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Schitour Mislkopf, 2.623m – von Kerschbaum, Navistal

Sonnig und hell! – lautet das Stichwort für diese tolle kurze Schitour auf den Mislkopf im vorderen Navistal.
Nach einer kurzen Waldstrecke öffnen sich schöne breite Hänge zwischen malerischen Lärchenbeständen unterhalb der Mislalm. Das Gelände oberhalb der Mislalm bis zum Kamm wird durch sanfte Kuppen und Mulden gebildet, die sowohl im Aufstieg, als auch bei der Talfahrt ein angenehm entspanntes Berggefühl vermitteln.

Mislkopf, 2.623m

Den Ausgangspunkt  bildet der Parkplatz Kerschbaum in der gleichnamigen Siedlung auf dem „Oberweg“ nach Navis. Trotz der momentan erheblichen Schneemassen befand sich der kostenlose Parkplatz auf 1.450m in hervorragend geräumtem Zustand.

Start am kostenlosen Parkplatz Kerschbaum

Bei der letzten Kurve beginnt der Waldweg zur Mislalm (laut Inschrift auf der Hütte selber „Mieslalm“). Diesem kann gefolgt werden, oder man geht auf der Straße etwa 20Hm und 200m Strecke hinab und startet in der Kurve unterhalb.
Der Unterschied besteht in der Aufstiegsstrecke durch den Wald westlich vom unscheinbaren und kaum sichtbaren Bach (oben beim Parkplatz) und im Aufstieg östlich vom Bach (Kehre unterhalb) in weitgehend freiem Gelände mit nur kurzen Passagen im Wald.
In diesem Bericht wird der Aufstieg durch den Wald beschrieben, die Abfahrt erfolgte östlich vom Bach, der eher nur ein Graben zu sein scheint, im freien Gelände.

Weg zur Mislalm

Einige Minuten nach dem Start zweigt vom Fahrweg zur Mislalm ein schmaler Steig steil ab. Er führt zunächst kurz durch dichten Wald und verliert gleich an Steilheit. Bald wird der Weg oben wieder überquert und gleich wieder in den Wald steil eingestiegen.

erste Abzweigung in den Wald nach ein paar Gehminuten

Bei einer größeren offenen Fläche tritt man wieder aus dem Wald aus. Die breite Spur verriet den offiziellen Anstieg weiter nordwärts über die freie Fläche hinweg während eine östlich abzweigende Spur das Interesse weckte, um aus dem dichten Wald herauszukommen und den östlich des Baches gelegenen Aufstieg über die Wiesenflächen zu erreichen.

erste große Freifläche (geradeaus führt der Normalanstieg zur Mislalm), die weitere beschriebene Route geht an der freien Tanne rechts weg

Lange geht es also mit wenig Höhengewinn (rechts) östlich auf dem Almweg weiter bevor der Wald plötzlich breiten Hängen weicht über die bereits ein gutes Dutzend Abfahrtsspuren gezogen wurden.
Vergeblich suchte der Autor im breiten Hang nach einer Aufstiegsspur und fand keine augenfällige.

am Weg zu den freien Almflächen

Also folgte er dem Weg etwa 500m bis zur nächsten Kehre weiter und fand dort das Ende der bereits gezogenen Einzelspur im Gewirr von Abfahrtspuren. Somit mußte er selber einen eigenen Aufstieg westwärts in Richtung Mislalm anlegen.

herrliche Almflächen unterhalb der Mislalm

Dieser kleine Umweg bot allerdings auch den Vorteil eine etwa 100m breite Gleitschneelawine einsehen zu können, die, etwa 500m östlich der Mislalm, auf halbem Weg zur Stroblalm vom Hang oberhalb abging und deren unteres Ende durchfahren werden muß, will man in der Abfahrt vom Mislkopf den schönen Hang östlich davon nutzen (was nach den vielen Abfahrtsspuren offenbar mehreren Tourengehern schon als Idee gedient hat).

Abfahrtshänge – heute durch eine Gleitschneelawine getrübt

Zwischen dieser Lawine und der Mislalm befanden sich noch zwei breite Gleitschneemäuler, weswegen die Aufstiegsrichtung westwärts zur Mislalm zurück umgelenkt wurde und der ursprüngliche Plan, östlich der Alm aufzusteigen fallen gelassen wurde.

Mislalm auf 2.018m, Blick Richtung weiterem Aufstiegsgelände

Hinter der Mislalm (2.018m) führt der Aufstieg kurz durch etwas steileres Gelände, bis eine eher flache Mulde auf den nächsten Buckel hinaufführt. Laut AV-Karte muss dies der Sommerweg sein.
Zur Vermeidung der steilen Passagen kann man auch bei der Alm etwas weiter westlich weitergehen und den Aufstieg zum Misljoch einschlagen. Diese Strecke ist im beiliegenden Kartenausschnitt strichliert eingezeichnet.

weiterer Aufstieg hinter den Almgebäuden

Der Sommerweg allerdings bietet einen schönen halbsteilen Aufstieg bis zu einer Rippe, die vom Kamm herunterzieht und nur im obersten Teil etwas steiler ist. Der Vorteil dieses Anstiegs war bei der heutigen Begehung, daß sie leeseitig recht gut verschont vom  Nordwestwind war.

felsiger Gratkopf sichtbar, rechts davon der Mislkopf

In ein paar weiten Kurven schmiegt sich der Aufstieg an das Gelände, das herrlich breite Flächen für die Abfahrt bietet. Etwa 250Hm sind in diesem Gelände nach der Mislalm zurückzulegen, bis die Rippe deutlich aufsteilt und nach oben hin schmaler wird.

Gratrücken vom Misljoch als alternative Aufstiegsroute

Am Ende der Rippe, direkt an ihrer Verschneidung mit dem Kamm vom Mislkopf ins Wipptal, führt der Anstieg auf der Westseite einer felsigen Erhebung in deren Flanke bis zum Kammkopf. Der Aufstieg ist dort über etwa 25Hm steiler als zuvor und teilweise aper. Diese Stelle ist bereits weit unten erkennbar, jedoch harmlos kurz und nicht allzu steil. Wem dies nicht behagt, der kann den alternativen Anstieg über das Misljoch nehmen.

das Gelände wird etwas steiler

Die letzte Abwechslung vor dem Gipfel besteht in einem steilen Hang nach dem Sattel am Kamm. Es gibt die Möglichkeit durch die Abfahrtsspuren direkt im steilen Teil aufzusteigen, oder nördlich davon eine Spur zu nehmen, die teilweise durch abgeblasenes steiles Wiesengelände führt.

am Gratrücken angelangt – dahinter imposant die Stubaier Alpen

Beide Varianten dürften ihre Mühen haben. Während es nicht sehr fein ist durch Abfahrtsspuren aufzusteigen findet man sich an der Alternative in rutschigem halb aperen Gelände wieder, das Rück- oder Abrutscher auslösen kann. Mir weniger Bodenproblemen dürfte es sich wohl über die Abfahrtsspuren aufsteigen lassen, wie ein Test mit einer gleichzeitig am Sattel gestarteten Gruppe zeigte.

Steilhang auf den Vorgipfelrücken

Während sich der Autor nördlich des Steilhanges über eine nicht weniger steile Partie aus rutschigen vereisten aperen Wiesenbüschel hinauf mühte kam die Dreiergruppe über den zerfahrenen Steilhang geringfügig früher an.

Gelände nach dem Vorgipfel – über kleine Mulde auf den Mislkopf

Nach diesem Teil muß noch eine flache lange Senke mit etwa drei Meter Höhenverlust durchschritten werden, bevor der Gipfelhang in moderater Steigung und etwa 60Hm beschritten wird. Das Gipfelkreuz befindet sich nochmals etwa 50m hinter der letzten Kuppe auf gleicher Höhe.

Gipfelplateau erreicht

Die gesamte Strecke bis zum Gipfel, mit Ausnahme der knappen halbe Stunde im Wald zu Beginn, liegt unter durchgehender Sonnenbestrahlung. Die Tour muß also im Frühjahr – entsprechende Schneelage vorausgesetzt – ein Schmankerl für Sonnenhungrige sein. Und eine Rast zum Sonnenbaden bei der Abfahrt auf der Mislalm die Krönung.

Rückblick auf den Vorgipfel

Am Gratverlauf östlich nach dem Mislkopf schließt der „Rauhe Kamm“ an. Er stellt den Übergang zum Pfoner Kreuzjöchl dar, das um 17m höher ist als der Mislkopf. Im Sommer ist der Rauhe Kamm begehbar, im Winter macht die Überschreitung keine Freude.

Blick Richtung „Rauher Kamm“ und Rosenjochgruppe

Gegen Norden fällt der Mislkopf steil ab und tief unten, im Gelände der Ochsenalm, führt ein phantastischer Anstieg von Pfons auf das Pfoner Kreuzjöchl. Diese Schitour ist eine außerordentlich schöne und wenig begangene, leider besteht eine grundsätzliche Voraussetzung – man muß in Oberpfons einen Parkplatz finden.

Richtung Süden in die Zillertaler Alpen – im Vordergrund der Kamm zwischen Navis und Schmirn mit vielen schönen Schitouren

Nach Süden hin ragen – wie könnte der Ausblick anders sein – die Dreitausender der Zillertaler Alpen hoch auf, alle überschattend der Olperer mit seinen 3.476m. Aber auch die niedere Kette von Naviser Kreuzjöchl, Hoher Warte, Scheibenspitze und Schafseitenspitze stellen lohnende Tourenziele dar.

Wipptal unten und die Stubaier im Hintergrund

An diesem so ganz anders verlaufenden Tag – die Vorhersage hatte einen recht bewölkten Tag mit wenig Sonnenfenstern kolportiert – erfreute ein besonderer Ausblick auf die vielen hundert Gipfel der Stubaier im Westen.

Abfahrtsgelände vom Vorgipfel aus betrachtet

Nach und nach stiegen mehrere Gruppen vom Navistal auf und für die Gipfelfotos ohne Personen musste ein paar Minuten länger im leichten kalten Wind ausgeharrt werden, bis alle vier abgefahren waren. Das ausgezeichnete Wetter dürfte doch noch so manchen angelockt haben und unter Sonne, über den herrlichen Südanstieg herrschten angenehme Temperaturen.

die einzige Spur bis jetzt…

Die Abfahrt im oberen Teil bis zur Mislalm präsentierte sich großteils in tollem Pulverschnee, weiter unten dann mit lediglich einer hauchdünnen Harschschicht, in die weiche Schwünge zu legen waren. Kurz oberhalb der Mislalm, in steileren Partien, wurde der Harschdeckel etwas stärker, sodaß ein gewisser Kraftaufwand vonnöten wurde.

Abfahrt 200m östlich der Mislalm

Dies allerdings nur in steileren Abschnitten, mit stumpfem Winkel zur Sonnenbestrahlung und dadurch gesteigerte Umwandlung und Schmelze. Auf den flachen Wiesen unterhalb der Mislalm bis zur steilen Schneise hin herrschten einwandfreie Bedingungen. Je flacher die Hänge gefahren wurden, desto weicher die Oberfläche.

freie Almflächen unterer Teil

Die schmale Schneise knapp östlich vom Bach bildet den letzten Abschnitt der Abfahrt und der hatte es in sich. Völlig zerfahren und gegen 13 Uhr immer noch recht hart gefroren liegt der etwa 130Hm messende Hang nach dem Ende der breiten Almflächen östlich über der Siedlung Kerschbaum.

zeitlose Szenen…

Anfängergleich rumpelt man abschließend über die harte und zerfurchte Buckelpiste hinab – ein krasser Gegensatz zu dem Fahrgefühl seit dem Gipfel. Solche Verhältnisse sind jene bei denen man scherzhaft bemerkt, daß man dort das Schifahren erst richtig lernen würde.

Rückblick auf die unvergessliche Abfahrt

Auf den letzten Metern verbreitert sich die Schneise wieder. Man erreicht die Höhe des Weges zur Mislalm, die einige Stunden zuvor der Tourenbeginn war. Leider kann hier der Bach nicht überquert werden, zu ungünstig ist das Gelände und ein weitläufig eingezäuntes Häuschen erschwert die Querung. Möglicherweise müßte man den Bachgraben schon etwas weiter oben queren, das gilt es bei der nächsten Tour herauszufinden.

steile Schneise mit anstrengenden Schneeverhältnissen

Der Ankunftspunkt an der Straße liegt dadurch etwas unterhalb des Parkplatzes, mit schätzungsweise 20Hm und etwa 300m Gehstrecke bis oben zum Parkplatz hinauf.

Rückblick auf den unteren Teil der schon wieder breiteren Waldabfahrtsschneise

Die Schitour führt über 1.250m auf den Gipfel und weist bei geschickter Streckenwahl großteils eine Hangneigung von unter 30° auf. Eine steilere Passage hinter der Mislalm ist kurz und wird rasch durchschritten. Ebenso jene am Steilhang vor dem Gipfel.

Ankunftspunkt leicht unterhalb des Parkplatzes

Auf den Kartenausschnitten in der Bildergalerie sind alternative Routen zur Vermeidung der steileren Passagen dargestellt.
Der Zeitbedarf betrug dreidreiviertel Stunden mit 15min Gipfelaufenthalt. Man rechne für den Aufstieg zwischen drei und dreieinhalb Stunden.

Mils, 20.01.2019

Schitour Pfoner Kreuzjöchl, 2.640m

Das Pfoner Kreuzjöchl von Pfons aus zu begehen wäre allein von der Namensgebung her logisch. Leider kann diese fantastische Schitour nur dann unternommen werden, wenn man einen Parkplatz findet.

Pfoner Kreuzjöchl, 2.640m

Inspiriert vom tollen Bericht von Kollege Roman wurde am Vortag die Parksituation mit dem Ergebnis erkundet, daß auf der Bergstraße im Ortsteil Margareta eigentlich nur drei Parkplätze zur Verfügung stehen. Einen dieser konnte ich heute ergattern und eine traumhafte Tour erleben.

Start in Oberpfons

Es ist verständlich, daß die Anrainer keinen Schitourenrummel haben wollen mit Lärm am frühmorgendlichen Parkplatz am Sonntag um und Geschnatter über alles was zuhause vergessen wurde. Darum habe ich auch einen Parkplatz gewählt, der – so hoffe ich  – auf öffentlichem Grund lag und die 40Hm zum Ausgangspunkt mit geschulterten Schi begonnen.

Passagen am Almweg

Etwas später, beim Erreichen einer Lichtung mit Blick auf schöne Lärchenhänge, mußte ich feststellen, daß ein direkter Aufstieg auf den freien Hängen zwischen den Häusern  ebenfalls möglich gewesen wäre und noch dazu mit mehr Schneeauflage, als ich sie im dichten Wald hatte.

Passagen durch den Wald im unteren Teil

Bei den sich mehrfach verzweigenden Aufstiegsspuren folgte ich jeweils der steilsten bzw. der direktesten zwischen den vielen Serpentinen, mit denen der Almweg angelegt wurde.
Dabei dürfte ich dem Aufstieg von Ortskennern gefolgt sein, denn diese kürzten jeweils fast mittig zwischen den Serpentinen ab. Allerdings – und das muß erwähnt werden – hätte ich teilweise auf der Schneeauflage im dichten Wald Pfifferlinge erkennen können, wüchsen diese des Winters, um den Hauch an Schneeauflage treffend zu beschreiben.

hier könnte man alternativ über die Lärchenhänge aufsteigen

Egal, es geht ums Bergsteigen nicht um übertriebene Schonung des Werkzeuges dafür.
Allmählich, etwa nach 300Hm, wurde mit der Höhe die Schneedecke besser und zusätzlich taten sich dann und wann Lichtungen auf in denen es sich prächtig aufsteigen ließ und diese Lichtungen wechselten auch teilweise mit Aufstiegspassagen am Almweg.

Übersicht über die größere Lichtung

In etwa auf 1.700m lichtet sich der Fichtenwald und ab einer Heuhütte taucht man ein in toll kupiertes Almgelände, inmitten von vereinzelten Lärchen.
Die Lichtbäume besitzen durch den Nadelabwurf die Eigenschaft, daß sie im Winter den Schnee nicht zurückhalten und somit ragen die rotbraunen Dauerbewohner der Alm in farblich einzigartigem Kontrast mit der Morgensonne aus dem in Weiß getünchten Gelände und macht den Besucher süchtig nach solchen Szenen.

schönste Eindrücke spornen an

Oberhalb der urigen sonnengegerbten Heuhütten beschreibt der Aufstieg einen Schlenkerer, um einen Almzaun zu umgehen und taucht noch einmal kurzzeitig für ein paar Aufstiegsminuten in dichteren Tannenwald ein, bevor sich eine gewaltige Szenerie auftut.

an der Baumgrenze angelangt

Die Baumgrenze ist erreicht.
Der weitere Aufstieg zur Ochsenalm erfolgt nun über einen sagenhaft schönen sehr breiten Kamm mit abnehmend Bewuchs von letzten knorrigen Lärchen und Zwerggewächs, das seit Jahrzenten dem berüchtigten Föhn hier trotzt und dem man den Kampf mit dem Südwind und den heftigen Wettern die des Sommers durch die Hauptwetterrichtung von Westen her völlig ausgesetzten Flächen ansieht. Eine schier unbeschreiblich schöne Landschaft.

fantastische freie Hänge – Mislkopf bereits sichtbar

Gemächlich zieht sich die Tour weiter auf den Vermessungspunkt oberhalb der Ochsenalm hin, die Steigung weit unter dem lawinengefährlichen Maß und heute nicht abgeblasen. Man kann sich im Trott des Aufstieges gut vorstellen, daß diese Tour bei Föhn gar nicht und nach diesem erst wieder nach weiteren Schneefällen Sinn macht.

Rückblick in die Stubaier

Ab und zu mußten die beiden Ortskundigen vor mir denn fast aperen Kuppen ausweichen und man grüßte sich kurz als sie knapp vor meiner Ankunft am Plateau vor der Ochsenalm bereits die Abfahrt antraten. Zeitmangel, lies man mich wissen und somit war ich selber der Spurenleger ab dem Vermessungspunkt bis zum Gipfel des Pfoner Kreuzjöchl.

ohne Worte

Der weite Talkessel um die Ochsenalm präsentierte sich in durchgehendem Weiß und hier mußte eine Teepause her, um diese Blicke aufzusaugen.

malerische Ochsenalm

Selbst beim weiteren Aufstieg – zwecks des leichteren Spurens – in Gratnähe mußte ich die Landschaft auskosten und verweilte mehrmals. Was bedeutet schon die Aufstiegszeit nach beendeter Tour gegen eine Erinnerung fantastisch gekleideter Natur, die mit ihrer Großartigkeit über alles erhaben ist und die Zeit zum Erliegen bringt.

Am Kamm zu den Speikböden

Nach dem höchsten Punkt der Speikböden, auf 2.334m, folgt eine kleine Erholungsphase mit ca. 300 bis 400m Länge in der ca. 25Hm verloren werden, auch wenn es auf den Karten nicht so aussieht. Es geht von dort in leichtem Auf und Ab dahin und steigt wieder stetig kurz vor der Stelle an der die Tour vom Arztal heraufkommt und beide Anstiege sich vereinigen.

kurz nach dem höchsten Punkt im Kamm

Ich war dessen nicht gewahr und staunte nicht schlecht als sich von links ein gutes Dutzend Tourengeher teils vor und teils hinter mir die letzten 150Hm des Anstieges teilten und meine Vermutung, daß die Tour aus dem Arztal weiter westlich zum Pfoner Kreuzjöchl führen würde.

von links mischt sich die Tour aus dem Arztal ein

Die Hangneigung des Gipfelhanges des Pfoner Kreuzjöchl ist steiler als das freie Gelände bisher, jedoch bis auf einige wenige ganz kurze Passagen, die 35° erreichen, immer unter 30° geneigt.

Gipfel des Pfoner Kreuzjöchl in Sicht

Das bescheidene Plateau östlich des Gipfels war an einem Tag wie heute stark frequentiert und alle Tourengeher strömten des Gipfelfotos wegen auf den noch viel kleineren Gipfelpunkt zu; trotzdem gelang es mir den Gipfel sozusagen unbemannt abzulichten und ein Fotoangebot mit meinem Handy und mir drauf lehnte ich dankend ab.

Gipfel des Pfoner Kreuzjöchl

Leider hatte sich mittlerweile eine große Wolke über dem Wipptal gebildet, die just das Pfoner Kreuzjöchl und die traumhafte Ochsenalm vollkommen abdeckte. Daher waren vom Gipfel aus auch keine besonderen Fotos möglich und bei der Abfahrt entschied ich durch das diffuse Licht auch eine spezielle Route.

Pfoner Kreuzjöchl, 2.640m vom Schidepot aus

Die Abfahrt über den Gipfelhang bis zum Verbindungskamm ist ohne Krascheln unter den Schi problemlos möglich, wenn ein wenig überlegt vorgegangen wird.

die wunderschöne Ochsenalm leider im Schatten

Ab dem Tiefpunkt am Kamm entschied ich dann nochmals für die wenigen Höhenmeter aufzufellen um dadurch in jedem Fall zum Vermessungspunkt zu gelangen, und nicht unten in der Ochsenalm zu landen.
Möglicherweise wäre der Vermessungspunkt auch ohne Abfellen über den Talkessel erreichbar gewesen, jedoch konnte ich die Geländestufen wegen des diffusen Lichtes nicht eindeutig erkennen.

Abfahrt über die Ochsenalm, leider schattig geworden

Der Grund den Vermessungspunkt erreichen zu wollen ist leicht erklärt. Er ist der Beginn der Abfahrt über die schönen, wenig steilen Rückenflächen mit kaum Bewuchs, in denen die Schwünge nicht einmal überlegt werden müssen, so breit zieht das Gelände nach unten.

soweit das Auge reicht…

Nach den freien Flächen, wieder in den Wald mit dem Almweg eingetaucht, entschied ich mich bis weit hinab für die tadellose Abfahrt – ohne Notwendigkeit anzuschieben –  auf dem Almweg zu bleiben. Erst bei der freien Forstfläche, die ich vom Aufstieg her in Erinnerung hatte, war eine  Abweichung vom Weg sinnvoll. Allerdings endet diese auch wieder am Almweg, der dann bis zu den Lärchenhängen oberhalb Oberpfons hinab zum Parkplatz führt.

und wieder zurück zur Aufstiegsspur

Kurz nach Verlassen des Waldes befinden sich unterhalb des Almweges die Lärchenhänge, die man intuitiv abfahren kann, um in Oberpfons zu landen. Dabei muß gegebenenfalls einmal ein Zaun überquert werden und man achte drauf nichts zu zerstören. Buchstäblich bis zum Parkplatz konnte heute abgefahren werden.

nicht mehr weit die Gehöfte

Die fantastische Tour hat 5 1/4 Stunden gedauert und die Bergsteigeruhr zeigte 1.600Hm. Der Aufstieg hat 3 1/2 Stunden in Anspruch genommen.

Mils, 04.02.2018