Schiclub Mils Bergsteigen 2012, Lamsenspitze
Eine nette Abwechslung. Mit der Rennläuferjugend am Klettersteig:
Das SC-Mils Bergsteigen führte die Wandergruppe zur Lamsenhütte und die Klettertruppe weiter auf die Lamsenspitze. Die geplante Überschreitung des Hochnissels und die Gratüberschreitung bis zum Klettersteig Brudertunnel wurden leider durch das wenig optimale Wetter vereitelt.
So ließen die Kletterer die Wanderer nach Ankunft auf der Lamsenhütte alleine und nahmen den Klettersteig über den Brudertunnel zum weiteren Ziel, der Lamsenspitze. Die Kletterei zum Brudertunnel war für alle ein rechter Genuß und der Höhepunkt, die Durchwanderung des natürlich entstandenen Feltunnels, der sogenannte Brudertunnel, ließ die Jugend staunen.
Viel Wind nach der Ankunft auf der anderen Gratseite und immer wieder leichtes Tröpfeln, ließ die weitere Wanderung am Steig zum Wettlauf mit dem zusehends schlechter werdenen Wetter werden.
Der Klettersteig nach der Lamsscharte war etwas leichter für die Klettersteigneulinge und so erreichten wir gegen 14 Uhr den Gipfel auf 2.508m.
Nach einer kurzen Foto- und Trinkpause brachen wir, bei Temperaturen um max. 7-10 Grad und 50kmh Wind wieder auf.
Nach der Lamsscharte bot noch eine gut gefüllte Reise etwas Abwechslung im Abstieg und Freude beim Duchlaufen.
In der Lamsscharte:
Eine Begegnung mit einer kleinen Gruppe Gemsen vor Erreichen der Hütte bildete den Abschluß der sportlichen Intensivtour dieses Tages. Immerhin 1.500Hm legte die Nachwuchsgruppe zurück; Berg Heil!
Von der Wandergruppe erklommen indes einige Teilnehmer die nahegelegene, leicht zu ersteigende, Hahnkampl Spitz und manch anderes Mädel baumelte auf den der Hütte umliegenden Wiesen mit der Seele.
Ein toller Hüttenabend mit Kartenspiel und guter Stimmung sowie eine recht kalte Nacht bildete den Abschluß des ersten Tages.
Der Sonntag erwartete und mit dichtem Nebel vor der Hütte auf 1.950m aber annehmbarer Temperatur und nach dem Frühstück, kurz vor dem Abmarsch ins Tal, erbarmte sich Petrus, lichtete den Nebel und gab den Blick frei auf die Lamsenspitze und die weitere Kette der Hinteraultal-Vomper Gipfel mit klarem, wolkenlosem Himmel.
Leider mußten wir dann für den Abstieg in den Nebel eintauchen und dieser hielt nicht nur bis zur Rast auf der malerischen, 250 Jahre alten, Stallenalm an, sondern auch bis zum Parkplatz Bärenrast auf knapp 1.000m, unserem Ausgangspunkt.
Hochnisslspitze Brudertunnel Lamsenhütte und Stallental zurück zur Karwendelrast
Dokumentationstour: 9 Stunden gesamt incl. 1 Stunde Lamsenhütte und 1/2 Stunde Stallenalm
Unsere lieb gewonnene Hochnisslrunde über den Grat und die kleinen Spitzen bis ummi zum Brudertunnel mit folgendem schlußendlichen Mittagessen in der Lamsenhütte und das Stallental mit nachfolgendem Alpsteig bis zurück zum Auto bei der Karwendelrast.
Leider kann ich die Katze nicht aus dem Sack lassen und stelle euch nur ein paar Fotos zum Trost hinein. Die Runde ist eine Überraschung, die wir mit den Schiclubmitgliedern des SC-Mils im Herbst machen werden.
Bis dorthin…
Die Dawald (zuweilen auch „Tawald“) Jagdhütte ~1300m, hierher ist Manuel bereits im Jahre 2000 auf eigenem Fuß gekommen und hat nie gemeckert wie anstrengend es wäre Berg zu steigen:
Dawald Jagdhütte
den Grat zum Hochnissl auf ca. 2.400m erreicht, Blick ins Paradies – die Stallenalm:
der letzte mächtige Gipfel der Hinterautal – Vomper Kette: der Hochnissl, 2.546m
Hochnisslspitze
die Steinkarlspitze, jetzt geht das Abenteuer los:
Steinkarlspitze
Rückblick auf den Hochnissl und dem anregenden Grat bis zur Steinkarlscharte, einer der Höhepunkte der Tour:
der Brudertunnel (richtig: Lamstunnel), ein geologisch interessantes Naturphänomen und ein toller Klettersteig:
Brudertunnel (Lamstunnel)
Blick in die Gramei nach dem Brudertunnel am beginnenden Klettersteig, rechts die Lamsenhütte:
Lamsenhütte vom Klettersteig Brudertunnel aus
der Klettersteig nach dem Brudertunnel, leichter Nervenkitzel vor dem Mittagessen in der Lamsenhütte:
Am unteren Ende des Kletterasteiges, bereits im Zustiegsgelände, plötzlich fernes Gepolter, das sich aber nach einer ausgewachsenen Steinlawine anhörte; gerade noch konnte ich die Kamera aus dem Rucksack hervorkramen:
Wenn man die Entfernung der Staubwolken kennt, oder einzuschätzen vermag, dann erkennt man die Größenordnung des Spektakels; leider ist das Video dazu nicht von optimaler Stelle aus gedreht worden.
Ein Foto, das ich von dem Naturschauspiel im Absteig nach der Hütte gemacht habe, ist in der Bildergalerie enthalten. Meiner Schätzung nach – Länge und Breite des Schuttkegels über den Daumen gepeilt – müssen es einige Hundert Kubikmenter Fels gewesen sein die da laut donnernd innerhalb von knapp zwei Minuten in das Tal brausten.
Nun bereits nach Selchfleisch mit Knedl und Kraut auf der Lamsenhütte; im Hintergrund die Lamsenspitz, bergsteigerischer Reibestein für alles Bayrische was Bergschuach hat und selbige zur Höchstleistung zwingen will; mein Dialekt ist fast fremd am 26.7.12 zwischen allen Gästen aus eher Nord und weniger aus Süd:
Lamsenspitze mit Lamsenhütte im Vordergrund
bereits rund 600Hm tiefer in der Stallenalm, eine der ganz Urigen die was zu erzählen hat…:
Stallenalm
Fachleute haben vor Jahrhunderten ein Haus in einer Gegend erbaut, in der ein Haus der heutigen Architekten keine 50 Jahre überleben würde, die Stallenalm. Auch dem Herrgott wurde ein erlesener Platz gewidmet und vielleicht lebt sie deswegen heute noch, oder die Buden der heutigen Architekten nimmer lang?
Man betrachte das Farbenspiel an einem Julitag:
talauswärts geht es durch ein schier unglaublich kitschig schöne Landschaft, die Talgründe um die „Stallen“; das Herz geht einem auf und es fehlt dem Mensch an nichts mehr. Wir bedürfen der Karibik nicht wirklich…:
Die letzte Ruhestätte eines -für heutige Dimensionen – unrühmlichen menschlichen Meilensteines; der letzte freilebende Bär wurde hier im Jahre 1875 – wie immer, was jagdliche Großtaten anbelangt – „fürstlich“ erschossen:
Bärendenkmal am Eingang des Stallentales
Man könnte sich zur Bärengeschichte in Erinnerung rufen, daß die Tiroler – gleich dem letzten Bären – immer stolze freilebene Menschen, Bauern und Bürger, waren. Niemals in deren Geschichte einem Lehensherren verpflichtet, sondern selbstverteidigend; trotzdem immer loyal ihrem Landesherrn – und vor allem sich selber – gegenüber.
Man könnte sich zusätzlich vorstellen, daß der Tiroler – so wie der Bär es wäre – neuzeitlichem Einfluß gegenüber, beispielsweise gesetzeskriecherischem, wendehälsischem Lawyertum, von fremden Kulturen importiert, gegenüber, abgeneigt und damit in seinem Herzen nicht einverstanden wäre. Er – der Tiroler – führt deshalb auf seinen emails keinen Disclaimer ein; er braucht ihn nicht, weil er der Welt gegenüber nicht mit Argwohn begegnet.
Und er wird sich wehren juristisch erschossen zu werden.
Leider ist er aber auch Jahrhunderte lang erzogen worden zu zelebrieren, was Administration und Geistlichkeit vorgegeben haben. Es bleibt zu hoffen, daß der Tiroler seinen Menschenverstand immer vor dem Import von fremdländischem Rechtsempfinden stellen wird und die Verantwortung des Individuums als das Maß der Dinge betrachtet. Das könnte seine Rasse im Niedergang der westlichen Kulturen erhalten.
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Von der Bärenrast bis zum Auto bei der Karwendelrast nimmt man den Alpsteig.
Abzweigung Alpsteig bei der Bärenrast
Der Alpsteig ein ca. 5km langer Forstweg mit ein wenig auf und ab, aber nach der Rodelhütte am Vomperberg nicht g’scheid beschrieben, sodaß man leicht den Weg zur Waldhorb Alm nimmt und dann, wenn man nicht gut bei einer unauffälligen Abzweigung aufpaßt, nach fast 25km Tagestour, gerade weitergeht und am Ende zur Pension Astner wieder 150Hm absteigen muß.
Finale bei der Karwendelrast, eine unbeschreiblich schöne Tour, man muß sie verdient haben, 17:04 Uhr
Mils im endenden Juli 2012,
Rainer Antretter
Dawald Jagdhütte
Hochnisslspitze
Brudertunnel (Lamstunnel)
Lamsenhütte vom Klettersteig Brudertunnel aus
Lamsenspitze mit Lamsenhütte im Vordergrund
Stallenalm
Bärendenkmal am Eingang des Stallentales
Steinkarlspitze
Abzweigung Alpsteig bei der Bärenrast
Der Vomperberg, er und seine Bewohner werden immer geheimnisvoll bleiben…
Finale bei der Karwendelrast, eine unbeschreiblich schöne Tour, man muß sie verdient haben, 17:04 Uhr