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Schitour Pangert, 2.550 m

Eine versteckte Schönheit könnte man die Schitour auf den Pangert mit treffenden Worten beschreiben. Und abgelegen, trotz der Nähe des Schigebietes Mayrhofen, das ist sie mit Sicherheit genau so wie sie auch landschaftlich einen ganz eigenen, nicht alltäglich zu erlebenden Reiz ausstrahlt. Man sei hinsichtlich ihrer Begehung jedoch entschlossen sie rechtzeitig im Spätwinter zu absolvieren, denn die Schneeauflage im Südost gerichteten Aufstieg zum Hochleger der Sandegg Alm schwindet gerne früh im Jahr.

Tourengruppe am Pangert mit Herwig, Andrea, Hermann und Bärbel

Mit einem Jahr Verspätung schafften wir es im schneearmen Winter 2022/23 gerade noch rechtzeitig die schöne Schitour zu absolvieren. Den Aufstieg zum Hochleger der Sandeggalm erlebten wir auf seiner rechten Seite schon teilweise fleckig aper im unteren Teil, sodaß wir auf die Schattenseite, die vom Waldrücken über den sich die Möslbahn hinaufzieht gebildet wird, wechselten und dort bessere Schneeverhältnisse vorfanden. Das im Aufstieg zum Hochleger teilweise recht steile Gelände ist mit Sträuchern gespickt, sodaß sich eine vorausschauende Spurwahl als vorteilhaft empfahl.

Start beim Parkplatz Gasthaus Mösl bzw. gegenüber Almhof Roswitha

Weiter oben wechselten wir hinüber zu den Holzgebäuden des Hochlegers. Der direkte Aufstieg auf den Gratkamm vor dem Tal zum Pangert wäre auch möglich, jedoch bietet der Abstecher über die Alm phantastische Ausblicke auf dem schönen Gratkamm, der sich bis hinab ins Hochtal des Hochschwendbergs zieht.

nach dem Waldweg ins offene Gelände der Sandeggalm

Der schönste Blick bei der Ankunft am Gratrücken ist wohl jener in Richtung des weiteren Routenverlaufs auf den Pangert. Einem schmalen Gletschertal gleich, dennoch dadurch nicht entstanden, zieht die Talfurche nach oben mit beeindruckender, direkter Sicht auf den Gipfel des Pangert an dessen Ende.

über die freien Almweiden erfolgt der Aufstieg

Das Aufstiegsgelände vom Tal bis über den Sandegg Hochleger ist als Bergsturzgebiet geprägt und bereits unten am Sandeggalm Niederleger durch große Felsblöcke im Hang erkennbar. Durch ihn, den Sandeggalm Niederleger schlängelt sich der Aufstieg durch den Hang empor.

Sandeggalm Niederleger

Im Aufstieg mußten wir uns selbst im beginnenden März des schneearmen Jahres 2023 im linken Teil des Hanges – dem durch das Gelände eher sonnengeschützten Teil – halten und dort in kurzen Serpentinenstrecken emporarbeiten.

im Hang zum Hochleger musste in Aufstiegsrichtung links queren, da rechts bereits große apere Stellen den Aufstieg behinderten

Weiter oben, unter bereits besserer Schneelage, beschlossen wir am Sommerweg entlang zum Sandegg Hochleger hinüber zu wechseln. Verlockend sonnig erschien der Aufstieg auf den Rücken oberhalb der Alm. Alternativ könnte man in direkter Linie weiter ansteigen, allerdings steil.

Beginn der Querung zu den Almgebäuden des Hochlegers der Sandeggalm

Diese Entscheidung war landschaftlich betrachtet auch die richtige. Oberhalb der Almgebäude stiegen wir zwar in firngeprägtem Altschnee weiter, die Landschaft gegen die Kammhöhe und weiter auf dessen Rücken ist jedoch malerisch und den Umweg allemal wert.

Sandeggalm Hochleger

Am Kammrücken bietet sich von einem Jägermarterl aus ein schöner Ausblick auf die Talgegenseite mit Sidanalm und Rastkogelhütte. Zwischen den letzten Zirben schlängelt sich der Aufstieg über die Kammhöhe entlang bis unter die steileren Felsen des oberen Teils des Kammrückens, der dort bereits eine gratartige Ausprägung besitzt.

am Jägermarterl ist die Grathöhe erreicht, im Tal gegenüber die Sidanalm und die Rastkogelhütte

Eigenartigerweise befindet sich die namensgebende Bergspitze der Sandeggalm ein Tal weiter westlich, das Sandegg, mit schroffer Ausbildung seiner in das trennende Tal abfallenden Hänge. Von Sand kann bei der diesseitigen Betrachtung des Sandeggs keine Rede sein, besteht er doch aus dem generellen Baumaterial der Tuxer und unserer unmittelbaren Umgebung, aus Phylliten und thront dort steil auf der Gegenseite des Talübergangs als dessen höchste Erhebung.

bei einer kurzen Trinkpause in das malerische Tal hinter dem Gratrücken geblickt

Ein für die Tuxer Alpen ungewöhnlich langes, schroffes Tal zieht nun hinter dem Übergang vom Rücken, der in selbiges leitet, zum Gipfel des Pangert hinauf. Vom Übergang aus kann der Pangert mit einem Höhenunterschied von gut 500 Hm bereits in beeindruckender Weise eingesehen werden. Ebenfalls wird ein Großteil des Aufstiegs bis zur Steilstufe sichtbar.

im Hintergrund eine der Spitzen, die am rechten Talrand den Grat zum Pangert bilden

Dem steilen Hang, durch den sich der Übergang zieht, kann, wenn man ihn bei zweifelhafter Lawinensituation nicht anschneiden möchte, ausgewichen werden indem weiter unten, an einem Felsköpfchen anstelle links über den Buckel aufzusteigen, rechts ins Tal zu wechseln. Der steile Hang wird somit im Tal umgangen. Die Spuren treffen sich nach etwa 15 min des Aufstiegs im Tal wieder.

der malerisch beeindruckende Aufstieg am Gratbuckel könnte lang andauern

In unserem Fall erreichten wir das einsam schöne Tal mit einigen hausgroßen Felsbrocken als Kontrast in der Schneedecke relativ unverspurt. Die Aufstiegsspur geleitete uns bergwärts, jedoch waren keine Abfahrtsspuren in den schönen Hängen zu sehen. Die Gruppe vor uns hat sich sehr am sehr steilen südseitigen Hang orientiert, um zum Übergang zu gelangen.

er wechselt jedoch nach wenigen Minuten zur Querung

Das wäre nicht notwendig gewesen, denn die schönen Hänge kann man bis unten hin befahren, bevor man mit etwas Schwung bei der Abfahrt den Übergang wieder erreicht. Über diese Situation freuten wir uns natürlich, weil außer uns niemand aufstieg.

hier treffen die Spuren wieder zusammen, links im Bild die Umgehung des steilen Hangs

Über die schöne Landschaft hinweg stiegen wir mit einigen Serpentinen fast bei Windstille bis zur Steilstufe auf.  Dort änderte sich die Situation drastisch. Eingetaucht in den Schatten der südöstlichen Talbegrenzung und mitten in der Düsenwirkung der engen Steilstufe kämpften wir gegen talwärts gerichteten thermischen Wind und jede Menge Triebschnee, der die Spur völlig bedeckte und die Sichtbarkeit derselben auslöschte.

bäriges Aufstiegsgelände im Tal voraus

Diese Passage mag bei mehr als mäßiger Lawinenwarnstufe ein Kriterium sein die Tour nicht zu unternehmen. Die Hangneigung erreicht dort auf einer kurzen, aber engen Strecke, signifikant mehr als 35°. Die Enge der Steilstelle im oberen Teil umfasst im Falle eines Abgangs ein großes Einzugsgebiet von Südost, die Hanglage ist nordwestexponiert und die Topografie begünstigt durch ihre Düsenform die Ansammlung von Triebschnee.

im Flachteil vor der Steilstufe

Das Trogtal an sich, vor allem im letzten Teil vor dem Sattel, besitzt durch seine Form und Flankenneigung Potential an Lawinenabgängen von Nordwest bei sehr eingeschränkter Fluchtmöglichkeit.

Aufstieg im großteils mit Triebschnee zugewehtem Steilstück

Wer jedoch Vorsicht walten läßt und bei einwandfreien Bedingungen mit schönem Wetter aufsteigt, findet im oberen Teil eine spektakuläre Kulisse für eindrucksvolle Bilder vor. Im Aufstieg durch den Trog besticht die Aussicht auf das in der Sonne glänzende Gipfelkreuz des Pangerts.

Rückblick oberhalb des Mittelteils

Am Sattel angekommen eröffnet sich die Sicht auf die hohen Gipfel im Tuxer und Zillertaler Hauptkamm ebenso, wie auf das Schigebiet am Hoarberg. Fast eben könnte man auf der Hochfläche und dem folgenden sanften Grat zum Schafskopf und weiter zur Hoarbergbahn gelangen.

traumhafte Szene des Aufstiegs im Trogtal, rechts hinten der Kreuzgipfel des Pangerts

Die letzten 50 Hm zum Pangert Kreuzgipfel erfolgen mit einigen engen Spitzkehren über den Steilhang auf den Gipfelfelsen. Wenn er auch nicht der Pangert selbst ist und sein Gipfelkreuz dies verhüllt, so ist er doch das Ziel. Der Pangert selbst, eine unscheinbare felsige Kuppe, liegt 80 m nordwestlich des Kreuzgipfels und ist um 5 m höher als der Kreuzgipfel, der für den Bergsteiger sinnvoller als Gipfelpunkt anzunehmen ist.

rechts die steile Flanke zum Pangert

Vom Gipfel besticht der Überblick über die Zillertaler Dreitausender und das beeindruckende Massiv des Rastkogels. Des Rastkogels Südostgrat bildet den Standpunkt des Gipfelkreuzes und die ins Tal nach Mayrhofen und ins Tuxertal abfallenden Teilgrate.

Blick in den Norden nach Hochfügen mit den dortigen Schitourenzielen

Gegen den Uhrzeiger, beginnend in Hochfügen im Nordosten, finden sich viele schöne Schitourenziele. Mit Marchkopf, Kraxentrager, Kuhmöser, Kellerjoch, Sonntagsköpfl, Gilfert und der Traumtour von Hochfügen auf den Roßkopf, wobei dieser nur vom geodätischen Pangert Gipfel aus sichtbar ist. Den Abschluß im Nordwesten bildet der Rastkogel.

im Westen die Gipfel des Tuxer Hauptkamms, Kleiner Kaserer, Olperer (Bildmitte) und Hoher Riffler

Vom Westen bis Südosten fallen ins Auge, der Kleine Kaserer am Nordgrat des Olperer, der Hoher Riffler mit seiner runden Gipfelkuppe, der Große Möseler, die Hornspitzen, die Zsigmondyspitze, der Schwarzenstein, der Große Löffler, in nächster Nähe im Tal gegenüber die Ahornspitze, der Rauchkofel, die Dreiherrenspitze und die Reichenspitzgruppe.

Im Süden die Dreitausender des Zillertaler Hauptkamms, Größer Löffler im linken Drittel, Großer Möseler im rechten

Der Blick reicht im Südosten weiter zum Großvenediger und zum Großglockner, letzterer in 71 km Entfernung.

gegenüber die Ahornspitze und rechts der Stillupgrund

Die Abfahrt wählten wir entlang der Aufstiegsstrecke. Es gibt anscheinend noch die Möglichkeit ein Tal weiter südlich abzufahren, wie Spuren es verrieten, die weiter unten wieder zum Vorschein kamen. Allerdings kannten wir das Gelände zu wenig, um diese Möglichkeit zu erkunden.

Pangert, 2.550 m

Über den Steilhang ruppig hinab fuhren wir in das Trogtal ein, in dem die Schneeverhältnisse durch den Triebschnee weicher waren. Bis zum Beginn der Steilstufe wechselte die Schneedecke mit windgepressten Partien ab.

Blick durch das Aufstiegstal bis zur Sandeggalm

In der Steilstufe herrschten großteils weiche Verhältnisse und im Steilen löste Treibschnee kleine Rutscher aus, die uns die zu befahrende Maximalneigung vorgaben. Trotz leicht inhomogener Schneedecke im schattigen Teil der Abfahrt ließ sich eine angenehme Abfahrtslinie finden.

Unten im sonnenbeschienen Teil, der auch schon in den flacheren Hangteil überging, durften wir uns auf die unbefahrenen Passagen freuen. Während die Spuren der früheren Befahrungen alle im steilen Hang rechts der schönen Flächen verliefen hatten wir das gesamte Gelände zur Erstbefahrung zur Verfügung.

Rückblick auf die Abfahrt nach der Steilstufe

Unten nach der Querung auf die Rippe zur Sandeggalm entschieden wir uns nicht über den Aufstieg bis zur Alm zu fahren, sondern auf der rechten (südöstlichen) Seite zu bleiben, um dort den noch vorhandenen Pulverschnee zu nutzen.

schönstes Gelände oberhalb der Sandeggalm

Im weiteren Verlauf der Abfahrt erreichten wir recht bald verkrustete Parteien, denen mühevoll im Schatten durch die südlich gelegene Felsrippe ausgewichen werden konnte. Dichtes Strauchwerk behinderte die Abfahrt im Weichen jedoch massiv, sodaß wir beschlossen auf die sonnige Nordseite des Hanges auszuweichen.

Rückblick auf den Pangert

Dort war zwar Firn aufzufinden, dieser jedoch mit dem bereits niedrigen Sonneneinfallswinkel schon im Erhärten begriffen. Weiters mußten wir eine rechte Slalomfahrt um die bereits zahlreichen aperen Stellen fahren, wodurch sich die Abfahrt schweißtreibend gestaltete. Frühjahrserlebnisse eben.

im oberen Teil der Sandeggalm noch Pulverschnee als Abfahrtserlebnis

Für die landschaftlich überraschend schöne Schitour müssen 1.215 Hm bezwungen werden. Die Hangexposition bis zum Hochleger der Sandeggalm erfordert frühe Begehung im Jahr, besonders in schneearmen Wintern. Anfang bis Mitte März dürfte ein Idealzeitpunkt sein, um sich im Tal hinter der Sandeggalm schon genügend Licht zu erfreuen.

epischer Blick auf den Brandberger Kolm links und die Ahornspitze rechts, im Hintergrund die Kleinspitze, schließlich der schöne Rauchkofel

Wir haben für die 4,8 km lange Strecke 5:10 Stunden benötigt, incl. aller Pausen und dem Wechsel im Aufstieg auf die Schattenseite.

letzte Eindrücke einer schönen Schitour

Der Gasthof Mösl ist momentan aufgelassen und wir parkten dort am Seitenstreifen zur Hoteleinfahrt. Oben auf der Kuppe gegenüber dem Almhof Roswitha befindet sich ein kleiner öffentl. Parkplatz.  Der Almhof Roswitha empfiehlt sich darüber hinaus zur Einkehr nach der Tour – die Moidl bewirtet dort Tourengeher auf Zillertaler Art.

Mils, 05.03.2023

Schitour Roßkopf, 2.576m

Im nordwärts ziehenden Kamm vom Rastkogel, in den Tuxer Alpen, befindet sich der Roßkopf, der auch als krönende Talbegrenzung von Hochfügen aus, von den obersten Almflächen des Pfundsalm-Mittellegers im hintersten Finsinggrund, wahrgenommen wird. Der Aufstieg von Hochfügen kann auf der südlichen Talseite im hintersten Finsinggrund, oder, bei günstigen Schneebedingungen und mäßiger Lawinengefahr, über die schönere und sonnigere Nordwestseite und über die weite gestufte Hochfläche und über den interessanten Gratkamm erfolgen.
Die Gratkammbegehung vom Pfundsjoch zum Gipfel ist das Sahnehäubchen und verleiht letzterer Variante zum Schluß noch alpinen Touch mit einer schönen Linie am Grat und zwischen den Felsen.

Rosskopf vom Gratrücken im Norden gesehen

Der Roßkopf kann auch von Innerst über das Nurpenstal begangen werden und ist nicht so frequentiert als der Kleine Gilfert. Diese Variante trifft mit der Route von Hochfügen am Pfundsjoch zusammen (Anm. d. Verf.: Pfundsalm <> Pfundsjoch).

die Talstufe vom Pfundsalm-Mittelleger überwunden – herrlicher Blick auf den Rosskopf und seinem weitläufigen Aufstiegsgelände

Trotz den riesigen Parkflächen des Schigebiets Hochfügen sei man aus mehreren Gründen ein früher Vogel. Zum einen zieht sich die Fahrt von Fügen bis zum Parkplatz über 14km Bergstraße, zum anderen kann man dort hinter Reisebussen verhaftet sein und zuguterletzt kennt man die berüchtigten Staus vom Achensee ins Zillertal und auch wenn Fügen gleich am Talanfang liegt kann die Fahrt, zu spät über die Autobahn angereist, vom Inntal bis Fügen durchaus gute 20min Zeit verschlingen. Es empfiehlt sich am Wochenende also gut vor 7:30 Uhr durch den Brettfalltunnel zu fahren und das dürfte dem Tourenfreund nicht schwerfallen.

Start auf der Rodelbahn zur Pfundsalm

Auf 1.580m, hinter der letzten Kabinenbahn (Zillertal Shuttle) startet der angenehm steile und stille Aufstieg auf der der Rodelbahn zur Pfundsalm, deren kleine Almgebäude nach etwa einer Viertelstunde erreicht werden.

Rückblick auf die Pfundsalm

Anschließend bleibt die Route auf der westlichen Talseite. Bei unserer Begehung mußten wir zahlreiche hartgefrorene Nassschneelawinenreste, die in der Woche zuvor abgegangen sind, mit ruppigen Stellen gespickt, überwinden. Die Hänge oberhalb der westlichen Talseite des Finsinggrundes sind bei entsprechender LWS nicht zu unterschätzen und vor der Kurve mit der Wendung des Tales nach Südwesten erreichen sie ihre höchste Steilheit.

am Weg zum hinteren Finsinggrund

Noch während die Kurve sich dahinzog konnten wir beide Seiten des Tales beurteilen und die Westseite mit dem schön besonnten steilen Hang oberhalb des Pfundsalm-Mittellegers erhielt von uns den Zuschlag der Begehung, obwohl die Planung aufgrund erheblicher Lawinengefahr (LWS 3) die schattige Ostseite vorsah.

Nassschneelawinenreste am steilsten Stück des Hangs, kurz vor dem Pfundsalm-Mittelleger

Der Südosthang war von vielen Spuren, vom Pfaffenbichl herunter, bereits vollständig zerfahren und auch die Lage eines bereits abgegangenen kleinen Schneebretts im Steilsten des Hanges vermittelte uns, daß von diesem Hang keine Gefahr mehr ausgehen würde.

Talende im Finsinggrund – die Entscheidung welcher Aufstieg gewählt wird muß hier fallen

Nach wenigen Minuten unter Sonnenbestrahlung am Südosthang mußten wir uns von aller Winterbekleidung entledigen und erfreut stiegen wir mit ein paar Spitzkehren auf eine merkliche Abflachung, auf etwa 2.000m auf und konnten von dort aus erstmals den Gipfel erblicken, der von dort aus noch weit entfernt erscheint, dessen schöne Hänge aber auch gleich ins Auge fallen.

Beginn des Aufstiegs auf der Westseite

Am Hochpunkt der Talstufe angekommen öffnet sich im Nordwesten die Mulde hinauf zum Kleinen Gilfert, das Gipfelkreuz konnten wir durch den geringen Höhenunterschied von kaum 400Hm gut sehen.

zerfahrener Hang und altes Schneebrett oberhalb im Hangsteilsten

Der Kegel aus der Mulde zum Kleinen Gilfert vermittelt den besten Blick auf den Roßkopf und seine Mulden und Stufen vor dem Gipfelaufbau. Flach geht der Kegel auf die nächsten Kuppen im Südwestanstieg über und am Ende des Übergangs, bei dem sogar einige Höhenmeter eingebüßt werden, befindet sich der vielfach abgelichtete Bauwagen, der den Almleuten als Wetterunterkunft dient.

Autor vor dem Rosskopf

Kurz nach diesem erreichten wir eine Gabelung der Spur, die offenbar kurz vorher angelegt wurde. Links (südöstlich) könnte man über günstig liegende Kuppen im Aufstieg auf den Kamm vom Sidanjoch her wechseln, rechts, bzw. geradeaus legten Einheimische eine Spur entlang des Sommerweges auf das Pfundsjoch an.

der bekannte Bauwagen

Wiederum entschieden wir die weitere Route so, daß die rechte Talseite, die sonnige und südwestlich ausgerichtete, unsere Sympathie erhielt und dem Sommerweg weiter gefolgt wurde.

Bildmitte im Hintergrund – das Sidanjoch

Diese Entscheidung erwies sich später als goldrichtig und bot uns einen phantastischen Abschluß im Aufstieg.

Pfundsjoch voraus

Die Stimmung war perfekt und die Mühen des Aufstiegs traten angesichts der einzigartigen Landschaft mit der Erwartung des Gratkamms in den Hintergrund.

letzte Meter auf das Pfundsjoch

Am Pfundsjoch angelangt ahnten wir aufgrund seiner Beschaffenheit, daß der Gratkamm noch einige tolle Passagen bieten würde.

der schöne Gratkamm zum Rosskopf

Nach kurzer Pause und Betrachtung des langen Nurpenstales, von Innerst bis zum Rastkogel misst die Strecke der Schitour gut 10km, setzten wir den Weg auf dem Gratrücken fort und erreichten nach wenigen Minuten gleich eine schmale Stelle, die etwas ausgesetzt in den Kessel unterhalb, aus dem wir angestiegen sind, hinabstürzt. Die Stelle ist jedoch harmlos zu begehen.

die erste interessante Stelle am schmäler werdenden Grat

Gleich darauf folgt eine steile Flanke über etwa fünf Meter, mit westlicher Ausrichtung. Wir konnten sie dank guter Schneeverhältnisse gerade noch abrutschen.

der westseitige Abstieg

Im Fall, daß sie aper angetroffen wird, empfiehlt sich zur Überwindung das Abschnallen der Schi.

herrlich alpines Gelände

Die folgenden kurzweiligen Graterhebungen wurden rechts und links umgangen und nach einigen Minuten der Gipfelaufbau des Rosskopfs erreicht.

Querung nach Osten unterhalb der Felsen

Dort taucht die Route in den einzigen Schattenbereich seit dem Pfundsalm-Mittelleger ein und dieser – von kurzer Dauer über die untere Steilflanke empor – begleitete uns etwa 15 Minuten bis vor das Plateau oberhalb.

kurzzeitig größte Hangneigung bei der Querung nach Osten

In dieser Strecke liegen die schwierigsten Stellen des Aufstiegs. Zuerst wird knapp unterhalb der Felsen ein Steilhang südöstlich gequert, bei dem als Nordosthang die LWS beachtet werden muß. (Anm. d. Verf.: dieser Hang kann auch abgefahren werden kann – will man vom Gipfel auf das Pfundsjoch und weiter ins Nurpenstal – wobei hier von der Senke östlich unterhalb des Pfundsjochs wieder aufgefellt werden muß)

Aufstieg auf schmalem Hang nach der Ostquerung hinauf zur Westquerung

Anschließend dreht die Route auf schmaler Stelle mit einer Spitzkehre oberhalb eines Felssporns und führt in toller Kulisse zwischen Felsrippen und zwei Spitzkehren noch einige Meter hinauf.

durch Schmelzdeckel vereister Teil der Querung nach Westen

Nun quert die Route wieder nach Westen den gesamten Hang zurück. Dieser schattige Teil bescherte uns auf einem Teil einen äußerst harten Schmelzdeckel, auf dem die Kanten kräftig gesetzt werden mußten, um Rutscher zu vermeiden.

zwei Rippentäler werden durchquert

Nach der Querung zweier anschließender talwärts ziehenden Rippen tauchte die Spur hinter einem Felsvorsprung hervor, die Route lag wieder in der Sonne sowie das Gipfelkreuz wurde sichtbar.

bevor nach einer Linkswendung eindrucksvoll plötzlich Rosskopf und Rastkogel auftauchen

Von dem Plateau, das gleich nach der Wendung der Route in die Sonne anschließt, zieht sich der restliche, gut einsehbare Aufstieg auf den Gipfel des Rosskopfs. Er bietet keine schwierigen Passagen mehr und ist in zehn Minuten erreicht.

Restaufstieg auf den Rosskopf

Der kleine Gipfelbereich wird von einem mittelgroßen Holzkreuz aus 1983 geziert, auf dem der Spruch „nichts Gutes tun ist Böse genug“ eingeschnitzt wurde. Dieses deutsche Sprichwort kann – nach Nachforschung des Autors – niemandem in der Geschichte direkt zugeordnet werden, stellt also (vermutlich mit den Wurzeln in der Religion) allgemeines Volksgut dar.

Schidepot wenige Meter unterhalb Gipfelplateaus

Während wir die Gipfelpause hielten, sowie die Rundumsicht genossen stieg eine große Gruppe über das Sidanjoch her auf. Vermutlich jene, die wir im Schatten im Bereich des markanten Gebäudes (eher keine Alm) in halber Höhe am Hang auf der Ostseite sehen konnten.

Rosskopf, 2.590m

Der Rundblick am Rosskopf bietet einige interessante Gipfel in den Tuxern, aber auch im Karwendel und in den Zillertaler Alpen.

Blick vom Gipfel Ostnordost; im Vordergrund der Kamm vom Sidanjoch herauf (Normalanstieg)

Genau östlich gegenüber befindet sich der Kraxentrager, der Marchkopf und die Wetterkreuzspitze. Alle drei liegen im auslaufenden Kamm der Tuxer als Erhebungen, die für den Schitourenfreund von Belang sind. Am Bild kann die Rastkogelhütte auf dem Südhang unterhalb des Sidanjoches erkannt werden.

die Ostgrenze der Zillertaler Alpen und der Großvenediger Richtung Ostsüdost

Fast im Osten gelegen, genau auf OSO liegen weit im Hintergrund der Großvenediger in den Hohen Tauern und rechts davon die Reichenspitzgruppe in den östlichen Zillertaler Alpen.

im Südosten die zentralen Zillertaler Alpen mit der markanten Spitze des Großen Löfflers links der Bildmitte; rechts der Rastkogel

Weiters finden wir in Richtung SSO den markanten Großen Löffler und den Schwarzenstein, der schon fast hinter dem gegenüberliegenden Felsrücken verdeckt ist. Zum Abschluß – bevor das Rastkogelmassiv die Zillertaler Alpen verdeckt finden sich noch Hornspitze und Ochsner.

rechts neben dem Rastkogel der Olperer in der Ferne, im rechten Bilddrittel Geier, Lizumer Reckner und Reckner und Lizumer Sonnenspitze

Direkt im Süden liegt der die Gegend beherrschende Rastkogel, der ein tolles Tourenziel aus allen Richtungen darstellt. Wir haben eine Traumtour über das Nafingtal mit Überschreitung zum Rastkogel von der Halslspitze aus unternommen, siehe Link oben.  Natürlich sticht im Hintergrund König Olperer heraus.

im linken Bilddritten der weit entfernte Schrankogel, im Vordergrund mit dunkler Nordostflanke der Hippold, rechts davon die höchste Erhebung der Hirzer genau im Westen; rechts davon Einblicke bis weit ins Oberland

Im Westen ist sogar der Schrankogel in den westlichen Stubaier Alpen in 53km Entfernung zu sehen. Im Vordergrund dominieren Hippold, Grünbergspitze, Malgrübler und Hirzer. Der für das Auge noch halbwegs sichtbar und weitest entfernte Gipfel im Nordwesten ist die schöne Heiterwand in 78km Entfernung.

rein ins Pulververgnügen!

Die sichtbaren Gipfel im Karwendel und im Rofan, die der Autor als Schitour beschrieben hat, wären die Rappenspitze und das Kotalmjoch, jeweils links und rechts des Gilfert im Norden.

genügend Raum für schönes Schwünge

Mit zunehmender Überlastung des Gipfelplateaus rüsteten wir zur Abfahrt über die schönen Nordosthänge. Hierbei hatten wir ein wenig Vorsicht walten lassen, da wir das Gelände nicht kannten und den Spuren der beiden Einheimischen folgten, die perfekt zwischen den Felsköpfen durchzirkelten.

auf eine Flachstelle vor dem zweiten steilen Hangteil hin

Natürlich fanden wir auf dem nur mit sehr spitzem Winkel beleuchteten Hängen tolle Pulverschneeverhältnisse vor.

herrliches Gelände

Die Abfahrt führt lt. TIRIS durchwegs über Gelände mit einer Hangneigung bis 35° und im untersten Teil mit knapp 40°. Alle Passagen sind wir einzeln abgefahren.

Ansicht des Aufstiegsgrates von Südosten

Nach den tollen steilen Hängen wird das Gelände im Kessel sehr flach und es reichte gerade für ein wenig Fahrt des ungewachsten Schis.

vielleicht der steilste Abschnitt

Bis zum Bauwagen ging es ohne Schiebaufwand dahin. Am Bauwagen hat man mit wenigen Metern Gegenaufstieg die Wahl zwischen der Aufstiegsroute links vor dem markanten Felskopf, oder der Talstufe rechts von demselben.

der Autor brauste hinab und fand Gefallen am Hang

Wir beschlossen die Variante nach rechts zu nehmen, da die Spuren verrieten, daß wir über diesen Weg auch nach unten kommen würden und andererseits die wenigen Höhenmeter auf der Aufstiegsroute nicht mehr aufsteigen mußten.

an der letzten Talstufe vor dem steilsten Stück des Tages

Die Variante rechts führt über schmale steile Hänge hinunter und hat auch ihren eigenen Reiz. Bei entsprechender LWS ist hier jedoch Vorsicht geboten, die Hangneigung beträgt lt. TIRIS im steilsten Stück mehr als 40°, siehe auch die Bildgalerie.

die größte Hangneigung kurz nach der Einfahrt

Unten angekommen quert man wieder zum Pfundsalm-Mittelleger hinaus, etwas oberhalb an der Stelle an der die Entscheidung für den ost- oder westseitigen Aufstieg fallen muß.

der Hang im Rückblick

Auf der weiteren Strecke im hinteren Finsinggrund hatten wir versucht so hoch als möglich zu bleiben und konnten bis zur Brücke über den Finsingbach ohne Schieben abfahren. Die Schiebestrecke war dann etwa 200m lang und der Höhenunterschied beträgt vielleicht zwei Meter – also verkraftbar.

der letzte Steilhang im Rückblick

Über die Rodelbahn ab der Pfundsalm ging unsere Tour wieder hinaus zum Parkplatz Hochfügen.

gute Laune an der Pfundsalm

Als Einkehrstation empfiehlt sich das Gasthaus Schellenberg auf der Straße nach Fügen. Die Terrasse bietet ab Februar in der Nachmittagssonne einen tollen Tourenabschluß und die Qualität der Speisen kann sich sehen lassen (Schmankerl: Kasknödelsuppe mit Graukas!).

Ausklang auf gemütlicher Terrasse vor dem Gasthaus Schellenberg

Für diese Tour benötigten wir gesamt mit Pausen 5:02 Stunden. Der Aufstieg vollzieht sich über 1.110m (gemitteltes Log – Aufstiegsmeter/Abfahrtsmeter) und ausgiebigen 7,3km Strecke. Schitourenwissen und alpinistische Erfahrung mit Gratbegehungen sollten für den Schlussteil ab dem Pfundsjoch zumindest vom Verantwortlichen einer Gruppe mitgebracht werden. Ab Februar Fellwachs nicht vergessen!

Mils, 08.02.2020

Schitour Kraxentrager, 2.425m Hochfügen

Ungleich einfacher als ihr Pendant in den Zillertaler Alpen ist die Schitour auf den kreuzlosen Kraxentrager von Hochfügen in den Tuxern. Mit 925m Aufstieg kann sie als Familientour beschrieben werden, oder als eine Trainingstour für den Vormittag.

auf der Gratrippe, dahinter der Gipfel des Kraxentragers

Am Ende des Schigebiets Hochfügen folgt die Rodelbahn auf die Pfundsalm im hinteren Finsinggrund. Wer die Anfahrt bereits vor dem Rummel, der etwa kurz vor 8 Uhr in Fügen Ort beginnt (man fährt von Fügen gut 20min bis Hochfügen, vorausgesetzt man ist noch vor den Bussen), hinter sich gebracht und auf dem großen Parkplatz der Lifte Hochfügen angekommen ist, der strebt dem letzten Lift – dem Zillertal Shuttle (1.500m) – zu und erreicht zwischen der Talstation und dem Finsingbach (überbauter Durchgang) die Rodelbahn, dem Startpunkt der Schitour.

Start auf der Rodelbahn zur Pfundsalm

Der Aufstieg über die Rodelbahn bis zum Pfundsalm Niederleger (1.650m) führt zunächst entlang des Finsingbaches bevor sich das Tal etwas weitet und nimmt knappe 20min in Anspruch. Hinter dem Almdorf endet die Rodelbahn und beginnt die Schitourenspur recht flach über eine Kuppe auf eine Brücke über den Finsingbach, über die man links (östlich) die Talseite wechselt.

kurz vor der Pfundsalm – das Ziel schon im Blickfeld

Östlich beginnt der Aufstieg in moderater Steigung zu den Gebäuden des Viertelalm Niederlegers (1.740m), die bald erreicht werden und von denen aus man schon einen ersten tollen Blick auf das Talende des Finsinggrundes und des dahinter aufragenden Rosskopfs (2.576m), der den Talabschluß bildet und am Kamm zum Rastkogel (2.762m) liegt.

Rückblick auf den Pfundsalm Niederleger

Weiter führt die Route in Richtung Viertelalm Hochleger und bald gibt es eine Verzweigung, falls sie gespurt ist.

Aufstieg zum Viertelalm Niederleger

Es besteht dort die Möglichkeit weiter über den Viertelalm Hochleger anzusteigen und in einer weiten Rechtskurve im Kar unterhalb der Einsattelung zwischen dem Gipfel (der Berg heißt so) und dem Kraxentrager aufzusteigen, oder, an der Verzweigung rechts (südlich) weiter, eine breite flache Mulde durchquerend und auf eine schwach ausgeprägte Rippe direkt unterhalb des Kraxentragers, sowie auf dieser zum Gipfel.

an der Viertelalm wir der Rosskopf sichtbar

Die zweite Möglichkeit ist vielleicht im oberen Teil etwas steiler, jedoch landschaftlich lohnender als durch das Kar oberhalb des Hochlegers. Es ist aber auch möglich  auf jeder der beiden beschriebenen Seiten abzufahren und so die andere Möglichkeit anzusehen. Dieser Bericht beschreibt in der Folge die zweite Möglichkeit über die kurze Gratrippe.

kurz vor der Verzweigung

An der Verzweigung (etwa auf 1.860m) führt der Aufstieg also rechts (südlich) zunächst ein paar Meter in eine Bachverschneidung hinab und jenseits davon mit mäßiger Steigung auf eine kleine Baumgruppe zu.

Rückblick; die Verzweigung etwa in Bildmitte

Hinter dieser folgen ein paar Spitzkehren auf den steiler werdenden Hang hinauf, bis man oben auf die breite Gratrippe gelangt. Von dort hat man gleich bei der Ankunft zunächst einen Blick auf den direkt darüber liegenden runden Gipfel des Kraxentragers.

direkt unterhalb des Kraxentragers, rechts die Gratrippe

Man hat aber auch einen bärigen Blick auf den Rosskopf und auf den Rastkogel, dem fünfthöchsten Berg in den Tuxern, der sich weiter südwestlich vom Rosskopf befindet und von dort gesehen, die weit und breit höchste Erhebung bildet. Bis hierher benötigt man knapp eineinhalb Stunden.

auf der Gratrippe angelangt; der Kraxentrager direkt oberhalb

Nun geht es mit schönen Blicken auf die Umgebung und ein zwei Seitenwechsel ein kurzes Stück auf der Gratrippe entlang, bevor die Rippe über ein Couloir endet, das mit zwei drei Spitzkehren durchstiegen wird.

bäriger Blick auf das Talende im Finsinggrund

Am Ende des Couloirs beginnt der Gipfelaufbau des Kraxentragers. Zunächst führt der Anstieg auf den Gipfelhang zwischen Fels und Wiesenflächen hindurch, bevor er steiler wird und Spitzkehren notwendig werden.

die beiden voraus befinden sich bereits im Couloir nach der Rippe

Vom Aufsteilen weg sind noch knapp 150Hm zu bezwingen. Bei der heutigen Begehung fand der Autor die Spur im steilsten Stück mit einer sinnlos steilen Steigung vor, bei der jeder Schritt mit Rückrutschen verbunden war. Also wurden kurzerhand ein paar kleine Umgehungen als Spitzkehrenstrecke gespurt, um den restlichen Aufstieg angenehm zu halten.

unterhalb der steileren Passage des Gipfelhangs

Am Ende dieser etwa 50Hm langen steileren Strecke quert die Route recht flach auf die Einsattelung unterhalb des Gipfels zu. Bevor diese erreicht wird (sie liegt etwas tiefer), wendet sich die Spur scharf nach rechts, etwa 40Hm unterhalb, auf den flachen Gipfel zu.

Querung zur Einsattelung; der Gipfel des Markopfes nun zu sehen

Der Gipfel des Kraxentragers äußert sich als ein unscheinbarer runder Kopf, etwas abgeflacht und ohne jegliche Zier, auch nicht mit einer Schneestange versehen. Die nahsten Nachbargipfel stellen der 500m entfernte Gipfel (2.445m, der Berg heißt wirklich so) und der imposant anzuschauende Marchkopf (2.499m) in 1.440m Entfernung im Nordosten dar.

der Kamm nach Nodosten – Gipfel und Marchhkopf

Dem Kamm folgend, im Südwesten breitet sich der runde Rücken des Sidanjoches aus, hinter dem im Süden – nicht sichtbar – die Rastkogelhütte verborgen ist. Der Kammrücken nach dem Sidanjoch führt schlußendlich an das dominierende Massiv des Rastkogels heran, der vom Kraxentrager eine Entfernung von 5.3km aufweist.

am Gipfel des Kraxentragers angelangt; Blick auf Hochfügen

Der Aufstieg zum Gipfel des Kraxentragers dauerte gut zwei Stunden. Die Sicht war durch den Störungseinfluß leider sehr beschränkt und die Gipfelfotos vermögen wegen der diffusen Lichtverhältnisse allesamt leider nicht die wahre Schönheit der Gegend herauszuschälen.

der Kamm nach Südwesten – Sidanjoch und aufragend der Rastkogel, links die hohen Zillertaler im Nebel

Im Westen, rechts neben dem Rastkogel sind noch zwei höhere Gipfel, der Hippold (2.642m) und der Hirzer (2,725m) im Wattental in gut 10,5km Entfernung zu erkennen.

Anstieg vom Kreuzjoch, dahinter – nicht sichtbar – die Rastkogelhütte

Der Süden gab wenig her, obwohl vom Kraxentrager aus fast der gesamte Zillertaler Hauptkamm zu sehen wäre. Gerade noch auszumachen im Nebel waren die Nestspitze (2.966m) und links davon die Mittlere Grinbergspitze (2.867m).

Gilfert – rechte Bildhälfte

Die Abfahrt führt über leichtes abwechslungsreiches Gelände und bot nach den Schneefällen eine Woche zuvor recht vernünftige Schneequalitäten, wobei verblüffender Weise dir Mulden nicht unbedingt begünstigter von oberflächlicher Umwandlung zur bereits festeren Schicht waren. Allerdings bildete sich glücklicherweise über das Gros der Abfahrt noch keine ausgeprägte Harschoberfläche aus.

Rückblick auf den Anstieg der nun gut besucht ist

Im unteren steilen Teil, südlich der Viertelalm Niederleger und in der Abfahrt gesehen links vom Bach, ist der Schnee bereits stark verfestigt sowie verspurt und nur mehr mit entsprechendem Kraftaufwand zu befahren.

schön gestuftes Abfahrtsgelände

In normalem Tempo mit einigen Foto-, Trink- und Gipfelpause kann die Tour in etwas mehr als drei Stunden bewältigt werden.

Rückblick auf die nette Tour auf den Kraxentrager

Sie führt über 965m (rein geodätisch zwischen Parkplatz und Gipfel sind es 925m), die die Bergsteigeruhr angezeigt hat. Die Strecke ist mit etwas mehr als 4km relativ kurz, die Hangneigung durchwegs nicht steiler als 35° (nur kurze Partien und der beschriebene Gipfelhang mit der Höchststeigung).

Mils, 25.01.2020