Schlagwort-Archive: Vordere Bachofenspitze

Vordere Bachofenspitzen erster Teil der Überschreitung zum Gr. Lafatscher

Es hätte die gesamte Überschreitung (Vordere Bachofenspitze Überschreitung zum Großen Lafatscher) werden sollen, jedoch vereitelte der starke Wind mit Temperaturen um den Nullpunkt ca. 2/3 der Tour und wir mußten am Ende des Verbindungssattels der beiden Gipfel der Gleirsch-Halltalkette abbrechen.

Kaum mehr fähig die Finger für die beiden Fotos auf den zwei Gipfeln der Vorderen Bachofenspitze zu krümmen, mußten wir heute unser Vorhaben abbrechen und vom Verbindungssattel ins Tal abzusteigen.
Der Tag begann bereits mit dem Wetterbericht am Freitag Abend recht verheißungsvoll und die ersten Fotos, nachdem wir nahe des obersten Salzbergstollens aus dem Nebel auftauchten, waren auch recht positiv.

img_7491

Im Bachofenkar erwischten uns dann die ersten kalten Windböen die bis zur Rinne hin  immer stärker wurden. Klettern wurde problematisch und alle 50Hm mußten wir stehenbleiben, um die Finger unter den Achseln zu wärmen. Ja, es hatte uns heuer erstmalig erwischt, wir hatten zu wenig Ausrüstung mit. Eiszäpfchen unter den überhängenden Partien links und rechts neben uns wießen uns die Umgebungstemperatur. Dabei war es am Körper mit nur einem T-shirt und der Windstopperjacke gar nicht kalt, auch die kurze Hose war für mich kein Problem, aber die Finger am Fels….

img_7494

Nach der Scharte, die die Trennung zwischen den weiteren Anstiegen zu beiden Bachofenspitzen bildet, fanden wir etwas südlich vom Grat ein Paar Stöcke, die jemand offenbar heuer dort liegengelassen hat. Um den nachfolgenden Felsrücken drüber peitschten die Böen nur so daher und nach weiteren ca. 40Hm erreichten wir den Gipfel der westlichen der beiden Vorderen Bachofenspitzen. Ein Foto von Manu in aller Eile und sofort östlich hinunter in die Scharte zwischen den beiden Spitzen, einer vermeintlichen Linderung des Sturmes entgegen.

img_7495

Drüben wieder hinauf, ohne Minderung des Windes, auf die östliche der beiden Gipfel und nochmals ein Foto. Das war nun auch ein Wendepunkt im Kopf, denn die Windböen ließen nicht nach, im Gegenteil, die Grathöhe war jetzt unter ständigem starken Wind.

img_7496

Nun stiegen wir nicht mehr am Grat zum Verbindungssattel hinab, denn ohne Gefühl in den Fingern beim Klettern wollten wir  die Planung der Überschreitung am Grat nicht weitermachen.
Also nahmen wir den Abstieg auf der Route, die als Normalanstieg aus dem Bachofenkar bzw. aus dem Verbindungskar heraufzieht. Vereinzelte Steinmandeln weisen sie, wir kennen sie jedoch bereits und müssen uns nicht orientieren.
Unten am Gipfelaufbau angekommen querten wir in letzter Hoffnung auf Besserung der Situation mit der Kälte wieder zum Verbindungssattel und überlegten kurz am Grat der nun auf den Großen Lafatscher hinaufzieht, ob wir weitermachen sollen. Es siegte die Vernunft, wir nahmen den Abstieg ins Kar.

img_7497

Damit beendeten wir die geplante Tour bei etwas mehr als einem guten Drittel ihrere Gesamtlänge.
Es wird im Herbst noch Gelgenheiten geben den Rest bei guter Sicht und Temparatur genußvoll zu vollenden und einen Bericht darüber anzufertigen.

Als gerechten Ausgleich dafür entdeckten wir beim Abstieg einen neuen Steig mitten in den Latschen und mittig in der Länge des Wilden Bande Steiges bis hinüber zur Kohlstatt. Damit kann man den Abstieg sehr gut abkürzen und z. B. Gewittern ausweichen, aber das ist eine andere Geschichte die auf dieser Homepage zu lesen ist.

img_7498

Das Wetter, unwirtlich bis zuletzt, bis hinunter zum Wilde Bande Steig.

Figln im Bachofenkar

Um halb acht des 26. Juni 2012 starteten wir von Karls geliebten Knappenhäusl aus zum Figeln im Bachofenkar.

Es sollte – nach Meinung der lokalen und nationalen Fernsehwetterfrösche – an diesem Tag eigentlich recht schön werden, nachdem am Vortag jede Menge Regen kräftig abgekühlt hat und in der Früh viel Nebel hinterließ, der den ganzen Tag bis ca. 15 Uhr nicht so recht wußte, ob er verschwinden oder uns weiter pflanzen solle.

Wolfgang, Christian und Karl am Abzweig Wilde-Bande-Steig

Nach dem Bandesteig machten wir uns auf ins Bachofenkar und nach nicht einmal 100Hm konnten wir hocherfreut sehen, daß durchgehende Schneefelder unterbrechungsfreies Figln bis fast zum Bandesteig hinunter zulassen werde.

Aufstieg in das Bachofenkar – Karl trägt die Schi klassisch

Die ersten beiden Steilstufen waren recht rasch in Serpentinen erklommen und hie und da machte es den Anschein, daß der Nebel verschwinden würde, was aber nicht dauerhaft eintrat.
Am hintersten aperen Fleck, am Ende der Zunge des Kars, ab dem steil die Reißen bis unter die Felsen aufsteigen, beschloß Karl, daß es hier schön sei und er nicht weiter aufsteigen werde. Er machte es sich gemütlich und genoß seinen Tabak.

Karls Rastplatz im Kar

Christian, Wolfgang und ich beschlossen weiter aufzusteigen und ich hatte den Gipfel längst im Kopf, als ich die Rinne nördlich der letzten großen Brocken erreichte, die im Sommer eine letzte Biegung nach rechts markieren (siehe hier unser Herumirren, weil wir zu weit talauswärts schon rechts abgebogen sind, beschrieben im Bericht vom 25.09.2011).

Nun war ich schon weit voraus gegangen und hörte meine beiden Kameraden kaum mehr, als sie ihr Ziel, den Einstig zur Rinne zum Sattel erreichten. Dort war es noch angenehm „figlbar“, die Rinne mit ihrer Steilheit und teilweise Enge wäre nicht so leicht gewesen und selbst ich, der es gewohnt ist mit den Bergschuhen abzufigeln, habe im oberen Teil beim Abstieg zuerst vorsichtig probiert, ob es nicht holterdipolter abwärts gehen würde, im teilweise 45 bis 50° steilen Gelände.
Im Wissen, daß sie nicht auf das Zusammenwarten herauf ruften, da ich sie nicht mehr verstehen konnte, hastete ich weiter zur Scharte hoch, die die Vordere von der Hintern Bachofenspitze trennt.
Der Aufstieg war genau so wie ich ihn am 25.09.2011 vermutet habe und zwar sehr angenehm zu steigen, da die Rinne fast völlig bis oben hin mit Firn ausgelegt war und man leicht Stufen schlagen konnte. Im oberen Teil aper und etwas unangenehm mit Geröll durchsetzt, aber keine Gefahr mehr für die Kollegen, die unten natürlich seitlich der Falllinie rasteten.

Wolfgang im unteren Teil der Rinne zum Bachofengrat

Wolfgang am Einstieg in die Rinne und ein kaum sichtbarer roter Punkt links in der Rinne, meine Wenigkeit:
Dann die Gratpartie bis zum Gipfelkreuz, ein schneller Eintrag ins GB mit gewissen Erwähnungen die mir wichtig sind und eben dort, nicht hier, nachzulesen sind.

Gipfel Hintere Bachofenspitze

Ein Schluck Wasser und ein Apfel, Fotos vom Rundblick und ab in die Rinne um runterzufigln. Dies funktionierte prächtig und ich glaube in Erinnerung zu haben, daß die gesamte Abfahrt bis zum Rastplatz von Karl kaum 10min gedauert hat.
Ich wollte schnell dort sein, da ich wußte, daß die armen Mander im Nebel und bei nicht gerade feinen Temperaturen am Ende des Juni warten mußten.

Blick ins Bachofenkar

Blick vom Gipfel in das zufällig nebelfreie Kar:

Während ich nich dem Gipfel näherte waren Christian und Wolfgang schon figlmäßig unterwegs vom Einstieg in die Rinne bis hinunter zu Karls Basislager:

Vorbereitung zur Abfahrt

Christian startbereit für den Figlspaß

Bei den Kollegen unten angekommen erhielt ich zunächst einen Pflichtschluck aus Karls Flachmann und obendrauf einen ebenfalls nicht zu verschmähenden Schluck aus seiner Sigg Weinbouteille. Wein, stark gewässert, das war der isotonische Durstlöscher der Urväter des Alpinismus, Hermann von Barth und später der Wilde Bande. Karl weiß noch um das Geheimnis dieser Mischung, die meisten Bergsteiger wissen dies heute nicht mehr.

zurück vom Gipfel – Gipfelschluck mit Karl

Karl beim Anschnallen seiner Geheimwaffe – Figl aus Eigenproduktion

Nun ging es los mit den Figln runter zum Bandesteig, ich hatte nur die Bergschuhe und figelte etwas voraus, um einen kleinen Film der Kollegen zu drehen.

Am Ende der figlbaren Strecke oberhalb des Wilde-Bande-Steiges angekommen

Eine feine Sache der Ritt über die etwas ruppigen Schneefelder. Noch ein Teilstück wurde angesteuert; über den Bandesteig ganz hinein bis zu dem langen Schneefeld im Stempelkar, das bis zur Halltaler Pfeis rausgeht.

Abstieg über Wilde-Bande-Steig und Stempelkar

Dort endete die Figlerei mit einer weiteren Staffel aus Flachmann und Weinbouteille.

Grande Finale

Nach Rückkehr zum Knappenhäusl wurde noch ein netter Nachmittag zelebriert.

Auf geht die Musi!

Gute Stimmung in der Truppe und Karl voll in seinem Element.

Der Tag im Zeitraffer:

Ein schöner Tag mit spitzenmäßigen Kameraden.