Abstützen erforderlich macht. Richtig ausgesetzt ist der Ostgrat nirgendwo.

Anstieg zeitweise auch über plattiges Gelände

Bis auf etwa 2.700m ziehen sich grasige Partien zwischen plattigem Gneisfels empor und ab dort enden sie durch die sich nun deutlicher ausformende Gratrippe.

Bis zuletzt kann der Gipfel der Äußeren Wetterspitze vom Ostgrat nicht eingesehen werden (zumindest wir konnten ihn im Nebel auch von weiter unten nicht erkennen), weil er sich weiter nordwestlich des Grates befindet und erst über einen leichten Sattel vom Vorgipfel erreicht wird.

und erreicht einmal sogar echte Klasse

Der Sattel mit den letzten Kletterstellen wird ostseitig begangen, westseitig bricht der Grat steil ab. Der letzte Gratkopf kann auf Reibung ostseitig, oder leichter, durch knapp zwei Meter abklettern westseitig umgangen werden. Nach diesem Gratkopf führt ein kurzer Anstieg von etwa 30Hm zum flachen Gipfelplateau, das wir vor halb zwölf erreichten.

Blick vom Vorgipfel auf die Äußere Wetterspitze

Ein Gipfelkreuz sucht der Ersteiger vergeblich, ebenso eine Gipfelbuchschachtel. Die einzige Markierung des Gipfels besteht aus einem Steinmann mit Schneestock.

Rückblick auf den Vorgipfel

Den beschriebenen Kamin unterhalb des Gipfels erahnt man nur nach eingehender Betrachtung, denn er scheint in den letzten Jahren zusammengefallen zu sein. Am Foto lassen sich Reste davon ausmachen.

der ehemalige Kamin aus den Beschreibungen – eine andere Stelle mit Kamin gibt es am Gipfel nicht

Leider spielte das Wetter nicht so ganz mit und wir waren für die größte Tageserwärmung auch zu schnell aufgestiegen, weswegen die Fotos mit Rundumsicht nicht so toll ausfielen wie es hätte sein können und wie es sich auch noch eine Stunde später, gegen 13 Uhr entwickelte. Während unseres Aufenthaltes am Gipfel der Äußeren Wetterspitze zogen immer wieder Nebelbänke aus den sich erwärmenden Flanken empor, die nur kurze Sichtfenster zuließen und perfekte Bilder vereitelten.

Wilder Freiger links, Wilder Pfaff rechts und schwach erkennbar rechts davon das Zuckerhütl

Trotz Hochsommer muß man immer wieder feststellen, daß auf dieser Höhe das Gemisch von dichtem Nebel, also Schatten und leichter Thermik ausreicht, um die Finger gefühllos werden zu lassen. Ein Leiden des Verfassers und scheinbar auch von Evi, die für den Abstieg Handschuhe verwendete.

Anna studiert den Abstieg zum Vorgipfel

Nachdem uns trotz geduldigen Wartens nur Sekunden für nebelfreie Blicke zu Freiger, Pfaff, Hütl und in die Gegenrichtung zum Pflerscher Tribulaun beschieden waren und diese auch nicht so toll wie erhofft ausfielen, beschlossen wir nach einer kleinen Jause und einer knappen halben Stunde am Gipfel den Rückzug.
Natürlich entwickelte sich die Sicht kurz nach dem Verlassen des Gipfelbereiches relativ schnell zum Positiven – verhext wie immer an solchen Tagen.

Sattel zum Vorgipfel der Äußeren Wetterspitze

Am Abstieg war es uns dann erlaubt zumindest vom Pflerscher Tribulaun einige schöne Aufnahmen anzufertigen, komplett nebelfrei jedoch nicht.

Östlicher Feuerstein

Kurz nach halb ein Uhr erreichten wir den Stubaier Höhenweg wieder. Die Temperatur dort, auf rund 2.250m war deutlich hochsommerlich also wurden die letzten Wasserreserven verbraucht. Die nächste Gelegenheit bot sich ja gleich ein paar Hundert Meter tiefer am Abfluß des Lautersees hinab zum Gelände der Simmingalm.

von rechts: vom Hohen Zahn zu den drei Tribulaunen

Am Bach entlang und nicht am markierten Steig beschlossen wir sei es schöner als durch die Geröllflanke und so stiegen wir durch Moosbeerenstauden weiter ab, vorbei am schnurrenden Generator des Kraftwerkels der Bremerhütte, angetrieben durch eine Kleinturbine, die sicher sehenswerte tapfere Strömungsmaschine für den Verfasser als Maschinenbauer leider nicht zu sehen.

Simmingboden

Der Weg führte trockenen Fußes durch die flache Alm mit dem Bach, der sich talauswärts mäandert, bis zum Weg zur Bremerhütte.

Ausfahrt zum Parkplatz im Gschnitztal

Das Radldepot erreichten wir knapp nach vierzehn Uhr und den Parkplatz knapp nach halb drei nachmittags.
Gesamt benötigten wir 7:36 Stunden für 1.900m und ca. 2×10,5km (2×3,6km davon mit dem Radl). Man rechne als Normalzeit mit gut einer Stunde mehr, da wir sehr schnell aufgestiegen sind.

Mils, 19.08.2018

Wilder Freiger 3.418m, von Grawa Alm aus

Sonntag 21.10.2012, Bergtour auf den Wilder Freiger, 3.418m, Start beim Parkplatz Grawa-Alm auf 1590m um 8:04

Die Fahrzeugschlange der Trainierer wälzte sich mit monotonem Rauschen zum Parkplatz der Gletscherbahn während wir den Aufstieg begannen. Nach ca. 25min im Wald hatten wir die erste Steilstufe zum Plateau der Sulzenaualm erreicht. Der Fahrzeuglärm wechselte nun mit dem lauten Rauschen des Sulzaubaches.
Ab jetzt war die Schneedecke ziemlich durchgängig, nur der Weg ist teilweise frei. Bei der menschenlosen Alm erwartete uns ein unfreundlicher, ja schier verrückter Colli mit dermaßen gefletschten Zähnen, daß wir es vorzogen im Tiefschnee im Abstand von 50m die Alm zu passieren. Bei dem sinnlosen Vieh verstummte schlagartig die Kläfferei.

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Nach einer weiteren halben Stunde erreichten wir, nach der für das Stubai so charachteristischen weiteren Steilstufe, die Sulzenauhütte und die ersten erwärmenden Sonnenstrahlen erfreuten uns bei unserer kurzen Trinkpause. Leberknödel wären nun gerade recht gekommen, es war 9:13 und wir eine gute Stunde unterwegs.

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Der nächste Abschnitt bis zur Gletscherzunge lag im Schatten des Aperen Freigers und es begann tiefer Schnee mit wenig freien Stellen.
Nach der Blauen Lacke endeten die aperen Stellen und ab nun ging es in 40-50cm Neuschnee weiter.

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In der Woche vor unserer Tour hatte es ordentlich abgekühlt und obwohl während der gesamten Woche das Wetter schön war, hatte sich ab ca. 2.300m eine Neuschneedecke erhalten, an der keinerlei Schmelzprozesse genagt haben. Zu unserer Erschwernis in den Leestellen der Hänge tief bis zur Hüfte.
Dank einiger weiterer Bergsteiger hatten wir das Glück, daß für uns bereits gespurt war und knapp unter der Gletscherzunge trafen wir auf zwei gut ausgerüstete Tschechen oder Polen am Abstieg. Die wollten den Sonnenaufgang sehen, dachten wir, und begrüßten sie kurz.
Nach der Richtungsänderung nach Süden, dem Lübecker Weg folgend, die Fernerstube hinauf, trafen wir die Sonne wieder, die uns, die Hälfte der Umrundung des Aperen Freigers entgegenkommend, nun tolles Licht und Wärme am Aufstieg zur Gletscherquerung lieferte.

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Auf Höhe 2.950m querten die Spuren den Gletscher Richtung Wilder Pfaff und umgingen somit den Gletscherbruch der sich aus dem Fernerkessel herunterschiebt. Dies wollten wir eher nicht, der weitere Anstieg an der östlichen Fernerkante (Normalweg lt. AV-Karte) wäre uns lieber gewesen. Die Spuren jedoch stimmten uns sicher bis zur weiteren Wende nach Ost, ca. auf Station 3.050m. Hier beschloß ich, wegen des blanken Eises, daß die Steigeisen und das Seil her mußten. Zu tückisch erschien mir die Situation mit der noch zarten Schneedecke.
Der weitere Weg am Seil dahin war naturgemäß anstrengend, Manu zog mich am gespannten Seil, wenn er Stellen passierte, die wenig Schnee hatten und schnell durchschritten werden konnten und ich mußte an ebendiesen Stellen den Schritt verlangsamen, wenn er wieder in tiefere Stellen kam, um Schlaffseil und Seildehnung  im Notfall optimiert zu gestalten. So im raschen Stop And Go mühsam weiter bis zur Einstiegsscharte die den Südgratanstieg zum Gipfel eröffnete.

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An dieser Stelle trafen wir auf drei Bergsteiger, nach dem Dialekt zu schließen, aus der stuttgarter Gegend. Sie waren im Abstieg begriffen und wir faßten nicht ganz auf was sie meinten, als sie uns wissen ließen, sie müßten heute noch ins Tal und seien deswegen gerade am Abstieg. Auch wir müssen heute noch wieder ins Tal und wir sahen diesen Umstand als nicht weiter erwähnenswert an. Sodann hatte man sich bereits passiert und aus der Sprechdistanz verloren. Sie am Gletscher im Abstieg, wir am steil aufragendem Grat im Aufsteig.

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Die Steigeisen erwiesen sich für das weitere Vorhaben als absolut unerläßlich und nach ca. 50 weiteren Höhenmetern sahen wir, bei den, teilweise auf die Schattenseite ausweichenden, Fixseilen, daß ab hier ohne Steigeisen kein sicheres Fortkommen mehr möglich gewesen wäre. Teilweise, im Tauwechsel total verhärtete Partien, waren zu meistern. Meist nur die Vorderzacken zu verwenden kämpften wir uns auf den Vorgipfel hoch.

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Am Ende des Verbindungsgrates, noch vor der Steilstufe, endeten alle Spuren unserer Vorgänger. Da wußten wir, daß beide Gruppen den Gipfel heute nicht erstiegen hatten und wir wahrscheinlich die Einzigen sein würden die das heute tun.

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Am Verbindungsgrat angekommen erheischten wir einen ersten Blick auf den Gipfel und mußten feststellen, daß es noch gute 20min sein würden, denn nun ging es auf und ab am Hochgrat, fast immer auf Gipfelhöhe, aber eben nur fast. Und die Gratkletterei mit den Steigeisen war im Aperen recht beschwerlich, jedoch notwendig, denn wenn die Route nach Norden wechselte war es für guten Halt notwendig die Vorderzacken tief einzuschlagen.
Trotzdem war die Kletterei im eher leichten Fels ein Genuß und um 13:20 Uhr ereichten wir nach 5:15 Stunden Aufstieg den Gipfel.

Manuel am Gipfel des Wilden Freiger, 3.418m

Manuel am Gipfel des Wilden Freiger, 3.418m

Nach einer schnellen Jause und wegen der fortgeschrittenen Tageszeit traten wir 20min später wieder den Rückzug an. Mir sind Abstiege im Spätherbst bei Dämmerung und niederen Temperaturen in den nassen Schuhen nicht sympathisch.
Zunächst aber erlebten wir die Sonnenstrahlung mit höchster Leistung und schwitzten nicht weniger, als wir den Grat rückwärts meisterten.
Die Steigeisen nun im sehr angenehmen Einsatz am Abstieg, 40° Passagen ohne Einsatz der Hände zur Sicherung. Jeder Schritt saß satt in Eis und Harsch und ich koketierte ein wenig mit der Steilheit und dem Halt der Eisen.  Ein phantastisches Gefühl und ohne jegliche Anstrengung die Flanke zum Verbindungsgrat hinab.

Den Gletscher querten wir, trotz der Erfahrung beim Aufstieg, wieder angeseilt und im Eiltempo, denn der Sonnenwinkel verflachte sich dramatisch und man merkte nun auch, daß die Kraft der Strahlung deutlich zurückging, obwohl es erst zwischen 15 und 16 Uhr war. In dieser Höhe Spätherbst und Ende der Saison eben.

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Der Südhang der Ruderhofspitze, in der Kette geographisch gegenüber unserer heutigen Tour (nördlich), war das Abschlußziel im letzten Jahr (siehe Bericht vom 20.11.2011) und er leuchtete zu uns herüber, als wir im Schatten des Wilden Pfaff’s die Fernerstube hinauswanderten.
Viele Passagen mit Matsch mußten ab der Blauen Lacke nun passiert werden und dies bedeutete, daß die Schuhe bereits ab ca. 2.300m völlig durchnäßt wurden.

21102012068

Bei der Sulzenauhütte um 16:20 nach einer der vielen Trinkpausen abmarschiert erreichten wir den Parkplatz bei der Grawaalm um knapp vor 17:30, was einer Gesamttourenzeit von 9:20h entspricht. Die gesamte Höhendifferenz betrug 1.900m.

Ein deftiges Essen auf der optisch und kuklinarisch empfehlenswerten Tschangelair-Alm 5min mit dem Auto talauswärts beendete das Spitzenerlebnis.