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Am Hechenbergl

Hechenbergl – Hechenberg – Kirchbergerköpfl

Eine Rundtour deren anspruchsvoller Aufstieg zum Hechenbergl mit einer schönen Gratwanderung am Kamm über Hechenberg und Kirchbergerköpfl belohnt wird und in der archaischen Kranebitter Klamm zum Ausgangspunkt zurückführt.

Hechenbergl und Hechenberg Ostgipfel

Hechenbergl und Hechenberg Ostgipfel

Bene, Manuel und ich starten um 9:30 vor dem Bahnhof Kranebitten, bei dem wir um ca. 9:30 Uhr gerade noch einen Parkplatz ergattert haben.
Die ersten 300Hm steigen wir über die Mähder in moderater Steilheit den unteren Teil des Schleifwandsteiges hinauf. Noch bevor er sich etwas verflacht und der steilen Partie mit der Kette als Sicherung, zweigt linkerhand, etwas unscheinbar, der Steig zum Hechenbergl ab.

Abzweigung vom Schleifwandsteig

Abzweigung vom Schleifwandsteig

Dieser wandelt sich nach den ersten Serpentinen zu einem atemberaubend kühn ansteigenden Jägersteig, der Konzentration und Schwindelfreiheit erfordert. Zum Teil finden sich alte Seilsicherungen, die einen nicht besonders vertrauenserweckenden Eindruck machen,  jedoch großteils auf Belastungsprobe halten. Man bedarf ihrer nicht häufig, aber es gibt Stellen in denen sie recht hilfreich sind.

ein steiler Steig der Konzentration erfordert

ein steiler Steig der Konzentration erfordert

In dieser Art schlängeln sich die Serpentinen bis zum Hechenbergl auf 1.411m hinauf. Dort erkennt man, daß das Hechenbergl ein Ausläufergrat des Hechenbergmassivs ist und mit diesem mit einem schmalen Grat verbunden ist.

alte Seilsicherungen

alte Seilsicherungen

Vorbei an einem unscheinbaren Gedenktäfelchen für Franz Oppurg, einem großen Alpinisten und Everest Bezwingers der AV Sektion Wattens der, nach einem Klettertraining am Hechenberg, beim Abstieg abgestürzt ist, führt der Steig stellenweise ausgesetzt den steilen Hang empor und wechselt weiter oben dann gänzlich in die Nordseite der Ostflanke des Hechenberges.

am Hechenbergl

am Hechenbergl

Gedenktäfelchen an Franz Oppburg

Gedenktäfelchen an Franz Oppburg

Auf einer Höhe von ungefähr 1.650m verflacht sich der Hang und man erreicht den Rücken, der über wenig ausgeschnittene Zunternpartien bis zum Gipfelkreuz auf 1.757m hinaufzieht. Man nennt dieses Köpfl den Hechenberg-Ostgipfel und es gibt ein Gipfelbuch.

weiter am Steig zum Hechenberg Ostgipfel

weiter am Steig zum Hechenberg Ostgipfel

Hechenberg Ostgipfel 1.757m

Hechenberg Ostgipfel 1.757m

Anschließend geht es am sanft geformten Kamm weiter und erreicht eine Abzweigung bei der man einerseits dem Kamm folgen kann um auf den Gipfel des Hechenberg zu steigen, oder am Nordhang zur Magdeburgerhütte abzusteigen.

Kreuzung zum Hechengerg oder zur Magdeburgerhütte

Kreuzung zum Hechengerg oder zur Magdeburgerhütte

Wir wählen erstere Möglichkeit und erreichen nach ca. 15 min den Haupt-Gipfel des Hechenberg, der wiederum aus zwei Köpfen, gar nicht so unterschiedlicher Höhe besteht.
Ein Marterl ziert den niedrigeren Kopf, eine unschöne Wetterstation den höheren Kopf des Hechenberg. Die Höhe beträgt gem. AV-Karte 1.912m, es gibt kein Gipfelbuch.

der niedrigere der Hecheberghauptgipfel

der höhere der Hecheberghauptgipfel

der höhere der Hecheberghauptgipfel

Weiter geht es zum Kirchbergerköpfl, dem höchsten Punkt der Kammüberschreitung mit 1.943m. Dieses ist schnell erreicht und nach kurzer Verinnerlichung der Aussicht geht es hinab zum westlichsten Punkt der Runde, zur Magdeburgerhütte auf 1.637m.

am Kirchberger Köpfl 1.943m

am Kirchberger Köpfl 1.943m

Zurück gibt es die Möglichkeit klammauswärts orographisch rechts (im Nordhang des Hechenberg) den Schleifwandsteig, oder orographisch links, den in der AV-Karte als Steig Nr. 220 ausgewiesenen Steig zu nehmen. Wir entschieden uns dieses Mal für den Steig Nr. 220, weil wir diesen nicht kannten.
Der Schleifwandsteig ist ein landschaftlich sehr schöner Steig, der im letzten Drittel sehr  steile Flanken durchschneidet und bei dem man mit Konzentration bei der Sache sein muß. Trittsicherheit und Schwindelfreiheit sind höchst gefragt.

Magdeburger Hütte

Magdeburger Hütte

Also nehmen wir im Abstieg durch den schönen Buchenwald in der hinteren Klamm beim Wegweiser den Weg nach links und kommen, durch die urige Landschaft, bald auf die linke Tal- oder Klammseite.

die Abzweigung zur linken Talseite

die Abzweigung zur linken Talseite

Dort zieht sich der Steig dann mit wenig Auf und mehr Ab hinaus. Eine Schöne Passage ist jene, bei der man an den Wandfüßen der mächtig aufstrebenden Kleinen Solsteinflanke entlang marschiert (versichert) und einen guten Blick auf die trennenden Grate in der Klamm hat.

an den Wandfüßen entlang...

an den Wandfüßen entlang…

letzter Teil unter den Wandfüßen

letzter Teil unter den Wandfüßen

Bei der „Nassen Wand“ entscheidet man sich ein weitere Mal, ob man schlicht durch die Klamm hinab talauswärts wandert, oder den Steig Nr. 220 folgt, der am Gasthaus Rauschbrunnen in andere Steige übergeht, oder über den man an einer weiteren Kreuzung auch weiter hinauf zur Aspachhütte steigen könnte.

an der "Nassen Wand"

an der „Nassen Wand“

Uns treibt es am letzten Novembernachmittag talauswärts über die Klamm hinunter, denn der Rückweg vom GH. Rauschbrunnen zum Auto wäre ein langer Umweg, der in Dunkelheit enden würde.

die Rinne von der Nassen Wand hinab

die Rinne von der Nassen Wand hinab

Die Rinne, die sich direkt von der Nassen Wand zum Klammboden hinunterzieht ist schnell gemeistert und wir wandern durch das staubtrockene Bachbett der Klamm eine schöne Weile die Klamm hinaus.

am Klammboden angekommen

am Klammboden angekommen

Die Kranebitter Klamm ist sehenswert, soviel kann gesagt werden. An der engsten Stelle misst sie schätzungsweise 4m und man hat links und rechts hohe Felsen neben sich deren Höhe man von unten nicht abzuschätzen vermag.

die Engstelle der Kranebitter Klamm

die Engstelle der Kranebitter Klamm

Es gibt einige schöne steil abfallende Passagen des Wasserlaufes, die versichert und leicht kletterbar sind.

versicherte Passagen

versicherte Passagen

So verläßt man dann abrupt das urige Gelände, wenn man sich in der Kurve zur Straße zum Kerschbuchhof wiederfindet. Von dort sind es einige Minuten zum Bahnhof Kranebitten zurück.

Löwenzahn am 30.11. am Ende der Kranebitter Klamm

Löwenzahn am 30.11. am Ende der Kranebitter Klamm

In Summe eine sehr lohnende anregende Tour, die nicht nur für den Bergsteiger, aber auch für den erfahrenen steigfesten Wanderer machbar ist, wenn er Trittsicherheit und Schwindelfreiheit besitzt.
Gesamt haben wir mit vielen Fotopausen 5 1/2 Stunden bei rd. 1.300m gebraucht.

Mils, 30.11.2014

Reitergrad Die Schlussendliche Altbewaehrte Technik Der Ueberquerung

Überschreitung Vordere Brandjochspitze – Kleiner Solstein

Die Tour, Überschreitung Vordere Brandjochspitze – Kleiner Solstein, kann man – und wir haben es so gewählt – zusätzlich mit dem Anstieg über den Südgrat der Vorderen Brandjochspitze zu einer insgesamt pikanten Gratwanderung garnieren.

Anstieg auf die Aspachhütte, knapp nach Gasthof Rauschbrunnen

Anstieg auf die Aspachhütte, knapp nach Gasthof Rauschbrunnen

Die Frage des Ausgangspunktes stellt sich im Hinblick auf den Rückweg. Es kommen mehrere Varianten in Frage, beginnend mit der unwahrscheinlichsten, aber möglichen Variante:

  • Parken auf der Hungerburg mit Bahnfahrt Seegrube und Anstieg auf die Vordere   Brandjochspitze (ohne Brandjoch Südgrat)
  • Parken am Planötzenhof (mit Brandjoch Südgrat)
  • Parken beim Berchtoldshof (mit Brandjoch Südgrat)

Letztere Variante hat den Vorteil, daß man, nach dieser ausgiebigen Bergfahrt, am schnellsten aus der Kranebitter Klamm beim Auto ankommt. Die mittlere Variante ist die logische für nur die Überschreitung und Rückkehr auf derselben und die erste Variante ist ebenfalls nicht besonders als Rundtour geeignet, da man von Kranebitten zur Hungerburg kommen muß.

Wegstrecke Überschreitung Brandjochspitzen - Kleiner Solstein

Wegstrecke Überschreitung Brandjochspitzen – Kleiner Solstein

Wer nach den mehr als 22km (horizontale Wegmessung gem. Alpenvereinskarte plus Höhendifferenz von 2.420Hm) noch genügend frisch ist, der kann auch den besseren Parkplatz beim Planötzenhof wählen und die geschätzten 2-3km Mehrstrecke bis dort hin absolvieren. Uns erschien parken Nähe Buzihütte als besser geeignet, wir mußten jedoch feststellen, daß ein bergsteigerfeindliches Fahrverbot am Berchtoldshofweg das Parken auf den raren Parkplätzen der Schneeburggasse beim Gasthaus Berchtoldshof erzwingt.

Apachhütte 1.535m

Apachhütte 1.535m

Alle die an einer genauen Beschreibung des Aufstieges zum Südgrat vom Planötzenhof aus interessiert sind, mögen in dieser Webseite unter „Südgrat“ oder „Brandjochspitzen“ oder „Hohe Warte“ suchen, dort ist diese Route beschrieben.

gesamter Verlauf Überschreitung Vordere Brandjochspitze bis Kleiner Solstein

gesamter Verlauf Überschreitung Vordere Brandjochspitze bis Kleiner Solstein

Der Anstieg vom Gasthaus Berchtoldshof erfolgt über das Gasthaus Rauschbrunnen, die Aspachhütte (unbewirtschaftet) und die Jagdhütte Larchln, ehe man rechts (östlich) in den Karboden abzweigt.

Jagdhütte Larchln 1.754m

Jagdhütte Larchln 1.754m

Bald erreicht man den Brandjochboden – dort trifft man auch wieder mit dem Anstieg vom Planötzenhof zusammen – und steigt die Flanke zum GK Brandjochkreuz auf 2.268m empor. Bis hierher hat man nun den Großteil des Aufstieges – an dem wir keine Möglichkeit zum Wasser füllen entdeckten! – geschafft und steht am Fuße des kletterbaren Südgrates.

der Kamin am Südgrat

der Kamin am Südgrat

Eine genaue Beschreibung der Kletterstellen des Südgrates bitte unter dem oben erwähnten Beitrag zu suchen und dort nachzulesen. Hier nur ein paar Fotos und ein Video des kleinen Sprunges, der im Internet soviel zitiert wird (er ist mehr als harmlos für jenen, der die Kletterei bis dorthin geschafft gemeistert hat).

Vom Verbindungssattel der beiden Brandjochspitzen aus nimmt man links (westlich) den nun unmarkierten Aufstieg auf die Hintere Brandjochspitze, die man in 15min leicht erreicht. Jeder Anstieg führt hier zum Ziel, wir nehmen immer die kleine Scharte eines herabziehenden Ausläufers und steigen dann in der selben Richtung dahinter über die Verschneidungsrinne in der sehr brüchigen Flanke auf. Der Vorteil ist hier, daß man zu beiden Seiten der Rinne festen Fels greift.

Oben etwas rechts, also nördlich gehalten erreicht man sehr rasch den ungezierten Gipfel und findet lediglich ein Steinmandl vor.

vom Gipfel der Hinteren Brandjochspitze auf die Vordere Brandjochspitze

vom Gipfel der Hinteren Brandjochspitze auf die Vordere Brandjochspitze

Der Blick auf den Schwestergipfel, die Vordere Brandjochspitze ist es wert sich umzudrehen, hat man doch schon den ersten Gipfel der Überschreitung gemeistert und befindet sich jetzt am Gratverlauf.

Schlüsselstelle Gratüberschreitung zur Hohen Warte

Schlüsselstelle Gratüberschreitung zur Hohen Warte

Die Schlüsselstelle – kann man sagen – ist nun im Abstieg gleich nach Verlassen des Gipfels zu finden. Man muß eine steile Stelle im Gratverlauf absteigen und die einzige Schwierigkeit besteht dabei darin, daß die Tritte im untersten Bereich nicht sichtbar sind, wenig bequeme Griffe vorhanden sind und die Stelle etwas ausgesetzt ist. Eine Seilschlinge ist etwas über dieser Stelle für jenen angebracht, der ein ca. 15-20m langes Seil mit hat und abdülfern möchte (ja, das war die Methode mit der wir früher solche Abstiege genommen haben; ca. 10m mit doppeltem Seil, das man dann von unten von der Schlinge abzieht).

Nun folgt man dem unmittelbaren Gratverlauf bis zu einer weiteren tiefer (ca. 10m) und recht senkrecht abbrechenden Gratstelle, die man – nach Studium der Möglichkeiten – überklettern, oder südlich umgehen kann. Letzteres allerdings mit ca. 20-25m Höhenverlust bis zum sicheren Aufstieg zur Einschartung.
Danach ist die Hauptschwierigkeit der Überschreitung bereits erledigt, es folgen noch kleinere Spitzen und Platten sowie in etwas in der tiefsten Einschartung ein unübersehbarer Felszacken, der südlich umgangen wird. Dort ist auch der Tiefpunkt, ca. 80m unterhalb beider zu überschreitender Gipfel. Die gesamte Strecke ist recht logisch zu beschreiten, man kann kaum in unbegehbares Terrain kommen, das für den einigermaßen versierten Felsgeher nicht mehr zu bewältigen wäre.
Am weiteren Gratverlauf zum Gipfelaufbau der Hohen Warte entdeckten wir erstmalig ein Felsenfenster ca. 1m unter dem Grat mit ca. 50cm Durchmesser.

Felsenfenster grün markiert

Felsenfenster grün markiert

Durch die markante, eher glatte Rinne führt die Überschreitung nun auf ein Plateau und fast horizontal weiter zum Gipfel der Hohen Warte auf 2.596m.

auf der Hohen Warte 2.596m

auf der Hohen Warte 2.596m

Von der Hohen Warte aus sieht man nun die nächste „Gratgirlande“ die mit dem Kleinen Solstein verbindet. Der Tifpunkt ist der Gamswartsattel, in etwa mittig und 70m unter der Hohen Warte und 110m unter dem Gipfel des Kleinen Solstein gelegen. Bis dorthin hat man die Markierungen des AV-Steiges im Abstieg vor sich. Der Abstieg erfolgt mehr in der Flanke, als am Grat.

Verbindungsgrat Hohe Warte - Kleiner Solstein

Verbindungsgrat Hohe Warte – Kleiner Solstein

Am Gamswartsattel angelangt störten wir fünf prächtige junge Steinböcke bei der Ruhe und jeder Versuch sich am Grat mit ca. 10m Abstand vorbei zu schleichen wurde auf das Genaueste beobachtet. Schließlich konnten die Fluchttiere die Spannung nicht mehr ertragen und flüchteten – ihrem Typus entsprechend – mit ein paar gelangweilten Sätzen ca. 20Hm tiefer, wo sie sich wieder niederließen.

Die Steinbockjüglinge

Die Steinbockjüglinge

Gespannt auf den neuen Teil der Überschreitung steuerten wir ohne klettertechnische Herausforderungen, meist direkt am Grat aber ab und zu südlich und einmal nördlich ausweichend auf den Höhepunkt, dem „Reitergrad“ zu.

Gratverlauf vom Gamswartsattel aus

Gratverlauf vom Gamswartsattel aus

zurückgelegter Gratverlauf mit hohe Warte

zurückgelegter Gratverlauf mit hohe Warte

Diese Stelle ist zur südlichen Umgehung wenig geeignet, man hätte einen sehr großen Abstieg zu vollführen, zur nördlichen Umgehung schon gar nicht. Also mußten wir, nach Versuchen es anders zu gestalten, doch die Reiterstellung einnehmen, um in ein paar Sätzen die Stelle zu bewältigen.

Reitergrad, der Versuch der einfachen Überquerung

Reitergrad, der Versuch der einfachen Überquerung

Man tut gut daran das Reiten nicht zu wörtlich zu nehmen und eher wie eine Echse voranzuschreiten bzw. wenn man die Passage unter der gebotenen Konzentration schon im Westalpenstil ausführt, doch vorher die Lage der Weichteile ortet und ggf. zum Zwecke der Schmerzvermeidung korrigiert.

Reitergrad, die schlußendliche altbewährte Technik der Überquerung

Reitergrad, die schlußendliche altbewährte Technik der Überquerung

Eine ähnliche Stelle, ein zusätzlicher Reitergrat, kommt einige Minuten später wieder wobei weiterer Schmerz ob der Erinnerung kaum vorkommen wird.

der verbleibende Aufstieg am Grat auf den Kleinen Solstein

der verbleibende Aufstieg am Grat auf den Kleinen Solstein

Nun kommt nach kurzer Strecke die auch im AV-Führer beschriebene Stelle eines Aufschwunges (gut erkennbar wegen der leicht rötlichen Färbung der senkrechten Felsfläche) mit hoher Schwierigkeit bei direkter Erkletterung, die man links (südlich) auf wenig sichtbaren Steigspuren und einem Steinmandl umgeht.

schwierige Passage, links auf Bändern leicht zu umgehen

schwierige Passage, links auf Bändern leicht zu umgehen

Uns machte die schwierige Direktpassage den Eindruck, daß man sie in Wahrheit, unter Vermeidung von echter Kletterschlosserei, gar nicht nehmen kann, ist sie doch nahezu tritt- und grifflos und gut über 8m hoch.

letzte Höhenmeter bis zur Richtungsänderung am Grat

letzte Höhenmeter bis zur Richtungsänderung am Grat

Nach Umgehung dieser Stelle geht es einige Minuten am Gratverlauf weiter, bis man auf die Verschneidung mit einem nach Süden gerichteten Ausläufer trifft. Dieser führt in wenigen Minuten direkt auf die Gipfelhöhe.

nach der Richtungsänderung des Grates

nach der Richtungsänderung des Grates

Der Grat wird nun horizontal und die wenigen Minuten zum Gipfel des Kleinen Solstein führen noch über ein paar schöne anregende Stellen, teilweise ein bisschen ausgesetzt, aber ohne nennenswerte Schwierigkeit.

Rückblick zum Gamswartsattel

Rückblick zum Gamswartsattel

letzte Gratpassagen

letzte Gratpassagen

kurz vor dem Gipfel

kurz vor dem Gipfel

Der Gipfelgrat bildet eine U-Form in deren nördlichster Ausrundung das Alu-Gipfelkreuz aufgestellt ist. Ein nagelneues Gipfelbuch trägt trotz perfektem Bergwetter – möglicherweise aber wegen wiederholt falschem Wetterbericht – an diesem Tag nur eine einzige Eintragung.

Gipfel Kleiner Solstein, 2.637m

Gipfel Kleiner Solstein, 2.637m

höchste Erhebung der Nordkette, Gipfel Kleiner Solstein

höchste Erhebung der Nordkette, Gipfel Kleiner Solstein

Der Rückblick über die beiden zurückgelegten Girlanden ist imposant. Die Grate sehen weitaus bedrohlicher und schwieriger aus, als sie es für den versierten Felsgeher in Realität sind.

Blick vom Gipfel Kleiner Solstein auf die Hohe Warte und die Brandjochspitzen

Blick vom Gipfel Kleiner Solstein auf die Hohe Warte und die Brandjochspitzen

Der Abstieg vom Kleinen Solstein erfolgt zuerst horizontal am Grat bzw. teilweise leicht südlich davon bis zu einem Steinmandl, von dem aus man dann in der Südflanke schätzungsweise 150 Höhenmeter hinabsteigen muß, um einen Übergang zum Großen Solstein zu finden, der durch mächtige Felsabbrüche an der westlichen Seite des Kleinen Solstein, die direkte Route über den Gratverlauf versperrt.

Gruß ins Halltal

Gruß ins Halltal

die U-Form des Gipfels des Kleinen Solsteins abgeschritten

die U-Form des Gipfels des Kleinen Solsteins abgeschritten

Blick vom Steinmandl am Kleinen Solstein zum Großen Solstein

Blick vom Steinmandl am Kleinen Solstein zum Großen Solstein

Tiefpunkt des Abstieges vom Kleinen Solstein in Richtung Großer Solstein

Tiefpunkt des Abstieges vom Kleinen Solstein in Richtung Großer Solstein

anregender Steig inmitten der Abbrüche vom Kleinen Solstein

anregender Steig inmitten der Abbrüche vom Kleinen Solstein

Auf dem Plateau zwischen den beiden Solsteinen zweigt nun links (südlich) der schönere Abstieg über den Höttinger Schützensteig ab, als es der Abstieg über das Kar des Wörgltales ist.
Wir nehmen noch mit 15min Zeitbedarf den Großen Solstein als Gipfel mit und kehren zum Höttinger Schützensteig zurück.

Gipfelblick Großer Solstein

Gipfelblick Großer Solstein

Diesen Steig können wir sehr empfehlen, er ist landschaftlich herausragend jedoch nicht ganz ungefährlich für den wenig versierten Geher und bedarf in der Mitte entlang eines brüchigen Felskörpers etwas Pflege durch ausräumen von herabgebrochenem Geröll. Dafür entschädigt er im unteren Teil mit neuen Seilsicherungen enorm in seiner Schön- und Kühnheit.

Blick zur gewaltigen Pyramide des Kleinen Solstein

Blick zur gewaltigen Pyramide des Kleinen Solstein

Der Beginn Höttinger Schützensteig

Der Beginn Höttinger Schützensteig

ganz im Osten der Südgrat der Vorderen Brandjochspitze, unserem Anstieg

ganz im Osten der Südgrat der Vorderen Brandjochspitze, unserem Anstieg

die Schönheiten am Höttinger Schützensteig

die Schönheiten am Höttinger Schützensteig

die Schönheiten am Höttinger Schützensteig 1

die Schönheiten am Höttinger Schützensteig 1

die Schönheiten am Höttinger Schützensteig 2

die Schönheiten am Höttinger Schützensteig 2

die Schönheiten am Höttinger Schützensteig, Karsthöhlen in ungewohnter Ausdehnung

die Schönheiten am Höttinger Schützensteig, Karsthöhlen in ungewohnter Ausdehnung

Als erste Möglichkeit nicht selbst mitgebrachte Flüssigkeit aufzunehmen steuerten wir die Magdeburger Hütte an und verweilten dort recht ausgebrannt bei Schnitzel und Bier, um dann über einen weiteren sehr schön und urig angelegten Steig, dem Schleifwandsteig in die Kranebitter Klamm abzusteigen.

am Schleifwandsteig nahe des Hechenbergls

am Schleifwandsteig nahe des Hechenbergls

Die Wahl fiel deshalb auf den Schleifwandsteig, da der in der Klamm gegenüberliegende Steig mit recht viel Höhenmeter im Aufstieg zum Gh. Rauschbrunnen geführt hätte und wir die Knochen bereits recht deutlich spürten.
Ob diese Wahl richtig war, werden wir wissen, wenn wir die andere Seite einmal begehen. In jedem Fall erfreute uns der Schleifwandsteig sehr, da er auch recht kühn angelegt ist und tolle Blicke in die Klamm und auf die Gipfel der Nordkette bietet. Er ist teilweise auch nicht ungefährlich, speziell im Abstieg vorne im Bereich des Hechenbergls und es empfiehlt sich zu jeder Zeit mit Konzentration bei der Sache zu sein. Die Kühnheit dieses Steiges ist jedoch überwältigend für einen im Wald verlaufenden Steig, ein echtes „muß“ für den Karwendelliebhaber.

Blicke vom Schleifwandsteig gen Norden

Blicke vom Schleifwandsteig gen Norden

Unten überquert man den Klammbach und geht auf der Asphaltstraße bis zum Kerschbuchhof und noch etwas weiter östlich bis in den Wald. Etwas verwirrend die Beschilderung, der Steig zum Rauschbrunnen geht links weg und man bleibt immer auf dem unteren Weg, der mit „unterer Aspachweg“ bezeichnet wird (allerdings erst nach ca. 100m). Über einen gewaltigen Murenverbau gelangt man dann wieder zur Abzweigung zum Rauschbrunnenweg und nun spürt man die leichten anstiege dieser Schotterstraße recht gut in den meisten Regionen des Bewegungsapparates.
Wir haben, so glauben wir, zwei bis drei Kilometer bis zum Planötzenhof an Wegstrecke gespart und sahen unsere Parkplatzwahl als gerechtfertigt.
Der Vorrat an Wasser war mit 1,5lt bis zur Hütte sehr knapp bemessen und reichte gerade bei zwei Drittel Sonne und einem Drittel Bewölkung bei ca. 25° C am Ausgangspunkt. Wir empfehlen mindestens 2lt mitzunehmen. Schneefelder waren keine mehr anzutreffen.

Gesamte Zeit für die Tour waren 10 1/4 Stunden (mit ca. 1 1/4 Stunden Pausen in Summe, davon 3/4 Stunde auf der Magdeburger Hütte), die Wegstrecke incl. Aufstiege beträgt mehr als 25km.

Mils, 20.09.2014