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Schitour Roßlauf, 2.248m und Hoher Kopf 2.373m

Mit moderaten Hangneigungen stellen die beiden Gipfelziele eine recht sichere Sache dar, wenn nach Neuschnee mit Wind die Warnstufe drei ausgegeben wurde. Die Hangneigungen – im Tiris nachverfolgt – erreichen nirgendwo 30° oder mehr.

Roßlaufspitze, 2.448m

Der Parkplatz Innerst befand sich gegen 8:45 Uhr am Neujahrstag bis zum letzten Platz besetzt, weswegen wir  wir unterhalb längs der Straße parken mußten. Das eintägig vorausgesagte Zwischenhoch am Neujahrstag hatte offenbar sehr viele Tourenhungrige angezogen, bevor danach der Schneefall wieder einsetzen soll.

Morgenstimmung im Weertal

Der Anstieg zur Abzweigung vom Weg zur Weidener Hütte präsentierte sich heute perfekt verschneit; ohne Steinkontakt erfolgte auch die spätere Abfahrt.

Stimmung auf der Hochsinnalm

Am Weg zur Hochsinnalm verschwanden die letzten Nebelreste und in den freien Hängen nach dem Wald herrschte, bis auf thermische Brisen, Windstille.

oberhalb der Fiderissalm wird in der Fallinie über die Almböden angestiegen

Ab der Fiderissalm wird nicht mehr am Weg angestiegen, sondern direkt oberhalb der Alm auf den Wiesen geradewegs bis zum lichten Zirbenwald (siehe Hangneigungskarte mit Route eingezeichnet).

bald ist der Wald erreicht

Im Wald folgen steilere Passagen auf Flachere, insgesamt bleibt die Hangneigung jedoch unter 30° und die Stimmung nach Neuschnee ist, über den etwa 200Hm umfassenden Aufstieg im Wald einzigartig.

einige lichte und einige freie Passagen im Aufstieg

Grob 100Hm unter dem Hochleger der Fiderissalm wird das Gelände flacher und vor den Almgebäuden befindet sich eine kleine Senke. Nach den Almhütten steigt das Gelände zu beiden Tourenzielen in leichten Stufen moderat bis zum Gipfelbereich.

kurz vor den Hochleger der Fiderissalm

Zunächst kam für uns der Hohe Kopf in Frage. Die Roßlaufspitze hängten wir als zusätzliches Ziel dran indem wir bis knapp vor die Almhütten des Hochlegers abfuhren, wieder auffellten und die etwa 150Hm über sanfte Hänge aufstiegen.

nach dem Hochleger Richtung Hoher Kopf

Der Aufstieg vom Hochleger bis zum Hohen Kopf ist fast vollständig einsehbar – zumindest ist der Gipfelbereich immer im Blickfeld. Am Weg dorthin stieg der Windeinfluß kräftig an.
Dem direkten Gipfelbereich des Hohen Kopfes vorgelagert befinden sich einige kurze Passagen in Kammnähe, die – wie so häufig – auch bei unserer Begehung recht abgeweht angetroffen wurden. An diesen Stellen ist bei der Abfahrt Vorsicht zur Schonung des Schibelages nötig.

das Gipfelkreuz des Hohen Kopfes bereits sichtbar

Der Hohe Kopf hat im Gegensatz zur Roßlaufspitze den Vorteil einer kleinen Geländemulde in der es sich in deutlich windgeschützter Lage leichter Abfellen und zur Abfahrt rüsten läßt.

Starker Wind am Hohen Kopf

Zum Gipfel müssen allerdings noch ein paar Meter exponiert aufgestiegen werden, die bei Wind unangenehm ausfallen und den Gipfelaufenthalt auf die nötigen Augenblicke für ein paar Fotos verkürzen.

Evi am Hohen Kopf

Die kurze Abfahrt von rund 280Hm bis zum Hochleger empfiehlt sich nahe der Aufstiegsspur, vor allem wenn der Anstieg zur Roßlaufspitze bevorsteht. Wir fellten also wieder auf und Michael spurte durch die wunderbar verschneite Landschaft begeistert voraus.

Auffellen am Fideriss-Hochleger

Zunächst beginnt der Aufstieg sehr flach, um die Entfernung zum Gipfelrücken der Roßlaufspitze etwas zu überbrücken. Nach etwa 10min steilt der Aufstieg etwas auf und überwindet ein paar steilere Stufen. Zum Abschluß wird eine niedere Rippe überschritten an die der ebenfalls meist abgeblasene langgezogene Gipfelbereich anschließt.

herrliches Gelände voraus

Am Gipfel der Roßlaufspitze bietet sich – obwohl um rund 130m niedriger als der Hohe Kopf – ebenfalls ein toller Ausblick, diesmal, noch näher am Gilfert auf denselben und auf den gegenüberliegenden Hochleger der Nurpensalm. Kaum zu glauben, daß sich hinter dem Kamm über der ruhig schlafenden Alm jede Menge Betriebsamkeit des großen Schigebietes Hochfügen versteckt.

Michael im Gipfelbereich

Auch am Gipfel der Roßlaufspitze blies der Wind unwirtlich genug, daß wir unmittelbar nach den Fotos zur Abfahrt rüsteten. Auf den umliegenden Gipfeln, inclusive des Hohen Kopfes, zeugten hohe Schneefahnen von der neuerlichen Wetterumstellung aus Nordwest.

Roßlaufspitze, 2.448m

Die Spur über das Alplköpfl herauf sah idyllisch aus, hier gibt es wahrscheinlich ab der Hochsinnalm einen Anstieg, wie die Webseite der Gemeinde Weerberg schließen läßt, eine Beschreibung darüber konnte der Verfasser im Internet keine finden.

Blick Richtung Alplköpfl

Die Abfahrt von beiden bestiegenen Gipfeln in das Nurpenstal kürt die Schitour zur Runde und es sei die Abfahrt zur Unteren Nurpensalm eine sehr schöne sagt man im Allgemeinen.

Michael und Patricia am Roßlauf

Leider war uns diese wegen der Schneeverhältnisse und Gefahrenmuster nicht beschieden und wir konnten auch keine Abfahrtsspuren anderen Tourengeher erkennen.

schöne Pulverhänge erwarteten uns

Die Abfahrt über die leichten Hügel auf der nordwestlich ausgerichteten Aufstiegsstrecke durch den Wald bot uns aber auch einige unvergessliche Momente im Tiefschneestaub den Wald hinab.

ein Hochgenuß diese Hänge von der Roßlaufspitze herab

Nach der Fiderissalm kann man einen weiteren Hang in Falllinie bis zum Talweg abfahren, es ist nicht nötig, die Hochsinnalm mit einzubinden. Allerdings müssen dann etwa 350m Schiebestrecke überwunden werden, welche die Abfahrt über den schönen Hang aber lohnen.

video

Für die Tour haben wir mit kurzen Aufenthalten wegen des Windes viereinhalb Stunden benötigt, der gesamte Aufstieg betrug 1.335m.

Mils, 01.01.2019

Schitour Hoher Kopf 2.373m – Tuxer Alpen

Nach den ersten Schneefällen im jungen Jänner 2017 – es hat ca. 40 bis 50 cm Schnee in der ersten Woche gegeben – wagten wir die Tour Hoher Kopf vom Parkplatz (EUR 3.-) anzugehen. Die Auswahl fiel auf den Hohen Kopf, weil die Lawinensituation mit Warnstufe 3 keine steilen Hänge zuließ und diese Tour durchwegs in Gelände mit unter oder um 30° Hangneigung in den freien Flächen bietet.

Hoher Kopf, 2.373m

Hoher Kopf, 2.373m

Zunächst führt die Route auf einem schmalen Waldweg vom Parkplatz hinunter zum Nurpensbach, dabei verliert man nach ein paar Minuten leichten Anstiegs anschließend ca. 30Hm bis zur kleinen Holzbrücke über die der Bach überquert wird. Der weitere Anstieg ins Nafingtal, führte Christian, Stefan und den Verfasser hinauf auf den Weg zur Weidener Hütte (im Winter Rodelbahn). Dieser Weg wird ca. 20min begangen bis, bei einem Wegweiser – links ein Steig abzweigt, der eine Abkürzung zur Fiderissalm bildet (nicht am Wegweiser angeschrieben). Er endet an der Waldgrenze an einem anderen Weg, der weiter zur Hochsinnalm führt.

Weg zur Hochsinnalm

Weg zur Hochsinnalm

Von dieser folgt die Route den kurzen Sprung über freies Gelände auf die 1.744m hoch gelegene Fiderissalm.

Anstieg von der Hochsinn- zur Fiderissalm im freien Gelände

Anstieg von der Hochsinn- zur Fiderissalm im freien Gelände

Alternativ kann auch über den Weg zur Weidener Hütte gefolgt und bei der Kehre bei der Jagdhütte (1.675m) links (nördlich)  über den Weg zur Fiderissalm aufgestiegen werden. Dieser Weg diente uns zur Abfahrt, weil die Schneeverhältnisse knapp oberhalb der Fiderissalm nicht mehr gut für die Abfahrt geeignet waren.

mitten in der Fiderissalm

mitten in der Fiderissalm

Nach einer Trinkpause bei der Fiderissalm wurde über günstige Passagen des Almgeländes recht direkt zur Waldgrenze (recht genau östlich) aufgestiegen und dieser im zauberhaften Zirbenwald in einigen Serpentinen fortgesetzt.

oberhalb der Fiderissalm, Anstieg zum Wald nach Osten

oberhalb der Fiderissalm, Anstieg zum Wald nach Osten

oberhalb der Fiderissalm im Zirbenwald

oberhalb der Fiderissalm im Zirbenwald

Nach Überquerung des Weges zum Fiderissalm Hochleger wendet sich der Aufstieg noch südöstlicher und an der Waldgrenze kann man schon die Almhütten des Hochlegers erkennen, denen man direkt zustrebt.

unterhalb des Fiderissalm-Hochlegers

unterhalb des Fiderissalm-Hochlegers

Ab dem Hochleger (2.070m) befindet man sich zunächst in nahezu baumlosem Almgebiet mit mäßig steilen Hängen und nimmt die letzten 300Hm Anstieg in Angriff. Nach weiteren 100Hm besteht der Bewuchs des Hanges nur noch aus bodennahen Stauden, die aus der teilweise recht windgeplagten Schneedecke hervorschauen. Für Aufstieg und Abfahrt hatten wir jedoch genügend Unterlage, um die Schi nicht in Mitleidenschaft zu ziehen.

Aufstieg zum hohen Kopf oberhalb des Hochlegers

Aufstieg zum Hohen Kopf oberhalb des Hochlegers

Am Gipfelhang war der Windeinfluß noch etwas stärker und dort mußte eine kurze Passage bei der Abfahrt mit Vorsicht abgetrettelt werden. Dies war die einzige Stelle oberhalb der Fiderissalm, bei der wir echten Steinkontakt hatten.

apere Steinpassage unterhalb des Gipfels

apere Steinpassage unterhalb des Gipfels voraus

Über die sanften Hänge oberhalb des Hochlegers stiegen wir dann meist mit Blick zum Gipfelbereich noch gemütlich eine dreiviertel Stunde zum Gipfel an.

kleines Schärtchen mit Gipfel dahinter (a Nackter am Gipfel)

Stefan in kleinem Schärtchen mit Gipfel und Christian dahinter

Die Schi in der Mulde unterhalb des kleinen, von Schnee abgeblasenen Gipfelaufbaues zurückgelassen entschieden wir uns den abgeblasenen kurzen Hang per pedes zu erklimmen und erreichten diesen in knapp drei Stunden ab dem Parkplatz. Allerdings, diese erste Tour im Gelände war nicht auf Steigleistung ausgelegt, sondern wurde eher gemütlich angegangen.

Leider war der Ausblick an diesem Tag nicht berauschend, jedoch versprach die trübe Sicht und die dunklen Wolken auch weitere Schneezuwächse in der folgenden Nacht und somit Lebenselixier für den bis jetzt so trocken verlaufenen Winterbeginn.

Die Flanke ins Nurpenstal hinab ist, vom Gipfel aus betrachtet, um einiges steiler und bei einer Lawinenwarnstufe drei eher zu meiden, dachten wir bei der kurzen Rast.

Stefan und Christian am Gipfel des Hohen Kopf, 2.373m

Stefan und Christian am Gipfel des Hohen Kopf, 2.373m

Die Abfahrt in Angriff genommen stellten wir wieder einmal ohne Überraschung fest, daß die Mulden von Triebschnee gefüllt sowie Kuppen und Rippen abgeblasen und mit harter Schneedecke überzogen waren, was uns als Abfahrtserlebnis bei mäßiger Bodensicht ohne Konturen diesen typischen Wechsel von vornüberfallen durch Tiefschnee in und weggezogenen Schi an den Kuppen bescherte.

Trotz diesen kurzen Intermezzi im Gipfelbereich bis fast zum Hochleger hinunter, die andererseits auch die Bauchmuskeln trainieren, war der Spaß oberhalb des Hochlegers und bis tief in den Wald darunter hinein recht ungetrübt und leider zu spät entstand ein kurzes Video von den letzten fein zu fahrenden Passagen.

Nachdem unsere Abfahrt den Weg zum Hochleger kreuzte wurde die Abfahrt durch weniger Schnee weniger fein, öfters kraschelte es fürchterlich auf der Schiunterseite und sehr vorsichtiges Abfahren bis zur Alm war angesagt.

Als Tipp für die Verhältnisse dieser Tage sollte man den Weg zwischen Hochleger und Niederleger als ernsthafte Alternative zum Erhalt des Schizustandes in Erwägung ziehen.

bei der Jagdhütte

bei der Jagdhütte

Nach Erreichen der Fiderissalm wechselten wir vom Gelände zum Weg, der gespurt war und uns nur mäßiges Anschieben bis zur Jagdhütte bescherte.

Der weitere Weg (Rodelbahn) bis zum Parkplatz zurück ist zum überwiegenden Teil ohne Stockeinsatz fahrbar und daher nicht schweißtreibend, sieht man vom kurzen Gegenstieg nach der Nurpensbachbrücke ab.

Aufstieg ca. 1.100m, ca. 3 Stunden zu planen

Mils, 07.01.2017