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Schitour Leitnerberg, 2.309 m – von Trins

Weniger bekannt als der Aufstieg von Vinaders im Obernbergtal ist die Schitour auf den Leitnerberg vor Trins aus – ein Nordaufstieg. Sie ist eine Alternative bei bereits aperen Südhängen, denn sie verläuft großteils im Schatten. Den Ausgangspunkt bildet der Parkplatz am Schlepplift in Trins.

Leitnerberg, 2.309 m, der Gipfel kaum erkennbar

Über die Schipiste führt die Route rechts, südwestlich über den Bach hinauf auf das freie Wiesenfeld „Grazanne“ das zunächst eher flach ansteigt.

Start am Schlepplift in Trins; halb die Piste aufgestiegen

Bei einer kleinen Heuhütte fast am Waldrand gegen den Hang kann man mit Spitzkehren steil durch eine Waldschneise zum Weg aufsteigen. Wenn dort nicht genug Schnee liegt kann man auch dem Almweg auf der Grazanne folgen und die Strecke wird etwas länger.

in den Grazanne Wiesen, links am Waldrand haben wir eine Schneise als Abkürzung gefunden

Dem Almweg wird nun bis zur einer engen Kurve Richtung Trunaalm gefolgt (kurz vorher zweigt links der Weg zur Gerichtsherrenalm ab).

Talblick auf den Almweg weiter oben

Die Kurve stellt den Einschnitt des Fallzambachs dar und dort zweigt man in diesen Einschnitt in den Wald ab, der weiter zum Bach führt entlang dessen der Aufstieg auf seiner linken Seite (i. S. d. Aufst.) erfolgt.

am Abzweig links in den Bacheinschnitt

Der Einschnitt ist teilweise recht eng und läßt wenig Varianten zur Bewältigung von steilen Stellen im Gelände zu, jedoch trifft keine besondere Schwierigkeit an wer versiert und in Spitzkehren geübt.

Aufstieg im Bacheinschnitt links

Weiter oben, in Gelände inmitten von kleinen Laubbäumen und Sträuchern wird das Gelände steiler und erfordert einige Spitzkehren.

im unteren Teil weniger steil

Nach der Steilstelle taucht die Route wieder in Nadelwald ein und eine Geländeschulter wird überschritten.

mit einigen Kehren zwischen kleinen Laubbäumen und Sträuchern hindurch

Rechts neben dem Aufstieg fällt eine Felswand steil zum Bach ab, der dort in einer engen Schlucht verschwindet. Hinter der Schulter öffnet sich das Gelände und das Gelände taucht einige Meter ab, die unter Fellen abgefahren werden.

nach der Geländeschulter wieder einige Meter hinab in die Bachmulde

In der Bachmulde angekommen wird der Blick frei auf den Leitnerberg, der genau im Südwesten liegt und dessen Aufstieg von dort fast nur ein schnurgerader ist. Die Fallzammähder sind nach dem Ende des Bacheinschnitts erreicht.

die Fallzammähder bald erreicht

Zahlreiche Almgebäude zieren die schönen weiten Hänge unterhalb von Leitner- und Eggerberg. Vereinzelte Lärchen und alte Heuhütten verleihen der Landschaft spezielles Bergflair, das wir leider nur unter starker Bewölkung und weiter oben im Nebel erleben konnten, denn das Wetter entschied sich nicht besser zu werden.

in den Fallzammähdern, Aufstieg am Kammrücken voraus

Der Aufstieg von den Fallzammähdern auf den Leitnerberg erfolgt direkt am kahlen Nordkamm, der mäßig steil und mit wenigen Geländeneigungsänderungen direkt nach oben zum Gipfel führt.

der Kamm zum Leitnerberg prägt sich aus

Im oberen Drittel passiert man eine felsige Stelle, die keine Schwierigkeiten darstellt, sie wird rechts umgangen. Der Rücken kann mit Kehren und teilweise Serpentinen leicht begangen werden.

auch bei unserer Begehung präsentierte sich der Kann abgeblasen

Bei stürmischem Südföhn erreichten wir den Gipfel von dem aus sonst so schöne Blicke auf die umliegenden Schitourenziele möglich sind.

noch etwas unterhalb des Gipfels

Bei unserer Begehung sahen wir kaum 50 m weit und somit muß hier auf die Schitour auf den Eggerberg verwiesen werden, bei der die Nachbarberge genannt sind, die auch vom Leitnerberg aus erblickt werden können.

Blick vom Eggerberg zum Leitnerberg; der Gratkamm rechts gegen Norden hinab stellt den Aufstieg dar

Etwas nördlich unterhalb des Gipfels suchten wir Windschutz hinter einem größeren Felsblock, um abzufellen und eine kleine Gipfelrast zu halten. Abfahren mußten wir dann mangels Sicht am Rücken entlang des Aufstiegs im Nebel. Für die Abfahrt über die schönen Nordosthänge reichte weder Sicht noch das gute Gefühl, Triebschnee war genügend zu beobachten.

Abfahrt über den unteren Teil des Kamms

Weiter unten in den Fallzammähdern konnten wir dann unbekümmert die letzten Hänge wahllos befahren, leider ohne gute Sicht. Die recht selektive Abfahrt im Bacheinschnitt ist schweißtreibend.

Eindrücke von der Abfahrt im Bacheinschnitt

Kurze Schwünge und steile Geländestufen durch den Bewuchs hindurch sind dort zu bewältigen. Das Gelände dort taugt zum Spruch: „dort lernt man Schifahren!“. Man sollte für diese Schitour daher schon versiert in steilem bewachsenem Gelände sein.

Ausritt auf die linke Bachseite (i. S. d. Abfahrt)

Unten am Bacheinschnitt wird der Weg wieder erreicht und ihm bis zu den flachen Grazanne-Wiesen gefolgt. Die Abfahrt über die Schneise erspart man sich, diese taugt nur zum Aufstieg.

wieder in der Grazanne angekommen

Mit ein wenig herum probieren über die beste Variante der Abkürzung von den Wiesen auf den Almweg oberhalb benötigten wir für die Schitour 4:40 Stunden, incl. einer sehr kurzen Gipfelrast. Die Aufstiegsarbeit vollzieht sich über  1.175 m und die Streckenlänge (mit der Abkürzung im unteren Teil) beträgt 5,5 km.

Mils, 02.01.2021