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Hochkanzel, 2.575m

Die Hochkanzel ist der Eckpfeiler im Roßlochkamm bei der sich der Grat von seiner West-/Ostrichtung in die Süd-/Nordrichtung wendet und erreicht wird sie von der Gamskarspitze aus in phantastischer Gratkletterei. Nach ihr folgt die Roßlochspitze als zentraler Gipfel im Roßloch, hoch über dem Roßkar.

Hochkanzel, 2.575m

Wer sich für die gesamte Gratstrecke bis zur Hochkanzel interessiert der möge vorher den Bericht zur Brantlspitze lesen. In gegenständlichem Bericht werden nur neu erlebte, besondere Passagen der ersten Etappe zwischen Gamskarspitze und Brantlspitze beschrieben und die Überschreitung zur Hochkanzel im Detail.

Blick vom Lafatscher Joch auf den auslaufenden Roßlochkamm, dahinter Südliche Sonnenspitze

Als Tagestour gesehen – die wegen der großen Entfernung vom Startpunkt beim Hackl im Halltal in Frage kommt stellt die Hochkanzel, zumindest für den Verfasser, das äußerste Ziel dar, das erreichbar ist. Eine Begehung des gesamten Grates über die Hochkanzel hinweg bis zur Roßlochspitze würde vorzugsweise mit einem Abstieg in das Roßloch und mit Rückweg über die Kastenalm zu wählen sein.

Almauftrieb in den Halleranger, dahinter Jochreisen und Lafatscher Roßkopf

Bei einem solchen Unternehmen muß im Übrigen, nach all der bisherigen Erfahrung mit dem nicht unerheblich zeitraubenden Grat bis zur Hochkanzel, die Begehung in umgekehrter Reihenfolge empfohlen werden, da die genussvollen Gratstücke lieber im Aufstieg genommen werden.

die Raiblerschichten vor dem Burattipfeiler, dahinter die Gamskarspitze

Möglicherweise stellt die oben angedachte Runde eine abschließende Erkundungstour in diesem Gebiet dar und je mehr beim Verfassen dieses Berichtes darüber nachgedacht wird, desto mehr – so muß der Schreiber bei Niederschrift dieser Zeilen feststellen – manifestiert sich dieser Gedanke.

Lafatscherverschneidung

Den durchaus ernst zu nehmenden Gratabschnitten im Roßlochkamm wohnt ein eigener Zauber inne, vielleicht aufgrund der nicht so sehr dramatischen Höhenunterschiede zwischen den Scharten wie in den gewaltigen Girlanden der Gleirsch- Halltalkette und somit für einen alten Mann durchaus schmeichelnd in der konditionellen Herausforderung.

scharf getrennt, schlechter Fels und fester Fels an den Schnittlwänden

Auch wenn hier scheinbar Werbung für ein selten begangenes Kleinod im Karwendel entsteht, so möge der wenig erfahrene Gratkletterer und der vor Ausgesetztheit und Brüchigkeit Scheue auf die weitere Lesung des Berichtes verzichten. Wir sprechen von einem Terrain das gefährlich ist und Klettertechnik, Erfahrung sowie Entschlossenheit voraussetzt – vom Glück, daß allzeit sämtliche lockeren Gratpartien im Verbund halten mögen ganz abgesehen.

Am Aufstieg zur Gamskarspitze in den Halleranger geblickt

Trotz der klettertechnisch nicht sehr schwierigen Partien – die generelle Einstufung in den zweiten Grad (manchmal vielleicht ein sehr oberer „Zweier“) trifft gut zu – sind die begleitenden Umstände am und zu beiden Seiten des Grates zur Hochkanzel eben die Zutaten für ein eher heikles Unternehmen. Hat man einen Partner mit so niemals einen dessen Kletterkünste und Resistenz im Ausgesetzten man nicht genau einschätzen kann.

die Inschriften von Tützscher und Wechner am Beginn der Felsstrecke zur Gamskarspitze

Nun genug der Gefahrenhinweise, all jene die die Begehung der Hochkanzel von der Gamskarspitze ernsthaft in Erwägung ziehen sind sich ihrer Eigenverantwortung bewußt. Als echter Bergsteiger würde man niemals jemand anderen für sein Unglück verantwortlich erklären, dies ist Fremden vorbehalten.

Die wenig dampfgesättigte klare Luft am so herrlichen Junimorgen erlaubte selbst für die mittelmäßige Bildleistung eines Telefons phantastische Aufnahmen während der langen Anreise vom Hackl zum Halleranger. Die Schnittlwände mit dem wurstradlgleich abgeschnittenen Burattipfeiler (vor knapp vier Jahrzehnten von Udo und dem Verfasser als schwierigste Klettertour ever in dessen Karriere bezwungen) hinterm Joch machen Fotos der Heimat zu einem Blickfang an dem alle Ansichten von Südseeinseln verblassen.

am Grat zur Gamskarspitze

Brüchige und deshalb rasch vergängliche Raiblerschichten von hochfestem Wettersteinkalk über Jahrmillionen in der Aufschiebung vorne hergeschoben, senkrecht aufgerichtet, zerschartet und von Wind und Wetter gerichtet können im Abstieg zum Halleranger bestaunt werden. Phantastisch skurrile Anblicke und wie Aristoteles in einem Aphorismus treffend erkannt hat: „Die Natur schafft immer von dem, was möglich ist, das Beste“.

alle Gipfel des heutigen Tages; von re. n. li.: Gamskarspitze, Brantlspitze, Hochkanzel

Nach dem Auftanken von Trinkwasser an nicht ultraviolett behandeltem und daher keimbehaftetem, kristallklarem und wohlschmeckendem Bergwasser an den Quellen im Halleranger galt es, wie alle Jahre wieder, beim Aufstieg zur Gamskarspitze den kleinen Kampf mit den Latschen auszufechten.

das nächste Ziel, die Brantlspitze

Der kleine Kampf besteht in der Suche nach dem effizientesten Aufstieg durch die Zunternfelder (Latschenfelder) nach der großen Wiesenfläche mit den markanten Nadelbäumen an seinem Saum. Hier verliert sich der breite Steig, der von der Lärche schräg oberhalb der Hallerangeralm in Richtung Hallerangerspitzen angestiegen wird in zig einzelne Gassen, die aber meist nur Gamsspuren sind und keine gut gangbaren Aufstiege.

Grubenkar- und Dreizinkenspitze über dem weiten Roßkar

Ein Tipp für all jene denen die Gassen zwischen den sichten Latschen nicht so geläufig sind besteht darin, daß die Almwiesenfläche einfach bis zu einer Wasserrinne ostwärts aufgestiegen wird und dann über den teilweise recht schroffigen aber dafür latschenfreien Einschnitt des Wasserlaufes über die Latschen hinausgestiegen wird.

Karwendelhauptkamm

Damit kommt man etwas weiter östlich der Ideallinie an und muß steil weitersteigen, vermeidet aber den kleinen Kampf und spart Zeit ein. Oben trifft man auf die Rippe mit den Schrofen, die sich zu oberst zum Grataufbau hinziehen und den Weg zur Gamskarspitze auch ohne Markierungen weisen.

Tützscher und Wechner haben sich zu Beginn der folgenden Felsstrecke – wie es deren Brauch gebot – vor mehr als 120 Jahren mit schwarzer Farbe auf glattem Fels verewigt und noch heute ist an den gut erhaltenen Buchstaben erkennbar, daß dies sogar mit hoher Präzision in der Glyphologie geschah (Wechner war Lithograph). Diese Markierungsart von vollendeten Touren als Erstbegehung seien dem alpingeschichtlich interessierten Leser hier nicht vorenthalten (die beiden Paradebergsteiger waren Mitglieder in einer der ersten und berühmtesten Bergsteigervereinigung in Tirol, der „Wilde Bande“, die von 1878 bis Ende der 1930er Jahre existierte; sollten die beiden gemeinsam unterwegs gewesen sein, dann muß es vor 1884 gewesen sein – Wechner starb in diesem Jahr, Tützscher 1897).

von der Gamskarspitze in den Halleranger geblickt

Bald nach dem Ende der Wiesenhänge und dem Beginn der Gratzone ist die Gamskarspitze zuerst über einen Schutthang, sodann weitgehend am Grat und zuletzt in der südlichen Gipfelflanke erreicht.
Bisher ein leichtes Ziel und bis oben hin mit Stöcken zum Gipfel begehbar. Kurz vor dem Gipfel können über einen kurzen Bereich am Grat alle drei Gipfel der nun folgenden Überschreitung bis zur gleichzeitig eingesehen werden – Gamskarspitze, Brantlspitze, die Zwischenerhebung nach der Brantlspitze und zuletzt die heute begehrte Hochkanzel.

Der Rückblick auf den Halleranger und der Halltalkette vor dem nun langen Weg ausschließlich auf Fels ist unersetzlich und deshalb hier eine Ablichtung.
Zu Beginn der Gratkletterei zur Hochkanzel findet sich im Bereich der Gipfelbuchschachtel erneut eine verwitterte Markierung von Wechner am Fels, leider aber auf den folgenden Gipfeln keine mehr. Möglicherweise wegen der dort kaum vorhandenen ebenflächigen Blöcke im Gipfelbereich, denn es ist schwer vorstellbar, daß ihn der Grat nicht unwiderstehlich gereizt hat.
Zum Gipfelbuch und den Gipfelbüchern auf Brantlspitze und auf der Hochkanzel sei ein Lob und Dank an die beiden Betreuer gerichtet. Sie haben sich sogar die Arbeit angetan die letzten Einträge des alten Gipfelbuches zu übertragen, nachdem dieses durch Feuchtigkeit unbrauchbar geworden ist. Leider habe ich die Gipfelbuchschachtel auf der Hochkanzel in genau der Stellung vorgefunden – liegend! -, die eine Durchnässung geradezu perfekt möglich macht – sapperlot Herr Pfarrer!

die Gegend um das Knappenhüttl unterhalb des Überschalljoches

Im Wissen über die zeitraubende Gratstrecke wurde diese nach hastigem Verzehr einer kleinen Portion Studentenfutter ohne großen Aufenthalt auf der Gamskarspitze um 11:15 aufgenommen.

Tiefe Konzentration am schmalen bis schneidigen Grat läßt die Zeit wie im Fluge verstreichen. Ab und zu ein nachdenkliches Innehalten nach einer brüchigen Partie ist durchaus kein seltenes Erlebnis an dieser interessanten Kante sowie der Wechsel zwischen anregenden scharfen und leichten breiten Gratteilen lassen den Geist vollends in die Arbeit eintauchen und betäuben das Zeitgefühl. An einem Tag an dem es mit höchster Wahrscheinlichkeit kein Gewitter geben wird, ein hemmungslos auszukostendes Erlebnis.

kleine Störzone mit leichtem Übergang wenige Minuten nach dem Start am Grat

Drei Stellen mit Störzonen im Übergang zur Brantlspitze wurden neu abgelichtet.
Die erste kleine Einschartung kurz nach dem Start des Überganges ist in Richtung Brantlspitze leicht durch Umgehung links (nördlich) zu umgehen, auch wenn es nicht so aussieht. Dass man sich vor dem Abstieg auf einer Störzone bewegt erkennt man erst im Rückblick.

zweite brüchige Scharte

Die zweite Stelle – durch eine größere und unangenehmere Störzone – stellt die tiefe Scharte kurz vor der Brantlspitze dar und ist ebenso leicht zu begehen. Im Abstieg kann ein sinnvoller Schwenk nach links (nördlich) zu einem spitzen Türmchen erkannt werden, der im brüchigen Material einem Hauch von Rampe gleicht. Vom Türmchen zurück zur Scharte auf geneigter Fläche auf einigermaßen trittfestem Untergrund.

Abstieg in die Scharte, links die logische Route

Die dritte Stelle stellt der Ostrücken zur Brantlspitze dar. Im Aufstieg ist er leicht, ja sogar erfreulich anregend zu nehmen und die eher nicht mehr bombenfesten Partien am schmalsten Teil fallen wenig auf. Im Abstieg erschien mir dieser Teil mit der anderen Körperhaltung als recht brisant und veranlasste mich in die Nordflanke unterhalb abzusteigen und in dieser zur Scharte zu queren.

Rückblick mit erkennbarer Abstiegsroute

Das Gelände dort ist zwar schuttbedeckt und unangenehm für eine Querung, aber doch etwas sicherer als der besagte Gratteil. Wir sprechen von ca. 25m Gratlänge zwischen den losen Partien unten (deutlich sichtbar und rechts, südlich, leicht zu umgehen) und der ebenso deutlich sichtbaren Verschneidung an der Gratschneide oben.

letzter Aufstieg auf die Brantlspitze jenseits der Scharte – im Abstieg den Mittelteil des Grates gemieden

Auf der Brantlspitze angekommen begann die Neuerkundung zur Hochkanzel – das erwartete Abenteuer für das die lange Anreise von 6:30 Uhr bis knapp vor 12 Uhr mittags in Kauf genommen wurde.

Rückblick von der Brantlspitze zur Gamskarspitze

Der Übergang findet auf einer abgewinkelten Gratstrecke ab, die zwar auch nicht vollkommen, so doch viel besser eingesehen werden kann, wie jene von der Gamskarspitze zur Brantlspitze. Vorweggenommen kann festgestellt werden, daß für die Erkundung mit dem Glas eigentlich nur der Ostrücken der Hochkanzel interessant erscheint. Dies deshalb, weil alle anderen Abschnitte ohne jede Schwierigkeit für den erfahrenen Gratkletterer begangen werden können.

der Grat zur Hochkanzel im Überblick

Zunächst erfolgt der Abstieg in die erste der beiden tiefen Scharten, am Weg zum Mittelkopf, der innerhalb der Gratlinie im Roßlochkamm eben einen Knick darstellt. Dieser ist leicht und kann als eine Erholungsstrecke angesehen werden, an der die eindrucksvolle Umgebung unter Betrachtung genommen werden kann, beispielsweise Details des Überganges von der Roßlochspitze zur Hochkanzel.

gewaltige Schlucht hat sich durch eine abgerutschte Platte gebildet; sie zieht – schön anzusehen – vom Grat steil hinab

Eine gewaltige Schlucht, gebildet aus dem Abrutschen einer der brüchigeren gratbildenden Platten zieht sich im Abstieg zur Scharte durch den kompletten Hochkanzelstock und hinterläßt einen gewaltigen Eindruck, der die Ausprägung der weiter unten aufragenden Hochkanzeltürme so richtig zur Geltung bringt. Durch die Hochkanzeltürme führt laut Klier ein Anstieg im IIIer Gelände auf die Hochkanzel und auch diese Route ist ein lange gehegter Wunsch, jedoch muß dieser unbedingt mit Partner erfolgen, zu kühn sieht das Gelände vom Knappenhüttl her aus.

Gratverlauf zum Mittelkopf

In der ersten – halbtiefen – Scharte leitet ein „Häutchen“ an Felsverbindung auf den Anstieg zum Mittelkopf über. Es ist halbwegs fest im Verbund und gut begehbar, aber auch nordseitig umgehbar. Der weitere Aufstieg zum Mittelkopf findet auf breiter Rampe statt.

kleines Grathäutchen im tiefsten Bereich der Scharte zum Mittelkopf

Nun bietet sich erstmals der Blick auf den westseitigen Abstieg in recht brüchigem Gelände. Die verschiedenen Plattenqualitäten haben hier verschiedene Verwitterungsformen hinterlassen und zum Glück derart, daß der Abstieg wesentlich leichter erfolgt als auf den Fotos mit Frontalansicht von der Hochkanzel aus.

die Flanke zur tiefen Scharte im Übergang ist zuerst brüchig, dann fester

Im Abstieg links müssen zuerst ca. 20Hm unangenehmen Schuttgeländes überwunden werden, bevor der Fels fester wird und gleich darauf in eine links hinab führende runde Nische überleitet.

Rückblick auf den gewählten Abstieg, die Nische oben erkennbar

Dieser Nische folgt eine Abstiegsrinne, die durch eine weichere schuttbedeckte Platte gebildet wird und der wiederum einige Dutzend Höhenmeter gefolgt werden kann, bevor abermals linkerhand eine Art Band weiter in die Flanke hinab leitet und erneut in einer vertieften schuttigen Platte bis knapp vor die tiefste Scharte abgestiegen werden kann.

Abstieg in der schuttigen Rinne

Der gesamte Abstieg mag auch auf dem messerscharfen sich abzeichnenden Grat rechts der oben beschriebenen Route möglich sein und das vielleicht sogar in festerem Fels, mir erschien jedoch die beschriebene Route für den Abstieg als sinnvoll, die Handflächen innen bereits einigermaßen vom ungeheuer schneidenden Fels gezeichnet.

Ansicht vom Grat, links davon die gewählte Absteigsroute

Die somit erreichte tiefe Scharte ist jene aus der die Besteigung der Hochkanzel aus dem Kar der Schneepfanne erfolgt. Der Blick in die Rinne und auf die unten ausgebreitete Schneepfanne zeigt, daß die Schneepfanne auch noch Mitte Juni ihrem Namen ganze Ehre zeigt, der Firn reicht durchgehend von unten immer noch bis zur Scharte herauf.
Ein Notabstieg könnte hier erfolgen.

beeindruckender Aufstieg zur Hochkanzel jenseits der Scharte

In der bisher erlebten Manier, möchte man meinen, ginge es nun am Grat weiter. Der Felskopf jenseits der Scharte mit den losen Trümmern am Band ist rasch erklommen und bevor man sich einer schönen weiteren Gratstrecke erfreuen kann wird am Felskopf oben angelangt der jähe, senkrechte Abbruch auf der Westseite des Kopfes erblickt.

an der tiefen Scharte angelangt; gegenüber der Felskopf mit dem senkrechten Abbruch an seiner Hinterseite

Möglicherweise ist er gangbar, mir erschien das Abenteuer aber sofort als unnötig herausfordernd und veranlasste mich zur Rückkehr in die Scharte.

kurzer Abstieg in die Südflanke

Umgesehen nach einer Alternative konnte sofort ein südseitiger Abstieg über eine auffällig „gebrauchte“ Schuttreise erkannt werden. Die Abstiegstiefe beträgt geschätzt 15Hm und nach einer leichten Linkskurve befindet man sich komplett in der plattigen Südflanke der Hochkanzel mit perfektem Ausblick auf die wilden Türme über dem Lochhüttl.

in der Südflanke – Platten mit etwa 70/75° Neigungswinkel

An der imposanten Flanke den sofortigen Aufstieg zum Grat wieder gesucht, kann der Westabbruch des zuvor begangenen Kopfes betrachtet werden und mit dem geistigen Ausruf eines „Halleluja“ geschieht die nachträgliche Zustimmung zur Entscheidung, gar nicht erst über den Abstieg desselben nachgedacht zu haben.

leichte Rückkehr von den Platten in der Flanke auf die Grathöhe

Nun, die Rückkehr aus der etwas bedrückenden Versenkung zum begehrten Grat erfolgt wenige Meter nach dem zuvor beschriebenen Abbruch von der Stirnfläche einer der mächtigen Platten in der Flanke aus über wenige Meter in festem Fels. Der Rückblick zeigt die Situation recht treffend.

die ersten Meter des Grataufstieges im Rückblick

Hiermit sind die leichten Schwierigkeiten im Gratübergang zur Hochkanzel auch schon Geschichte.
Mit einem gewissen Gefühl der Befreiung wird der mäßig schwierige Grat weiter emporgestiegen und nach wenigen Minuten ist der feste Fels des mittelbreiten Grates vollkommen erklommen und schuttiges Gelände leitet in den Gipfelbereich über.

am Ende des Aufstiegsgrates auf den Gipfelaufbau der Hochkanzel

Nach wenigen Dutzend Metern und noch weniger Höhenmeter ist das Ziel, die Hochkanzel, erreicht.

Gipfelplateau der Hochkanzel

Den gesamten Gratverlauf gesehen ist dieser Übergang leichter als jener von der Gamskarspitze zur Brantlspitze, aber er bietet auch einige leicht knifflige Passagen, die abwechslungsreich und in gewisser Weise geistig herausfordernd, aber leicht zu klettern sind.

Gipfelbuchschachtel auf der Hochkanzel – bitte niemals so platzieren!

Der Ausblick auf die Umgebung an diesem markanten Eckpunkt des Roßlochkammes ist natürlich wieder phänomenal. Von Westen bis Norden der gewaltige Kessel des Roßloches mit den Gipfeln oberhalb berühmter Kletterrouten wie die Laliderer Wände und den folgenden Gipfeln in der Vomper Kette wie die Spritzkarspitze oder die Plattenspitze, die nur noch von wenigen Idealisten wie Juergen aufgesucht wird und eine noch entbehrungsreichere Anreise voraussetzt, wie die Tagestour vom Hackl auf die Hochkanzel. Die Begehungen dieser Gipfel hat eine Frequenz die an den Fingern einer Tischler-Hand pro Jahr abgezählt werden kann. Unbedingt zu empfehlen!

Vomperkette mit Platten- und Spritzkarspitze sowie Hochglück

Im Osten beeindruckt der Ausblick über das archaische Vomperloch, und wer dasselbe nicht kennt dem sei seine Durchquerung ans Herz gelegt. Eine solche Wildnis inmitten ausgeprägtester Zivilisation – wo gibt es das schon?

die bizarren Hochkanzeltürme – ein Anstieg führt über sie herauf und läßt nicht los…

Der Hausberg Bettelwurf mit seiner reizvollen Überleitung über die Fallbachkartürme auf Hohe Fürleg und die Trattenspitze bietet eine kolossale Felsenfront im Süden und dieser Mauer nach Westen folgend bildet das schöne Hinterautal zwischen Gleirschkette und Karwendelhauptkamm den Abschluß im Panorama.

schreckliche Anblicke aber Nichtbergsteiger stehen drauf mußte ich lernen

Dem Gipfelbuch – leider recht unfachmännisch im Steinmandl verwahrt wie das Bild zeigt – entnahm ich, daß einer, dem Kanzeln gar nicht fremd sind, der Verursacher für die der Haltbarkeit unzuträglichen Verwahrung des neuen und nett gestalteten Büchleins gewesen ist. Zwei Tage vor mir, sagt sein Eintrag, habe er den Gipfel besucht….seither hat es nicht geregnet. Es sei ihm verziehen – aber Herr, gib ihm ab jetzt die Gabe solche Werke von nun an wettergeschützt zu verstauen.

bereits am Rückzug – der schöne und feste Grat wird wieder abgeklettert

Ein halbes Stündchen konnte der Gipfel genossen und der Aufstieg von der Roßlochscharte beäugt werden bevor die Hast den Rückweg einzuschlagen den Augenblick, der nicht verweilen darf, beendete.

Gelände zur Scharte; habe dort Steinmandl errichtet- Haltbarkeit fraglich

Was den Rückweg und die damit verbundene neue Erfahrung der Kletterstellen anbelangt, so sei eigentlich nur die kurze, wenig vertrauenerweckende schlanke Platte in der kleineren Scharte nach der tiefsten Scharte erwähnenswert. Diese ist vom Osten nach Westen unangenehm aber auch sehr kurz und auch nicht schwierig. Ich habe nördlich eine Umgehung unternommen.

in der Flachstrecke zurück zum Mittelkopf; das dünne Felshäutchen in der Scharte erschien mir am Rückweg unangenehm locker und zu umgehen

Der Aufstieg zum Mittelkopf erschien auch von unten auf gleicher Route des Abstieges am sinnvollsten und alle anderen Partien bis zur Brantlspitze konnten ohne nennenswerte Hirnleistung nach Gutdünken gewählt werden.

Erwähnenswert ist die Dauer der Überschreitung von der Hochkanzel bis zur Gamskarspitze, sie betrug recht genau 1 1/2 Stunden und der Abstieg zur Hallerangeralm weitere 70min.

eine phantastische Reise liegt hinter mir

Nach einer deftigen Knödelsuppe bei Evi und Horst auf der Hallerangeralm über’s Joch zurückgeeilt – und weil auf 2.000m noch Sonne – beschloss ich ein abschließendes Training zur Bettelwurfhütte zu unternehmen, also nochmals an die 300Hm dazu zu hängen.

der berühmte Herzelfelsen

Bei einem Abschlußbier bei Christine und Ralf auf der Bettelwurfhütte konnte dann der Sonnenuntergang im Tal verfolgt werden und den Parkplatz beim Hackl erreichte ich an dem lang hellen Junitag in der Dämmerung nach 14 Stunden gegen 20:45 Uhr.

die letzten Sonnenstrahlen Richtung Bettelwurfhütte

Die Bergsteigeruhr zählte insgesamt 3.020Hm und die Messung anhand der Karte in Outdooractive beträgt 29km.

Mils, 16.06.2018

 

 

Reps, 2.159m im Karwendel

Bergsteigerisch kein Ziel von Interesse, topografisch, geologisch und nicht zuletzt landschaftlich ist der Reps jedoch ein Ziel, das der Karwendelfreund bereist haben sollte. An seinen Südhängen spielen sich in dem ersten Juniwochen tolle Szenen mit Blumenpracht ab. Von Bedeutung sind die mittelalterlichen Bergbautätigkeiten (auf Pb/Zn), von denen heute noch Dutzende Stollenmundlöcher (die wenigsten auf den ersten Metern noch begehbar) zeugen und deren Glanzzeiten bei sagen.at nachgelesen werden können. In den senkrechten Nordwänden des Reps, nahe der Kastenalm, gibt es schwierige Sportkletterrouten.

Reps, 2.159m

Die Normalbesteigung des Reps ist nicht mehr als eine Wanderung von der Hallerangeralm aus. Der Zeitbedarf beträgt etwa eine gute Stunde, der Höhenunterschied beträgt geodätisch lediglich gut 400m, mit den Erhebungen am Grat mögen es knapp 500m sein. Zur Vorsicht sei am Grat durch die Nordabstürze dennoch an manchen Passagen geraten.

Repskamm vom Lafatscherjoch aus gesehen

Mitten im Karwendel gelegen muß eine aufwändige Anreise zum Halleranger in Kauf genommen werden, will man den Reps besteigen. Er bildet das westliche Ende des Roßlochkammes, auslaufend nach dem herrlichen Grat von Roßlochspitze bis zum Sunntiger. Die kürzeste Route zum Halleranger besteht im Anstieg über das Halltal und dem Übergang des Lafatscher Joches.

Hallerangeralm und Lafatscherjoch am Anstieg zum Reps

Der grandiose Blick vom Lafatscher Joch nordwärts besticht natürlich vorwiegend wegen der großen Erhebungen in der Hinterautal-Vomper-Kette, deren erbauender Anblick an diesem Tag jedoch der Restbewölkung zum Opfer gefallen war. Aufgrund dieser Trübung kam jedoch der Repskamm zur Geltung, der sonst – als von  untergeordneter Bedeutung – „übersehen“ wird.

Melzerdenkmal auf 1.988m

Nach der Überschreitung des Lafatscher Joches wird etwa 300Hm zum Halleranger abgestiegen. Auf der Gegenseite zieht gleich nach der Alm ein Steig auf den Sunntiger hinauf. Dieser gehört zum Almgelände und ist auch der Normalanstieg zum Reps.

Stollenmundloch ehemaliger Bergbautätigkeiten

Nach etwa 200Hm wird das Melzerdenkmal erreicht. Benannt nach einem großen Innsbrucker Bergsteiger, der mit seinem Freund Emil Spöttl 1901 in der Praxmarerkar Nordwand durch einen Schlechtwettereinbruch das Leben verlor. Literatur über Otto Melzer findet sich in der Webseite der Melzerknappen. Die schönen Gedenktafeln der verunglückten Mitglieder mit Inschriften im Jugendstil gehalten wurden 1903 von der Bergsteigerriege des Innsbrucker Turnvereins angefertigt. In der Umgebung des Melzerdenkmales wurde Alpingeschichte geschrieben.

Blick am Gratrücken auf eine Erhebung vor dem Repsgipfel

Weiter oben, knapp 150m über das Melzerdenkmal hinauf, ist der Gratrücken erreicht. Der Reps wird dort verdeckt durch eine der drei flachen Erhebungen, die am Gratrücken zum Reps überschritten werden. Der Steig zum Sunntiger wird noch vor dem Gratrücken weglos verlassen.
Am Gratrücken angelangt bricht nördlich eine schauerliche senkrechte Wand ab, südlich fällt der Repskamm mit steilen Hang unter Latschen- und Baumbewuchs, die ältesten davon Zirben neben Lärchen und Fichten, ins Lafatschertal ab.

Felstunnel am Weg zum Reps

Zunächst leiten Steigspuren auf ohnehin nicht zu verfehlender Route am Gratrücken entlang. Sie verlieren sich an breiten Stellen und treten auf engen Stellen wieder deutlicher in den Blick.
Am Steig abwärts nach der ersten Graterhebung, etwa 5min auf dem Rücken entlang, wird eine auffällige Senke sichtbar die einer genaueren Untersuchung bedurfte.
Seitlich im Süden der Senke befindet sich eine felsige, trichterförmige Ausbuchtung, die, von oben gesehen, im Nichts unterhalb des darüber hinweg führenden Steiges verschwindet.

Felstunnel mit Dimensionen

Wer hier aufpaßt und ein paar Meter zum Trichter hinabsteigt steht vor einem seltenen Felsphänomen im Karwendel. Der Gratkamm wird von einem natürlichen Tunnel durchzogen, bei dem man die gegenüberliegende Seite der Südflanke der Sonnenspitzen sehen kann. Die Tunnelachse verläuft in leicht nordöstlicher Richtung die Neigung des Tunnels ist erheblich, denn von 2.150m Höhe blickt man direkt auf die „Gelbe Gufel“ auf 1.600m Höhe wodurch sich mit Hilfe einer horizontalen Abstandsmessung anhand der AV-Karte eine Neigung des Tunnels von recht genau 30° errechnet.

Felstunnel mit Gelber Gufel am Gegenhang

Der Zufall kann es gewollt haben, daß das Ziel des Blickes durch den Tunnel selbst ein Naturphänomen darstellt. Es handelt sich bei der sogenannten Gelben Gufel um einen Breccienrest, entstanden durch Moränenablagerungen des eiszeitlichen Gletschertransportes. Deutlich sind die beiden Gufeln – die Aushöhlungen zu erkennen.  Die gelblich erscheinenden, sandig-schluffigen Gesteine sind aus Lockersedimenten entstanden.
Äußerst interessant ist dabei, daß die Breccie durch meterdicken Wettersteinkalk überlagert wurde. Ein Phänomen, das dem Autor Rätsel aufgibt.

Lage und Richtung Felstunnel am Repskamm mit Entfernung zur Gelben Gufel

Bei genauer Betrachtung fällt weiter auf, daß ein einzelner Laubbaum den unwirtlichen und steilen Hang als Lebensraum angenommen hat und daß die Wiesen unter der trockenen Gufel überaus üppig erscheinen – vielleicht ein Hinweis auf erhöhte Nutzung der Aushöhlung durch Wild, das bei Wetterstürzen dort Schutz sucht.

Gipfelaufbau des Reps

Weiter am Steig bzw. der Gratrippe entlang, mit zunehmend dichterem Bewuchs durch Latschen, wird der niedere Gipfelaufbau des Reps erreicht. Ab und zu finden sich noch verblasste rote Punktmarkierungen des ehemaligen Steiges, der leider aufgelassen wurde. Anhand der störenden Latschen, durch die man sich manches Mal fast hindurchzwängen muß, kann abgeschätzt werden, daß die letzte Wegpflege durch Ausschneiden der Latschen wohl auch schon gut 20 Jahre ausgeblieben sein muß.
Ein letzter Anstieg über etwa 40Hm bildet den Abschluß der interessanten Gratwanderung von etwa einem Kilometer Länge.

Rückblick auf das Überschalljoch und den Bettelwurf

Am Gipfel des Reps bietet sich aufgrund seiner zentralen Lage im Hinterautal ein überwältigender Ausblick auf die umliegende Bergwelt. Nahezu alle wichtigen Gipfel des inneren Karwendels können vom Reps aus eingesehen werden, ein Aussichtspunkt besonderer Güte – leider an diesem Tag durch die Schlechtwetterreste etwas eingeschränkt.

die Nordwände des Reps

Am Grat folgend könnte man noch bis zu den steil abfallenden Wänden östlich der Kastenalm vordringen, wie sich am Foto nach Westen erkennen läßt. Weit außen im Tal thronen die gewaltigen Jägerkarspitzen im Westen. Fast die gesamte Gleirsch-Halltal-Kette ist vom Reps aus einsehbar. Den Abschluß der Sicht vom Reps bildet der Große Bettelwurf.

der Gleirsch-Halltal-Kette zentraler Teil

Nach Norden hin, zur Hinterautal-Vomper-Kette, befand sich an diesem Tag mehr Restbewölkung und somit gibt es nur Bilder des herrlich abgeschiedenen Roßloches mit den es umrahmenden Gipfeln. Markant dabei – und am Foto zu sehen – die Lalidererspitze mit den bekannten Laliderer Nordwänden.

Blick auf das Bockkar mit Lalidererspitze

Nach Osten hin steilt der Roßlochkamm zum Sunntiger hin imposant auf. Dem Kamm folgend befindet sich bereits hinter dem Sunntiger das erste Ziel einer leichten Gratkletterei und zwar die Hallerangerspitzen. Über sie hinweg wird die Gamskarspitze erreicht, von der aus eine der schönsten Gratklettereien im Karwendel bis zur Hochkanzel führt.

vom Reps nach Osten in das Roßloch geblickt – mittig die Roßlochspitze

Am Rückweg mußte eine schon frühere Sichtung erkundet werden. Nahe der Großen Kohlerrinne – ebenfalls eine geologische Besonderheit am Roßlochkamm – befindet sich ein westlich der Rinne auf etwa 2.050m ein Stollenmundloch eines ehemaligen Bergbaues. Des Weiteren finden sich an der oberen Begrenzung der Rinne Überreste einer Hütte. Ob es sich dabei um eine bergbauliche Einrichtung handelt, oder ob die Reste einer Schäferhütte zuzuordnen sind konnte nicht zureichend in Erfahrung gebracht werden. Letztere Aussage findet sich im Internet.

Große Kohlerrinne

Der Stollen wurde an einer Schichtengrenzlinie angelegt und verläuft schichtparallel, nordwestlich einfallend. Nach dem Mundloch besteht eine kleine Kaverne mit ein paar Metern Länge bevor Auf etwa 10m ist er einsehbar. Deutlich ist die von links (westlich) aufsteilende kompakte Wettersteinkalkplatte zu sehen, während rechts davon eine Art Störzone bzw. kleinstückig zertrümmerte  Kalke verdrängt wurden (Raiblerschichten?).

Stollenmundloch westlich der Großen Kohlerrinne

Eine nähere Begehung als bis zum halb zugeschütteten Stollen am Ende der Kaverne hätte nur unter extremer Zwangshaltung sowie Schutzkleidung erfolgen können und kam deshalb nicht in Frage. Die Schuttmassen unterhalb des Mundloches deuten auf eine gewisse Tiefe des Stollens hin.

Kaverne hinter dem Mundloch

Die Große Kohlerrinne – wahrscheinlich beide Kohlerrinnen – scheinen in ihrer Geschichte eine Auffüllung durch völlig fremdes Material als dem dort vorherrschenden Wettersteinkalk erhalten zu haben. Die dünnbankigen, mergeligen Schichten im cm-Bereich scheinen Sedimentgestein zu sein, jedoch müssen sie völlig anders entstanden sein als deren Umgebung. Leider findet sich keine nähere geologische Beschreibung im Internet.

Blick aus dem Stollenmundloch

Am Weg hinab zur Hallerangeralm säumt der Steig mit Blumen prachtvoll dekorierte Bergwiesen und für den Autor sind die Wiesenhänge unterhalb des Sunntigers neben dem inneren Issanger im Halltal ein Geheimtipp für den Blumenfreud. Man besuche sie je nach Fortschreiten der Schneeschmelze in den ersten Juniwochen.

auch der Bayerische Enzian, Schusternägel genannt

Mit herrlichen Fotomotiven von Bergblumen und kühnen Gipfeln endet der interessante Ausflug auf den Reps, der auch bei nicht einwandfreiem Wetter in guter Erinnerung bleibt.

einzigartige Blumenpracht am Halleranger

Die Aufstiegszeit vom Hackl im Halltal über das Lafatscher Joch mit Abstieg zur Hallerangeralm betrug knapp vier Stunden, der Rückweg ist schneller erledigt, da der Abstieg nur bis auf etwa 1.750m erfolgt und der Gegenaufstieg zum Joch lediglich mit gut 300Hm zu Buche schlägt. Die Gesamtzeit ist durch die Untersuchungen im Gelände diesmal nicht von Relevanz.

Mils, 02.06.2018

Schitour Grubenkarspitze, 2.663m

Inmitten des Herzens des Karwendels, im Roßloch, thront die Grubenkarspitze als östlichste Umrandung des Kessels, den das Roßkar bildet. Es gibt dort mehrere einsame Schitouren, wobei jene auf die Grubenkarspitze einen besonderen Reiz ausstrahlt, ist doch der letzte Gipfelanstieg im Frühjahr wahlweise als leichte Kletterei, oder über einen gut 40 Grad messenden Steilhang erreichbar, dem ein relativ langer, unschwieriger Gipfelgrat folgt.

Grubenkarspitze, 2.663m

Die Grubenkarspitze bildet  die höchste Erhebung im Roßloch und ihr Gipfelgrat ist bereits von weit außen im Hinterautal sichtbar Links, nördlich der Roßlochspitze kann man sie bereits kurz nachdem die Abzweigung der Straße ins Gleirschtal mit dem Radl geschafft ist erblicken. Diese Abzweigung, die Gleirschhöhe, stellt auch den Hochpunkt der Fahrt ins Hinterautal dar, rund 100Hm wurden bis dorthin von den Parkplätzen überwunden.

Anfahrt ins Hinterautal zur Grubenkarspitze

Daß die Strecke allein in die Nähe der Grubenkarspitze lang ist merkt man dann, wenn man um kurz nach 6 Uhr früh – ein späterer Aufbruch rächt sich mit ungünstigen Schneeverhältnissen bei der Abfahrt, allenfalls mit steigender Lawinengefahr, eher bricht man eine halbe Stunde früher auf – mit dem ungefederten alten Radl die ersten 10km hinter sich gelassen hat und – als Nichtmountainbiker – des Sitzens am harten Sattel überdrüssig wird. Die unangenehme Fahrt erstreckt sich aber zu Beginn des April 2017 bis ca. 1km vor die Kastenalm und somit über rd. 13km und gesamt gut 300Hm, weil nach der Gleirschhöhe eine Abfahrt von rd. 50Hm folgt.

Roßlochspitze, Bildmitte, mit unverkennbarem Grat und links der Anstieg auf die Grubenkarspitze

Mit fortschreitender Jahreszeit, wenn die Sonne den Talboden vom Schnee befreit hat kommt man mit dem Radl noch ca. 4km weiter auf den sogenannten „Hinteren Boden“ dem Talabschluß des Roßloches auf 1.440m.

knapp vor dem „Hinterer Boden“

Im April mußte ich jedoch knapp nach der Kastenalm aufgeben das Radl durch die immer wieder über längere Strecken auftretenden Schneefeldern auf der Straße durch zu schieben und erkannte erst bei der Ausfahrt, daß der Versuch so weit wie möglich zum Roßloch vorzudringen für die Ausfahrt keinen Vorteil brachte. Der Tipp ergeht also hier bei den ersten längeren Schneefeldern – i. d. Regel noch einige Hundert Meter vor dem Bachbett aus dem Birkkar – das Rad abzustellen und ab dort die Tragestrecke zu eröffnen.

Rückblick am Talende angelangt

Hat man diese ersten eineinhalb Stunden Radfahrt überstanden und wurde von vermummten, nichtgrüßenden E-Bikern mit echter Federung überholt, befindet man sich bereits voll im Tageslicht und kann sich anfangs April gegen dreiviertel acht Uhr am flach gehaltenen Weg ins Tiefste des Roßloches mitunter für ein paar Minuten direkter Sonnenbestrahlung erfreuen. Sofort aber endet das Vergnügen mit einem Hauch von ansteigendem Aufstieg bis zu einem kleinen Waldstück, nachdem die Route auf eine weite flache Ebene einmündet an deren Ende das Tal jäh zu Ende ist und gewaltige Lawinenreste von links und rechts herabgestürzt sind. Ein schauerlicher Anblick, selbst noch zwei, drei Wochen danach.

erster Aufstieg über Lawinenreste, Harscheisen sind bis auf 2.000m vorteilhaft

Ab dort, auf ca. 1.440m beginnt der anstrengende Aufstieg über gut 1.200m bis zum Gipfel der Grubenkarspitze.
Zunächst steig man auf der rechten Talflanke über Latschen und teilweise anstrengende, lockere Lawinenreste bis auf ca. 1.630m und kann – je nach Schneelage – den Abzweig des Steiges in das Bockkar (Ausgangspunkt für die Schitour auf die Lalidererspitze) ausmachen. Auf der bereits aperen Gegenseite, einem Südhang, zeichnet sich der Steig durch die Latschen gut ab.

die beiden Aufstiegsrinnen im ersten und letzten Drittel des Bildes gut auszumachen

Nach weiteren knapp 100Hm Aufstieges in der rechte Flanke sichtet man zwei Rinnen durch die Latschen wobei sich beide für den Aufstieg eignen, die südliche, höher gelegene aber auch für die Abfahrt. Wegen der besseren Einsicht von unten habe ich im Aufstieg die erste, schmalere, nördlichere Rinne genommen und mußte in der Hälfte die Schi in die Hände nehmen, so schmal wird die Latschengasse nach oben hin. Wahrscheinlich verhält es in der anderen Rinne für den Aufstieg nicht anders, für die Abfahrt, besser für das Abrutschen, ist sie jedoch breit genug und mißt an der schmalsten Stelle in etwa zwei Schilängen.

der unteren Rinne oberster Teil

Oberhalb der Schmalstellen steht man bereits auf 1.800m und kann in einer gewissen Erfreutheit auf das zwar anhaltend steile, aber dafür umso schönere untere Roßkar blicken, tolle Hänge die nun etwas rechts (südlich) haltend über eine als logisch erscheinende Route durch eine auffallende Rinne erstiegen werden.

oberhalb der Rinne – nun lacht das Herz

Nach weiteren gut 100hm taucht der begeisterte Bergsteiger in dauerhafte Sonnenbestrahlung und die zurückgelassenen kraftraubenden 450Hm  verschwinden aus dem Gedächtnis.

weiters Aufstiegsgelände – hier ca. auf 1.950m

Eindrücke, die sich nun in der wunderbaren Winterlandschaft des Roßkares auftun können in Wahrheit nur mit der Wortgewalt eines Dichters beschrieben werden, um ihnen Genüge zu tun.
Wohlgeformte weiße Kuppen tauchen in sanften Kurven ineinander und verbinden sich dazwischen im Absturz ihrer Seiten im Extremfall zu einem deutlichen und selbst in gleißendem Weiß farblich abhebenden Loch – eine schneebedeckte Doline, die klassische Karsterscheinung mit der jeder Karwendelgeher bestens vertraut ist.

die Scharte zur Roßlochspitze und links der Grat auf die Grubenkarspitze

Durch solcherart Blicke angeregt werden die letzten 500Hm bis zur Scharte zwischen der südlich gelegenen Roßlochspitze, deren Grat während des Aufstieges dauerhaft angesteuert wurde, und dem links, nördlich, abzweigenden Steilhang oder bereits aperen Grat zur Freude, auch wenn die Kräfte langsam abnehmen und die Sonnenbestrahlung zwischen 10 und 11 Uhr zu Trinkpausen zwingt.

Rückblick im kurzen Schatten der Roßlochspitze (ca. 10:30)

Auf der Scharte, auf 2.507m habe ich bereits entschieden, daß der  bereits apere Felsgrat in Angriff genommen wird, der Steilhang erschien mir um diese Tageszeit schon recht anstrengend angesichts der Kollegen vor mir und das Klettern liegt mir ohnehin, auch mit den aufgeschnallten Schi am nun schweren Rucksack.

der Steilhang, Neigung >40°

Der ca. 75m hohe erste Teil des Grates sieht unten leichter aus als er sich oben am Ende präsentiert wobei die Schwierigkeit unten kaum signifikant über den ersten Grad hinausgeht.

mittig am Grat, unterer Teil griffig

Im oberen Teil besteht die Schwierigkeit lediglich im Umstand, daß die Tourenschuhe für die glatten Platten nicht geeignet sind und es zum Spiel von Trittchen und Griffchen wird, um die letzten 10Hm bis zur Schneegrenze zu meistern. Ein kurzer Sprung nach links bescherte mir am Ende oben wieder guten Halt auf den letzten Metern. Einem Abrutschen könnte dort durch sofortiges Flachlegen begegnet werden.

oberer Teil des ersten Grataufschwunges, wenig griffig; das Rissl nach links genommen, am Ende ein kleiner Sprung über eine glatte Stelle

Am Ende der ersten Kuppe des Grates zum Gipfel befindet sich eine Steinschlichtung, vermutlich eine Art Wintergipfel, jedenfalls Schidepot.

Schidepot, ca. 2.583m

Der folgende Grat bis zum Gipfelkreuz ist keineswegs kurz und nimmt mindestens weitere 15min in Anspruch; trotzdem schaffte ich es um 10 vor 12 Uhr das noch tief eingeschneite Gipfelkreuz zu erreichen.

langer Grat zum Gipfel

Ein besonderes Erlebnis ist es die Gipfel der Roßlochumrahmung optisch abzugreifen, ein Zirkel mit gewaltigen 1,5km Radius und von Nördlicher Sonnenspitze bis zur Hochkanzel im Südosten 3,75km messend.

der nördliche Teil der Roßlochumrahmung

Im nördlichen Teil der Umrahmung thronen Bockkarspitze, Lalidererspitze und Dreizinkenspitze, letztere beiden weitere lohnende Tourenziele im Roßloch und herrlich anzusehen mit ihren weißen Mützen auf den Gratschultern.

Roßkar mit Roßloch 1.200m tiefer

Dazwischen das Bock- und das Roßkar, herrlichste Hochgebirgslandschaft noch immer tiefwinterlich weiß überzogen mit wenigen aperen schwarzen Stellen.

Grubenkar, unten das Ende des Vomperloches

Im Osten das Grubenkar einer weißen Zunge aus dem Schlund des endenden Vomperloches heraufschnellend gleich und im Süden die furchtbaren Abstürze des Grates von der Trattenspitze (mit dem Olperer im Hintergrund) über die Hohe Fürleg, die Fallbachkartürme über den König Bettelwurf bis zur Speckkarspitze.

Trattenspitze mit vorgelagertem Bockkarlturm bis zu den Fallbachkartürmen und dahinter der Olperer

Die trennenden Ketten zwischen den nördlichen Karwendeltälern, Johannestal, Laliderertal und die Eng sind bereits viel weniger von weißer Pracht bedeckt und der Nordhang zum Hochglückkar dürfte noch wenige Wochen als Schitour begehbar sein.

die Eng

Zurück vom Grat am Schidepot bei der Steinschlichtung lernte ich beim Gipfelschnaps Rainer und Peter kennen – zwei Kenner der Gegend – und trat mit den Kollegen bis zur Einkehr im Gh. Wiesenhof den Rückweg an.

der südliche Teil der Roßlochumrahmung – Hochkanzel bis Gamskarspitze, dahinter der Grat zwischen Speckkarspitze und Kl. Bettelwurf, dahinter die Stubaier…

Zunächst der Steilhang – für mich überraschend gut zu fahren – oben etwas aufgefirnt, unten etwas mehr und unter der Scharte um knapp 13 Uhr bereits etwas sehr weich aber tiefer wieder besser werdend.

des Steilhanges Mitte mit Grat ab der Scharte links unten

Das weite schön geformte Roßkar war teilweise recht gut zu fahren und man erahnte während der Abfahrt die weniger nach Süd geneigten Flächen der dünenartigen Landschaft, sodaß wir eine großteils tolle Abfahrt bis zu den Latschen hatten.

Abfahrtsgelände

In der steilen Rinne blieb ich mit dem Talschi hängen und vollführte einen tollen Salto mit dem Verlust des besagten Schis.

Als ich mich wieder aufraffte und aufsteigen wollte um den Talschi wieder anzuschnallen riefen mir die Kollegen von ca. 50Hm tiefer zu, daß ich an falscher Stelle suche. Gottseidank war ich nicht alleine, ich hätte den Schi dort oben mit Sicherheit noch lange gesucht; er sauste derart schnell hinunter, daß ich diese Blitzreise nicht vermutet hätte.

Blick auf lohnende Tourenziele, Lalidererspitze und Dreizinkenspitze

Im folgenden weichen Sulz unterhalb 1.800m machte jeder von uns Bekanntschaft mit dem nassen Schnee, teilweise durch fehlendes Drehvermögen der Bretter im schweren Sulz, teilweise durch einhakeln in Latschenbrücken, die, tückisch wie eine Schlinge, aus dem Schnee herauslugten und die Abfahrt auf den unrhythmisch geformten Lawinenresten, die wie eine erstarrte stürmische Meeresoberfläche sich zerzaust präsentierten bescherte uns eine schweißtreibende letzte Abfahrt zum Talboden.

obere Rinne perfekt zum abrutschen

Der Rest an Abfahrt bis zur Kastenalm besteht aus viel Schiebearbeit, die nach den Oberschenkeln beim Aufstieg nun die Schultermuskeln heiß werden ließen.

Peter im Latschenslalom

Mit einer ausgeklügelten Aufhängemethode schnallte ich Schi und Tourenschuhe auf das Radl und lediglich die Oberfläche des Schis der stramm mit der Sattelstütze verzurrt war erlitt durch die Vibrationen der langen Fahrt einen speziellen „Karwendelschliff“ bis zu unteren Schichten hinab und hat jetzt was zu erzählen. Vermeiden könnte man dies – als Tipp für alle, die ihre Schi nicht am Rucksack befördern wollen – mittels eines alten Fetzens als Trennschicht.

Rückblick auf ein gewaltiges Abenteuer

Die Freude über die gelungene Tour bei bestem Wetter und das mittlerweile brennende Antlitz bleiben bei der gemütlichen Ausfahrt aus dem frühlingshaften Hinterautal wohlerhalten und in dieser Stimmung erreichten wir gegen 15:30 die Labestelle, das Gh. Wiesenhof.

das Tourenziel in Bildmitte bereits in weiter Ferne

Aufstiegszeit ab Ankunft am Parkplatz knapp 6 Stunden, Gesamtzeit für die Tour ca. 9 1/2 Stunden, wobei der Abstieg und die Ausfahrt gemütlich absolviert wurde.
Gesamtstrecke mit dem Radl zwischen 26km und 34km, je nach Schneelage, Rest mit Schi.
Gesamter Höhenunterschied mit Gegenanstieg bei der Ausfahrt knapp 1.800m.

ein Vorschlag…

Der beste Zeitraum für die Tour dürfte April bis Mitte Juni sein, wobei gegen Ende Mai der Teil der Abfahrt schon zu leiden beginnen wird.

Mils, 09.04.2017

 

 

 

 

Durchschreitung Hinterautal – Vomper Kette, Karwendel

Als längste der vier Bergketten beinhaltet die Hinterautal – Vomper Kette auch die mächtigsten Gipfel des Karwendels. Die Durchquerung dieser eröffnet nicht nur den Blick auf die höchsten Karwendelgipfel, sondern auch auf die bizarren Nordwände der Gleirschtal – Halltal Kette, die ihren nördlichen Nachbarn in keiner Weise nachstehen.

Manuel, Julian und Simon sozusagen am Gipfelpunkt

Manuel, Julian und Simon sozusagen am Gipfelpunkt, am Überschalljoch

Wir wählten als Richtung der Durchquerung die Möglichkeit von Osten nach West, von der Karwendelrast am Vomperberg bis nach Scharnitz. Diese Richtung bietet den Vorteil, daß die eher anstrengenden Abschnitte gleich zu Beginn gemeistert werden und die leichteren ab der Hälfte.

Abmarsch um 5 Uhr von der Karwendelrast

Abmarsch um 5 Uhr von der Karwendelrast

Sie hat auch den Vorteil des leichteren Abbruches bei Wetterkapriolen, da im Vomperloch zwei Möglichkeiten und nach dem Höchstpunkt am Überschalljoch, über das nahegelegene Lafatscherjoch, eine dritte Möglichkeit zum vorzeitigen Ausstieg gegeben ist. Man stelle sich den „Ausstieg“ jedoch nicht als eine kurze Möglichkeit vor, bei allen drei Möglichkeiten benötigt man mehreren Stunden bis ins Inntal, jedoch um einiges weniger, bis zu einer Unterkunft.

das Zwerchloch erreicht

das Zwerchloch erreicht

Diese Richtung hat aber auch den Nachteil, daß der lange – aber sehr schöne – Weg durch das Hinterautal, er wird auch etwas abwertend ein „Talhatscher“ genannt, des Nachmittags bewältigt wird und an schönen Tagen ist dieser äußerst frequentiert mit Mountainbikern, die sich mit doppelter Geschwindigkeit als die – auch nicht wenigen – Fahrzeuge und zumeist ohne Klingel meuchlings nähern und wegen des Baches zur Linken nicht immer sofort hörbar sind. Die linke Seite der Schotterstraße empfiehlt sich also auch im wildromantischen Hinterautal und eine Gruppe tut sich schwer, wenn, nach langer Strecke in Abgeschiedenheit, der Einzelne nun im Gänsemarsch weiterkommen soll.

beim der JH im Zwerchloch

beim der JH im Zwerchloch

Wer das Tiefste des Karwendels kennenlernen möchte ist mit dieser gewaltig schönen und auch gewaltig langen Tour gut beraten. Allerdings sei hier gleich erwähnt, daß die Schluchten im Vomperloch eine alpine Bewegungsweise und vor allem das nötige  Leistungsvermögen voraussetzen. Zusätzlich ist auch gegen Unbillen des Wetters vorzusorgen und eine Strategie für die Herbeischaffung von Hilfe vonnöten. Bei einer ernsthaften Verletzung, beispielsweise im inneren Vomperloch, die das Gehen verhindert, ist ein Einzelner in einer nicht erstrebenswerten Lage. Das Handy fungiert dort nur noch als Fotoapparat oder Taschenlampe.

Brücke über den Zwerchbach

Brücke über den Zwerchbach

Umso mehr kann die Abgeschiedenheit genossen werden. Einzigartig ist die Situation, daß man von der Zivilisation „nur“ von einer Bergkette, die Gleirschtal – Halltalkette getrennt ist. Und doch sind die Mauern dieser nur an wenigen Stellen überwindbar. Es ist dies als erste Möglichkeit das Kristalpl, eine Teillandschaft in dichtem Mischwald aus Laubholz mit vorwiegend Buchen und Nadelhölzern.

Steig zur Katzenleiter

Steig zur Katzenleiter

Das Kristalpl ist eine ordentliche Brücke (sollte trotzdem immer einzeln betreten werden) über eine Engstelle des Vomper Baches. Von dort führt ein – für Übermütige und bei nassen Verhältnissen – nicht ungefährlicher Steig zur Walder Alm. Das Gelände, das er durchquer kann man von der gegenüberliegenden Seite bereits gut einsehen, besonders die schroffen, senkrechten Abbrüche, die sich vom Bach gute Hundert Höhenmeter hochziehen. Man sollte auf diesem Steig nicht ins Rutschen kommen (Details siehe Link unten Huderbankspitze).

gut gewartete Steiganlage

gut gewartete Steiganlage

Gleiches gilt für unsere Seite, die nach dem Jagdhaus im Zwerchloch so richtig alpin wird. Bis zum Jagdhaus im Zwerchloch ist der Steig eher eine Wanderung ohne gefährliche Steigabschnitte, sieht man von dem kurzen Stück – „Haselbach“ genannt – an der Richtungsänderung des Steiges ungefähr 5 bis 10 Minuten des Weges vor dem Jagdhaus ab, bei der ein Schutthang durchquert wird, der teilweise bei Hochwettern abbricht und deshalb dort die ersten Verseilungen als Steighilfe angebracht sind.

schöne Tiefblicke

schöne Tiefblicke

Der Steig bis zum Zwerchloch bedarf keiner besonderen Beschreibung, er vollzieht sich ab dem Parkplatz bei der Karwendelrast großteils im laubholzdominierten Mischwald, beginnend am Forstwege und nach ca. 20min, am breiten Steig. Vorbei an der nicht bewirtschafteten Melans Alm über ständiges leichtes mehr „auf“ als „ab“, die Gegenseite mit der Ganalm immer schön im Blick, bis zu einem kurzen Abstieg, Hirtenschlag genannt, von dort auf schmalerem Steige bis zum o. ew. kleinem Intermezzo am Haselbach.

oben an der Katzenleiter angekommen

oben an der Katzenleiter angekommen

Der Steig nach dem Zwerchbach führt ca. 150Hm hoch in die Flanke der Huderbankspitze, vorbei an der Huderbankklamm mit malerischer Kulisse des dortigen Wasserlaufes aus der Klamm, hinweg über einige kleine Ausläuferkämme der Klamm, über verseilte und gestufte Treppen hinauf bis zur Katzenleiter; eine wahrlich schöne und kühne angelegte Steiganlage in gutem Zustand. Vielen mag der wunderschöne Tiefblick auf das auslaufende Zwerchloch bereits hier nicht möglich sein.

oben an der Katzenleiter angekommen

oben an der Katzenleiter angekommen

Die Katzenleiter ist ein Steig auf die Huderbankspitze und wird jenem, der sie nicht kennt auch nicht auffallen. Sie zieht sich gleich nach dem Ankunftspodestchen aus der Steiganlage rechts hinauf, verliert sich im Wald teilweise und tritt erst wieder prägnant zum Vorschein, wo sich der Huderbankrücken deutlich ausprägt.
Die steilen Hänge der Huderbank werden nun umrundet wobei sich mit zunehmender Richtungsänderung nach Westen auch die Topographie vom dichteren Mischwald in einen lichteren Kiefernwald ändert. Die Hänge werden schroffer, felsiger und die Abbrüche zum Vomper Bach können als senkrechte Felsen eingesehen werden. Unwetter haben einige Baumgruppen von Kiefern hingerichtet, man muß sie umgehen über- und unterqueren. Bis hierher ist die Motorsäge der Wegerhalter noch nicht vorgedrungen; die turnerischen Einlagen sind eine willkommene Abwechslung und verstärken den Urwaldeindruck, der im Vomperloch recht bald aufkommt.

Abzweigung über das Kritstalpl zur Walder Alm

Abzweigung über das Kristalpl zur Walder Alm

Leider hat es bei unserer Begehung hier zeitweise zu regnen begonnen, daher konnten nur wenige eilige Fotos mit zweifelhafter Qualität genommen werden. Zum Zwecke der Dokumentation sind diese aber notwendig hier gezeigt zu werden.

schöne Schluchten und Einschnitte im weiteren Verlauf im Knappenwald

schöne Schluchten und Einschnitte im weiteren Verlauf im Knappenwald

Der Kiefernwald ändert sich nach dem Höchstpunkt vor der Weißen Wand (übrigens ein guter Unterstand bei Gewitter) von ca. 1.200m wieder hinunter zur Wegverzeigung Knappenwald auf 1.130m und nochmals um 100Hm tiefer zur Brück Kristalpl.

Einmündung des Ödkarbaches

Einmündung des Ödkarbaches

Anschließend überwindet der Steig eine wenig hohe Klamm, die einen neuerlichen Anstieg auf gut 1.200m erzwingt. Diese Klamm hat ihr Westende dort wo der Ödkarbach von Norden dem Vomper Bach auf ca. 1.100m zufließt. Eine tolle Kulisse!

Brücke über den Ödkarbach

Brücke über den Ödkarbach

Der Steig quert die Bachmündung über eine Brücke (bei uns durch den Regen rutschig) und führt ca. 60Hm wieder steil nach oben, um eine weitere Engstelle im Bachlauf zu überwinden. Hinter dieser Engstelle geht es wieder abwärts und der atemberaubende Blick auf die „Au“ öffnet sich.

die Au erreicht

die Au erreicht

Die Au ist ein weiterer Meilenstein der Durchquerung. Hier gibt es die letzte Möglichkeit dem Vomperloch zu entkommen, ist man dazu gezwungen. Der Knappensteig zweigt hier ab und führt steil und einigermaßen gefährlich in vielen Serpentinen in den schuttigen Nordhang des Briglkarls unterhalb der Tratten und des Hundskopfes.

die Nordwände des Hundskopfes

die Nordwände des Hundskopfes

Dieser Steig ist als Fluchtweg vor allem bei Erfordernis wegen Wetterumschwung zweifelhaft. Im Regen wäre da der Rückweg am Normalsteig bis zum Kristalpl eher in Erwägung zu ziehen.

in der Au

in der Au

Orografisch rechts vom Vomper Bach, also links in Richtung Westen setzt der Steig zum Jagdhaus fort. Dort gibt es bei der Tankmöglichkeit vor der Hütte nicht nur frisches Quellwasser sondern auch genügend Bremsen, die selbst eine kürzere Rast in recht unspektakulärer Weise auf das Minimum der Tankung verkürzen und den Durchschnitt der Gehzeit gleichsam.
Die Hütte trägt die Hausnummer Vomperberg Nr. 28; hier möchte man gerne Briefträger sein, um von Amts wegen zustellen zu dürfen, eine Dienstreise der Sonderklasse.
Vom Zwerchloch bis zur JH. in der Au macht man kaum Höhenmeter, absolut gesehen. Die Hütte liegt auf knapp über 1.100m.

Jagdhaus in der Au

Jagdhaus in der Au

Nun folgt ein wenig ausgeschnittener Teil des Steiges mit hohem Gras das in unserem Fall in den schmalen Steig hereingebogen sich präsentierte und jeder einzelne Halm – vom Regen vor einer Stunde – ein winzig Wassertröpfchen trug, und deren Masse das ihre tat, um uns nun vollends die Feuchtigkeit in den Zehenspitzen spüren zu lassen. Mit einem Wort, die leichten Halb-Bergschuhe waren durchnäßt.

wilde Bachläufe

wilde Bachläufe

Trüben konnte die naßgraue Situation unsere Freude über die packende Landschaft, die fesselnden Blicke und das schon halb gelungene Vorhaben unsere Launen aber in keiner Weise. Simon, Julian, Manuel und der Verfasser querten nun über einen vom Nordabsturz der Halltalkette herabziehenden, mehr als zwei Dutzend Meter breiten, mit meterhohen Schotterränder begrenzten Flußlauf, der mit seiner freiwerdenden Gewalt bei Unwettern das Tal umpflügt und strebten dem ehemaligen Lochhüttl zu, das die hintere Begrenzung des Talkessels des Vomperloches darstellt.

Uferbereiche meterhoch

Uferbereiche meterhoch

Auf 1.280m gelegen finden sich vom ehemaligen Lochhüttl noch die sechs Betonsäulenfundamentchen auf kiesiger Fläche. Ein Brand trug es vor zwei Jahren ab, man denkt daran es wieder aufzubauen.
Hier befindet man sich bereits in der Wettersteinkalkstufe, gebildet von den südlichen und nördlichen Massiven von Bettelwurf und Hochkanzel. Der Vomper Bach sägt sich in diese ein.

Steig zum Lochhüttl, ab hier ordentlich Höhengewinn bis zum Joch

Steig zum Lochhüttl, ab hier ordentlich Höhengewinn bis zum Joch

In diesem Gebiet muß die Unterkunft der im zweiten Weltkrieg geflüchteten heimischen Deserteure gewesen sein. Es war dies eine dermaßen versteckte Hütte, die den Männern jahrelang Zuflucht vor den Häschern des Regimes war und in der sie sommers wie winters in stetiger Sorge über verräterische Rauchsäulen vom Heizen und Kochen und ohne jede medizinische Hilfe in unvorstellbaren Zuständen zugebracht hatten und nie aufgespürt wurden. Noch viel interessanter wären die Bergbauaktivitäten des Mittelalters, denen das Lochhüttl überhaupt seine Existenz verdankt. Man baute damals vorwiegend Bleiglanz und Galmeierze (Zinkerze) ab und die Stollen befinden sich einige Hundert Höhenmeter nordwestlich des Lochhüttls, in den Hängen der Hochkanzel gelegen. Man weiß heute kaum mehr etwas darüber zu berichten.

Das Grubenkar mit Plattenspitze vom Lochhüttl aus gesehen

Das Grubenkar mit Plattenspitze vom Lochhüttl aus gesehen

Ebenfalls bemerkenswert sind die Zirben- und Lärchenbestände oberhalb des Ortes des Lochhüttls. Diese befinden sich rechts (nordwestlich) des Steiges, der, ab dem Lochhüttl aus dem Talkessel heraus, rund 650Hm ansteigt und die Haupthöhenstufe der Durchquerung darstellt. Vorbei an üppiger Vegetation mit einem Jahrhunderte alten Baumbestand zur rechten und gewaltigen herabziehenden Schotterreisen, gebildet von den Nordabstürzen der Bettelwurf Nordwände, zieht sich der Steig entlang dieser Grenze bis zum Überschalljoch empor.

Steigverlauf auf das Überschalljoch

Steigverlauf auf das Überschalljoch

Vor dem Erreichen des Jochplateaus zieren markante Formationen der Raibler Schichten die Tal- oder Hangmitte. Am Steig selber kann man die verschiedenen Gesteinsarten dieser geologischen Formation gut erkennen. Das Joch selber ist sehr flach und davon gebildet. Auf 1.912m bildet das Überschalljoch den Kulminationspunkt der Durchschreitung der Hinterautal – Vomper Kette.

Raibler Schichten inmitten des beginnenden Überschalljoches

Raibler Schichten inmitten des beginnenden Überschalljoches

Die erste und einzige ausgedehnte Rast unternahmen wir auf der Hallerangeralm. Sie ist Fixpunkt all unserer Unternehmungen in diesem Gebiet nördlich des Lafatscher Joches und Wirtin Evi und Tochter Julia zauberten uns auch diesmal wieder einmal eine deftige Jause.

ein Rückblick auf die fast fertige Etappe

ein Rückblick auf die fast fertige Etappe

Die Webseite der Halleranger Alm enthält eine interessante Chronik und den Hinweis auf den wahren Ursprung der Isar im Almgebiet, der dort Lafatscherbach heißt und den längsten Quellfluß der Isar darstellt.

Am Überschalljoch mit Sunntiger, Hallerangerspitzen und Gamskogel

Am Überschalljoch mit Sunntiger, Hallerangerspitzen und Gamskogel

Wer die Zeit dazu hat, der schaue sich den lichten Wald aus Zirben und Lärchen im geschützten Übergang zwischen Halleranger Alm und Halleranger Haus an. Sie liegen im Blockwerk der herabgebrochenen Schnittlwände, sind hunderte Jahre alt und ein einzigartiger Anblick.

Das Hinterautal liegt vor uns

Das Hinterautal liegt vor uns

Ab der Halleranger Alm bzw. ab dem Überschalljoch weitet sich das Tal im Gegensatz zum schluchtartigen Vomper Loch gewaltig auf. Die Begehung erfolgt nur bergsteigerisch eher eintönig auf der Schotterstraße, die sich nun die restlichen rund 19km bis zum Bahnhof in Scharnitz hinzieht und die ab dem östlichen Ortsende in Scharnitz asphaltiert ist.

auf der Halleranger Alm, recht im Sonnenlicht der Gumpenkopf

auf der Halleranger Alm, recht im Sonnenlicht der Gumpenkopf

Topographisch interessant sind die Raibler Schichten der Gschnierköpfe gleich südwestlich unterhalb der Alm, eine brüchige morsche Masse, sich deutlich abhebend vom gebirgsbildnerisch einwandfreien Material des Wettersteinkalkes, aus dem fast ausschließlich die, das Hinterautal begrenzenden Ketten besteht.

Blick talauswärts mit Gupenkopf südlich und nebelverhülltem Spitzhüttenkopf

Blick talauswärts mit Gumpenkopf südlich und nebelverhülltem Spitzhüttenkopf

Eine Besonderheit bildet eine Höhenstufe am Südrand des Hinterautales. Diese Höhenstufe ist eine vorwiegend aus Hauptdolomit und Raiblerschichten bestehende mehr oder weniger flache gehaltene Hochfläche, die ihren Bestand sicher den unten im Tal überdeutlich sichtbaren Wettersteinkalkwänden verdankt, gleichsam als schützende Mauer vor dem Gebirgsabtrag durch den Bach im Tal. Sehr deutlich sieht man dies an Gumpen- und Zeigerkopf, die eine regelrechte Hochfläche bis zu den Kettenriesen der Kaskar- und Praxmarerkarspitze bilden. An ihrer Vorderseite brechen ihre Steilwände an der Kastenalm jäh und senkrecht ab.

unweit vom "Silbernen Hansl"

unweit vom „Silbernen Hansl“

In der nördlichen Begrenzung durch diese Steilstufe hat sich der Lafatscherbach im Laufe der Zeit eingeschnitten und eine mächtige Schlucht hinterlassen, an deren südlichen Seite selbst die zähesten Mountainbiker ihr Ross schieben. Die Schotterstraße vom Kasten bis zur Halleranger Alm wurde kürzlich instand gesetzt und die jüngst erfolgten Erdbewegungen links und rechts davon stechen dem Begeher regelrecht ins Auge und müssen erst vernarben.

renovierte Schotterstraße hinunter zum Kasten

renovierte Schotterstraße hinunter zum Kasten

Im Kohlerwald treffen wir auf eine Ansammlung von auffälligen Pflanzen der Gattung Weißer Germer (Nieswurz). Er ist nicht zu verwechseln mit der Heilpflanze des Gelben Enzian. Wir selber führen im Hochgebirge stets ein Tröpfchen der heilenden Tinktur aus Gelbem Enzian mit uns und nehmen diese am Gipfel vorbeugend zu uns. Den Weißen Germer aber meidet selbst das Almvieh.

der giftige Weiße Germer (Nieswurz) sieht dem gelben Enzian ähnlich

der giftige Weiße Germer (Nieswurz) sieht dem Gelben Enzian ähnlich

Wegbeschreibung benötigt es für das Hinterautal und vor allem ab der Kastenalm keine, die Schotterstraße schlängelt sich zumeist devot neben dem dort bereits gezähmten Lafatscherbach, bzw. ab einem Schauspiel um einige Quellen aus dem Massiv der Birkköpfe, der Isar.

die tiefe Schlucht des Lafatscherbaches vor der Kastenalm

die tiefe Schlucht des Lafatscherbaches vor der Kastenalm

Diese Quellen sind noch einmal ein Blickfang des Weges talauswärts, sie sind glasklar und strömen in mehreren Teilarmen dem dort schon breiten Lafatscherbach zu, der bereits mit den Zuflüssen aus dem Rossloch und dem Birkkarbach gespeist wurde, und an deren Ende, neben der Schotterstraße deren Schüttung nochmals mittels Thomsonwehr gemessen wird.

Blick ins Moserkar und in das Roßloch

Blick ins Moserkar und in das Roßloch

Ab dem „Kasten“, wie die gleichnamige Alm auch genannte wird, weitet sich das Tal nochmals augenfällig, vorwiegend bedingt durch den Zufluß des Birkkarbaches, der in seinem Schwemmgebiet mit dem Lafatscherbach eine ungeahnt breite Talfläche bildet.

auf der Kastenalm

auf der Kastenalm

Selbst bei dieser Breite des Tales erheischt man kaum Blicke auf die nördlich gelegenen Gipfel, zu hoch sind sie und von langen Ausläufern abgedeckt. Man sieht sie besser im Rückblick mit einigen Kilometern Entfernung, und von dieser schreitet man genug ab, um z. B. die Große Seekarspitze zu erspähen.

Abzweigung zum Rossloch

Abzweigung zum Rossloch

Dafür ist der Blick auf die Giganten der Gleirschtal – Halltal Kette umso beeindruckender. Deren Nordwände mit dem zerklüfteten Spitzen- und Nadelwerk am Gratsaum zwischen den Gipfeln läßt die Schwierigkeit und langwierige Begehung erahnen.

zur Birkkarspitze

zur Birkkarspitze

Sehr imposant und beeindruckend sind hierbei die Türmchen und Zinnen des Überganges vom Hohen Gleirsch bis zur Nördlichen Jägerkarspitze. Man nennt sie die Äußere und Innere Rigelkarspitzen mit ihren Zwischenverbindungen und detaillierte Ansichten davon findet man in unserem Bericht über die Jägerkarspitzen und über den Katzenkopf.

links Jägerkarspitze, mittig die Rigelkarspitzen, rechts der Wasserkarlspitz als Ableger des Hohen Gleirsch

links Jägerkarspitze, mittig die Rigelkarspitzen, rechts der Wasserkarlspitz als Ableger des Hohen Gleirsch

Mit dem Hohen Gleirsch links neben sich wird das Hinterautal zahmer und hat man diesen links liegen gelassen nähert man sich bereits dem Talausgang. Dort steigt die Straße nochmals ein bisschen an, die Abzweigung der Schotterstraße in das Gleirschtal mündet links ein und die restlichen Kilometer bis nach Scharnitz geben nicht mehr viel zu berichten her.

und steig nochmals kurz an; ein phntastischer Rckblick auf eine kaum bewschreiblich schöne Durchquerung

und steig nochmals kurz an; ein wehmütiger Rückblick auf eine kaum beschreiblich schöne Durchquerung

Die letzte Klamm ist die Vereinigung von Gleirschbach und Isar, sie beeindruckt mit ihrer Tiefe und sie ist das letzte topografische Highlight dieser einzigartigen und außergewöhnlich anregenden Durchquerung der Hinterautal – Vomper Kette.

Durchschreitung Hintautal - Vomper Kette

Durchschreitung Hinterautal – Vomper Kette

Diese Tour erstrecke sich über 1.550Hm Aufstieg und im Abstieg etwas weniger, weil Scharnitz auf 964m liegt und die Karwendelrast auf 860m. Die in der AV-Karte gemessenen Längen betragen 17,4km von der Karwendelrast bis zur Halleranger Alm und 19,3km von dort bis zum Bahnhof Scharnitz, Summe 36,7km. Zeitangaben geben wir für diese Strecke ungern (wir haben gesamt 11:11 benötigt und für den ersten Teil 5:00), jedoch sei erwähnt, daß die Angaben des Karwendelführes eine reine Gehzeit in Summe von 13:25 veranschlagen.

Mils, 10.07.2016