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Dreitorspitzen, 2.682m – Überschreitung aller

Von Nord nach Süd aufsteigend überschritten bieten die vier Dreitorspitzen eine feine und leichte Grattour, die, bei perfektem Wetter, bilderbücherliche Aussichten beschert und dem Gratkletterfreund viel Freude in zumeist festem Fels des Wettersteingebirges bietet.

etwas abspreizen um die Reibung zu unterstützen hilft hier

Die Eindrücke zusammengefasst muß der Grat als ein Geschenk betrachtet werden. Teilweise recht scharf und doch leicht zu begehen, mit schöner Anfangsflanke auf den ersten Gipfel mit ein paar klassischen Stilelementen der Kletterei – als befände man sich in einem Klettergarten. Kleine Prüfungen im schmalen Teil des Überganges und ein leichter Übergang auf den Endpunkt, die Leutascher Dreitorspitze, den höchsten der vier Gipfel.

direkter Steig neben dem Puitbach

Ja, die Dreitorspitzen sind auf der Karte betrachtet eigentlich vier Spitzen und ganz streng genommen kann man bei kritischer Betrachtung aus der Erscheinung der südlichsten, der Leutascher Dreitor-, oder Karlspitze, noch mehr und zwar in Summe sechs Spitzen herauslesen.

Puitalm gegen Söllerpass

In natura können in der Leutascher Dreitorspitze ein Hauptgipfel, ein südlich vorgelagerter niedrigerer Vorgipfel und während der Überschreitung spürbar, ein nördlich gelegener und die brüchige Rinne bildender Nordgipfel erkannt werden.
Somit wären da: die Nordöstliche Partenkirchner Dreitorspitze, die Mittlere Partenkirchner Dreitorspitze, die Westliche Partenkirchner Dreitorspitze, und die drei Gipfelerhebungen der Leutascher Dreitorspitze mit der mittleren als Kreuzgipfel.

Morgentau im Spätsommer

Wie auch immer die Nomenklatur ihren Niederschlag auf die ewigen Gipfel gefunden haben mag, die Überschreitung des sich nordöstlich bis südwestlich erstreckenden Teils des Wettersteinkamms ist ein bleibendes Erlebnis. Im Durchschnitt gesehen wird im zweiten Grad geklettert, mit ein paar kurzen Zügen die am dritten Grad kratzen oder ihn darstellen, je nach Aufstiegsvariante.

die Morgenstimmung im Puittal erinnert schon an den nahenden Herbst

Von Parkplatz Puitbach aus nahmen wir diesmal das Steiglein direkt neben dem Bach, orografisch links (vom Parkplatz aus die Landesstraße links queren, nicht rechts zum Bauernhof). Der Steig mündet in den Verbindungsweg von Lehner und führt, nach einem Gatter, fast direkt zum Wegkreuz ins Puittal. Dadurch wird ein knapper Kilometer eingespart.

am Söllerpass angelangt

Der Aufstieg durch den Wald zum Puitegg und auf die Alm kann beim Bericht vom Öfelekopf nachgelesen werden.

Nordteil der Überschreitungstour – rechts die Meilerhütte

Mit bestem Wetter erreichten wir das Gelände der Puitalm und zweigten am Fels nach rechts zum Söllerpass ab. In einer Wasserrinne im oberen Teil des Aufstiegs zog uns ein sonderbar unangenehmer Geruch in die Nase dessen Ursache wir beim Abstieg unweit unterhalb des Steiges als abgestürztes Schaf erkannten. Offenbar lag es schon Tage dort und beim Abstieg bemerkten wir ein paar Raben, die darum kreisten.

Lichtspiele im Karwendel, vom Söllerpass, links der Öfelekopf

Am Leutascher Platt angekommen folgten wir den linken Markierungen weiter, obwohl das Platt zu eigenen Pfaden einladen würde. Daß es gut ist der Markierung zu folgen merkt man erst spät drüben am Fels unterhalb des Bayerländerturms, denn eine Route weiter rechts hätten wir einen zwar nur kleinen aber unnötigen Abstieg bei einer großen Vertiefung am Platt mitmachen müssen.

Leutascher Platt gegen Bergleintal

Der Steig nach links führt an die später in die andere Richtung überschrittenen Grate der Dreitorspitzen heran und im letzten Teil vor der Meilerhütte gibt es einen kurzen versicherten Steig über steil abbrechende Felsen.

Steig zur Meilerhütte in der Wand vom Bayerländerturm (mit Seilsicherung)

Im frischen thermischen Wind des Joches der Meilerhütte leisteten wir uns die Füllung der Flaschen. Die Meilerhütte liegt auf 2.366m wo es in den Kalkalpen kein Wasser mehr gibt. Marschwasser gibt es also nur aus Mineralwasserflaschen, deren Verpackung nach dem Umfüllen von der Hüttenwirtin entsorgt wird.

erster Teil der Überschreitung – Aufstieg zur Nordöstlichen Partenkirchner Dreitorspitze über den Signalkopf

Die Meilerhütte (benannt nach dem Tiroler Stifter Leo Meiler aus Leutasch) hat eine interessante Geschichte. Sie wurde von der DAV-Sektion Bayerland vor gut 100 Jahren erbaut und war zuerst eine sehr kleine Hütte auf Tiroler Seite, ehe sie im Bergsteiger boom der Dreißigerjahre allmählich zur heutigen Größe, wenige Meter entfernt auf der bayerischen Seite, ausgebaut wurde.

Aufstieg im Detail mit erkennbarer Rinne (Kamin) mit den Klemmblöcken

Ihr Aussehen von Norden und Westen ist interessant, sie ähnelt einer Burg.
Von der Meilerhütte hat man den Aufstieg zur Nordöstlichen Partenkirchner Dreitorspitze fast völlig im Blick und kann die Route über die Rinne mit den beiden Klemmblöcken erahnen.

neue und ursprüngliche Meilerhütte

Die tolle Überschreitung beginnt mit dem Aufstieg auf die Nordöstliche Partenkirchner Dreitorspitze, vorbei am Bayerländerturm. Der Einstieg in die Gratflanke befindet sich am Joch, der Hütte gegenüber beim Windrad.

die Grenze zwischen Tirol und Bayern zieht sich genau durch die beiden Hütten

Über die wiesenbewachsene Flanke erreicht man in wenigen Minuten den zunächst wenig scharfen Grat, der gut 100Hm zum Signalkopf hinaufführt.

anregende leichte Kletterei auf den Signalkopf

Anschließend wird etwa 20Hm zur Verbindung von Bayerländerturm und Nordöstlicher Partenkirchner Dreitorspitze abgestiegen und über den kurzen Sattel in die Nordostflanke der Dreitorspitze eingestiegen.

Abstieg zum Verschneidungspunkt Signalkopf/Bayerländerturm/Nordöstliche Partenkirchner Dreitorspitze

Die Flanke steigt sich wunderbar und bereits in der Hälfte kann die Route zum Klemmblock erahnt werden. Der Klemmblock liegt zwischen zwei grundsätzlich glatten Felsen, die durch die häufige Begehung auch noch recht speckig wurde und wenig Reibungsflächen sowie Griffe bietet.

Aufstiegsgelände – die Klemmblöcke wieder sichtbar

Die Überwindung der Stelle ist nicht sehr schwer, wenn der Ringhaken der Bergrettung als Griff dient. Im anderen Fall, durch „piazen“, ist die Stelle etwas mühsamer (der Zug vielleicht III) aber auch noch keine echte Schwierigkeit.

mit Reibung geht es mühsam über den Block

Oberhalb des ersten Klemmblockes geht es aufrecht im Kamin weiter bis unter den zweiten Klemmblock durch und dahinter in eine Scharte mit ringsum Rissen zwischen Kaminen und Türmen hinauf. Der Fels erfreut durch seine Festigkeit.

schöne Fortsetzung durch schluchtartigen Fels bis zu einer Scharte

Wir entschlossen uns in einer Rinne südwärts weiterzusteigen und erreichten einen Haken mit Bandschlinge, bevor wir das Gipfelgelände betraten und über eine letzte Kletterstelle das Gipfelkreuz erreichten. Ein sehr schöner Aufstieg bis zur Nordöstliche Partenkirchner Dreitorspitze der das Herz erfreut.

von Türmchen und Nadeln bestimmtes weiteres Aufstiegsgelände – knapp rechts oberhalb von Simon die Bandschlinge

Die Aussicht ist phantastisch, besonders jene nach Westen auf die Zugspitze und ihren eindrucksvollen sie begrenzenden Graten. Aber auch in die Gegenrichtung, zum Musterstein hin, tritt der atemberaubende Wettersteingrat so richtig in Erscheinung – eine beeindruckende Schneide, die unbedingt einer Erkundung bedarf.

Freude über den herrlichen Aufstieg am Gipfelübertritt

Der Blick zur etwa 250m tiefer liegenden Meilerhütte zeigt ihre verwegene Lage sehr deutlich – als müßte sie sich wegen Wilderei verstecken; ein interessanter Stützpunkt.

grandiose Aussicht nach Westen

Das Gipfelbuch ist am Einband vergoldet bedruckt und weist darauf hin, daß es sich um den Nordostgipfel (2.606m) handelt.
Im weiteren Gratverlauf erscheint der Mittelgipfel der Partenkirchner Dreitorspitze sehr nahe. Unweigerlich ist man versucht die Route ausfindig zu machen, sieht sie aber bei der Erstbegehung nicht wirklich. Das Ziel, die Leutascher Dreitorspitze scheint noch weit entfernt zu sein.

Rückblick auf den Aufstieg von der Meilerhütte

Angetrieben von der noch vor uns liegenden Überschreitung gönnten wir uns nur eine kurze Pause nach vier Stunden Aufstieg zum ersten Gipfel.

am Ende des Grates die Leutascher Dreitorspitze – Ziel unser Überschreitung

Der Abstieg über den Schuttpfad südlich des Gipfels endet bald leicht ausgesetzt in einer steilen Flanke und führt über ein zwei Rippen auf ein bald sichtbares Felsband, das teilweise begrünt ist, in eine Mulde zum Mittelgipfel heran.

der Autor am Band

Nach der Mulde führt aufwärtsgerichtetes Gehgelände auf ein kurzes Gratstück und über leichtes Klettergelände weiter auf den Mittelgipfel; das Band bleibt die einzige kleine Prüfung bis zum rundlichen Gipfel, der nur von einem Gipfelsteinmann geziert wird. Der Übergang dauerte nur etwa 20 min.

Gehgelände nach dem Band zur Mittleren Dreitorspitze

Der Übergang von der Mittleren auf die Westliche Partenkirchner Dreitorspitze beginnt zunächst mit einem kurzen Abbruch, der in festem Fels leicht geklettert werden kann und man direkt am tiefer liegenden Grat fortsetzt.

Rückblick vom Mittelgipfel auf den Nordostgipfel

Eine etwas schärfere Gratstelle folgt am aufsteigenden Grat, der Rest ist meist Gehgelände mit kurzen Passagen mit Einsatz der Hände. Der Übergang dauert kaum eine Viertelstunde.

Abstieg auf einen schmalen Gratabschnitt mit kurzem Stück mit Fußbreite

Die Westliche Partenkirchner Dreitorspitze ist die meistbesuchte der drei Spitzen. Ein versicherter Steig, der Barthsteig, führt von den Schuttreisen unterhalb des Grates über ein paar Kehren auf diesen Gipfel und somit die Westliche auch die einfachste aller Partenkirchner Dreitorspitzen.

Rückblick vom Westgipfel der Partenkirchner Dreitorspitze auf den Mittelgipfel

Im Kletterfieber und angeregt von dem tollen Grat genehmigten wir uns lediglich eine Trinkpause auf der Westlichen Dreitorspitze, da jetzt der interessanteste Gratabschnitt vor uns liegen sollte.

Fortsetzung der Überschreitung nach dem Verlassen des Barthsteiges

Am Barthsteig etwa 50 m abgestiegen passiert jener unterhalb der gelben Felsen (im Rückblick) den Gratverlauf und man verläßt ihn am breiten schuttigen Grat in Richtung Süden, während er sich nach Norden fortsetzt.

nach dem ersten Gratbuckel im Abstieg

Am Grat steigt man nun über Stufen abwärts bis zu einer leichten Scharte als Tiefpunkt und auf diesem Teil sind die interessantesten Kletterstellen im Abstieg zu begehen. Sie sind alle durchwegs leicht, eine schlecht einsehbare Stelle sind wir im Zickzack auf einem schuttigen Band auf der Westseite umgangen.

Abstieg zu einer netten Kletterstelle

Der Abstieg beginnt im Gehgelände und führt am breiten Grat über den ersten Kopf auf die nächst tiefere Scholle hinab. Am Ende bricht  die Scholle mit leichtem Abstieg auf die nächste Ebene ab und führt über ein paar kleine Erhebungen auf einen größeren Kopf mit großem Steinmandl. Am Weg dorthin eine schöne Kletterstelle über gelben, aber festen Fels hinab.

Abkletterstelle hinter dem Block

Anschließend erfolgt der Abstieg zur tiefsten Einschartung am Grat und dort folgen die schönsten Teile am Grat.

die interessantesten Stellen der Überschreitung liegen nun voraus

Gleich am ersten Abbruch fand Simon die Umgehung des direkten Gratstückes über etwa vier Meter Höhe als einfacher und wählte den Weg über das Band im Zickzack hinab.

die erste Stelle nehmen wir über ein Umgehungsband

Im Rückblick gesehen wäre auch der direkte Verlauf gut möglich gewesen. Manchmal brechen Stellen leicht negativ ab, d. h. der nächste Tritt bleibt dem Auge verborgen und Suchen mit dem Vorderfuß ist angesagt. Dieses Spielchen ersparten wir uns an dieser Stelle.

Simon am Band

Die nächste interessante Stelle folgt sogleich und man nimmt sie auf ihrer Ostseite. Etwa fünf Meter sind dabei im festen Fels abzuklettern und das Gelände findet sich dort an beiden Seiten etwas ausgesetzt, eine schöne Stufe für den Gratkletterfreund.

diese Stelle begeht man etwas ausgesetzt auf ihrer Ostseite

Unterhalb dieser Stelle müssen noch ein paar Meter abgeklettert werden, dann ist der tiefste Punkt erreicht und über einen zunächst schärferen Teil führt Grat in allmählich sich ausbildenden Gehgelände auf den nächsten runden Gratbuckel hinauf.

die etwas ausgesetzte Stelle im Rückblick

Wir haben den schmalen Teil auf einem Band auf der Ostseite genommen. Nach kurzer Strecke bedarf man auch der Hände nicht mehr.

schmaler Grat im Tiefpunkt des Grates, dahinter leichter Anstieg auf den runden Kopf im Gehgelände

Am Gratbuckel befindet sich wieder ein großer Steinmann, so wie überhaupt auf der gesamten Strecke dann und wann ein kleinerer zu finden ist. Die Hilfe der Steinmandeln am direkten Grat ist zum allergrößten Teil nicht wirksam, weil die Route ohnehin logisch ist.

am runden Kopf mit Blick auf die Einsattelung und der letzten Kletterstelle auf der Südseite des Kopfes vor dem Bergstock der Leutascher Dreitorspitze

An diesem Punkt beginnt der leichteste Teil der Überschreitung, der, bis auf eine Stelle nach der sofort folgenden Einsattelung, eigentlich nur mehr Gehgelände darstellt. Bei der Flanke auf den nördlichen des Doppelgipfels der Leutascher Dreitorspitze benutzt man zwar noch die Hände, eine Kletterei im eigentlichen Sinn erfolgt dort aber nicht.

Rückblick über den bisher zurückgelegten Teil; die interessantesten Stellen befinden sich leicht links des Bildmittelpunktes

Jenseits der Einsattelung führt ein Vorkopf mit schrägen Platten auf den Hauptkopf hinauf, der an seiner Südseite steil über plattiges Gelände abbricht. Die Stelle wird über etwas kleingriffiges Gelände im festen Fels abgestiegen und war sozusagen die letzte Kletterei vor der Leutascher Dreitorspitze. Man könnte sie an ihrer Ostseite auf schuttigem Band umgehen aber wir fanden, daß sie oben herum schöner zu begehen war.

bereits am nördlichen Vorgipfel zur Leutascher Dreitorspitze

Etwa 60Hm sind von dort auf der Nordflanke des ersten der Doppelgipfel noch aufzusteigen. Am Hochpunkt besteht ein guter Überblick über die gesamte Überschreitung. Zum Kreuzgipfel der Leutascher Dreitorspitze hin trennt eine Einsattelung von der auch die berühmte brüchige Rinne auf das Platt hinunterzieht, über die auch unser Abstieg erfolgte.

hinter Simon der Aufstieg zum Kreuzgipfel der Leutascher Dreitorspitze

Wir verweilten nicht lange am nördlichen Gipfel sondern stiegen zum Kreuzgipfel auf, der anstelle Leutascher Dreitorspitze auch „Karlspitze“ genannt wird. Welche Bewandtnis dieser Alternativnamen hat, konnte der Autor noch nicht ergründen.

der brüchigen Rinne zwischen den beiden Leutascher Dreitorspitzen oberer Teil

Die Leutascher Dreitorspitze ist mit 2.682 m die höchste aller Dreitorspitzen und bereits vom Tal aus ein markanter Punkt im Wettersteinzug.

Autor am recognosciren der abgeschlossenen Überschreitung; rechts unten die Meilerhütte

Leider fehlt das Gipfelbuch, dafür wurde der Versuch unternommen die Kreuzabspannung als Faradayschen Käfig auszubilden und das Erdungsband ist nicht (mehr) im Fels verankert – es hat bessere Zeiten gesehen.

Überschreitung der Dreitorspitzen im Detail

Allseitig besteht ein toller Ausblick auf die Umgebung und bis weit in das Karwendel hinein. Am unserem Tag konnte mit Leichtigkeit und freiem Auge das Überschalljoch erkannt werden und durch die Falkengruppe hindurch die Hochiss im Rofan in immerhin fast 49km Entfernung.

Blick von der Leutascher Dreitorspitze auf den tollen Öfelekopf und die Arnspitzen im Osten, dahinter das Karwendel und – wer sehr gut sieht – bis ins Rofan

Richtung Südwesten ein spektakuläres Bild mit dem nahegelegenen Schüsselkarbiwak, das als roter Punkt am Grat eindrucksvoll wirkt und dahinter die Miemingerkette sowie weiter westlich der fortführende Wettersteingrat bis hin zum Zugspitzmassiv.

Schüsselkarbiwak mit Miemingerkette im Hintergrund

Die beiden markanten Spitzen link neben dem Wettersteingrat sind die Ehrwalder Sonnenspitze und dahinter die Namloser Wetterspitze (37,5 km entfernt). Mit dem Glas konnten wir direkt hinter dem Grünsteingipfel den Muttekopf bei Imst bzw. die Feuerspitze im Arlberggebiet der Lechtaler, in 62 km Entfernung erkennen.

phantastische Aussicht zur Zugspitzregion und bis zum Arlberggebiet

Die Überschreitung könnte noch um den letzten Gratteil vom Gipfel Richtung des südostseitig weiterführenden Grates erweitert werden. Hierzu muß in die Scharte mit einem weiteren Vorgipfel abgestiegen werden.

Fortsetzung der Überschreitung mit Abstieg über den Südostgrat der Leutascher Dreitorspitze – der obere Teil für uns nicht „koscher“ genug

Das Gelände hinab zur Scharte wies einige junge Brüche auf und erschien uns wenig erstrebenswert, ebenso das abschüssige Band, das wir, weil mit viel Schutt gefüllt, ebenfalls nicht als einen sonderlich erstrebenswerten Abstieg empfanden.

Simon ist schon durch die brüchige Rinne hindurch und wartet am Schuttkegel den wir in direkter Linie auf das Platt abfahren

Über die brüchige Rinne nördlich vom Kreuzgipfel abzusteigen war zwar auch kein Vergnügen, aber so schlimm wie sie in so manchem Bericht dargestellt wird erschien sie nicht. Natürlich geht einiger kleinstückiger Schutt mit, aber der Großteil der Rinne (im schmalen Teil) weist festen Untergrund auf und die Seitenflanken sind kaum brüchig.

Mittelteil des Grates und Mittelgipfel in Bildmitte

Unten am Schuttkegel wählten wir den direkten Abstieg in der Reise und weiter zur Abbruchkante in das Puittal. Die Strecke ins nicht markiert, dann und wann trafen wir auf Steigspuren und auch auf ein nochmals aufsteigendes Gratstück mit einer Schönen Aussicht auf das Puittal.

Rückblick von der Kante zum Puittal auf die Leutascher Dreitorspitze

Unweigerlich begegnet man dann dem Steig vom Söllerpass zur Meilerhütte, bzw. auf den Söllerpass direkt und steigt den Steig nach Leutasch ab.

der schöne Öfelekopf mit seiner Nordwestkante, die einen tollen Aufstieg bietet

Die Grattour über die Dreitorspitzen erstreckt sich über 14,5 km Strecke, 1.790 Hm im Anstieg und wir benötigten dafür achteinhalb Stunden.

Leutascher Dreitorspitze am Parkplatz an der Grenze zwischen Oberleutasch und Unterleutasch

Alternativ kann über das schöne Bergleintal abgestiegen werden, eine Beschreibung davon ist beim eingangs gesetzten Link vom Öfelekopf zu finden. Die Tour wird damit um etwa eine dreiviertel Stunde länger.

Mils, 31.08.2019

Öfelekopf Westgipfel 2.469m

Die kühne Gestalt der beiden dolomitisch gebauten Gipfel aus allen Richtungen machen vor allem den Ostgipfel, aber auch den Öfelekopf Westgipfel im wilden Wettersteingebirge zu einem hehren Ziel, das im Repertoire eines Bergsteigers nicht fehlen darf und – der Westgipfel ist trotz seiner gegenteilig aussehenden Ansicht vom westlich gelegenen Söllerpass in feiner und leichter Kletterei zu erreichen.

und der Ausstieg auf die quadrigen Brocken

Der Anstieg vom Parkplatz Puitbach erfolgt ärgerlicherweise über den Normalweg im Spitz zur „Tumeslucke“ und zurück zur Gabelung im Puitfeld sofern man wegen Quatschens und morgendlicher Unkonzentriertheit, wie wir, den direkten Zugang neben dem Bach nicht sucht und somit die Touristenstrecke nimmt. Der Umweg ist verkraftbar und eine Sache von wenigen Minuten, die Schande für den Autor, des Kartenlesens nicht mächtig zu sein bleibt.

Parkplatz Puitbach – Blick gegen Öfelekopf

Bei der Weggabelung mit dem Weg zum „Lehner“ (den in AV-Berichten im Internet öfters zu findenden Ausgangspunkt – heutzutage gleichzusetzen mit einem Parkplatz – im Ortsteil Lehner sucht man vergeblich nach einem Parkplatz und das ist auch gewissermaßen ärgerlich) geht es am breiten Steig nach wenigen Hundert Metern gleich ordentlich steil bergauf durch Laubwald. In unserem Fall mit vielen nassen Stellen vom labilen, schauerträchtigen Wetter des Vortages.

erste Ansicht zum Öfelekopf am Puitegg, nach lichten des Nebels

Der Steig ist breit, gut gepflegt und durch dichten Wald lichtgeschützt, wobei bei unserer Begehung die Sonne erst nach der Steilstufe beim „Puitegg“ in der Alm merkbar wurde. Ab dort dafür bis in die Wände unter dem Söllerpass kräftig. Der frühe Startzeitpunkt ist im Sommer daher ratsam.

das schöne Puittal

Das Gelände der Puittal Alm erfreute uns nach dem dunklen Aufstieg im Wald mit dem prächtigem Talkessel und den neugierigen Pferden sehr.

Felsspitzl Wegverzweigung zum Söllerpaß

Beim markanten Felsspitzl mit den Wegweisern schlugen wir die gebotene nordwestliche Richtung ein, die direkt in die Latschen führt und nach wenigen Minuten durch eine lange, immer steiler steigende Bachrinne bis an den unteren Rand der Felsschrofen führt.

Aufstieg in der Bachrinne zu den Schrofen zum Söllerpass – rechts gut erkennbar die Scharte zwischen Vorsporn und  Gipfelmassiv

In den Schrofen überrascht zunächst der für Kalkfels in der Region bemerkenswerte Anteil an rundgeschliffenen Oberflächen. Entweder waren die formenden Kräfte derer dauerhafte Abflußgebiete von Gletschern über extrem lange Zeiträume, oder ein Gletscher selber, mit entsprechenden Drücken. Das „Platt“ über dem Anstieg zum Söllerpass und die Vorstellung von überquellenden Abflüssen mächtiger Vergletscherung dürfte eher der ersten Variante Ursache bilden.

interessante Bänder am Aufstieg in den Felsen

Steil und den Schrofen angepaßt führt der Steig über interessante schräge Plattenflächen nach oben und er lädt zum Nachdenken darüber ein, ob ein solch selektiver Steig in der heutigen Zeit wohl noch errichtet werden würde. Der feinfühlige Beobachter des ungebremsten Importes fremdländischer Empfindungskultur über „sicher“ und „unsicher“ würde den Steig – wenn überhaupt – als Klettersteig der unteren Kategorie zulassen, in jedem Fall aber einen Steig, so wie er seit Jahrzehnten besteht, ablehnen. Die generelle Entwicklung wird die Bergsteigerei künftig noch viel extremer in autobahnähnlichen Massenpfade mit Kostenpflicht und verfallende, nicht mehr beschriebene und gepflegte Einzelsteige spalten.

Öfelekopf unterhalb des Söllerpasses

Der einhergehende enorm steigende Verantwortungsdruck auf die Wegerhalter wird diese Entwicklung exponentiell beschleunigen und niemand – auch nicht der juristisch geführte AV – traut sich heutzutage auch nur ansatzweise drüber, den für Bergwege völlig ungeeigneten und nicht gedachten Grundsatz nach § 1319a (ABGB) aufzulösen, bzw. für die heutigen Erfordernisse der Widmung derselben anzupassen. Steinmandln werden im einstig kühn gewesenen rot-weißen Land bleiben, wenn überhaupt.

Öfelekopf vom Söllerpass aus

Nun, die ärgerliche „Weiterentwicklung“ der Gesellschaft verraucht über den imposanten Steig zum Söllerpass spätestens aus dem Kopfe des Aufsteigers, wenn die flachere Stelle etwa 120m unterhalb des Passes beschritten wird und ein interessanter Blick auf den Westgipfel des majestätischen Öfelekopf sich auftut. Daß der schönste Teil der Kletterei dabei voll sichtbar ist, ahnt der Erstbegeher beim flüchtigen Blick auf sein Ziel noch nicht so wirklich.

im Tiefsten am Zustieg; der erste Turm – vom Söllerpass in seiner Dimension noch nicht richtig sichtbar – hebt sich deutlich vom Berg ab

Am Söllerpass tritt das riesige Platt zwar noch nicht in voller Größe ins Blickfeld des Betrachters, aber ein erster Eindruck über die knapp 2km² große, geneigte und so fremd anmutende Felsfläche mit ihrer interessanten Oberfläche entsteht.
Später, am ersten Turm vor dem Massiv der Öfeleköpfe wird die Dimension spürbar und vom Gipfel aus kann die nicht ungefährliche Oberfläche bestaunt werden.

Leutascher Platt mit Meilerhütte

Der pyramidenartige Aufbau des Westgipfels mit der grünen Zustiegsrampe beeindruckt vom Söllerpass allemal und sogleich sucht man einen möglichen Anstieg. Mit der fehlenden Tiefenperspektive von dort aus kann der westlich vorgelagerte massive Turm nur dann einigermaßen eingeschätzt werden, wenn man beim Aufstieg aufgepaßt und seine Gestalt im Kopf behalten hat. Er ist das nächste unbekannte Ziel nach dem Anstieg am begrünten Grat.

Aufstieg auf den vorgelagerten Turm

Zunächst erfolgt ein etwa 40m tiefer Abstieg in die Einsattelung zwischen dem Pass und der Westflanke des Öfelekopfes. Jenseits leiten bald beginnende Steigspuren zum Ende der Begrünung, an der die leichte Kletterei auf den Vorsporn beginnt. Leicht nördlich des Scheitels leiten Steinmandln über den Sporn in dessen Ostflanke und steil hinab zu einer kleinen halbtiefen Scharte – der Übertritt auf das Massiv der Öfeleköpfe.

Abstieg auf der Ostseite des Turms – leichtes Gelände

Die Kletterei beginnt leicht und setzt sich in dieser Art auch nach dem Schärtchen so fort. Zwischendurch folgt Gehgelände mit viel Schutt, jedoch zumeist mit derart festem Untergrund, sodaß mühsame Rückrutschungen die Ausnahme zum festen Felsgelände bilden.

jenseits der Scharte weiterhin leichter Kletterfels mit Gehgelände

Eine längere Gehstrecke mündet in eine steilere felsige Mulde mit dem fühlbaren Ausstieg links oberhalb.

die Mulde im unteren Teil – reines Gehgelände

Steinmandln sind auf der gesamten Route bis zum Gipfel nur allzu reichlich vorhanden, aber auch ohne sie würde der versierte Bergsteiger den Ausstieg aus der steilen Mulde finden und von unten sogar das breite komfortable Felsband, das vom Vorplatz nach dem Ausstieg aus der Mulde nach rechts oben (südwestlich) zieht.

Simon am flachen Platzl oberhalb der Mulde

Dem einladenden Band gefolgt und mit einer Wende an dessen Ende vor dem Abbruch in eine Schuttrinne wird der Bereich mit der schönsten Kletterstelle des gesamten Aufstieges erreicht.

am Band nach rechts unterhalb auf die Flachstelle zu gequert

Unterhalb eines markanten kleinen Felsdaches wird abermals gewendet – Irrtum durch die Felsgestalt ausgeschlossen – und auf eine kleine Flachstelle auf den sich ausbildenden Grat aufgestiegen.

Simon unterhalb der schönen Kletterstelle auf die Flachstelle zu

An der Flachstelle kann die schöne Kletterei auf den oben scharf anmutenden Grat in seiner vollen Länge eingesehen werden. Solide Griffe, Tritte und Verschneidungsrisse von Finger- bis Handgröße lassen dieses feste und ein wenig ausgesetzte Gelände zur tollen Kletterei werden.

die schöne Kletterstelle im Überblick

Oben am schmalen Grat folgen quadrige Blöcke mit fast technischen Formen, leicht und angenehm zu überschreiten, horizontale Trittflächen und vertikale Risse.

Überstieg auf die Quader

Die Kletterschwierigkeit beschränkt sich trotz des spektakulären Geländes an diesem Grat nur auf den zweiten Grad, das leicht luftige Erlebnis jedoch erfreut als wäre es eine gute Stufe mehr.

oben etwas luftig aber toll zu klettern

Anschließend folgt eine leichte plattige Stufe mit einigen Metern Höhe, bevor das schmale Gratgelände der Gratrippe wieder in das breitere Massiv übergeht

im flacheren Teil vor dem Gipfelaufbau

Der eingangs beschriebene dolomitähnliche Bau der Öfeleköpfe wartet nach dieser Steilstufe mit einer fast flachen Passage zum nächsten schräg gelagerten Felskopf auf, an dessen Westseite ein Band, so breit wie ein Gehsteig in der Stadt gesichtet wird.

Simon am Weg zum letzten Pyramidenteil zum Gipfel des Östlichen Öfelekopfes

Erstiegen wird es über die selbe geologische Trennfuge, die über schmalere und brüchigere Passagen in reinem Gehgelände dorthin führt – sozusagen in der selben Sedimentationszeit des Ladiniums vor etwa 240 Mio. Jahren.

das schöne breite Band zur Westseite des Aufstiegs

Mit grandiosem Tiefblick auf der Klippe am Ende des Bandes nach unten in das Puittal folgt der restliche Aufstieg einem schmalen kurzen Grat bis zur leicht schrägen Gipfelplatte mit dem völligen Abbruch in die Schluchten der Südseite des Westgipfels.

den Westlichen Öfelekopf erreicht

Der Öfelekopf Westgipfel wird schlussendlich über eine schmale Passage auf der Gipfelplatte nach kaum 100m Gehgelände unschwierig erreicht.

Gipfelbuchschachtel am Westlichen Öfelekopf

Das malerische 87 Jahre alte Gipfelkreuz, das den Öfelekopf Westgipfel ziert, zaubert mit seiner einzigartigen Gestalt und der, über die Jahrzehnte sich eingestellten leichten Schrägstellung einen zarten Hauch von Melancholie der Alpingeschichte. Die vom Kreuz oder der Gipfelbuchschachtel abgefallene Herrgottsfigur wurde in ein Drahtgeflecht unter der Schachtel gesteckt und trotzt seither dort den Wettern geduldig – Stillleben der Berge in Reinkultur.
Bemerkenswert am eindrucksvollen Ort ist seine Unberührtheit, kein selbstklebender Egoismus, keine Schmiererei stört die Idylle.

der Autor am Westlichen Öfelekopf beim recognosciren der nördlich gelegenen Grate

Unweigerlich fällt der Blick auf den östlichen Brudergipfel und ebenso sucht das Auge sofort die Verbindung – zwei Türme, denen man die Ablehnung bezwungen zu werden förmlich anzusehen glaubt.

der bizarre Östliche Öfelekopf

Bei näherem recognosciren des Überganges stellt der Gratkletterer zumindest fest, daß die Nordflanke des Ostgipfels halbwegs machbar aussieht, aber was liegt dazwischen? Hierzu war unser Plan eine kleine Erkundung vorzunehmen.

Meilerhütte und Musterstein hinter dem Leutascher Platt

Das labile Wetter wartete mit zunehmender Sonnenenergie auf die vom Vortag regennassen Hänge mit Walzen von thermisch aufsteigenden Nebeln auf und ein Abwarten des Endes von Nebel wollte nicht eintreten.

Ansicht in die Südwände des Westlichen Öfelekopfes

Wir beschlossen daher zunächst einmal die nördliche Kette mit dem Glas zu erkunden und mußten uns über die zur Mittagszeit noch auf die Mittlere Partenkirchner Dreitorspitze aufsteigenden Bergsteiger im Nordwesten wundern. Andererseits ist sie von Bayern aus eine lange Tour.

wie lange er es hier wohl schon aushält?

Die Einrahmung des Leutascher Plattes wird von lauter schön und kühn aussehenden Gipfeln und Graten gebildet. Der Grat zum Musterstein sah, vom Süden aus betrachtet, fantastisch aus. Eine steile Scharte dürfte es aber in sich haben – der Grat wurde geistig aufgenommen und wird auch einmal erkundet werden. Ebenso die Dreitorspitzen.

Marienstatue am Westlichen Öfelekopf

Die Verbindung bzw. die Erkundung der Machbarkeit des Ostgipfels war weiteres Ziel der Tour. Da eine Überschreitung auf Grathöhe schon vom Öfelekopf Westgipfel ausgeschlossen erschien, machten wir uns auf die erste Plateaustufe abzusteigen und in die Nordwand einzuqueren.

Übergang zur Scharte zwischen den beiden Grattürmen der beiden Öfeleköpfe

Die Brüchigkeit in diesem Gelände ist selbst für einen erfahrenen Karwendelfreund beachtlich und unterhalb der Gipfelfelsen strebten wir nach Osten, vorbei an einer auffallenden noch jungen, gelben Abbruchstelle, die in ihrer Erscheinung abstoßend wirkte.

Steinmandl in der Scharte zwischen den beiden Öfeleköpfen

Etwa 50m nach dieser Stelle war das schuttige und überaus rutschende Band zu Ende und für den Autor ein Signal, daß sich seine Abenteuerlust, zumindest an diesem Tag und vor dem abstoßenden Gelände im Verein mit den tristen Nebelfetzen, wie von selbst verflüchtigte.

Aufstieg in der Verschneidung zwischen Gratturm und rechts Gipfelaufbau des Westlichen Öfelekopfes

Simon aber, unerschütterlich, wollte unbedingt die Scharte und das Dahinter erkunden. So stieg er, mit Getöse von Schutt in die Nordwand, einige Meter ab und querte weiter auf schmalem Band in die Scharte sowie in den Riss dahinter, der direkt zum Aufstieg auf den Ostkopf führt.

Schuttfläche zur Verschneidung und zum weiteren Aufstieg

Einige Minuten war er von der Nordflanke aus nicht mehr sichtbar und fertigte Fotos an, die den Aufstieg auf den Ostgipfel im unteren Teil zeigen (siehe Bildergalerie).

Rückblick (nach Westen) auf die Scharte zwischen den Öfeleköpfen

Wieder zurück in der Nordflanke und bei kurzer Betrachtung der Bilder resümierten wir, daß dieser Aufstieg besser gesichert begangen werden sollte und keinesfalls an diesem Tag.
Eine Viertelstunde später waren die beiden Gipfel schon wieder kurz in Nebel verpackt.

Schmalstelle des schuttigen Bandes zur Scharte zwischen den Öfeleköpfen

Am Abstieg genossen wir nochmals die schöne Stelle an der pfeilerartigen Rippe, wenn auch in die Gegenrichtung. Über den hohen Gratspitz nach dem Schärtchen erreichten wir wieder die steilen begrünten Hänge, die wir in Richtung Leutascher Platt und Bergleintal verließen.

Übersicht über den Kernteil am Abstieg

Das Leutascher Platt mit seiner sehenswerten Oberfläche ist eine Begehung wert. Zur Karstfläche geworden muß das Platt jedoch noch mehr geologische Umbrüche durchgemacht haben. Wasserrinnen, ungewöhnliche Vertiefungen, Rippen und löcherartige Vertiefungen deuten auf viele Tausend Jahre Formung durch Wasser hin – eine toll anzusehende Kalkoberfläche.

Rückblick auf den Hauptteil des Aufstieges (die weiße Platte links unten im Vordergrund täuscht, sie gehört zum vorgelagerten Turm)

Bald erreichten wir den Weg zum Mustersteinhaus bzw. zur Meilerhütte im Bergleintal, den wir durch immer noch blühende Almrosenflächen talauswärts wanderten – dieser Weg erlebten wir ebenfalls als eine Schönheit für sich.

Leutascher Dreitorspitze

Mit tollem Rundblick auf die die umgebenden Felsgestalten geht es zuletzt über eine Steilstufe hinab, die überraschenderweise von reinem Laubwald gekennzeichnet ist, der auch mit Latschen durchsetzt ist. Eine seltene Paarung in den Nördlichen Kalkalpen.

im Bergleintal

Nach der gewaltigen Klamm und dem anschließenden Schwemmgelände, die einen phantastischen Blick auf die Arnspitzgruppe im Osten bietet, führte uns die Rundtour etwas ansteigend durch Waldstrecken „um die Ecke“ der Südosthänge der Öfeleköpfe wieder zurück zum Parkplatz Puitbach.

Schwemmfläche im Bergleintal – dahinter die Arnspitzgruppe

Die Aufstiegsdifferenz betrug genau 1.500Hm und die Strecke der Runde 12km (horizontal gemessen).

Öfeleköpfe im Rückblick

Zeitbedarf incl. der knappen Stunde Gipfelpause am Öfelekopf Westgipfel: gut sieben Stunden.

Mils, 04.08.2019