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Schitour Sonnenjoch, 2.292 m

Die streckenmäßig längste Schitour im Luegergraben stellt der schöne, sonnige Aufstieg auf das Sonnenjoch am Talschluß dar. Das geschichtsträchtige Ziel, auch Sonnjoch genannt,  wird bei schönem Wetter auf einer unvergesslichen Tour erreicht, ein leichter Gipfel mit rassiger Abfahrt über seine felsigen Nordhänge.

Sonnenjoch, 2.292 m – mit Herwig und Andrea

Auch geographisch stellt das Sonnenjoch einen Zentralpunkt dar, treffen dort die drei Bezirke Kitzbühel, Kufstein und Schwaz zusammen, sowie fünf Gemeinden: Alpbach, Wildschönau, Hopfgarten, Stummerberg und Hart.

Blickfang – Gedenktafel der Schützen der fünf Gemeinden, die Anteil am Sonnenjoch haben; selbstverständlich regt die Tafel zum Nachforschen an

In den Tiroler Freiheitskämpfen spielte das Sonnenjoch eine wesentliche Rolle, wie im Bericht der Stummer Schützen nachzulesen ist. Es bildete einen geheimen Schützenweg von der Wildschönau in das Zillertal auf dem die Kompanien der oben genannten Gemeinden hin- und her zogen und dadurch Feindberührung im Inntal vermeiden konnten. Weitere Begebenheiten, die – so die Chronik – durch im Ferdinandeum in Innsbruck anhand von Original-Urkunden belegt sind, können sich in der Zusammenstellung Die 15 Kompanien des Zillertales nachlesen lassen.

Rodelbahn im Luegergraben

Unter Läuterung solcherart schwerwiegendem Geschichtswissen unternimmt man aber nicht bereits vom Parkplatz im Luegergraben die lange Anreise auf das Steinbergerjoch unterhalb des Sonnenjochgipfels. Nein, erst am Gipfel selber findet man Zeugnis des Gedenkens an die Ereignisse, die mittlerweile gute 200 Jahre zurückliegen.

kurz vor der Faulbaumgartenalm

Erst durch die schöne Bronzetafel am Sockel des großen Gipfelkreuzes, das von den Schützenkompanien 1974 errichtet wurde, erfährt man vom Schützenweg von 1809 und interessiert sich für das Geheimnis welches das Sonnenjoch in sich birgt.

Faulbaumgartenalm am Vormittag

Die Schützen der angrenzenden Gemeinden veranstalten bis heute in regelmäßigen Abständen und in Abwechslung der Organisation jeweils am letzten Sonntag im August Gedenkfeiern am Gipfel des Sonnenjochs.

Aufstieg zur Filzalm nach der Faulbaumgartenalm

2017 war Stumm an der Reihe, weitere Veranstaltungen konnten im Internet nicht in Erfahrung gebracht werden. Möglicherweise ist aber auch die Abfolge der Gedenkfeiern durch die Vorschriften der noch immer vorherrschenden Virenhysterie durcheinandergeraten.

Rückblick von der zweiten Talstufe

Den Aufstieg entlang der Rodelbahn bis zur Faulbaumgartenalm teilt man sich mit allen übrigen Schitourenfreunden, die andere Routen auf die bärigen Ziele vom Luegergraben aus unternehmen, beispielsweise auf Mareitkopf, Kleiner Beil, Großer Beil oder auf den Torkopf. Und wer spät losmarschiert teilt sich die Rodelbahn mit den ersten Rodlern am Tag.

Filzalm voraus, herrliche Landschaft

Auf der langen Strecke bis hinter die Faulbaumgartenalm von mehr als dreieinhalb Kilometern werden schon beachtliche 360 Hm Aufstieg mitgenommen. Nach der Alm wird es ruhiger und alpiner, nur mehr Schispuren führen hinauf auf die nächste Talstufe zur urigen Filzalm.

auf den Hang querend zur Rippe

Das Gelände um die Filzalm ist breiter und länger als jenes der Faulbaumgartenalm, ein richtiges Plateau bis unter die Steinbergalm fanden wir vor. Links der Steinbergalm zieht eine auffällige Rippe auf das Steinbergerjoch.

Steineralm im Talkessel

Die Filzalm wird rechts liegen gelassen, die Route führt schräg aufwärts, den Hang schneidend, auf die Rippe, die von unten den Eindruck erweckt, sie wäre speziell zum Erreichen des Steinbergerjoches angelegt worden.

Im Hintergrund rechts der Aufstieg zum Großen Beil

Die gesamte Strecke, vom Parkplatz bis zum Joch und auf den Gipfel befindet sich unter Sonnenbestrahlung, mit ganz kleinen Unterbrechungen im Tal. So auch auf der langen Aufstiegsrippe zum Joch, die von der Hälfte ihrer Länge über ihre Restlänge eingesehen werden kann und die über einige Kuppierungen zum Joch ausläuft.

das Joch oberhalb Andrea sichtbar

Am breiten Steinbergerjoch (1.907 m) fallen zunächst die breiten Gründe auf der Südseite auf, der Triplon- und vor allem der Hemmerergrund, die vom Tal ihren Zugang über den bekannteren Märzengrund beziehen.

erster Blick in den Hemmerergrund im Zillertal

Vielmehr fallen die begrenzenden Gipfel an dem Talschlüssen ins Auge, welche da mit Rifflerkogel, Katzenkopf und Torhelm genannt werden können, allesamt 2.500er Erhebungen.

das gewaltige Becken des Hemmerergrundes im Zillertal

Ebenfalls am Steinbergerjoch befindet sich die Otto-Leixl-Hütte, eine Schutzhütte der Akademische Sektion München und privat. Sie wurde 1921 gebaut und steht mit Blick nach Süden rechts neben einem Almgebäude der Kothüttenalm, das wesentlich später errichtet wurde.

Blick nach Westen auf den Märzengrund; rechts oben Otto-Leixl-Hütte

Nach links (östlich) führte uns der sonnige Aufstieg über weitläufiges Gelände auf den breiten flachen Grat. Mit dem Gipfel des Sonnenjochs. Der Aufstieg erfolgt nicht direkt zum vom Joch aus nicht sichtbaren Gipfel, der Routenverlauf der Schitour folgt zuerst dem Sommerweg Richtung Niederjoch, bevor er linkerhand in einen steileren Hangteil abzweigt und direkter auf den Grat führt.

phantastisches Gelände auf das Sonnenjoch

Das herrliche Steiggelände erlaubt nördlich und südlich bärige Blicke auf die Flanken und Talverläufe und man kann die Aussicht aufgrund der eingeschränkt notwendigen Konzentration im einfachen Gelände aufsaugen.

letzte Mulde vor der Westflanke, tolle Übersicht über den Aufstieg

Unterschätzen sollte man den Aufstieg vom Joch in seiner Länge nicht, bis auf den Kamm ist man schon etwa 40min unterwegs. Schön gestuftes Gelände führt zu einer leicht steileren Mulde, die auf den breiten Kamm führt.

der alte Verfasser keucht hinterher und schmiedet Pläne für den Großen Galtenberg

Im oberen Bereich bietet sich ein umfassender Blick auf den Märzengrund, auf das Plateau um die Gmünd Alm, mit einem Höhenunterschied von gut 800 m knapp vor der Kammhöhe. Diese präsentierte sich leicht abgeblasen, sodaß einige Schritte auf den flachen Kamm durch Wiesenbüschel vonnöten waren, um auf den breiten Buckel zu gelangen.

über ein paar Meter abgeblasenes Bergwiesengelände auf den Kamm

Am Kamm angelangt erblickten wir das Gipfelkreuz am Sonnenjoch in einiger Entfernung auf der breiten Hochfläche, die von allen Seiten gestürmt wurde, wie es uns durch mehrere Aufsteigende vom Langen Grund zunächst den Anschein machte.

Sonnenjoch bei der Ankunft am Kamm

Den flachen Gipfel nimmt man gar nicht so offensichtlich als einen solchen an, das Plateau auf dem das Gipfelkreuz thront dürfte die Größe eines Fußballfeldes besitzen.
Natürlich sticht die Bronzetafel der Schützenkompanien ins Auge, die sich in Brusthöhe im Steinsockel des Gipfelkreuzes eingelassen gut lesen läßt.

Gipfelkreuz Sonnenjoch von Norden gesehen

2024 im August jährt sich die Errichtung des Kreuzes zum 50. Mal und die mächtige Holzkonstruktion befindet sich dank gelebter Handwerkskunst vom Schlägern bis zur Verarbeitung in einwandfreiem Zustand.

Hemmerergrund im Süden

Der Fernblick an diesem Tag litt unter der Bewölkung ein bisschen. An den nahen Zielen konnten wir und freuen, Weitblicke blieben leider versagt, wie auch manche  Gipfel, außer dem beherrschenden imposanten Alpbacher, dem Großen Galtenberg mit seinen zwei Trabanten, dem Torkopf und dem Mareitkopf, die vorzügliche Tourenberge darstellen.

die Majestät im Alpbachtal – Großer Galtenberg; rechts Torkopf und Mareitkopf

Bei der Perspektive von Sonnenjoch kommt der lange Rücken des Großen Galtenbergs hinab zum Steinbergerjoch gut zur Geltung und es erhebt sich die Frage, ob die Mädels, die wir zwei Wochen später den Südgrat daher stapfen sahen nicht etwa vom Steinbergerjoch aufgestiegen sind.

Blick in den Osten – Trennkamm zwischen Wildschönau und Hopfgarten

Im Osten und im Süden sah es schlechter aus, die Gipfel jenseits dem Langen Grund konnten wir wegen Nebels nicht sehen, dafür aber im Kamm den Norden mit dem Großen Beil und dem Gressenstein, der an diesen Tag von Osten aus der Wildschönau bestiegen wurde.

Kamm nach Norden mit Gressenstein links und Großer Beil mittig im Hintergrund

Zur Abfahrt wählten wir den Nordwesthang, der – sehr steil – zur Steinbergalm hinunterführt. Das Gelände erreicht dort im steilsten Teil an die 40° Neigung.

Rückblick auf den Sonnenjochgipfel

Der steilste Teil erstreckt sich über etwa 60 bis 80 Hm, die wir in Pulverschnee abfahren konnten und einzeln befuhren. Zu Beginn des Steilhanges öffnet sich ein sagenhafter Blick auf das Alpbachtal.

Unterhalb des Steilstückes flacht der Hang weitgehend ab und bildet an der Kante eine zweite Höhenstufe, mit wesentlich weniger Hangneigung und mit lichter Bewaldung.

ein atemberaubender Blick ins Alpbachtal besteht am Beginn des Nordwesthanges

Dieser Abschnitt führt leider allzu schnell zum Flachstück bei der Filzalm zurück. Wer lange am Hangbleibt und hoch hinausquert erlebt das Flachstück unter voller Fahrt.

Rückblick auf den Steilhang vom Sonnenjoch

Die Abfahrt von der Filzalm zur Faulbaumgartenalm erfolgt entlang der Aufstiegsspur.

malerischer Rückblick auf der Filzalm

Ein beschließender Rückblick auf die beeindruckende Tour sollte beim Bier von der Faulbaumgartenalm den mentalen Abschluß bilden.

Einkehr auf der Faulbaumgartenalm, der „Fauli“, um den überlangen Namen durch Verballhornung zu vereinfachen

Der gesamte Aufstieg vom Parkplatz auf das Sonnenjoch beträgt 1.235 m. Die Streckenlänge stellt mit 8 km eine lange Schitour dar, wahrscheinlich die längste im Alpbachtal. Wir benötigten dafür 5 Stunden incl. Pausen.

Mils, 27.02.2022

Schitour Großer Beil, 2.309 m

Den höchsten Gipfel der östlichen Begrenzung des Alpbachtales, genauer, vom Luegergraben nach Inneralpbach, bildet der Große Beil und interessant für die Schitour macht ihn die steile Abfahrt über seinen Nordwesthang, der die Tour auch zur Runde ausbaut. Im Internet wird man zu dieser Variante der Schitour bis dato kaum fündig, obwohl am Tag unserer Begehung einige Tourengeher dasselbe Ziel der Abfahrt hatten.

Großer Beil, 2.309 m

Wie bei allen Touren vom Luegergraben erfolgt der Start der Tour am Parkplatz, bei dem ein kleines Entgelt eingehoben wird. Den Anstieg zur Faulbaumgartenalm unternimmt man entlang der Rodelbahn mit einigen kleinen Abkürzungen nahe der Kehren der Straße.

Gelände der Faulbaumgartenalm

Um einen Eindruck dieser etwa 3,6 km langen und sich über 360 Hm hinziehenden Strecke siehe den Bericht über die Schitour auf den Mareitkopf, die den unteren Teil der Rodelbahn beschreibt und den Bericht über die Schitour auf den Kleinen Beil, der Bilder vom oberen Teil enthält.

östlicher Abzweig auf den Großen Beil im Gelände der Filzalm

Nach der Faulbaumgartenalm, die bei der Rückkehr ein sonniges Einkehrziel darstellt, führt die Spur flach zur nächsten Talstufe auf das Gelände der Filzalm und etwa 150 m vor dem Almgebäude beginnt der steile Aufstieg auf den Sattel zwischen Großer Beil und Gressenstein.

herrlicher Aufstieg nach der Filzalm

Der Aufstieg führt im oberen Teil – beim sogenannten Bettlersteig, bevor das Gelände merklich flacher wird und man aus den Baumgruppen in freies Gelände austritt – über kurze Strecken teilweise über Gelände mit mehr als 35° Hangneigung, wofür die Lawinenwarnstufe passen muß. Die vereinzelten altehrwürdigen Zirben und die knorrigen Tannen vermitteln ein wenig den Eindruck von Wald, dem im Zweifelsfall nicht zu vertrauen ist.

malerische Bilder im Aufstieg

Dort findet man sich bereits am Rand der Mulde, die vom Sattel zwischen Großer Beil und Gressenstein herabzieht und der Aufstieg vollführt eine Linkskurve am linken Rand der Mulde, die bis zur Baumgrenze auf etwa 1.990 m von einzelnen letzten Zirben bewohnt wird.

Blick auf die Einsattelung zwischen Großem Beil und Gressenstein; etwa in Bildmitte wird die Nordflanke des Sattels erreicht

Im Wesentlichen bleibt der Aufstieg in Richtung auf den Sattel auch auf dieser Seite und führt mit einer Durchschnittssteigung von etwa 25° über schräge Hänge, deren Kuppierung für Spitzkehren genutzt werden.

wunderbare Aufstiegsverhältnisse an der linken Flanke der Mulde

Während des Aufstiegs kann der Gressenstein, bzw. seine Nordwestseite begutachtet werden über dessen Hang nördlich des Gipfels eine verwegene Abfahrtsspur herabzog. Diese Mulde wird von manchen Berichten auch als eine Variante zur besonnten Aufstiegsseite genannt, da sie durch die eher abgeschattete Lage länger Pulverschnee verspricht.

Gressenstein südlich gegenüber

Der Sattel wird nicht in der tiefsten Einsenkung angesteuert, kurz vorher führt die Spur noch über eine steilere Partie als zuletzt auf die breite und im Frühjahr teilausgeaperte Nordschulter etwa 150 bis 200 m nördlich (i. A.s. links) des Sattels.

Talabschluß und Steinbergerjoch

Der Blick auf die restliche Strecke zum Gipfel vom Sattel auf den Großen Beil findet überrascht mit der unerwartet großen Distanz von knapp 900 m. Vom Sattel sind noch 150 Hm zu bewältigen und die direkte Route zum Gipfel schneidet den Grathang auf dessen Ostseite unterhalb einer abgeflachten Graterhebung als eine Art Vorgipfel zum Großen Beil.

auf der Sattelflanke angelangt, rechts außen der Große Beil

Eine knappe halbe Stunde nimmt der Restaufstieg in Anspruch, im Frühjahr um die Mittagszeit mit tollem Panorama nach Osten und phantastischer Beleuchtung des Kars unterhalb, über dies der Aufstieg über die Gressensteinalm aus der Wildschönau erfolgt.

lange geht es auf der östlichen Flanke des Grates dahin

Unter gutem Besuch erreichten wir knapp nach Mittag den Gipfel. Den Großen Beil ziert ein großes Balken-Holzkreuz, dessen Verbund mit schweren Stahlschrauben verstärkt wurde und seit seiner Errichtung mittlerweile 28 Jahre unbeschadet überdauert hat.

der Gipfel ist nahe

Der Kette nach Norden folgend befinden sich der als Schitour eher unbekannte Seekopf mit nachfolgendem Kleinen Beil und der schönen Kogelform des Lämpersbergs, bevor der Kamm nach Norden abfällt und die kurzen Schitouren im Luegergraben mit Saupanzen und mit der Joelspitze trägt.

Blick nach Norden auf den Kleinen Beil und den Seekopf im Vordergrund; Lämpersberg nebelverhüllt im fernen Hintergrund

Im Tal westlich gegenüber besteht ein toller Blick auf den Großen Galtenberg, dem höchsten Gipfel der Berge um das Alpbachtal, flankiert vom Mareitkopf im Norden und dem Torkopf im Osten, sowie, nicht sichtbar, vom Kleinen Galtenberg im Westen.

beeindruckendes Massiv des Großen Galtenbergs

Im Süden das flache Plateau des Sonnenjochs, der längsten Schitour im Alpbachtal, die den Talschluß im Luegergraben auf dem Steinbergerjoch sich ostwärts wendet und an der Grenze zum nur vom Zillertal zugänglichen Hemmerergrund (noch zu den Kitzbüheler Alpen gehörig), den Gipfel erreicht. Dahinter prangen bereits die hohen Zillertaler Gipfel.

Blick gen Süden, im Hintergrund links hohe Gipfel der Zillertaler Alpen

Die beiden Kufsteiner Kollegen, mit denen wir gesprochen hatten, schätzten auch den Genuß eines Apfels am Gipfel und wurden zu Peter Mayrs Höhenmedizin eingeladen. Während wir den Nordwesthang musterten, trug uns Edit ins Gipfelbuch ein – sie wußte noch nichts von der Sonderprüfung, die ihr bevorstand.

Gipfelbucheintragung durch Edit

Nach einer halben Stunde und einem bärigen Rundblick nahmen wir den Nordhang in Angriff. Jede Menge Spuren zeugten von allem als einer eher seltenen Befahrung.

Abfahrt zum Sattel zum Nordwesthang

Der Hang erreicht im obersten Teil eine Hangneigung von leicht über 40°, etwas abgemildert im nördlichen Teil des Kars, das durch queren des Hangs mit der Einfahrtsrichtung erreicht wird und wohin uns die dürftige Schneelage zwang.

Einfahrt zum Nordwesthang, letzter Rückblick auf den Großen Beil

Die ersten Schwünge über den steilen Teil hinunter forderten die Edit ganz schön heraus, aber sie machte ihre Sache gut und kam trotz der nicht einfachen Schneeverhältnisse ohne Sturz in den flacheren Teil.

Vorfahren im Steilgelände

Einige Felsbrocken und apere Rutschstellen gaben uns die Linie vor, die etwa zwischen den steileren Passagen erfolgte. Kompaktierter Altschnee, glücklicherweise ohne Harschdeckel darin jedoch erschwert zu drehen, verlangten einiges an Kraft. Insgesamt bot die Abfahrt aber ein bäriges Erlebnis, wenn auch weit vom Pulverspaß entfernt.

Das Kar bildet im unteren Teil eine Flachstelle, hervorgerufen durch Instabilität des Hangs, im Winter anhand der Kuppenbildung sichtbar. Dort genießt man einen guten Überblick auf die Abfahrt über den Steilhang.

Rückblick von der Flachstelle auf die Abfahrt

Anschließend tauchen entlang der Abfahrt die ersten Zirben auf und der Hang führt über Kuppengelände relativ flach auf den nächsten, steileren Teil zu. Breite Flächen sorgen im Flachstück für das Abfahrtserlebnis mit eigener Linie.

im flachen Teil zwischen den steilen Hängen

Am Ende des Flachstücks könnte man rechts nach Nordwesten in Richtung des Forstwegs auf die Stadelkehralm abbiegen, wir entschieden uns aber für die Abfahrt leicht links nach Südwesten haltend, um über den freien Hang südlich der Faulbaumgartenalm ins Tal zu kommen. Im unteren Teil wird dabei ein kurzes Waldstück befahren.

Einfahrt in den unteren steilen Teil oberhalb des Waldes

Dieser letzte Teil der schönen Abfahrt vom Großen Beil stellt im Frühjahr ein kraftraubendes Unternehmen dar, wenn der Schnee kompaktiert und durch die Sonnenbestrahlung schwer geworden ist. Umso mehr hat man sich dann auf der Alm eine Jause verdient.

leicht südlich der Faulbaumgartenalm kamen wir aus dem Wald heraus

An Aufstiegshöhe fielen bei der schönen Schitourenrunde auf den Großen Beil 1.250 m an, für die wir auf einer Strecke von 13,9 km gesamt 5:25 Stunden investierten.

Mils, 06.03.2022