Schlagwort-Archive: Hohe Kreuzspitze

Schitour Kleine Kreuzspitze, 2.518 m

Etwas im Schatten der mächtigen Hohen Kreuzspitze steht ihre niedrigere Schwester, die Kleine Kreuzspitze, die als Schitour von Flading aus, am Ende des Ratschingstales in Südtirol, begangen wird. Bei der Schitour auf die Kleine Kreuzspitze fallen gut 300 Hm weniger Aufstieg an, als auf die große Schwester.

Kleine Kreuzspitze, 2.518 m

Der Anstieg auf beide Kreuzspitzen ist bis zur Abzweigung am Steindamm nach der Klammalm der selbe. Am Talende am privaten Parkplatz in Flading (um eine freiwillige Spende für die Parkplatzpflege wird gebeten) startet der Almweg, der auch als der Pfeifer-Huisile Weg bezeichnet wird. Ein historischer Bericht über die Sagengestalt Pfeifer-Huisiles befindet sich verlinkt beim Bericht über die Schitour auf die Hohe Kreuzspitze. Oberhalb der Schlucht des Ratschingserbaches hat man eine Aussichtsplattform zur Begutachtung seiner Schlucht errichtet.

Ausgangspunkt ist der Privatparkplatz Flading

Auf derart kulturhistorischem Gebiet führt ein Schotterweg hinauf auf die Hänge unterhalb der Klammalm. Man kann auch über das Feld mit dem unangenehmen Ende durch einen schlecht durchsteigbaren Holzzaun aufsteigen, um auf den oberen Teil des Wegs zu kommen.

unbequemer Durchlass im Zaun

Bei unserer Begehung war der Sonne zugewandte Teil des Wegs zur Flading Alm weitgehend aper, sodaß bei der Abfahrt die Schi getragen werden mußten. Ebenso einige Minuten im Aufstieg später, wo mächtige Bäume apere Stellen bedingen – diese können aber im Jungwald rechts umgangen werden.

im Almgelände; die Zirmaidspitze bereits unter Sonne

Nach etwa 20 Minuten Aufstieg endet der Wald und eine weite Almfläche wird betreten. Der Aufstieg ist dort geprägt von großen Felsblöcken, die Zimmergröße erreichen. Zwischen Mulden im Gelände und den Blöcken steigt mit teilweise engen Kehren auf, bis der Bach überwunden wird.

teilweise in Stufen aufwärts

Jenseits des Baches geht es mit etwas weniger Felsblöcken weiter und es wird gegen den Hang zur Klammalm steiler. Oberhalb, unter dem markanten Felszacken mitten im Kessel, sieht man schon den Almweg zur Klammalm. Unterhalb davon befindet sich der Durchstieg auf das Plateau der Alm, der angesteuert wird. Einige Spitzkehren sind im oberen Teil vor dem Durchstieg nötig und dort führt auch der Sommerweg durch.

Querung des Ratschingserbachs

Spätestens beim Durchstieg taucht man in Sonnenlicht ein und die kalte herabziehende Thermik läßt nach. Ein paar Minuten nach dem Durchstieg wird die Klammalm auf 1.925 m erreicht. Sie ist im Sommer bewirtschaftet und eine Jausenstation.

Andrea im Durchlass

Westlich an der Alm vorbei führt der Aufstieg in einer Linkskurve zum Verzweigungspunkt der beiden Schitouren – rechts über das Wehr geht es auf die Hohe Kreuzspitze, links auf die Kleine Kreuzspitze.

Klammalm, 1.925 m

Wir nehmen die Route Richtung Südosten auf die Kleine Kreuzspitze, die nach kurzem Marsch über die zunächst flachen Kuppen hinter der Rippe im Vordergrund als kleine wenig spitze Erhebung gesichtet wird. Der Blick auf sie währt nur kurz, bald verdecken die Erhebungen auf der Rippe die Sicht wieder.

kurz nach der Abzweigung in Richtung Kleine Kreuzspitze geblickt

Etwa 300 hm Aufstieg führen vom Wehr auf die Rippe, die vom Hauptkamm zum Fladinger Berg nach Norden zieht.

auf eine Kuppe

Da der Aufstieg durch das kupierte Gelände recht lang ist, fällt der Höhenunterschied, der bewältig werden muß nicht besonders auf, erst im Rückblick auf der schmalen Rippe fällt er auf.

Anstieg auf die Rippe

Gleichzeitig ist ab dem Erreichen der Rippe die Kleine Kreuzspitze dauerhaft zu sehen. Eine recht steile Erhebung auf der Rippe wird ostseitig umgangen und leitet in das große Kar unterhalb der Kleinen Kreuzspitze.

auf der Rippe, vorne Schlüsselstelle (wem das zu steil ist, der kann westseitig die Rippe weiter südlich aufsteigen und so den schmalen Grat umgehen

Hinter dieser Querung erreicht man einen Sattel über den wir die Erhebung bei der Abfahrt im Schatten umfuhren und gute Schneebedingungen vorfanden.

am Kamm der schönen Rippe

Der Restaufstieg von etwa 200 Hm im Kar wird auf der rechten Seite begonnen. Dort ist das Gelände weitgehend ebenförmig und keine Steinblöcke sind zu umgehen.

die Kleine Kreuzspitze mit Gipfelkreuz links im Bild

Ein Linksbogen wird zum Nordhang der Kleinen Kreuzspitze hin ausgeführt und je weiter man sich dem Nordhang nähert desto steiler wird das Gelände.

Blick zur Kleinen Kreuzspitze, von rechts unten wird gequert

Bei unserer Begehung führte die Spur unterhalb des Gipfels querend auf den nordostseitigen Grat, von dem noch 20 Hm vom Gipfel trennen.

in der Querung unterhalb des Gipfels

Dort richteten die meisten Tourengeher ihr Schidepot ein, während wir unter Schi über eine unangenehm felsige Stufe bis zum Gipfel weiterstiegen.

herrlicher Rückblick mit der Hohen Kreuzspitze

Das Gipfelplateau der Kleinen Kreuzspitze ist nicht gerade groß für die Besuchsfrequenz, die an diesem Tag herrschte. Wir fanden dennoch einen Rastplatz und waren nach 20 Minuten wieder fast alleine.

Rückblick auf das Schidepot

Die Aussicht auf der Kleinen Kreuzspitze büßt gegenüber der großen Schwester nicht viel an Fernsicht ein, lediglich im Nordwesten ist sie deutlich eingeschränkt, endet an der Wildspitze im Ötztal und beginnt wieder mit der Sonklarspitze im Stubai. Gleich neben letzterer ist der Botzer gut sichtbar.

Andrea und Herwig auf der Kleinen Kreuzspitze

Im Vordergrund, den Talkessen einfassend ragen die Zirmaidspitze und die des tollen Schitourenziels Ratschinger Weißen auf, beide noch etwas höher als die Hohe Kreuzspitze.

rechts neben dem Ratschinger Weißen die Sonklarspitze, dann der Botzer in 9,3 km Entfernung, dann, vor dem Gletscher am Botzer, der Wilde Freiger in 14 km Entfernung und vor dem rechten Bilddrittel die Feuersteine; ganz rechts der hohe Zahn

Genau nördlich ragen die Feuersteine auf, weiter nordöstlich ist die Kuppe des Hohe Zahns gerade noch zu sehen, bevor die gegenüberliegende Bergkette mit der Hohen Ferse die weiter entfernten Gipfel abschneidet und nur mehr der Pflerscher Tribulaun, sowie der Nördliche Rosslauf  in der Ferne sichtbar sind. Im Aggls-Rosskopf-Kamm ist die schöne Wetterspitze zu bewundern.

links der graue Spitz ist der Pflerscher Tribulaun, etwas rechts der Nördliche Rosslauf, dann die Brennerberge, dann Kleiner Kaserer und Olperer, dann Hochfeiler und dunkel die Wilde Kreuzspitze

Die Tuxer Ziele sind weit weg, können aber auf diesem Blog nachgelesen werden. Im Vordergrund wären im Nordosten der Kleine Kaserer und der Olperer zu nennen.

weiter im Südwesten die Sarner Alpen, rechts und dunkel das Sarner Weißhorn

Einen schönen Tourenberg stelle die Hohe Warte im Schmirn dar und am Tuxer Hauptkann sind der Kraxentrager und der Wolfendorn tolle Schitourenziele.

im Vordergrund der Fleckner und das Glaitner Hochjoch, kurz vor der Bildmitte das Schrotthorn in den Sarner Alpen, dann die Puetzspitze und Furchetta sowie ganz rechts der Langkofel gerade noch sichtbar, dann im Vordergrund der Hochwarte und rechts dahinter der Kesselkogel und die Rosengartenspitze

Direkt im Osten des Jaufenkamms finden sich die Schitouren auf den Fleckner und auf das Glaitner Hochjoch (Schlotterjoch).

im rechten Bilddrittel der Hirzer und der spitze Ifinger bei Meran

Im Südosten finden sich die Sarner Alpen mit dem Schrotthorn und weiter südlich schauen die tollen Spitzen der Dolomitengruppen durch und im Süden die Gipfel der Brentagruppe.

Südwesten mit Hochwilde in Bildmitte, links davon Hohe Weiße, weiter links der Lodner

Die Gipfelschau schließt sich mit der Hochwilden im Südwesten, dem Hinteren Seelenkogel, der Liebener Spitze, dem Hochfirst und dem Granatenkogel in den Ötztalern.

markante Ötztaler mit dem Hinteren Seelenkogel, Liebener Spitze, Hochfrist, und Granatenkogel rechts; schon weiter entfernt der Große Ramolkogel und ganz rechts vor der Hohen Kreuzspitze die Wildspitze in 28 km Entfernung 

Die Abfahrt vom Gipfel war durch den vergleichsweise wenigen Schnee und die durch die Felsblöcke führenden Schneisen früherer Befahrungen bereits recht hart. Dort blieben wenig Möglichkeiten für eigene Schwünge, etwa 50 Hm hinab.

Rückblick auf das Kar der Kleinen Kreuzspitze

Weiter unten querten wir auf den sonnenbeschienen Osthang im Kessel, der ein paar Schwünge in Lockerschnee zuließ. Anschließend führte der bereits vollständig verspurte Hang zum o. e. Sattel, der in den Schatten hinter der imposanten Graterhebung führte.

In diesem Teil trafen wir die besten Schneebedingungen an und kosteten diese aus bis hinab auf die weiten flachen Hänge oberhalb der Klammalm. Im flachen Teil vor der Alm war der Schnee schon fortgeschritten umgewandelt, Schwünge waren dort harte Arbeit.

schattiges Gelände nach dem Sattel

Nach der Klammalm wurden die Schneeverhältnisse noch etwas anstrengender, bzw. richtig schweißtreibend. Harte Fahrbänder zogen sich in den unbesonnten Kessel der unteren Alm hinab, denen wir großteils folgen mußten, da der Schnee bereits so tief gefroren war, daß er kaum befahrbar war.

Abfahrtsgelände unterhalb der schattigen Nordwestabfahrt

Mit Dutzenden Kurven mühten wir uns den Hang hinab bis auf den Almweg der Flading Alm und legten dort die Schi an den aperen Stellen ab. Unbequem durch die Zaunlücke gestiegen erreichten wir dann den verhärteten Schlußhang über den wir bis zur Brücke hin raspelten. Frischer Schnee ist nach fast drei Wochen nun dringend erforderlich.

Rückblick auf die schönen Abfahrtshänge der Kleinen Kreuzspitze

Auf die Kleine Kreuzspitze rechne man mit 3:45 Stunden, für die gesamte Schitour incl. Pausen mit 4:30 Stunden. An Steigarbeit sind 1.050 Hm zu bewältigen und die Streckenlänge zum Gipfel beträgt 5,1 km.

Mils, 07.01.2023

Schitour Glaitner Hochjoch (Schlotterjoch), 2.389 m

Wie sein Genosse im Bergkamm, der Fleckner, liegt die schöne und leichte Schitour auf das Glaitner Hochjoch, oder auch Schlotterjoch genannt – nordseitig in Ratschings und stellt die Verbindung vom Ursprung des Grates bei der Hohen Kreuzspitze zum Jaufenpaß dar.

Herwig schlotternd am Glaitner Hochjoch

Der Aufstieg erfolgt vom Parkplatz auf der Straße nach Flading, dem Ausgangspunkt der Hohen und der Kleinen Kreuzspitze. Der Anstieg ist auf der Infotafel ersichtlich und es gibt eine Variante, die direkt am Ausgangspunkt hinter dem Schranken südlich in den Wald hinaufführt (der auf der Infotafel gezeigte Einstieg in den Wald geht erst nach ein paar hundert Meter später rechts hinauf).

gleich nach dem Schranken rechts hinauf in dichten Wald

Der Aufstieg sieht zunächst nach einem Hohlweg aus, verliert sich aber sofort in relativ dichtem Wald und wird steil. Davon darf man sich aber nicht beirren lassen, diese Stufe erstreckt sich aber nur über die ersten etwa 50 Höhenmeter, bevor der Wald lichter wird und auch die Steigung absinkt.

gleich wird es wieder lichter und die Spur führt vom Jungwald in alten Wald

Nach 10 Minuten erreicht man in südöstlicher Richtung eine Forstfläche, die rechts liegen gelassen und auf eine Lichtung zugesteuert wird. Am Ende der Lichtung wird ein Weg erreicht, dem nur 100 Meter gefolgt wird, bevor der Wegweiser auf das Schlotterjoch abermals in den Wald führt. Dieser Abschnitt befindet sich bereits auf der offiziellen Aufstiegsroute.

ganz kurz auf dem Weg, dann gleich rechts in den Wald

Das kurze Waldstück endet wieder auf einem Weg, der aber nur überquert wird, um jenseits davon wieder am Waldweg fortzusetzen. Dort erreicht der Aufstieg etwa die Steilheit wie zu Beginn der Tour, eine Geländestufe wird überwunden.

jenseits des Weges beginnt die steilere Stufe auf die Wumblsalm

Oberhalb flacht das Gelände dauerhaft ab und stellt den Beginn der Almflächen dar, die kurz darauf in flachem Anstieg erreicht werden.

die Hegefläche wird links liegen gelassen

Entlang einer Hegefläche führt der Weg aus dem Wald auf die Innere Wumblsalm, die auf dem Wirtschaftsgebäude eine andere Bezeichnung als in AV-Karten und in den Webmedien führt, und zwar „Innere Umels Alm“.

in Almgelände

Hinter der Alm Richtung Süden nimmt man nun einen Übergang auf der Rippe nach Westen ins Visier, der erst bei der Annäherung im Aufstieg auf die Rippe erkennbar wird. Er befindet sich im unteren Drittel der Rippe, seine Hangneigung erreicht nur stellenweise 30° Hangneigung und er stellt den Sommerweg dar. Je näher man dem Hang kommt, desto klarer wir die Route.

Aufstieg auf die Rippe rechts oberhalb

Der unschwer zu meisternde Übergang setzt auf seiner Westseite mit einer kleinen Mulde fort, die auf eine Kuppe führt und auch nach derselben bleibt die Route stets nahe an der linksseitigen Rippe.

Rückblick auf den Übergang auf der Rippe

Nach einigen Minuten erreicht man Gelände mit eingestreuten Felsblöcken, durch die es mit kleinen Richtungsänderungen weitergeht.

oben wechselt die Route links in eine Unterbrechung, in einen Sattel auf der Rippe

Die Spur steuert dann auf einen kleinen Sattel zur Linken zu, in dem vermehrt Felsblöcke vorkommen. Durch sie erfolgt der Aufstieg mit einer kleinen Entfernung zu einer Steinschlichtung (Steinmann) in einer Unterbrechung der herabziehenden Rippe.

Wiederaufstieg auf die Rippe, nun aber als ausgeprägter Nordosthang

Nun befindet man sich wieder auf der östlichen Seite der Rippe. Die Steinschlichtung hat den Sinn eine Markierung für die Findung des Aufstiegs aus der Sicht bei der Alm darzustellen.

Aufstieg am Nordosthang

Über den nun folgenden Nordosthang führt die Route bis zum Gratkamm.  Man folgt dem Kamm bis rechts unterhalb unter die vermeintlichen Gipfelschrofen. Die Geländeneigung bleibt während dem Aufstieg nach rechts oben immer unter 30°, wenn die Spur danach ausgerichtet ist. Steiler als 35° wird es auch bei ungünstiger Spuranlage aber nicht.

am Gipfelgratkamm mit Gipfelkreuz des Schlotterjochs

Am Gratkamm erreicht man ein kleines Plateau von dem aus der nicht höhere wirkende Gipfel in Form eines massiven Holzgipfelkreuzes im Südwesten gesichtet wird. Dorthin führt ein – für Mancher Empfinden – scharfer Grat, der jedoch auch mit Schi machbar ist. Man sollte am Gipfel angekommen beachten, daß der Rückweg ohne Felle unklug ist, da der Übergang nicht nur aufsteigend, sondern mehrere Girlanden beinhaltet.

Glaitner Hochjoch (Schlotterjoch), 2.398 m

Am eher kleinen Gipfelplateau blies uns der Südföhn um die Ohren, sodaß wir nach dem einzigen  Foto vom Gipfelkreuz beschlossen, ohne Abzufellen zum kleinen Plateau vor dem Nordosthang zurückzukehren und dort die Gipfelpause abzuhalten.

Abfahrt auf dem Übergang auf der Rippe

Im Lee des Gratrückens verbrachten wir stehend eine kurze Gipfelpause in der der Nebel noch dichter wurde. Die unerwünschte zusätzliche Sichtbehinderung veranlasste uns die Pause kurz zu halten und rasch die Abfahrt anzutreten. Im Stemmbogen ging es bis auf etwa 2.000 m abwärts – irgendjemand hat am Vortag nicht aufgegessen…

Unterhalb etwa 2.150 m tauchten wir wieder unter der Nebelschicht auf und konnten halbwegs vernünftig abfahren. Die Schneeverhältnisse waren zwar nicht berauschend, aber besser an zuhause.

hinter dem Abfahrtshang die Rippe, die westseitig umgangen wird

Nach der Wumblsalm erreichten wir derart warmen Schnee, sodaß wir fast auf der Piste klebten. Im Wald und dann auf dem Almweg wurde dieses Phänomen besser. Zuerst aber mußten wir uns – weitgehend westlich der freien Fläche – über die Steilstufe nach der Wumblsalm (im Abfahrtssinn) hinab quälen.

Blick auf das Abfahrtsgelände der Inneren Wumblsalm

Die Schitour auf das Glaitner Hochjoch ist bei gutem Wetter eine schöne und leichte Schitour mit 890 Hm Aufstieg unterhalb 35° und man rechne dafür einen Zeitbedarf mit kurzen Pausen von 3:20 Stunden. Die Streckenlänge beträgt 4,2 km.

Mils, 02.01.2023

Schitour Fleckner, 2.233 m

Eine kurze, nette und sonnige Schitour auf den Fleckner wollten wir jenseits des Brenners unternehmen, da mangels Schnee und einer etwas angespannten Lawinensituation hierzulande kaum Tourenmöglichkeiten bestanden. Wir wählten dafür einen Tag in der letzten Dezemberwoche, der zumindest heiteres Wetter in der Gegend Sterzing versprach.

Fleckner, 2.233 m

Auf der Autobahn staunten wir dann nicht schlecht, als gegen den Brenner hin durchgehende Bewölkung und nebelverhangene Gipfel auftauchten. Leider änderte sich dies über den Tagesverlauf nicht wesentlich.

Start am Almweg zu den Wumblsalmen

Der Fleckner eignet sich als leichte Schitour mit dem Ausgangspunkt im Inntal, wenn im Süden Tirols mehr Schnee liegt als im Norden. Er stellt mit 830 Hm Aufstieg nur eine kurze Tour dar und für diese würde man sonst die lange Anreise nicht unternehmen.

dem Weg ca. 1,5 km über drei Kehren folgen

Kurz nach den Bergbahnen in Bichl im Ratschingstal gelangt man auf die südliche Talseite nach Flading. Der Parkplatz auf der Straße nach Flading stellt den Ausgangspunkt auf den Fleckner dar. Rechts gibt es mehrere Parkflächen, links die Infotafel über die drei Schitouren vom Parkplatz aus (Fleckner, Saxner und Glaitner Hochjoch oder Schlotterjoch, alle etwa die selbe Anstiegslänge und -höhe).

eine Abkürzung der zweiten Kehre ist möglich

Recht lang entlang des Almwegs und zwar bis nach der dritten Kehre (knapp 1,5 km) führt die Route aufwärts, bevor ein Wegweiser (kurz nach der dritten Kehre) in den Wald leitet. Im Wald führt die Spur aber auch nur kurz nach oben und zwar bis zu einer Wegkreuzung auf einer ebenen Fläche mit hölzernen Hinweisschildern zu den Wumblsalmen und zum Fleckner.

nach der dritten Kehre verläßt man den Almweg in den Wald

Flach führt der Almweg weiter gegen Süden.  Nach kurzer Strecke zweigt die Spur über eine kleine Steilstufe vom, Weg ab und man erkennt bereits vom Weg aus lichteres Gelände oberhalb. Dort erreicht man schöne freie Almflächen, die Klinglermähder.

nach wenigen Minuten im Wald wird der Almweg wieder erreicht

Eigentlich sollte vom unteren Rand der Alm bereits das Ziel der Fleckner eingesehen werden können, was bei unserer Begehung jedoch leider nicht der Fall war. Am rechten Rand der Mähder steigt man weiter auf, dem steiler werdenden Hang, der sich von rechts herunterzieht, entgegen.

auf der freien Almfläche angekommen

Links türmt sich die Saxendlespitze auf und begrenzt somit die Äußere Wumblsalm.

rechts hinauf, vorbei an einem entfernt gelegenen Wetterkreuz

Rechts trennt die Rippe zum Saxner, mittig der Fleckner, der nun an der rechten Flanke der Rippe erstiegen wird. Zunächst erfolgt der Anstieg auf einen vermeintlichen Sattel zu, der sich oben nur als Talstufe herausstellt und der über eine leicht steile Hangpartie erstiegen wird. Dabei läßt man ein schönes Wetterkreuz am Ratschinger Almenweg weit rechts liegen.

Geländestufe oberhalb

Hinter dieser Stufe führt der Anstieg so weiter wie vor der ersten Talstufe, durch ein seichtes Tal. Am Ende dieses Tales öffnet es sich und die Route führt wieder rechts über einen steileren Hang – jedoch merklich weiter als bei der ersten Stufe – auf die letzte Stufe, die zugleich den Grat darstellt.

ein weiteres Tal wird durchwandert

Der Anstieg vom unteren Hangteil ist weniger weit wie der aussieht. Dort trennen vom Gipfel kaum 120 Hm.

Schlußhang

Oben am Gratkamm fällt der Blick auf St. Leonhard in Passeier ins Auge. Der Tiefblick erstreckt sich auf 1.500 Hm und war bei unserer Begehung nur schemenhaft zu erkennen.
Auf den Gipfel führt ein kleiner Aufschwung von etwa 30 Hm, die vom Grat aus in ziemlich direkter Linie, oder tiefer im  Nordwesthang.

am Gratkamm; entweder links über die Flanke oder direkt am Kamm zwischen den Schrofen

Hat man diese letzte kleine Stufe überwunden, befindet man sich auf dem weiten Gipfelplateau mit dem Holzgipfelkreuz am östlichen Ende vor den Schrofen hinab in das Passeiertal. Zu unserem Unmut verschlechterte sich die Nebelsituation innerhalb der knappen halben Stunde zusehends und die Gipfel, die man von dort aus sehen kann müssen alle geschuldet bleiben.

langgezogenes Gipfelplateau am Fleckner

Einzig die Hohe Kreuzspitze soll hier erwähnt werden, da es ein Bild von ihr direkt auf den Fleckner gibt.

der Fleckner im Jaufenkamm von der Hohen Kreuzspitze aus gesehen

Die Abfahrt über die weiten Bergwiesen kann sehr individuell erfolgen. Anhand der Hangneigungskarte gibt es kaum Bereich mit Neigungen über 35°, meist bleibt das Gelände zwischen 30 und 35° und im unteren Teil darunter.

Leider konnten wir aufgrund fehlenden Kontrastes die Hänge nicht weit abseits der Aufstiegsspur befahren, auch die noch nicht sehr gute Schneelage verhinderte das.

in Bildmitte wäre der Gipfel des Fleckners zu suchen – leider unter Nebel

Für den Fleckner rechne man einen Gesamtzeitbedarf von 3:30 Stunden. Die Aufstiegshöhe beträgt 830 Hm, die Streckenlänge 4,6 km.

Mils, 30.12.2022

 

Schitour Hohe Kreuzspitze, 2.743m

Der höchste südlich gelegene Berg in den Stubaier Alpen ist die formschöne Hohe Kreuzspitze in der Botzergruppe in Südtirol. Der Ausblick von ihr ist phantastisch und als Schitour erlebt man einen wirklich abwechslungsreichen, hochalpinen Aufstieg über 1.320Hm mit zwei Steilpassagen. Ein Vorteil der Tour liegt in der Ausweichmöglichkeit auf die Kleine Kreuzspitze, sollte das Wetter oder die Lawinenwarnstufe es erzwingen.

der Autor auf der Hohen Kreuzspitze, 2.743m

Vom Start aus die Hohe Kreuzspitze nicht im Mindesten einsehbar beginnt der Aufstieg im Ratschingser Ortsteil Flading, den man von Sterzing aus in etwa in 25min erreicht. Der Parkplatz an der kleinen Kapelle hat eine gute Kapazität und als wir gegen 8:15 Uhr eintrafen, war die Hälfte der Parkplätze noch frei. Gebühren werden nicht eingehoben, freiwillige Spenden in eine Kassabox an der Brücke sind erwünscht.

der weiße, sonnenbeschienene Gipfel ist die Hohe Kreuzspitze

Nach der Überquerung der Brücke kann über den Forstweg im Bogen nach rechts aufgestiegen werden, oder, etwas kürzer wie unsere Route, über ein aufsteilendes freies Feld mit einem niedergebrochenen Zaun an der Waldgrenze.

Start bei der Kapelle in Flading

Im Wald wird dem Weg gefolgt, der gleichzeitig Abfahrt ist. Entsprechend ist er – wie alle schmalen Schitourenwege – mit Wannen und Kuppen durch Schwünge gekennzeichnet. Knapp 15min lang steigt man am Weg aufwärts bis sich eine Lichtung öffnet, die rasch in freies Almgelände übergeht.

Rückblick auf den Parkplatz Flading

Bald wird das Gelände auch steiler, einige Spitzkehren werden im Mittelteil durch die Felsenpassage und darüber hinaus notwendig. Mit uns keine kleine Schar von Tourenhungrigen, von denen später allerdings ein großer Teil zur Kleinen Kreuzspitze abzweigt.

am Ende des Waldwegs

Nach etwa einer Stunde Aufstieg erreichen wir etwa 50m unterhalb der Klammalm die aufgehende Sonne, was zu ersten guten Fotos und allgemeiner Freude in der Gruppe gereicht.

freie Almflächen breiten sich aus

Deutlich kann man am Bild der Klammalm erkennen, daß die ersten Herbstschneefälle den Süden bevorzugt haben, schätzungsweise liegt dort die doppelte Menge gegenüber dem Norden des Alpenhauptkamms.

kurzes steileres Stück zwischen den Felsen unterhalb der Klammalm

An der Klammalm und kurz nachher wird das Gelände etwas flacher und biegt nach links (südlich) in ein Tal ein, das durch die beiden Kreuzspitzen gebildet wird.

die malerisch gelegene Klammalm, 1.940m

Im Laufe der Kurve wird das schöne Ziel, die Hohe Kreuzspitze,  sichtbar und am Ende der Biegung auch die leichtere und um 225Hm niedere Kleine Kreuzspitze östlich der höheren Schwester. An dieser Stelle befindet sich auch die Verzweigung der Anstiege.

in der Kurve nach der Klammalm kurz vor der Abzweigung, dahinter das Stauwehr, das überschritten wird

Wir setzten auf der Dammkrone eines Stauwehrs über den Bach in Richtung auf die andere Talseite an der das Gelände zunächst flach, jedoch in Richtung Butsee hinauf bald steiler wurde. Der Aufstieg über die Flanke hinauf zur ersten Steilpassage dreht im oberen Teil nach rechts wodurch die gut 150Hm Steilhang vom Bereich des Stauwehrs aus noch nicht eingesehen werden können. Etwa 100Hm höher, auf 2.120m wird der Steilhang sichtbar.

Trinkpause – im Hintergrund von Stefan die Kleine Kreuzspitze

Die steile gemuldete Strecke liegt zwischen den Schrofen des Gratausläufers der Zermaidspitze und einem Felskopf eingebettet.

die Steilstufe nun sichtbar, ca. 2.150m

Die Hangneigung erreicht nach der – leider unbefriedigend – aufgelösten OSM Hangneigungskarte auf beiden Passagen Neigungen zwischen 35 und 39°, siehe Bildergalerie. Bei entsprechenden Schneeverhältnissen und der Lawinenwarnstufe drei ist die Tour auf die Hohe Kreuzspitze also nicht mehr sicher ausführbar. Wichtig ist auch die Beachtung der Exposition – der untere Steilhang ist ein Osthang, der obere ein Westnordwesthang.

in der ersten Steilstufe, sie führt zum Butsee

Am Ende der Steilstrecke ist der Butsee erreicht (der im Winter natürlich nicht sichtbar ist). Das Gelände dort ist flach, der weitere Tourenverlauf führt zunächst sogar mit einigen Metern Verlust gegen die schön kupierte und moderat steiler werdende Landschaft hin.

Rückblick von der Hälfte der Steilstufe

Rechts, westlich, bei den Seen zieht eine schöne breite Rinne in Richtung Zermaidspitze hinauf – das Wasser rann bei ihrem Anblick in Flexens Mund zusammen, er wäre höchst angetan gewesen sie als zweites Tagesziel zu befahren.

die Gefahr von dieser Flanke soll bei dementsprechenden Verhältnissen nicht unterschätzt werden

Als Ziel muß sie generell recht beliebt sein, denn leider war sie bei unserer Rückkehr schon weitestgehend zerfahren, sodaß der nicht mehr jungfräuliche Hang das Interesse schwinden ließ – allein die Lehre blieb die Reihenfolge nächstens umzukehren.

Flex vor der tollen Rinne zu einem unbenannten Joch

Am Butsee befindet sich ein Baumstamm mit einer schönen Schnitzerei die eine mittelalterliche Jagdszene nachstellt (Jäger mit Armbrust, seine Hunde und ein mächtiger Hirsch). Diese Szene wurde an den Endpunkt des sog. Pfeifer-Huisele-Wegs gesetzt, der am Butsee endet.

Endpunkt des Pfeifer-Huisele-Weges mit geschnitzter Jagdszene des

Sagenmeister Pfeifer Huisele war eine in Flading ansässige Südtiroler Sagengestalt über die mehrere leicht unterschiedliche Berichte im Internet zu finden sind.  Wie immer steckt auch ein Teil Wahrheit in den Sagen, die sich um „es“ – das Pfeifer Huisele (oder auch Huisile) – ranken. Den geschichtlich vermutlich besten Bericht haben wir hier verlinkt, er ist als Denkstoff bei der phantastischen Schitour bestens geeignet, verbindet er doch die dortige Natur mit ein bisschen heimischer Geschichte.

Rückblick auf den Butsee, rechts davon hinter der Kuppe die Steilstufe

Weiter führt das interessante Gelände ab dem Butsee auf 2.340m über schöne Kuppen und Mulden mit Licht- und Schattenspielen, hervorgerufen durch die nieder stehende Dezembersonne, in das weite Kar vor dem Steilhang am Gipfelaufbau auf etwa 2.620m.

abwechslungsreiches kupiertes Gelände

Bevor die Route jedoch auf das Kar hinauf biegt vollzieht der Aufstieg einen Halbkreis bei dem der westlich begrenzende Kamm zwischen der Hohen Kreuzspitze und der Zermaidspitze, der an dieser Stelle nur etwa 100Hm höher ist als der Aufstieg, tangiert wird.

über eine leichte Senke führt die Route im Bogen an die rechte Geländebegrenzung heran

Erwähnenswert ist diese Passage aufgrund der Tatsache, daß sich bei unserer Begehung Tourengehrer auf der Kammhöhe befunden haben, unsere Gruppe ziemlich gleichzeitig darunter im Kar und die ersten aus unserer Gruppe ums Haar an der unteren Begrenzung eines mittleren Schneebretts flüchten konnten. Es reichte bis zum Hangfuß mit einer Anrissbreite von gut 100m aber nur geringer Anrissmächtigkeit und Anrisslänge.

Schneebrett vom Hang der rechten Geländebegrenzung herab – unmittelbar vor dem Foto unhörbar abgegangen

Glücklicherweise befand sich die Aufstiegsspur weit genug am Rand des Hangfußes, sodaß die Kollegen mit einem Warnschrei flüchten konnten. Der Autor als Nachkommender, der den Warnschrei hörte, fand bei seiner Ankunft, etwa zwei Minuten später, eine vom Schneebrett verlegte Aufstiegsspur vor und staunte nicht schlecht. Zu hören und zu sehen war zum Zeitpunkt des Abgangs rein gar nichts obwohl die Entfernung vielleicht 200m betragen hat.

bei der Abfahrt das Schneebrett nochmals betrachtet – unten rechts die Aufstiegsspur

Alles in allem eine Situation, die glimpflich ausgegangen ist. Ob die Leute am Kamm in die Auslösung involviert waren konnte nicht festgestellt werden. An diesem Tag herrschte für dieses Gebiet die Stufe 2 (über der Waldgrenze) mit „leicht auslösbaren Triebschneeansammlungen…die Gefahrenstellen mit der Höhe zunehmend…und allseitiger Exposition“.
Jedenfalls sei jedem geraten unter diesem Hang bei entsprechender Beschreibung im LLB mit Vorsicht zu queren.

die zweite Steilstufe zur Scharte vor der Hohen Kreuzspitze

Nach dieser Erfahrung knapp unterhalb des steilen Hangs stiegen wir auf den Karboden auf, der ein kurzes Stück flach zum zweiten Steilhang der Tour überleitet.
Der zweite Steilhang ist etwas kürzer, schätzungsweise etwa 100Hm und wie schon beschreiben ein Westnordwesthang, der im Dezember keine Sonnenbestrahlung abbekommt und wahrscheinlich kaum den Winter über.

Stefan am Karboden auf etwa 2.600m, links dahinter das Schneebrett am Gegenhang

Daß auch dieser Hang bei entsprechenden Verhältnissen ein nicht unproblematischer sein kann zeigt ein Bild von Almenrausch (Bildergalerie Tour vom Passeiertal auf die Hohe Kreuzspitze). Die Tour übrigens vom Passeiertal muß auch eine ganz tolle sein, für Nordtiroler allerdings eine Weltreise.

in der Scharte oberhalb des Steilhangs; man sieht Tourengeher vom Passeiertal über die Scharte aufsteigen

Bei unserer Begehung war der Hang von den Vortagen jedoch völlig verspurt und hart gepresst, keine Gefahr durch Schneebretter also.

Hohe Kreuzspitze von der Scharte aus gesehen, Abstand kaum 200m

Am Grat angelangt sticht sofort das Ziel ins Auge – das vorübergehend nach dem Butsee aus dem Blickfeld verschwindet – die Hohe Kreuzspitze befindet sich etwa 150m südöstlich und ist durch einen Graben von der Gratscharte entfernt – ein imposanter Anblick.

die kurze Strecke die abgefahren werden muß – unten Kollege Martin mit Gattin, die bereits auf deren Rückweg angetroffen wurden

Zum überqueren des Grabens muß schätzungsweise 20Hm abgefahren werden. Mit Fellen war das – wie immer bei solchen Aktionen – ein akrobatischer Akt mit schlechten Haltungsnoten, die aber nur über wenige Höhenmeter notwendig sind und kein Abfellen rechtfertigen.

die Schrofen unten müssen unterfahren werden, aufgefellt gut machbar

Der Restaufstieg zur Hohen Kreuzspitze über die Einsattelung durch den Graben ist eine Angelegenheit von kaum zehn Minuten. Ein schönes Edelstahlgipfelkreuz erwartete uns auf 2,743m und ein gut besuchter, aber nicht vollends überfüllter Gipfelbereich.

letzte Höhenmeter zur Hohen Kreuzspitze

Ein atemberaubender Blick vom Südwesten bis zum Nordosten eröffnet sich auf der Hohen Kreuzspitze.

Flex auf der Hohen Kreuzspitze

Von der Hochwilde (3.482m), gemeinsam mit dem Similaun (3.606m) der südlichste Punkt Nordtirols bis über die hohen Ötztaler im Nordwesten –

Blick gen Südwesten – Bildmitte Hochwilde (3.482m)

Über die Stubaier mit dem Zuckerhütl, der Sonklarspitze und dem Botzer im Norden –

Blick auf die zentralen Stubaier im Norden – rechtes Bilddrittel zeigt das Zuckerhütl (3.507m) und weiter rechts den Botzer (3.251m)

über die Tribulaune im Nordwesten –

der Nordosten – von Botzer links bis zur senkrechten unverschneiten Südwand des Pflerscher Tribulauns (3.097m) rechts

die Pfunderer Berge und dahinter die hohen Zillertaler im Osten –

im Osten die Pfunderer Berge mit den hohen Zillertalern dahinter

die Dolomitengruppen im Südosten –

die Dolomitengruppen im Südosten

und die Brentagruppe im Südwesten hinweg (siehe auch Bildergalerie).

Blick gen Süden und Südwesten – links das Passeiertal nach Meran, Bildmitte und rechts davon die Brentagruppe

Unmittelbar im Osten führt der Grat von der Hohen auf die Kleine Kreuzspitze, ein leichteres Schitourenziel und im Sommer eine interessante Gratüberschreitung, wie Roman von Hikalife schreibt.

der unmittelbar nächste Gipfel unter der Hohen Kreuzspitze ist die Kleine Kreuzspitze (2.518m) in knapp 1.400m Entfernung

Nachdem Stefan eingetroffen ist, Höhenmedizin verteilt wurde, Fotos angefertigt und wir zur Abfahrt gerüstet hatten ging es auf dem durchaus angenehm zu fahrenden Gipfelhang zurück zur Scharte gegenüber.

Stefan auf der Hohen Kreuzspitze

Das Tretteln über die wenigen Höhenmetern war wie immer unangenehm, aber auch der Rückweg rechtfertigt keine andere Fortbewegungsweise, sofern der Aufstieg rampenartig präpariert ist und man nicht im Schnee versinkt. Der Steilhang war passabel zu fahren angesichts der Massen, die ihn vorher schon bearbeitet hatten.

gegenüber links bis Bildmitte in 1.800m Entfernung die Zermaidspitze (2.798m) und in 2.300m Entfernung der Ratschinger Weißen (2.822m), beide mit Gipfelkreuz

Nach dem Flachstück im Karboden inspizierten wir nochmals das Schneebrett bevor wir über die nun schön im unverfestigten Altschnee ohne nennenswerten Harschdeckel zum Butsee abzufahren. Dieser Teil der Abfahrt war auch durch wenig Spuren am breiten Hang ein bäriges Erlebnis.

links die neu angelegte Spur, etwa drei Meter neben der Originalspur

Das Steilstück nach dem Butsee war natürlich sehr verspurt, dennoch aber akzeptabel abzufahren und auf der folgende flachere Passage bis zum Stauwehr herrschten wieder dieselben guten Verhältnisse wie im oberen Teil bis zum Butsee.

der Gipfelsteilhang mit der Scharte gegen mittags – wenig Sonne dürfte hier den Winter über einstrahlen

Nach der Klammalm querten wir weit nach Osten, fast bis zum orografisch rechten Rand der Almfläche, und fanden dort im oberen Teil noch gut fahrbare unverspurte Flächen vor, die aber rasch in Bruchharschgelände übergingen.

über die Dammkrone des Stauwehrs am Rückweg

Im Wald hieß es nochmals alle Künste der Technik auf der Steilkurvenbahn am Weg auszuspielen, um nicht hinauskatapultiert zu werden. In Summe eine schöne Abfahrt mit tollem Beginn und kraftraubendem Ende.

die malerische Klammalm – im Hintergrund die Hohe Ferse (2.669m)

Die Schitour mit 1.320Hm und 5,7km Länge haben wir in 4:36h bewältigt.

Erläuterung zu den Panoramabildern Südwest bis Nord – Entfernungen vom Gipfel der Hohen Kreuzspitze:

Panorama von der Hohen Kreuzspitze in Richtung Westsüdwest auf die Grenzberge der Ötztaler

Hochwilde 17,8km
Hochfirst 10,7km
Ramolkögel 19,2km

Panorama von der Hohen Kreuzspitze in Richtung Nordwest auf die zentralen Ötztaler und die zentralen Stubaier

Wildspitze 26,7km
Timmelsjoch 10,5km
Zuckerhütl 13km
Botzer 8,6km

Mils, 15.12.2019