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Reitergrad Die Schlussendliche Altbewaehrte Technik Der Ueberquerung

Überschreitung Vordere Brandjochspitze – Kleiner Solstein

Die Tour, Überschreitung Vordere Brandjochspitze – Kleiner Solstein, kann man – und wir haben es so gewählt – zusätzlich mit dem Anstieg über den Südgrat der Vorderen Brandjochspitze zu einer insgesamt pikanten Gratwanderung garnieren.

Anstieg auf die Aspachhütte, knapp nach Gasthof Rauschbrunnen

Anstieg auf die Aspachhütte, knapp nach Gasthof Rauschbrunnen

Die Frage des Ausgangspunktes stellt sich im Hinblick auf den Rückweg. Es kommen mehrere Varianten in Frage, beginnend mit der unwahrscheinlichsten, aber möglichen Variante:

  • Parken auf der Hungerburg mit Bahnfahrt Seegrube und Anstieg auf die Vordere   Brandjochspitze (ohne Brandjoch Südgrat)
  • Parken am Planötzenhof (mit Brandjoch Südgrat)
  • Parken beim Berchtoldshof (mit Brandjoch Südgrat)

Letztere Variante hat den Vorteil, daß man, nach dieser ausgiebigen Bergfahrt, am schnellsten aus der Kranebitter Klamm beim Auto ankommt. Die mittlere Variante ist die logische für nur die Überschreitung und Rückkehr auf derselben und die erste Variante ist ebenfalls nicht besonders als Rundtour geeignet, da man von Kranebitten zur Hungerburg kommen muß.

Wegstrecke Überschreitung Brandjochspitzen - Kleiner Solstein

Wegstrecke Überschreitung Brandjochspitzen – Kleiner Solstein

Wer nach den mehr als 22km (horizontale Wegmessung gem. Alpenvereinskarte plus Höhendifferenz von 2.420Hm) noch genügend frisch ist, der kann auch den besseren Parkplatz beim Planötzenhof wählen und die geschätzten 2-3km Mehrstrecke bis dort hin absolvieren. Uns erschien parken Nähe Buzihütte als besser geeignet, wir mußten jedoch feststellen, daß ein bergsteigerfeindliches Fahrverbot am Berchtoldshofweg das Parken auf den raren Parkplätzen der Schneeburggasse beim Gasthaus Berchtoldshof erzwingt.

Apachhütte 1.535m

Apachhütte 1.535m

Alle die an einer genauen Beschreibung des Aufstieges zum Südgrat vom Planötzenhof aus interessiert sind, mögen in dieser Webseite unter „Südgrat“ oder „Brandjochspitzen“ oder „Hohe Warte“ suchen, dort ist diese Route beschrieben.

gesamter Verlauf Überschreitung Vordere Brandjochspitze bis Kleiner Solstein

gesamter Verlauf Überschreitung Vordere Brandjochspitze bis Kleiner Solstein

Der Anstieg vom Gasthaus Berchtoldshof erfolgt über das Gasthaus Rauschbrunnen, die Aspachhütte (unbewirtschaftet) und die Jagdhütte Larchln, ehe man rechts (östlich) in den Karboden abzweigt.

Jagdhütte Larchln 1.754m

Jagdhütte Larchln 1.754m

Bald erreicht man den Brandjochboden – dort trifft man auch wieder mit dem Anstieg vom Planötzenhof zusammen – und steigt die Flanke zum GK Brandjochkreuz auf 2.268m empor. Bis hierher hat man nun den Großteil des Aufstieges – an dem wir keine Möglichkeit zum Wasser füllen entdeckten! – geschafft und steht am Fuße des kletterbaren Südgrates.

der Kamin am Südgrat

der Kamin am Südgrat

Eine genaue Beschreibung der Kletterstellen des Südgrates bitte unter dem oben erwähnten Beitrag zu suchen und dort nachzulesen. Hier nur ein paar Fotos und ein Video des kleinen Sprunges, der im Internet soviel zitiert wird (er ist mehr als harmlos für jenen, der die Kletterei bis dorthin geschafft gemeistert hat).

Vom Verbindungssattel der beiden Brandjochspitzen aus nimmt man links (westlich) den nun unmarkierten Aufstieg auf die Hintere Brandjochspitze, die man in 15min leicht erreicht. Jeder Anstieg führt hier zum Ziel, wir nehmen immer die kleine Scharte eines herabziehenden Ausläufers und steigen dann in der selben Richtung dahinter über die Verschneidungsrinne in der sehr brüchigen Flanke auf. Der Vorteil ist hier, daß man zu beiden Seiten der Rinne festen Fels greift.

Oben etwas rechts, also nördlich gehalten erreicht man sehr rasch den ungezierten Gipfel und findet lediglich ein Steinmandl vor.

vom Gipfel der Hinteren Brandjochspitze auf die Vordere Brandjochspitze

vom Gipfel der Hinteren Brandjochspitze auf die Vordere Brandjochspitze

Der Blick auf den Schwestergipfel, die Vordere Brandjochspitze ist es wert sich umzudrehen, hat man doch schon den ersten Gipfel der Überschreitung gemeistert und befindet sich jetzt am Gratverlauf.

Schlüsselstelle Gratüberschreitung zur Hohen Warte

Schlüsselstelle Gratüberschreitung zur Hohen Warte

Die Schlüsselstelle – kann man sagen – ist nun im Abstieg gleich nach Verlassen des Gipfels zu finden. Man muß eine steile Stelle im Gratverlauf absteigen und die einzige Schwierigkeit besteht dabei darin, daß die Tritte im untersten Bereich nicht sichtbar sind, wenig bequeme Griffe vorhanden sind und die Stelle etwas ausgesetzt ist. Eine Seilschlinge ist etwas über dieser Stelle für jenen angebracht, der ein ca. 15-20m langes Seil mit hat und abdülfern möchte (ja, das war die Methode mit der wir früher solche Abstiege genommen haben; ca. 10m mit doppeltem Seil, das man dann von unten von der Schlinge abzieht).

Nun folgt man dem unmittelbaren Gratverlauf bis zu einer weiteren tiefer (ca. 10m) und recht senkrecht abbrechenden Gratstelle, die man – nach Studium der Möglichkeiten – überklettern, oder südlich umgehen kann. Letzteres allerdings mit ca. 20-25m Höhenverlust bis zum sicheren Aufstieg zur Einschartung.
Danach ist die Hauptschwierigkeit der Überschreitung bereits erledigt, es folgen noch kleinere Spitzen und Platten sowie in etwas in der tiefsten Einschartung ein unübersehbarer Felszacken, der südlich umgangen wird. Dort ist auch der Tiefpunkt, ca. 80m unterhalb beider zu überschreitender Gipfel. Die gesamte Strecke ist recht logisch zu beschreiten, man kann kaum in unbegehbares Terrain kommen, das für den einigermaßen versierten Felsgeher nicht mehr zu bewältigen wäre.
Am weiteren Gratverlauf zum Gipfelaufbau der Hohen Warte entdeckten wir erstmalig ein Felsenfenster ca. 1m unter dem Grat mit ca. 50cm Durchmesser.

Felsenfenster grün markiert

Felsenfenster grün markiert

Durch die markante, eher glatte Rinne führt die Überschreitung nun auf ein Plateau und fast horizontal weiter zum Gipfel der Hohen Warte auf 2.596m.

auf der Hohen Warte 2.596m

auf der Hohen Warte 2.596m

Von der Hohen Warte aus sieht man nun die nächste „Gratgirlande“ die mit dem Kleinen Solstein verbindet. Der Tifpunkt ist der Gamswartsattel, in etwa mittig und 70m unter der Hohen Warte und 110m unter dem Gipfel des Kleinen Solstein gelegen. Bis dorthin hat man die Markierungen des AV-Steiges im Abstieg vor sich. Der Abstieg erfolgt mehr in der Flanke, als am Grat.

Verbindungsgrat Hohe Warte - Kleiner Solstein

Verbindungsgrat Hohe Warte – Kleiner Solstein

Am Gamswartsattel angelangt störten wir fünf prächtige junge Steinböcke bei der Ruhe und jeder Versuch sich am Grat mit ca. 10m Abstand vorbei zu schleichen wurde auf das Genaueste beobachtet. Schließlich konnten die Fluchttiere die Spannung nicht mehr ertragen und flüchteten – ihrem Typus entsprechend – mit ein paar gelangweilten Sätzen ca. 20Hm tiefer, wo sie sich wieder niederließen.

Die Steinbockjüglinge

Die Steinbockjüglinge

Gespannt auf den neuen Teil der Überschreitung steuerten wir ohne klettertechnische Herausforderungen, meist direkt am Grat aber ab und zu südlich und einmal nördlich ausweichend auf den Höhepunkt, dem „Reitergrad“ zu.

Gratverlauf vom Gamswartsattel aus

Gratverlauf vom Gamswartsattel aus

zurückgelegter Gratverlauf mit hohe Warte

zurückgelegter Gratverlauf mit hohe Warte

Diese Stelle ist zur südlichen Umgehung wenig geeignet, man hätte einen sehr großen Abstieg zu vollführen, zur nördlichen Umgehung schon gar nicht. Also mußten wir, nach Versuchen es anders zu gestalten, doch die Reiterstellung einnehmen, um in ein paar Sätzen die Stelle zu bewältigen.

Reitergrad, der Versuch der einfachen Überquerung

Reitergrad, der Versuch der einfachen Überquerung

Man tut gut daran das Reiten nicht zu wörtlich zu nehmen und eher wie eine Echse voranzuschreiten bzw. wenn man die Passage unter der gebotenen Konzentration schon im Westalpenstil ausführt, doch vorher die Lage der Weichteile ortet und ggf. zum Zwecke der Schmerzvermeidung korrigiert.

Reitergrad, die schlußendliche altbewährte Technik der Überquerung

Reitergrad, die schlußendliche altbewährte Technik der Überquerung

Eine ähnliche Stelle, ein zusätzlicher Reitergrat, kommt einige Minuten später wieder wobei weiterer Schmerz ob der Erinnerung kaum vorkommen wird.

der verbleibende Aufstieg am Grat auf den Kleinen Solstein

der verbleibende Aufstieg am Grat auf den Kleinen Solstein

Nun kommt nach kurzer Strecke die auch im AV-Führer beschriebene Stelle eines Aufschwunges (gut erkennbar wegen der leicht rötlichen Färbung der senkrechten Felsfläche) mit hoher Schwierigkeit bei direkter Erkletterung, die man links (südlich) auf wenig sichtbaren Steigspuren und einem Steinmandl umgeht.

schwierige Passage, links auf Bändern leicht zu umgehen

schwierige Passage, links auf Bändern leicht zu umgehen

Uns machte die schwierige Direktpassage den Eindruck, daß man sie in Wahrheit, unter Vermeidung von echter Kletterschlosserei, gar nicht nehmen kann, ist sie doch nahezu tritt- und grifflos und gut über 8m hoch.

letzte Höhenmeter bis zur Richtungsänderung am Grat

letzte Höhenmeter bis zur Richtungsänderung am Grat

Nach Umgehung dieser Stelle geht es einige Minuten am Gratverlauf weiter, bis man auf die Verschneidung mit einem nach Süden gerichteten Ausläufer trifft. Dieser führt in wenigen Minuten direkt auf die Gipfelhöhe.

nach der Richtungsänderung des Grates

nach der Richtungsänderung des Grates

Der Grat wird nun horizontal und die wenigen Minuten zum Gipfel des Kleinen Solstein führen noch über ein paar schöne anregende Stellen, teilweise ein bisschen ausgesetzt, aber ohne nennenswerte Schwierigkeit.

Rückblick zum Gamswartsattel

Rückblick zum Gamswartsattel

letzte Gratpassagen

letzte Gratpassagen

kurz vor dem Gipfel

kurz vor dem Gipfel

Der Gipfelgrat bildet eine U-Form in deren nördlichster Ausrundung das Alu-Gipfelkreuz aufgestellt ist. Ein nagelneues Gipfelbuch trägt trotz perfektem Bergwetter – möglicherweise aber wegen wiederholt falschem Wetterbericht – an diesem Tag nur eine einzige Eintragung.

Gipfel Kleiner Solstein, 2.637m

Gipfel Kleiner Solstein, 2.637m

höchste Erhebung der Nordkette, Gipfel Kleiner Solstein

höchste Erhebung der Nordkette, Gipfel Kleiner Solstein

Der Rückblick über die beiden zurückgelegten Girlanden ist imposant. Die Grate sehen weitaus bedrohlicher und schwieriger aus, als sie es für den versierten Felsgeher in Realität sind.

Blick vom Gipfel Kleiner Solstein auf die Hohe Warte und die Brandjochspitzen

Blick vom Gipfel Kleiner Solstein auf die Hohe Warte und die Brandjochspitzen

Der Abstieg vom Kleinen Solstein erfolgt zuerst horizontal am Grat bzw. teilweise leicht südlich davon bis zu einem Steinmandl, von dem aus man dann in der Südflanke schätzungsweise 150 Höhenmeter hinabsteigen muß, um einen Übergang zum Großen Solstein zu finden, der durch mächtige Felsabbrüche an der westlichen Seite des Kleinen Solstein, die direkte Route über den Gratverlauf versperrt.

Gruß ins Halltal

Gruß ins Halltal

die U-Form des Gipfels des Kleinen Solsteins abgeschritten

die U-Form des Gipfels des Kleinen Solsteins abgeschritten

Blick vom Steinmandl am Kleinen Solstein zum Großen Solstein

Blick vom Steinmandl am Kleinen Solstein zum Großen Solstein

Tiefpunkt des Abstieges vom Kleinen Solstein in Richtung Großer Solstein

Tiefpunkt des Abstieges vom Kleinen Solstein in Richtung Großer Solstein

anregender Steig inmitten der Abbrüche vom Kleinen Solstein

anregender Steig inmitten der Abbrüche vom Kleinen Solstein

Auf dem Plateau zwischen den beiden Solsteinen zweigt nun links (südlich) der schönere Abstieg über den Höttinger Schützensteig ab, als es der Abstieg über das Kar des Wörgltales ist.
Wir nehmen noch mit 15min Zeitbedarf den Großen Solstein als Gipfel mit und kehren zum Höttinger Schützensteig zurück.

Gipfelblick Großer Solstein

Gipfelblick Großer Solstein

Diesen Steig können wir sehr empfehlen, er ist landschaftlich herausragend jedoch nicht ganz ungefährlich für den wenig versierten Geher und bedarf in der Mitte entlang eines brüchigen Felskörpers etwas Pflege durch ausräumen von herabgebrochenem Geröll. Dafür entschädigt er im unteren Teil mit neuen Seilsicherungen enorm in seiner Schön- und Kühnheit.

Blick zur gewaltigen Pyramide des Kleinen Solstein

Blick zur gewaltigen Pyramide des Kleinen Solstein

Der Beginn Höttinger Schützensteig

Der Beginn Höttinger Schützensteig

ganz im Osten der Südgrat der Vorderen Brandjochspitze, unserem Anstieg

ganz im Osten der Südgrat der Vorderen Brandjochspitze, unserem Anstieg

die Schönheiten am Höttinger Schützensteig

die Schönheiten am Höttinger Schützensteig

die Schönheiten am Höttinger Schützensteig 1

die Schönheiten am Höttinger Schützensteig 1

die Schönheiten am Höttinger Schützensteig 2

die Schönheiten am Höttinger Schützensteig 2

die Schönheiten am Höttinger Schützensteig, Karsthöhlen in ungewohnter Ausdehnung

die Schönheiten am Höttinger Schützensteig, Karsthöhlen in ungewohnter Ausdehnung

Als erste Möglichkeit nicht selbst mitgebrachte Flüssigkeit aufzunehmen steuerten wir die Magdeburger Hütte an und verweilten dort recht ausgebrannt bei Schnitzel und Bier, um dann über einen weiteren sehr schön und urig angelegten Steig, dem Schleifwandsteig in die Kranebitter Klamm abzusteigen.

am Schleifwandsteig nahe des Hechenbergls

am Schleifwandsteig nahe des Hechenbergls

Die Wahl fiel deshalb auf den Schleifwandsteig, da der in der Klamm gegenüberliegende Steig mit recht viel Höhenmeter im Aufstieg zum Gh. Rauschbrunnen geführt hätte und wir die Knochen bereits recht deutlich spürten.
Ob diese Wahl richtig war, werden wir wissen, wenn wir die andere Seite einmal begehen. In jedem Fall erfreute uns der Schleifwandsteig sehr, da er auch recht kühn angelegt ist und tolle Blicke in die Klamm und auf die Gipfel der Nordkette bietet. Er ist teilweise auch nicht ungefährlich, speziell im Abstieg vorne im Bereich des Hechenbergls und es empfiehlt sich zu jeder Zeit mit Konzentration bei der Sache zu sein. Die Kühnheit dieses Steiges ist jedoch überwältigend für einen im Wald verlaufenden Steig, ein echtes „muß“ für den Karwendelliebhaber.

Blicke vom Schleifwandsteig gen Norden

Blicke vom Schleifwandsteig gen Norden

Unten überquert man den Klammbach und geht auf der Asphaltstraße bis zum Kerschbuchhof und noch etwas weiter östlich bis in den Wald. Etwas verwirrend die Beschilderung, der Steig zum Rauschbrunnen geht links weg und man bleibt immer auf dem unteren Weg, der mit „unterer Aspachweg“ bezeichnet wird (allerdings erst nach ca. 100m). Über einen gewaltigen Murenverbau gelangt man dann wieder zur Abzweigung zum Rauschbrunnenweg und nun spürt man die leichten anstiege dieser Schotterstraße recht gut in den meisten Regionen des Bewegungsapparates.
Wir haben, so glauben wir, zwei bis drei Kilometer bis zum Planötzenhof an Wegstrecke gespart und sahen unsere Parkplatzwahl als gerechtfertigt.
Der Vorrat an Wasser war mit 1,5lt bis zur Hütte sehr knapp bemessen und reichte gerade bei zwei Drittel Sonne und einem Drittel Bewölkung bei ca. 25° C am Ausgangspunkt. Wir empfehlen mindestens 2lt mitzunehmen. Schneefelder waren keine mehr anzutreffen.

Gesamte Zeit für die Tour waren 10 1/4 Stunden (mit ca. 1 1/4 Stunden Pausen in Summe, davon 3/4 Stunde auf der Magdeburger Hütte), die Wegstrecke incl. Aufstiege beträgt mehr als 25km.

Mils, 20.09.2014

Signalkopf im Halltal

Kein Gipfelkreuz ziert den Signalkopf im Halltal und er ist auch nur ein wenig auffallender, etwas erhöhter Punkt, wenn man die Gratüberschreitung von der Speckkarspitze zum Kleinen Bettelwurf unternimmt. Mit 2.504m ist er sogar noch niederer als die Gratschneide westlich davon (2.530m), was man auch gerade noch vom Inntal aus sehen kann.
Die Namensgebung weist auf frühe Vermessungstätigkeiten hin, es könnte sein, daß er in der Vermessung der Halltalkette ein wichtiger Visurpunkt war, aber dies werde ich noch herausfinden. Carl Gsaller beschreibt seine Zusammenarbeit mit der militärischen Vermessungstätigkeit der Alpen im ausgehenden 19. Jhdt. und dort wird auch der Ansatzpunkt für meine winterlichen Recherchen der Namensgebung zu suchen sein.
Weiters gibt es auch nur wenig Literatur über den Signalkopf im Halltal, im Internet findet man nur dürftige Erwähnungen über die Überschreitung und wenige Erwähnungen als Schitourenziel.

Inzwischen der Giganten östlich und westlich davon ist er nicht sehr auffallend und dennoch erscheint er, von erhöhtem Blickwinkel aus gesehen, durchaus reizvoll und einladend ihn zu besteigen, wenn man ihn nicht bei der Gratüberschreitung  eben so „mitnimmt“ sondern beispielsweise als kurze Nachmittagstour von der Bettelwurfhütte aus.

Signalkopf von Südosten aus gesehen, Standplatz ca. 100Hm oberhalb des Weges von Bettelwurfhütte zum Lafatscher Joch

Wir haben es einmal vor einigen Jahren von der Bettelwurfhütte aus versucht, scheiterten aber daran, daß wir nicht aufmerksam genug waren und das „Schlupfloch“, die auffallende Scharte im östlichen Drittel des Gipfelaufbaues nicht auf die Nordseite durchquert und somit die wesentlich leichtere Umgehung der Gratschneide nicht gefunden hatten. Letztes Jahr, als Manuel und ich dann die Überschreitung Speckkarspitze zum Kleinen Bettelwurf durchgeführt hatten, fiel uns unser Fehler von damals wie Schuppen von den Augen. Damals jedenfalls hatten wir keine Sicherungsmittel dabei und wagten die weitere Gratkletterei nicht.
Erhöhte Aufmerksamkeit ist auch dem Aufstieg von der Bettelwurfhütte zu widmen, will man nicht die kräftezehrenden Reisen durchwandern. Es gibt zur Aufstiegserleichterung weit bis zum Grat hinaufziehende felsige Rücken und Platten, die recht guten Halt bieten; jene sind etwas weiter östlich zu finden und man muß dann noch ca. 200m westlich am Grat bis zum Gipfelaufbau absolvieren, ist aber bequemer aufgestiegen als in den Reisen.

Ansicht von der Aufstiegsroute von der Bettelwurfhütte etwas östlich des Gipfels, Rinne mit Einschartung am Grat im östlichen Drittel es Gipfels gut erkennbar.

Der Führer rät (von der Speckkarspitze kommend) die Einschartung zu überspreizen und südlich am Grat entlang zu klettern. Auf umgekehrtem Wege erschien es uns damals leichter die Rinne nach der Einschartung hinaufzusteigen. Allerdings ist die Rinne mit viel Schutt durchzogen und daher nicht für mehrere gleichzeitig gut zu begehen. Der Grat dürfte die besser Wahl sein, das ist Geschmackssache.

die Scharte, hier ist auf die Nordseite zu queren

Rinne unterer Teil

Rinne von unten

Der weitere, kurze Verlauf ab der Scharte zum Gipfel ist ein Felsband und erinnert an einen schmalen Steig ähnlich mancher Passagen des „Lustigen Bergler Steiges“ in den Kalkkögeln, wenn es einmal schmäler und leicht ausgesetzt wird. Man kann ihn fast frei ohne Kletterei gehen, ohne viel Einsatz der Hände.

Blick auf den nordseitigen Steig (ein Band 50cm breit) von Westen; die Scharte befindet sich hinter der dem verschwindenden Band

Ab hier  geht das Felsband in eine breite Rinne über und führt in ca. 10-15Hm zum Gipfel.

Rinne mittig im Bild zum Gipfel

Den Gipfel bilden drei auffallende mittelgroße Felsblöcke und dahinter befindet sich die nächste größere Einschartung, die das Gipfelchen von dem weiteren Gratverlauf zum Speckkarspitz trennt.

drei Felsblöcke am Gipfel des Signalkopf, dahinter die Graterhebung P. 2.530m und die Speckkarspitze

Hier schön der Gratverlauf in westliche Richtung.

vom Gipfel des Signalkopf nach Westen, unterhalb eine nicht sichtbare Einschartung

Wenn man am Gipfel steht und in alle Richtungen blickt, dann erkennt man trotz der scheinbaren Bedeutungslosigkeit des Signakopfes den generell typisch wilden, zerrissenen Charakter und die nicht unschwierigen Flanken der Karwendelerhebungen.

die Flanken vom Gipfel des Signalkopf nach Süden geschaut; mit der Bettelwurfhütte, 427m tieferliegend

vom Gipfel des Signalkopf den Gratverlauf nach Osten geschaut, links (nördlich) das innere Vomperloch

der Gigant des Kleinen Bettelwurf im Osten des Signalkopfes; den Übergang haben wir im August 2012 beschrieben, siehe eigenen Artikel

Blick nach Ostnordost, v. r. Hochnissl, Huderbankspitze, Kaiserkopf, Hochglück, Eiskarlspitz, Spritzkarspitz und ganz links die Hochkanzel

Und hier die „zahme“ Westseite des Signalkopf, recht leicht zwischen Großem und Kleinem Speckkar über Wiesen und wenig Schrofen zu erreichen und hierzu bedarf es keiner Beschreibung.

im Vordergrund der Signalkopf, im Hintergrund der Kleine Bettelwurf; es scheint, daß die Platte dazwischen irgendwann ins Halltal abgerutscht sein muß

Hier ein Hauch von Steig zum Gipfel auf der Westseite, knapp unterhalb der Gratschneide zu erkennen.

Signalkopf mit Blick von West nach Ost

Im Abstieg im Osten auf der „wilden“ Seite kann man zuerst im oberen Teil jungfräulichen Reisen frönen die die Höhenmeter zur Bettelwurfhütte rasch verringern (ich schätze ich habe für den gesamten Abstieg keine halbe Stunde dafür gebraucht) und im unteren Teil das Refugium der Gemsen  in der Hangmulde des kleinen Speckkars, ca. 50Hm oberhalb des Weges von der Bettelwurfhütte zum Lafatscherjoch.

beliebter Platz der Gemsen, hier sind sie ungestört, die Eindringlinge queren das Speckkar etwas weiter unten und sehen sie nicht

Das Kleine Speckkar im oberen Teil ist auch ein landschaftlich lohnendes Gebiet, das man einmal gesehen haben sollte. Teilweise erinnert es an eine Mondlandschaft mit anderem Charakter als das restliche Speckkar (vielleicht Reste der Platte dazwischen) und ist daher empfehlenswert.

Für weiter Interessierte hier eine Bildergalerie über die gesamte Tour mit Aufstieg über den Plattensteig, weiter über Speckkar-Südgrat sowie den Einstieg unterhalb des Speckkargipfels in die Gratüberschreitung:

 

Mils, 23.07.2013

 

Speckkarspitze, Gratüberschreitung Großer Bettelwurf

08.07.2012: Speckkarspitze, Gratüberschreitung, Signalkopf, Kl. und Großer Bettelwurf ab Parkplatz Ferdinand und zurück bis Magdalena in 8:04Stunden (mit Mittagessen auf der Bettelwurfhütte und Magdalena Aufenthalt).

Eigentlich begann der Aufstieg zuhause mit dem Radl. Beim Parkplatz Sprungschanze platzte jedoch der schon länger aufgerissene Mantel bei Manuels Radl. Also per pedes weiter und ab BW-Bründl bis Parkplatz Ferdinand mit dem Auto weiter (leichtes Schwindeln als zugegeben, ca. 30min Abkürzung für diese gut 300Hm).
In Summe dennoch 2.300Hm und dabei die ständigen Aufschwünge der Gratwanderung bzw. eher -kletterei nicht mit eingeschlossen.

Eine Traumtour mit einigen prickelnden Übergängen und atemberaubenden Blicken in das Roßloch hinunter. Wer die Überschreitung zur ersten Mal macht – so wie wir – der hält bei einigen Passagen etwas inne, um den rechten Weg zu finden. Es ist oft spannend hinter Platten, Rippen und Köpfen retour zu schauen, ob man doch den richtigen Übergang gewählt hat, womit extrem Zeit vergeht.
Trotz der Führerangabe Speckkarspitze bis Kl. Bettelwurf in 3 Stunden, haben wir die Tour nicht bis Kl. BW sondern bis GK Gr. BW in 2:45 Stunden absolviert. Der Grund für die Hetze war weniger der Trainings- oder Gipfelstürmergedanke als vielmehr das ständig wechselnde Wetter zwischen Zugspitze und Zillertaler Gletschern, mit manchmal grauschwarzen Wolken recht nahe über der Nordkette.
Fronten, teilweise mit Regen über dem Habicht und heranziehenden mächtigen Wolkentürmen aus Nordwest bis Süd erforderten bei jedem Meilenstein dieser Tour eine Entscheidung. Klar, daß wir es, ob der leichten Fluchtmöglichkeit über’s Kar hinunter zur Hütte, ausreizten. Umdrehen oder abbrechen ist immer schwerer als der Gipfelsieg wie man weiß…

Der Morgen präsentierte sich vor dem Haus bei der Abfahrt um 7:15 in seiner ganzen Pracht und verhieß einen Wahnsinnstag:

von zuhause aus gesehen, ein lange gehegter Wunsch…

Was man hier nicht sehen kann ist das Gustostück der Tour, der Aufstieg auf den Kl. Bettelwurf (in etwas dort wo der zweite grün markierte Abschnitt beginnt).

Bald nach dem Ferdinand, am Weg zum Issjöchl stellt sich Temperatur ein und ein kräftiger Schluck mit Füllen der Flaschen oben am Brunnen beim Wasserbergstollen, bis ein „Gupf“ drauf war, tat not (die neue Rechtschreibung, ein Wahnsinn für jeden Mitvierziger!) an diesem Tag.

Die Autobahn auf das Lafatscher Joch, nach dem Issjöchl, nehmen wir nunmehr immer über die feine Reise die den großen Bogen zu Beginn abschneidet, auch aufwärts. Sie ist überraschend fein zu gehen, kaum Rückrutscher, da man immer neben der Reise, oder auf seit langem verdichtetem und eher grobem Schotter gehen kann. So sind wir recht zügig unterwegs und stehen, ab dem Joch begleitet von genau derselben heftigen Thermik als die Woche zuvor auf die Lafatscher, um 10:46 am Gipfel der Speckkarspitze.

Mit dem Fernglas suchen wir, mit dürftigem Erfolg, in der ostseitigen Mulde, windgeschützt, nach den Highlights die der Führer (Kl. AV Karwendel. Klier 1996) angibt. Man kann eine lange Strecke, aus der AV-Karte messe ich nachträglich eine Luftlinie von ca. 1,7km, leider auch nicht mit einem Fernglas so einsehen, daß die kleinen, im Führer genannten markanten Wendepunkte der Route zweifelsfrei erkennbar sind, mußten wir feststellen.

Der Einstieg, in die schräg und steil aufsteigenden Rippen, nach Verlassen des Gipfelterrains (nach ca. 10m Höhenverlust) mutet auf den ersten Blick denkbar schwierig an, mit etwas vergleichen ob der besten Taktik entscheidet man sich jedoch eindeutig richtig für die Nordseite, die sich einem zuerst rein instinktiv sperrt und die man nicht automatisch wahrhaben will.
Nachträglich gesehen sind diese ersten Minuten Gratkletterei eigentlich schwieriger, als manch andere im Führer mit II zitierte Stelle dieser gesamten Route. Mag sein, weil die schräg aufsteigenden Rippen sich einem gleichsam Speeren anmutend entgegenstellen, mag sein, weil es doch die ersten nach Norden recht ausgesetzten Stellen sind.

Einstiegsszenario:

Bis man den Tiefpunkt erreicht, von dem es dann meist auf breitem Weg weitergeht, vergeht so doch eine gute halbe Stunde. Dann jedoch kann man bis zum Signalkopf gut „Meter machen“ und erreicht diesen nach ca. 2/3 der linearen Strecke von Speckkarspitze bis Kl. Bettelwurf.

Allerdings möchten wir nicht darüber hinwegtäuschen, daß die klassische Gratroute recht anstrengend ist. Wir versuchten zügig am Maximum zu gehen, dunkelgraue Wolken im Rücken.

Der ostseitige Abstieg am Signalkopf erfolgt zur Hälfte wieder nordseitig, genau wie der Führer empfiehlt. An der Scharte erachteten wir es entgegen der Beschreibung jedoch als einfacher südseitig die Rinne etwas hinabzusteigen und dann auf auch nicht bequemen aber gangbaren Plattenrissen bis zur nächsten Scharte an der dann allmählich das Gustostück der Route beginnt.

Frontalansicht Aufstiegswand Kl. Bettelwurf:

Aufstieg zum Kleinen Bettelwurf nach dem Signalkopf

Auf diesem Foto sieht man den Aufstieg zur ersten der beiden Schlüsselstellen, das ist oben die ausgesetzte Stelle mit einer scharfen Platte über die man auf das im Führer erwähnte schmale Band kommt (bis zum Ende der Markierung ist es leicht und nicht ausgesetzt):

erste Schlüsselstelle nordseitig und südseitig:

die Lage des Geländes stimmt, die Routenführung täuscht die Schräglage vor

Danach das erwähnte schmale Band (mit viel Schutt bedeckt und somit wird man unvermeidlich zum „Laninger“) und die Scharte (beides unproblematisch leicht). Kurz vor dem Abstieg zum Sattel noch ein kalter Luftzug aus einem Fenster das wir niemandem vorenthalten möchten:

Manuel in der Scharte am Einstieg in den im Führer erwähnten Kamin und ich ca. 10m darüber im Kamin an oberster Stelle:

Der Kamin ist oben zwar nicht überhängend wie im Führer beschrieben, aber, da ein Brocken darin verklemmt ist, versperrt und man muß diesen Brocken in recht griffarmen Terrain überklettern. Anschließend ist diese Schlüsselstelle gemeistert und es bietet sich ein toller Rückblich auf ca. 20-30m Klettergelände:

Deutlich sieht man oben rechts die ausgesetzte Stelle über die man nordseitig heraufkommt, dann das schmale Band und den Abstieg zur Scharte. Der Kamin ist fast senkrecht und von Manuel verdeckt.

Von dort leicht zum hintern Gipfel des Kl. Bettelwurf und so weiter zum Gr. Bettelwurf.

Hier ein Rückblick mit hinten links der Speckkarspitze:


Weiter zum Großen Bettelwurf:

Übergang vom Kleinen Bettwelwurf zum Großen Bettelwurf

Eine letzte kleine Kletterei:

Klettersteig zum Großen Bettelwurf

Geschafft und am Zielgipfel, Wetter (man sieht es nicht gut) von Süden her immer bedrohlich:

letzer Gipfel der Gratüberschreitung Großer Bettelwurf

Hier noch ein Überblick über die gesamte Gipfelroute der Gratüberschreitung:

langer roter Pfeil: Ausgangsgipfel Speckkarspitze, kleine rote Pfeile: hinterer und vorderer Gipfel des Kleinen Bettelwurf

Der Heimweg führte uns über die Bettelwurfhütte und nach deftigem Essen weiter über den Jagasteig zur Magdalena und Werner’s gutem Bier. Dann zu Fuß zum Parkpklatz das defekte Radl mit dem Auto holen und heimbringen.
Zuhause angekommen war im zweiten Radl auch noch ein Patschen…

Kleiner und Großer Lafatscher, Überschreitung

01.07.2012: Kleiner Lafatscher und Großer Lafatscher ab Parkplatz Sprungschanze in 7:30Stunden (ohne Knappenhäusl und Magdalena Aufenthalte)

Die erste kleine Überschreitung heuer und knappe 2.000Hm in Summe.
Nach der Asphaltstraße rechts über die Bücke durch den Urwald bis zum Hirschbadsteig und über den Issanger auf das Lafatscher Joch.
Dort füllten wir am letzten Firnfeld links des Weges die Trinkflaschen. An diesem tag waren um die 27° prognostiziert und unser Trinkvorrat war am Joch bereits nur mehr der halbe.
Am Grat zum Kleinen Lafatscher herrschte eine besonders kräftige Thermik. Wenn man nicht ständig in Bewegung war, dann fühlte es sich schon recht kalt an den Nieren an, schätzungsweise blies es mit 50kmh bergauf.

So präsentiert sich der Große Bruder des kleinen Lafatscher vom Gipfelkreuz des letzteren aus gesehen:

Ein mächtiger Gipfel und die Frontalansicht des Gipfelaufbaues vermittelt – wie immer – einigen Respekt vor den vermuteten Schwierigkeiten. Ein Trugschluß, der uns schon oft vor recht einfachen Klettereien erschaudern lies, die sich dann bei der Begehung als wenig gefährlich herausgestellt haben. Daß sich dem, in diesem Fall, auch so verhält zeigt die folgende Routenbeschreibung.

 

Den Anblick des Überganges haben wir vom GK des Kl. L. aus schon recht oft gesehen, aber auch die orangebraunen Bänder die sich in der Gipfelwand des Gr. L. zweimal horizontal durchziehen und vom Gipfel des Kl. L. aus barrierenhaft aussehen. Zumindest erschienen uns diese Bänder als die Herausforderung der bevorstehenden Überschreitung. Weiters gibt es gratseitig einen deutlich erkennbaren Überhang, der sich dann auch als mächtig herausstellte und die Route nach links, südlich, eigentlich erzwingt:

Mit der grün markieren Route die wir dann genommen haben erscheinen diese Bänder nicht so schlimm, das eigene Auge aber schätzt die Situation vom Kl. L. aus schlechter ein.

Die Route ist, wenn man sie erstmalig geht eigentlich sehr logisch und besteht aus kleinen Rinnen und an den Übergängen immer auf festen hellen Fels orientiert. Es ist, so könnte man sagen die logische Route die man instinktiv wählt.
Allerdings muß man sich die Zeit nehmen innezuhalten und auszuwählen. Man möchte aber auch nicht zu lange an einem Punkt verweilen, denn die Felsoberfläche verrät, daß man sich ohne Helm eher sputen soll (wir empfehlen den Helm an dieser Stelle ausdrücklich, auch wenn bei uns kein Steinschlag auftrat, denn wenn sich mehrere Gruppen in dieser, von unten nicht einsehbaren, Route befinden, dann kann das risikoreich werden).

Bis man aber dort eintrifft wo die Markierung im Foto oben beginnt, muß macht man eine anregende leichte Gratkletterei teils im festen, teils im brüchigen Fels mit. Man erreicht schätzungsweise auf halbem Weg dann eine Scharte, an der man sich nicht so recht entscheiden kann ob links oder rechts. Der Steinmann wäre eher rechts der Scharte und da scheint auch ein Band als Weg in den Nordteil des Grates zu führen, aber wir wissen nun, daß es definitiv links über die braungefärbte kleine erdige Rinne hininter geht und unten gleich um eine Ecke sieht man dann den nächsten Steinmann.
In dieser Weise verliert man recht viel Höhe, man kommt also immer weiter nach unten und anhand der Steinmänner erreicht man einen Tiefpunkt, der zum dortigen Grat sicher 100Hm entfernt ist und ca. 150Hm vom immer einsehbaren GK des Kl. L.

vom Tiefpunkt aus geht es dann über geröllbedeckte Rippen dorthin wo die grüne Linie des Fotos beginnt.

Der Rest im oberen Teil des Gipfelaufbaues am südöstlichen Ausläufer ist leicht und ohne Kletterei zu begehen:

Hier Rückblick mit dem nun deutlich sichtbaren leichten und breiten Band über das man zum südöstlichen Ausläufer quert:

Der Weg hinten mit Gratkletterei und der „Scharte der Entscheidung“ nach dem es abwärts geht.

Am Gipfel des Großen Lafatscher

Fazit: sieht schwieriger aus als es ist, aber lohnend allemal, weil man vom Gr. L. über Schuttreisen abwärts schonender unterwegs ist als vom Kl. L..

bemerkenswerte Schneeverhältnisse Bachofenkar 1.7.12

Zu unserer Jahreszeit fanden wir am glatten Hang des Gr. L. sogar noch ein paar Firnfelder die wir nutzen konnten. Und weil es so toll war abzufigeln nahmen wir auch noch den W. Bandesteig bis ins Stempelkar und konnten fast unterbrechungsfrei bis in die Halltaler Pfeis abfigeln.