Schlagwort-Archive: Großkar

Hochkarspitze, 2.482 m – über Hochkar

Der Normalanstieg zur Hochkarspitze erfolgt über das Großkar, die Variante über das Hochkar entbehrt bereits im Talwald, bald nach dem Hochsitz und des Endes der Latschengasse nördlich davon, eines Steiges oder irgendwelcher Markierungen und erfordert Orientierungsübung im felsigen Teil am Aufstieg auf den Südgrat nach Verlassen der Schuttströme der Karrinne.

Hochkarspitze, 2.482 m

Bereits am Hochpunkt des Wegs nach dem steilen Aufstieg von Scharnitz tritt der Südgrat der Hochkarspitze ins Blickfeld. Wild und zerrissen, mit zahlreichen Türmen und Zacken kann er bereits in der Ferne nicht übersehen werden.

bereits am Hochpunkt der ersten Talstufe ins Karwendeltal erscheint der zerrissene Südgrat der Hochkarspitze

Das Radl dient bei dem einsamen Vorhaben der Hochkarspitze als gefälliger Zeitverkürzer für An- und Abreise. Wenn man – welches als äußerst empfehlenswert erwähnt werden muß – den Abstieg nicht über die Aufstiegsroute wählt, dann bleibt es schon eineinhalb Kilometer vor dem eigentlichen Anstieg über den langgezogenen Zustieg über die Karrinne bei der Jagdhütte am Großen Schafstallboden zurück. Dort endet der Abstieg vom Großkar und damit die schöne Runde über die Hochkarspitze.

Südgrat der Hochkarspitze bei Larchet

Im Wald südlich der Karrinne, bei einem Jägerunterstand, trifft man extreme Spuren von Wild, denen man folgt und zu einem Hochsitz gelang, den man rechts liegen läßt und über die breit ausgeschlagene Schneise einen schmalen Jagdsteig findet, der sich einige Minuten lang durch die Latschen hinauf schlängelt.

Südgrat Hochkarspitze von Süden

Der gleiche Steig wird auch angetroffen, wenn man dem Weg noch ein paar Hundert Meter folgt und links in die Latschen abzweigt.

Jägerunterstand – von hier in direkter Linie zum Waldrand in die Latschengasse

An dessen Ende erfreut zunächst der Eindruck man sehe einen Hauch von Steig durch das Schuttfeld hinauf. Leider täuscht dieser Eindruck bei der Begehung bald, es handelt sich nur um Tierpfade, die wahllos von links nach rechts und umgekehrt in der Karrinne quer führen.

Blick vom Hochstand in die Latschengasse (zunächst östlich weiterführend)

Was bleibt ist der mühsame Aufstieg über glücklicherweise meist kleinstückigen Schotter.

oberster Teil der Latschengasse ins Hochkar

Nach einer guten halben Stunde des Aufstiegs, etwa auf 1.640 m quert der einzige wirkliche Steig, ein Jagdsteig, die Karrinne. Man könnte ihn nutzen, um zum Großkar im Westen und, mit ziemlichem Höhenverlust, zum Bäralplgraben und mit weiterem Abstieg zur Angeralm zu gelangen, wobei beide Ziele nur jagdlichen Zweck zu haben scheinen und den bergsteigerischen entbehren.

auf etwa 1.640 m quert ein Jagdsteig

Ab dieser Höhe bieten die Latschenfelder an ihrem Saum eine halbwegs komfortable Aufstiegsmöglichkeit in nicht losem Schotter, sondern auf gewachsenem Boden. Das Gelände wird ab dort auch steiler und mühsam im Aufstieg.

mühsam geht es die Schuttreise hinauf, teilweise am Saum der Latschenfelder etwas komfortabler

Angesteuert wird ein recht ausgeprägtes Tal – die Bezeichnung Mulde wäre untertrieben – zu dem die zentralste Schuttreise emporführt.

Am Ende der lange Schuttreise zeichnet sich die Einmündung in ein seichtes und breites Felstal ab

Weit oben wurde ein Steinmandl auf dem rippenartigen Spitzansatz eines der letzten Latschenfelder gesichtet, welchem jedoch keinerlei Richtungsanzeige abzugewinnen war. Möglicherweise war dem Errichter desselben die ursprüngliche Bauweise von Steinmandln, mit dem obersten Stein die Richtung anzugeben, nicht bekannt, wie es so oft bei solchen im Karwendel beobachtet werden muß.

am Horizont oben die Karschwelle in das eigentliche Hochkar

Die Richtung tritt jedoch in dieser Höhe schon eindeutig zutage, während man noch weiter unten im Zweifel steht zu tief nach links zum Südgrat zu queren. Der Führer spricht hier nicht deutlich genug, sodaß es – bei Betrachtung der Geländeformen – zwei Möglichkeiten gibt, den Aufstieg zum Grat zu begehen.

zur Verwirrung taucht hinter Rippen ein weiteres Tal auf auf das die recht unpräzise Führerbeschreibung auch zutreffen könnte

Die untere Möglichkeit beschreibt eine markante Richtungsänderung nach links (nordwestlich), die der Führer mit keiner Erwähnung würdigt und diese Rinne hängt nach Ansicht des Verfassers nicht mit dem unteren großen Schuttfeld zusammen.

der Beschluss lautet aber weiter aufsteigen und das Tal links liegen lassen

Die obere Möglichkeit besitzt keine Richtungsänderung, sie führt in gerader Verlängerung in die Wände, wird allerdings oben nicht in der beschriebenen Weise breit sondern endet in Schrofen soweit man von unten im grellen Vormittagslicht in den wenig strukturierten Talwänden erkennen kann. Und die Erwähnung „in der Mitte des Kars“ stimmt nicht, denn das Hochkar beginnt mit seiner Karschwelle erst weiter oben.

über den rechten (nordöstlichen) Seitenwall des Wasserlaufes auf festem Boden zum Felseinstieg

Der Verfasser wählte die obere Möglichkeit (~2.000 m), da sie subjektiv besser zur Führerbeschreibung zu passen schien. Später, bei Betrachtung des Geländes oben am Grat, könnte man sich die untere Möglichkeit mit einem verlängerten Graterlebnis gut vorstellen. Vielleicht wäre sie  ein nächstes Ziel dieser eigenwillig schroffen Begehung auf die Hochkarspitze.

am Einstieg in das Felsental

Zunächst jedoch wurde die gewählte Route in Angriff genommen und am Felsansatz die großen Blöcke gequert und links des Wasserlaufs aufgestiegen. Der schlechten Felsqualität im Tal, links (südwestlich) der Wasserrinne in der Tiefe, muß so gut es geht ausgestellt werden.

im Felsental etwa am Drittel der Aufstiegslänge; Türme und feste Felsstufen inmitten des brüchigen Terrains prägen die Landschaft

Es ist dort erstaunlich welche schwierigen Bruch- und offenbar extreme Verwitterungsformen den typischerweise guten Wettersteinkalk in ein schwer begehbares Terrain verwandeln können. Alle Griffe und Tritte sind auf Verbund und Festigkeit zu prüfen und gute Felspartien erkennt man schon von weitem an großer Steilheit bis hin zur Ausbildung einer Wandstufe.

bizarr verwitternde Felsformen der älteren Lechtaldecke im Nordkarwendel

Dennoch erfreut die leichte Kletterei über die Stufen hinweg, weil sie nicht klar vorgegeben nach oben führen kann, sondern die festen Partien beinhalten muß. Und siehe da, des Verfassers Route führte im weiten Tal unweigerlich an einem Steinmandl vorbei, sodaß es schon mehrere Begehungen über die obere Varianten gegeben haben muß.

durch Zufall ein Steinmann – der Aufstieg wäre hier über eine große Breite möglich, offenbar ist die menschliche Einschätzung der Route recht ähnlich

Die bizarre Landschaft am Südgrat der Hochkarspitze tritt sagenhaft ins Blickfeld. Links und rechts brüsten sich sonderbarste Felsformen und der Verdacht liegt dem Verfasser nahe, daß dies in Zusammenhang mit dem fortgeschrittenen Alter der Lechtaldecke zusammenhängt, betrachtet man die Inntaldeckenformen im Süden.

Rückblick auf den Einstieg und die lange Schuttzunge bis zu den Latschenfeldern hinab

Eine gute Dreiviertelstunde nahm der Aufstieg über die zerrüttete Südwestflanke im Tal auf den Südgrat in Anspruch und die Felsqualität nahm bis oben hin kaum eine Verbesserung.
Dafür trat der erste Gratturm mit fester, bleckender Senkrechtfront in gewaltiger Weise in Erscheinung. Er wird rechts (ostseitig) auf einem schmalem Schuttschartl zwischen ihm und einem kleinen Türmchen umgangen.

eine gewaltige Kulisse in den Osten tut sich auf

Am Grat der nächste Steinmann. Dort wo man ihn kaum braucht, weil die Aufstiegsrichtung alles andere als unklar ist. Leider wird das Setzen der Marken heute nicht so betrieben wie einst die Konvention vorsah – Meilensteine werden markiert, nicht aber die viel wichtigeren Richtungsweisungen mit dem obersten Stein.

der Grat in greifbarer Nähe

In diesem Fall war jedoch war die Steigrichtung durch den Grat klar vorgegeben und an diesem Punkt bedarf die Orientierung keiner Hilfe.

Aufstieg zur Hochkarspitze durch das schattige Schärtchen hinauf zu den gelblichen Felsen

Durch das Schartl zwischen dem Gratturm und dem stark verwitterten Zahn mit ein wenig Höhenverlust jenseits gelangt man auf die steile, jedoch leicht begehbare Ostflanke des Grates, die unter Einsatz der Hände leicht bis zu den obersten gelblichen Grattürmen, um dort die Seite nach Westen zu wechseln. Der Aufstieg dorthin ist von großer Brüchigkeit geprägt.

Ostflanke am Grat zur Hochkarspitze

Unterhalb einer Art Höhle in Material starker Verwitterung wird der Grat gequert, wobei zur lehmigen Schuttzunge abgestiegen und jenseits über ein paar Blöcke auf die nächste erdige Zunge aufgestiegen wird.

bizarre Verwitterungsformen mit Höhle – sie werden unterhalb gequert

Gleich tritt dort die weitere Route ins Blickfeld – links um den hohen Grataufschwung herum auf einen nächsten Turm zu.

Aufstieg über Blöcke jenseitig

Hinter diesem, die brüchige Westflanke hinauf, wird die Grathöhe wieder erreicht, auf der ein paar Minuten in wieder recht festem Fels aufgestiegen wird und dabei eine fast senkrechte Partie (die möglicherweise unten umgangen werden könnte, der Verfasser hat es nicht versucht) in gutgriffigem festen Fels gemeistert werden muß, von der man oben den vermeintlich weiteren Weg über eine sehr steile Verschneidung zu sehen glaubt.

der Turm bildet den nächsten Ansteuerpunkt

Ein leicht zu begehendes Gratstück leitet über eine breite Scharte zur verwegenen Verschneidung, die nur auf der Oberkante einer Schuppe erreicht werden kann.

Aufstieg steil und brüchig hinter dem Turm

Spätestens auf der Schuppe, mit Blick in die verwegene Verschneidung müßte klar sein, daß diese Variante den Grat weiter zu verfolgen die falsche ist. Nicht so der Verfasser, der glaubte sich durch die Verschneidung nach oben zwängen zu können und dabei einen seriösen Moment erlebte, als der Griff – eine abgeschliffene knollig griffige Warze am sonst eher glatten Fels zur Rechten – plötzlich an einem nicht sichtbaren Haarriss abscherte und der fehlende Halt, verstärkt mit ein paar Kilo Gestein vor der Brust, fast den Absturz über die Felsschuppe bedeutet hätte.

senkrechte Passage (wäre möglicherweise unten zu umgehen, jedoch genussvoll zu klettern

Diese Begebenheit ließ das logische Denken wieder erwachen und angesichts des Anblicks auf die verwegene Verschneidung musste innerlich der Kopf geschüttelt werden, wie man sich doch in eine Idee verrennen kann, die augenscheinlich nicht mit den Schwierigkeitsbeschreibungen des AV-Führers übereinstimmen kann. Wie aber geht es weiter?

oberhalb der Senkrechten Gratpassage – Blick zu einer Felsmauer mit vermuteter Durchstiegsmöglichkeit über eine Verschneidung rechts auf die grasbesetzten Schrofen

Nachdem die Mauer den direkten Weg verstellt und die Verschneidung zur rechts darüber befindlichen begrünten Fläche, von der aus ein Aufstieg in Gratnähe möglich erschien, ohne Sicherung nicht möglich war, mußte der Verfasser wohl oder übel von der breiten Scharte westseitig die Schuttreise absteigen, um hinter die Mauer zu gelangen.

Schlussendlich Abstieg aus der Scharte über die Schuttreise

Hier wäre ein Steinmann hilfreich gewesen, fehlte aber und möglicherweise begann der „Fehler“ schon mit dem fast senkrechten Aufstieg am Grat, der vielleicht unten umgangen hätte werden können.

Riss für den Wiederaufstieg zum Grat

Als Ergebnis eines schätzungsweise 30 Hm tiefen Abstiegs zum Ende der Felsmauer erblickt der Bezwinger der Hochkarspitze einen mittelbreiten Riss, der sofort als eine Wiederaufstiegsmöglichkeit wahrgenommen wird, um weiterem Höhenverlust zu entkommen. Dieser Riss führt um die Rippe herum auch wieder zurück in leicht begehbares begrüntes Schrofengelände und hinauf zur Grathöhe.

Riss im Rückblick

Im Verlauf zum Gipfel muß die Grathöhe jedoch wieder verlassen werden, um eine weitere breite Rippe zu queren und über dieses Gelände leitet einzig die individuelle Intuition, wobei die Querung nicht überall angenehm ist, weil steil und teilweise brüchig.

imposante Gratstelle kurz vor dem Gipfel; hier setzt die Rinne für den Abstieg ins Großkar an

Im obersten Teil, recht nahe und teilweise auf der Grathöhe, findet sich wieder fester Fels, speziell um einen letzten Buckel herum auf dem sich der letzte Steinmann vor dem Gipfel der Hochkarspitze befindet.

letzter Gratkopf vor der Hochkarspitze; er wird über das von rechts unten aufsteigende Band umgangen

Am Gipfel selbst wurde der geodätische Gipfelpunkt auf dem nördlichen der beiden plateauartigen Kuppen errichtet, der über eine letzte schärfere, jedoch leicht zu überquerende Scharte auf der Gratschneide erreicht wird.

letzter Steinmann vor dem Gipfel der Hochkarspitze

Für den Aufstieg auf der Westflanke ab dem Riss nach dem kurzen Abstieg rechne man eine gute Viertelstunde bis zur Hochkarspitze. Der gesamte Aufstieg vom Verlassen des Weges im Karwendeltal bis zum Gipfel hat der Verfasser dreidreiviertel Stunden benötigt.

nördlicher der beiden Gipfel der Hochkarspitze im Blick

Eine fast völlig verwitterte Holzstange im Plastikrohr, das möglicherweise von einer früheren Vermessung stammt, eingebettet in einer Steinpyramide stellt die karge Zier der Hochkarspitze dar. Die beiden Nägel an der Stange könnten von einem ehemaligen Querbalken stammen, womit sich ein primitives Gipfelkreuz erklären ließe.

Gipfelzier Hochkarspitze mit der Soierngruppe im Norden

Touristisch weit weniger interessant als der westliche benachbarte Hohe Wörner wird sich an der Zier der Hochkarspitze wahrscheinlich auch zukünftig nicht viel tun.

gewaltiger Blick auf den Hohen Wörner

Dennoch kann die Hochkarspitze mit Ihrer Höhe und Aussicht punkten, ist sie doch im westlichen Teil der Nördlichen Karwendelkette bis zum Bäralplsattel die höchste Erhebung, ein paar Meter über den Wörner hinaus und war deshalb möglicherweise für die Triangulierung interessant.

epischer Blick auf das hintere Karwendeltal mit vielen wichtigen Gipfeln im östlichen Karwendel

Der Blick gen Osten erscheint mit dem völligen Überblick über das Karwendeltal und darüber hinaus wahrlich phänomenal. Er bietet eine Übersicht über viele der höchsten Gipfel im Ostteil des Karwendels, zwischen Östlicher Karwendelspitze und der Grabenkarspitze auf den Laliderer Falken und im Nordosten auf das Rofangebirge und die 35 km entfernte Guffertspitze.

im Vordergrund in Bildmitte die Raffelspitze

Der Hochkarspitze gegenüber erhebt sich tiefer unten, mit ansprechender Felsgestalt, die Raffelspitze, die Kollege Jürgen mit Cousine Nelli begangen und als interessante Besteigung ausführlich beschrieben hat. Mächtig und schwierig der Grat von der Raffelspitze auf die Hochkarspitze, ein hehres Ziel in einem anderen Jahr.

im Tal gegenüber das lange und einsame Neunerkar mit der Pyramide der Großen Seekarspitze

Südöstlich gegenüber bietet sich noch ein wunderbarer Blick in das lange Neunerkar, das mit der Großen Seekarspitze eine der schönsten Frühjahrs-Schitouren im Karwendel darstellt und auch den Abstieg der Karwendelreibn bildet.

Abstieg über die Schuttrinne direkt auf den Rasenbuckel hinab

Nicht minder beeindruckend, aber schwieriger als der Ostgrat von der Hochkarspitze, ist die Ansicht des Westgrates zum Hohen Wörner und den weiteren Gratverlauf auf die Tiefkarspitze.

am Rasenbuckel, rechts geht es wieder zurück in die Felsen

Abwechslungsreich wird die Tour auf die Hochkarspitze durch die Wahl des leichten Abstiegs in das Großkar, das auch den Aufstieg zum Wörner darstellt.
Zunächst nimmt man dazu die Aufstiegsroute, um den Kopf mit dem letzten Steinmann herum bis zu einer auffallenden, weiter unten mehr und mehr mit Schutt gefüllten Rinne, die direkt an der Grathöhe ansetzt.

vermeintliche Felsstufe ins Großkar hinab

Diese führt recht bequem und steil in direkter Linie auf einen breiten Rasenbuckel hinab an dessen rechter Seite wieder in felsiges Gelände geschwenkt wird und der sichtbare Steig aus dem Großkar herauf anvisiert wird.

Rückblick auf den unteren Abstiegsteil von der Hochkarspitze ins Großkar

Die Felsstufe, von der man bei Betrachtung von oben Schwierigkeiten annimmt, stellt keine solche dar, allein der Winkel täuscht hier Kletterei vor.
Nach dieser Passage kann direkt im Schutt ins dolinengeprägte narbengesichtig anmutende Großkar abgefahren werden und zwar je eher desto länger und somit bestmöglich knieschonend.

riesiges Großkar, das diagonal nach unten gequert wird

Im Großkar empfiehlt sich eine Querung von Nordost nach Südwest über das gesamte Kar mit seiner mächtigen Höhenstufe. Der Steig vom Großkar ist im Beitrag über den Hohen Wörner (siehe Link oben) auf diesem Blog detailliert beschrieben und entfällt in diesem Beitrag.

Rückblick auf den Abstieg – leicht links der Bildmitte verlässt man in der Falllinie den Grat

Das Radl wird unten im Tal wieder erreicht und somit schließt sich die Runde, ohne Rückweg wieder tiefer ins Tal hinein.

Ankunftspunkt am Grat im Rückblick; an der Flachstelle rechts der beiden Türm im rechten Bilddrittel wird die Grathöhe erreicht

Zur schnelleren Besteigung des Gipfel könnte man aber auch das Radldepot am Ausgangspunkt weiter im Tal legen, am Jägerunterstand, womit etwa eine gute Viertelstunde bis zum Gipfel gespart werden kann (sollte der Wetterbericht des Sommers frühe Gewitter ankündigen), die aber nach dem Abstieg wieder investiert werden muß.

zerklüfteter unterer Teil des Südgrates der Hochkarspitze

Die Hochkarspitze vom Hochkar – eine einsame Runde in seltenst begangenem Gebiet im Karwendel erforderte einen Zeitbedarf von 8:15 ab und nach dem Parkplatz in Scharnitz.

Silberdistelpracht im Großkar; dort überlebten sie in sehr geschützter Lage

Die Radlstrecke findet sich beim o. g. Bericht vom Hohen Wörner beschrieben. Der gesamte Aufstieg beträgt 1.650 m, die Strecke ohne Radl beträgt mit allen Pausen etwa sechseinviertel Stunden.

Mils, 02.10.2021

Hoher Wörner, 2. 476 m – über Großkar

Der imposante Gipfel des Hohen Wörner – oder nur Wörner, wie er auch bezeichnet wird – wird meist von der bayerischen Seite aus am Normalweg in Angriff genommen – eine alternative, einsame Möglichkeit in beeindruckender Landschaft führt jedoch auch über das gewaltige Großkar und die Südflanke zum Gipfel. Der Anmarsch zum Aufstieg aus dem Karwendeltal ist mit 8,5 km ab Scharnitz lang und hierzu empfiehlt sich das Radl.

Hoher Wörner nach Umgehung des Gratkopfes wieder auf der Grathöhe angekommen

Am Schotterweg ins Karwendeltal werden die ersten 240 Hm zurückgelegt mit dem Großteil von 160 Hm über 1,5 km gleich zu Beginn ab Scharnitz. Nach dem Hochpunkt (~1.130 m) unterhalb der glatten Felsen von Brunnensteinkopf  fällt der Weg auf etwa 2 km um 30 Hm ab, bevor er dann recht gleichmäßig steigend über etwa 4,5 km zum Großen Schafstallboden führt, wo die Bergtour beginnt.

Start in Scharnitz – das Radl leistet hin und wieder gute Dienste

Das Großkar empfängt dessen Bezwinger vom Karwendeltal aus gesehen mit einer wuchtigen Talstufe hinauf zur Karschwelle die, schrofendurchzogen abweisend, das nicht einsehbare Obere Großkar birgt. Ein gewaltiger Blick auf das wahrscheinlich größte Kar im Karwendel. Sichtbar vom Talgrund aus ist dafür jedoch das Ziel, der Hohe Wörner, dessen Sichtlinie mittig über das Untere Großkar angepeilt wird.

Blick ins Großkar mit Wörner (letzter der Gipfel von links)

Das Radl kann bequem nördlich der Jagdhütte im Wald nach der Rechtskurve des Forstwegs verstaut werden und etwa 100 m entlang des Zaunes gelangt man zu einem schmalen Gatterchen, hinter dem der gut ausgeholzte Steig ins Untere Großkar beginnt.

Larchetkar mit Pleisenspitze im Süden

Nach wenigen Minuten auf Wiesenboden beginnt die Karwaldreise, die vom Steig in großzügigen, eher flach angelegten Serpentinen durchschnitten wird. Verwunderlich dort sind die großen Steinbrocken, deren Lageort man sich zunächst nicht erklären kann, denn das Untere Großkar ist so breit, daß von den Flanken kein junger Bruch bis mittig in das Kar transportiert werden kann. Höchstwahrscheinlich stammen die Brocken von Lawinentransporten winterlicher Abbrüche von weiter oben, oder derselben von den Karflanken.
Schön zu sehen sind die Lagen von alpinem Muschelkalk der Flanken gegen die Schmalstelle im Unteren Großkar hin.

in der unteren Karwaldreise

Nach guten 20 Minuten wendet sich der Steig von Serpentinen hin gegen Westen in den Wald oberhalb der Karflanken. Im Wald führt der Steig dann wieder in Serpentinen steil hinauf unterhalb der nächsten Geländestufe. Teilweise ist die Ausprägung der Steigspuren schwach, sodaß vorausgeblickt werden muß, um nicht davon abzukommen.

Steig aus der Reise gegen Westen in den Wald

Noch weit unterhalb des Felsansatzes der Südostrippe der Schönbergspitze teilt sich der dort nicht ganz klare Steig in den Anstieg linkerhand in das Tiefkar und rechter Hand ins Obere Großkar. Die abgehenden Steigspuren ins Tiefkar sing gut zu erkennen, jene ins Obere Großkar weniger gut, weil von einem Hangbruch durchzogen.
Von dort genießt man einen wunderbaren Ausblick in das hintere Karwendeltal und weit über den Hochalmsattel hinaus bis auf die imposante Pyramide des Steinfalk in 13 km Entfernung.

phantastischer Blick in das Karwendeltal nach Osten

Mit wenig Höhengewinn bzw. –verlust führt die Route durch Latschen hindurch nordöstlich in den Felsansatz der Talstufe zum Oberen Großkar. Die ersten Meter durch den Hangbruch querend sind etwas mühsam, aber nicht prekär zu begehen.

Zustieg zur Talstufe ins Obere Großkar

Durch Latschen bzw. an deren unteren Saum entlang wird nach knapp zehn Minuten die Nordwestecke der Talstufe zum Oberen Großkar auf 1.600 m erreicht. Vor dem Beginn der steilen Schrofen muß eine kleine geologische Stufe durchschritten werden, eine etwa 20 bis 30m mächtige Lage von Knollenkalken der Reifling Formation, mit ihrer charakteristischen dünnbankigen, knollig runden Ausprägung.

Knollenkalk der Reifling Formation

Man kann sie nicht übersehen, der noch sichtbare Steig führt über eine geneigte Platte entlang der Felswand hinauf.
Ab dieser Höhenstufe begegnet man nur mehr besserem – bis zum Felsansatz des Hohen Wörners –  oder schlechterem – in der Südflanke des Hohen Wörners – Wettersteinkalk.

Trio auf der Rippe zur Schrofenstufe

Nach dieser Stufe wird eine kurze Rippe erreicht, die in direkter Linie nach oben verleitet. Verleitet deshalb, denn man übersieht leicht die Richtungsänderung des Steigs nach links, nach Westen, in die Schrofenwand hinein. Möglicherweise ist das dem Verfasser nur passiert, weil er ohne sich orientieren einem Trio folgte, das die Rippe direkt erstieg und unter den Felsen antraf. Ein Phänomen, das einen am Berg oft heimsucht, die rational unbegründete Aufgabe der eigenen Zielstrebigkeit im Sinne des Wortes. Und es war falsch den Vorsteigern zu folgen, wie sich beim Aufstieg durch die Schrofen, die nicht unbedingt leicht zu begehen sind, und beim späteren Abstieg herausstellen sollte.

schrofiger Aufstieg als Abkürzung durch die Stufe

Das felsige Stück neben einem Einschnitt linkerhand könnte man aber auch als eine Art Schlüsselstelle für die Eignung in der Wörner-Südflanke sehen, es vermittelt schon den Eindruck eines leichten Klettererlebnisses, wie es oben zu bewältigen ist.

im Oberen Großkar mit Blick auf die Breitgrieskarspitze in Bildmitte

Nach dieser Stufe von etwa 100 Hm trifft man den Steig wieder womit spätestens klar wird, daß man ihn verlassen hat. Daß damit aber auch eine gute Wegstrecke abgekürzt wird und die Direttissima für den zügigen Aufstieg nicht unförderlich war realisiert man am Rückweg.

Die Karschwelle wird sichtbar

Der nächste Abschnitt führt über ein langes und mühsames Stück Karboden mit mittelsteiler Neigung, bei dem hin und wieder Steinmänner angetroffen werden, wenn es in etwa diagonal erstiegen wird. Bei der Erstbegehung fehlt dazu der Peilpunkt oben, der leider nicht ersichtlich ist. So kann es vorkommen, daß die Stufe zu direkt genommen wird und oben, an der Karschwelle, die Richtung nach Osten eingeschlagen werden muß, so die Route des Verfassers.

im Westen die Schönbergspitze

Faszinierend erscheint die für Karwendelkare enorme Breitenausdehnung des Großkars. Am Aufstieg beeindrucken immer wieder Blicke auf die umliegenden Gipfel der Nördlichen Karwendelkette, so zur Linken auf Schönberg- und Großkarspitzen, sowie zur Rechten auf die Hochkarspitze mit ihrem auffällig zackigen Südgrat.

Südliche Großkarspitze

Eine gute Stunde mag man für den Aufstieg ab den untersten Schrofen bis zur Karschwelle rechnen und eine weitere Viertelstunde für die  Querung bis zum Anstieg auf die Terrasse im Nordosten zwischen Hohem Wörner und Hochkarspitze, wenn der Aufstieg durch das Obere Großkar zu direkt erfolgt. Vom Ostteil im Oberen Großkar bis auf den leichtest zu durchsteigenden Punkt auf die Terrasse fällt eine weitere Viertelstunde an, um die Dimensionen im Großkar zu verdeutlichen.

Nördliche Großkarspitze (Bildmitte) und Hoher Wörner (rechts davon)

In der Karmulde treten wunderschöne Erscheinungen von Verkarstung und Dolinen hervor. Den Weg zum Felsansatz der Terrasse bahnt man sich mit Vorausblick und den teilweise richtig platzierten Steinmandln, zuletzt durch Schuttreisen.

Großkarscharte Bildmitte

Den Durchstieg auf die Terrasse muß man nicht an dessen schuttbeladenster Stelle durch eine kurze Rinne unternehmen, etwa 100 bis 50 m westlich vorher ergeben sich einige schöne Passagen durch den Fels.

durch die Felsstufe im rechten Bildbereich auf die Terrasse

Der undeutlich sichtbare Steig verläuft leicht steigend quer durch die Terrasse westwärts und endet an einem Riss mit deutlicher Schuppenbildung, die quer ansteigend in die Südflanke zieht. Das wäre der Normalweg, der im Bericht weiter unten als Rückweg beschritten wurde. Für den Aufstieg sollte die direkte Gratlinie erkundet werden, wozu die Schuttreise in direktem Anstieg durchschritten und oben in einen Riss eingestiegen wurde.

Blick von der Schuttterrasse nach oben; links zieht der Steig zur Felsfuge hinauf

Oberhalb des Risses folgt ein Grasband bevor sich ein weiterer Riss – ziemlich westlich versetzt etwas schmaler aber angenehm zu durchsteigen – weiter hinaufzieht und alsbald vor der Grathöhe endet.

Aufstieg oberhalb der Schuttterrasse

Im Riß befindet sich eine Art Lawinenstange, oben gekickt und etwa 2,50 m lang sowie andere kurze Holzstücke und etwas Draht, eine sonderbare Begegnung an diesem Ort knapp unterhalb des Grates, dessen Sinn nicht erklärlich ist.

Rückblick auf das Großkar mit Larchetkar- und Pleisenspitze

Am Grat besticht ein beeindruckender Blick auf den Hohen Wörner und man möchte meinen, daß eine direkte Gratüberquerung im Alleingang einfach möglich ist. Leider versperrt ein mächtiger schroffer Gratkopf diese, wie nach kurzer Strecke festgestellt werden mußte.

Riss zum Grat; unerklärliche Reste menschlicher Provenienz knapp unterhalb des Grates

Der Führer beschreibt diesen Kopf als kletterbar, in der Frontalansicht vom Grat vor der tiefen Scharte aus siegte die Vernunft die wenig strukturierte gemuldete Wand aufzusteigen, für die der große AV-Führer abseilen oder abklettern vorschlägt.

atemberaubender Anblick des Hohen Wörners vom Grat

Also mußte in die Scharte abgestiegen werden und die Schlucht noch etwa 50 Hm tiefer, um den Kopf, der übrigens schon von der Schuttterrasse aus eingesehen werden kann, am Fuße zu umgehen. Die Schlucht läuft in die schrofige Flanke weitgehend seichter werdend aus welches die Umgehung über einen kurzen Aufstieg auf die westliche Schluchtbegrenzung ermöglicht. Dahinter kann wieder über Schrofengelände auf den Grat zurückgekehrt und die Gegenseite des Kopfes bestaunt werden, die kaum mehr den Eindruck einer mäßig schwierigen bis schwierigen Ersteigung vermittelt, wenn man sich nicht mit ihr beschäftigt.

letzte Scharte vor dem Hohen Wörner; gegenüber die Soiernspitze

Es folgt ein Gratstück mit zwei hintereinanderliegenden Köpfen die in leichter Kletterei überstiegen werden. Jenseits davon führt ein schärferes Gratstück in eine etwas tiefere Scharte hinab, bevor der Gipfelaufbau, das letzte Gratstück, angenehm angegangen werden kann. Die Scharte läßt einen Blick auf die dunkle schauerlich anmutende Nordwand zu.

phantastischer Rückblick auf den Grat zwischen Hochkarspitze und Hohem Wörner

Am letzten Gratstück warten keine Überraschungen mehr, am Aufstieg schweift man immer wieder ab mit beeindruckenden Blicken auf die bizarr gezackte Nordrippe des Hohen Wörners vom Wörnersattel herauf und auf das Vorland der Nördlichen Karwendelkette.
Nach einer letzten seichten Scharte führt ein Band leicht nordseitig zum Gipfel.

am Grat zum Hohen Wörner

Wie gerufen fiel die Ankunft am Gipfel aus, die Massen an Bergsteigern, die den Normalweg aus dem Norden genommen haben waren verschwunden und bis zum nächsten Ansturm konnten ein paar Eindrücke vom Ausblick genommen werden.

über ein undeutliches Band nordseitig zum Gipfel des Hohen Wörners

Im Westen, am Ende des berühmten Grates in der Kette anschließend, befindet sich die Tiefkarspitze, eine sehr interessante Tour über den Nordwestgrat, die in einer schönen Runde begangen werden kann.

Hoher Wörner, 2.476 m

Links hinter ihr der westlichste Gipfel der Nördlichen Karwendelkette, die Brunnenstein- und gleich danach die Rotwandlspitze in 6 km Entfernung, sowie rechts neben ihr die bekannten und – durch die leichte Erreichbarkeit mit der Karwendelseilbahn von Mittenwald – überlaufenen Nördliche Linder- und  Westliche Karwendelspitze in 4 km Entfernung.

mittig im Bild die Tiefkarspitze, links davon Brunnenstein- und Rotwandlspitze, rechts Nördliche Linder- und Westliche Karwendelspitze

Fern im Westen das Wettersteingebirge mit einem beeindruckenden Blick auf das Leutascher Platt, mit der sagenhaft schönen Überschreitung der Dreitorspitzen und noch weiter rechts der Zugspitze in knapp 27 km Entfernung.

Wettersteingebirge mit Leutascher Platt links und Zugspitze mit -platt rechts

Gen Osten können die wichtigen Gipfel der Kette, Hochkarspitze, Schlichten- und Vogelkarkarspitze,  die Östliche Karwendelspitze, sowie als östlichste Erhebung, die Grabenkarspitze eingesehen werden und kurz vor dem Grat zur Hochkarspitze taucht wieder der Steinfalk und das in 20 km Entfernung liegende Sonnjoch auf.

Ansicht der Nördlichen Karwendelkette gegen Osten mit dem links abklingenden Vorgebirge und rechts der gewaltigen Karwendelhauptkette

Rechts der Hochkarspitze findet sich als entfernteste Erhebung im Karwendel der Hochnissl in 23 km Entfernung, wiewohl der Hohe Wörner überhaupt einen erstklassigen Standpunkt für die Sicht auf die Hinterautal-Vomper-Kette darstellt.

gewaltige Karwendelhauptkette mit den Pyramiden der Seekarspitzen leicht rechts der Bildmitte

Von dort können vor allem die Gipfel der Hinterautal-Kette wunderbar betrachtet werden, beginnend mit der frontal im Süden gegenüberliegenden Pleisen- und Larchetkarspitze, über die Seekarspitzen bis hin zur Birkkarspitze.

Seefelder Kette mit den Stubaiern im fernen Hintergrund

An diesem herrlichen Tag reichte der Blick über die hauptdolomitisch gebaute Seefelder Gruppe mit den schönen Zielen Kuhljochspitze und Erlspitze hinaus bis in die Stubaier Alpen mit dem Wilden Freiger hoch über dem Erlsattel und dem Zuckerhütl leicht rechts davon in 55 km Entfernung.

Rückblick am Abstieg vom Hohen Wörner in dessen steile Südostflanke

Der Abstieg vom Hohen Wörner wurde über die breite schrofendurchsetzte Südostflanke unternommen, die nicht schwierig, aber sehr steil in eine Flachstelle von der oben beschriebenen Scharte hinab leitet. Der Abstieg dorthin dauert eine Weile, um die beste Route zu finden.
Man tut gut daran vom Gipfel aus die Flanke mit der anschließenden tektonischen Fuge zu studieren, um mit Vorteil ihn unten dann auch sofort zu erkennen und weiter zu begehen, bis hinab auf die Schotterterrasse.

Blick auf die tektonische Fuge in der Tiefe der Südflanke mit Fortsetzung in der Aufstiegsrippe der Hochkarspitze

Wer im Abstieg genau hinschaut erkennt die Fortführung der Fuge weit über die Südflanke des Hohen Wörners hinaus, abtauchend im Großkar, bis hin zur Aufstiegsrippe der Hochkarspitze, die von der Fuge schleifend durchschnitten wird (eine Ausprägung der Karwendelschuppenzone, gar die Fuge zur homogenen Inntaldecke oder ohne Bewandtnis?).

in der Gesteinsfuge kurz vor der Schuttterrasse

Über einige Rippen hinweg, im Schutze der, talseitig mit beeindruckend steilem, teilweise  unbegehbarem Schrofengelände, mittelbreiten Fuge wird die Schuttreise der Terrasse wieder erreicht. Der weitere Abstieg erfolgt bis zur steilen Talstufe wie der Aufstieg.

Rückblick auf den Hohen Wörner (Gipfel links der Bildmitte, links der Scharte)

Bevor der felsdurchzogene Aufstieg auch für den Abstieg genutzt wird kann, aus purer Neugier, dem Steig nach den letzten Latschen gefolgt werden.

Rückblick am Ende der Terrasse auf den Abstieg; links der Bildmitte die Fuge, rechts der zu umgehende Turm

Nicht zu weit, eine Abgrenzung aus größeren Steinen und verdorrten Latschen  warnt nach wenigen Minuten vor dem weiterführenden Steig, der den Hang durchquert.

am Abstieg vom Normalweg, Blickrichtung auf die Rippe zur Felsstufe

Dort wird in Abstiegsrichtung links hinab geleitet auf mehreren parallel verlaufenden Steigfragmenten, die sich unten in der Bergwiese wieder zu einem einzigen Steig formen und die Steilstufe mit einem Grasband durchschneiden, ohne daß abgeklettert werden muß.

Rückblick auf den Abstieg durch die Schrofen

Das wäre der Normalweg. Die Rippe wird erreicht, die beim Aufstieg unter den Schrofen endet.

alpiner Muschelkalk zu beiden Flanken zum Unteren Großkar

Anstelle des Normalweges zurück kann über die Geröllreise im Unteren Großkar abgestiegen werden. Leider erlauben bald nach dem Beginn der Reise weder Hangneigung noch die Stückigkeit des Gerölls eine Abfahrt – der Abstieg muß Großteils im Gehen erledigt werden.

Quelle über die Felsen des alpinen Muschelkalks herab (orographisch rechts im Unteren Großkar)

Die ausgedehnte Bergtour endet mit der Ausfahrt aus dem Karwendeltal mit dem Radl. An Zeitbedarf rechne man acht Stunden, incl. einer Gipfelpause von 45 Minuten (ohne Gratbegehung sollte man jedenfalls mit acht Stunden auskommen und schnelle Radler benötigen ohnehin weniger Zeit für beide Strecken). Der Höhenunterschied beträgt 1.596 m bzw. mit Gegenanstieg bei der Ausfahrt  1.630 m, die Radlstrecke 2 x 8,5 km.

Mils, 25.09.2021