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Thaurer Mähder

Blühende Teppiche von Platenigln bekommt der Blumenfreund dieser Tage in den Felsen der Thaurer Mähder zu Gesicht.
Dies entschädigt für die kleinen Fische an Steigmöglichkeiten, die in der Übergangszeit im Frühjahr möglich sind. Die beschriebene Tour ist ein Häppchen für den Vor- oder für den Nachmittag, jedoch anregend und empfehlenswert.

am Wanfduß der Falkenwand

am Wanfduß der Falkenwand

Steigt man von der Klamm über Masun oder Massun (beide Schreibweisen kommen auf Beschilderungen vor) zu den Thaurer Mähdern empor, dann durchsteigt man die Felsen der Falkenwand.

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Dies Vorhaben ist nur dem völlig schwindelfreien Wanderer vorbehalten, jemand der mit einem Serpentinensteig, der teilweise in Fels der an die 60° Steilheit aufweist, nicht zurechtkommt, möge diese Tour nicht unternehmen. Es gibt keine Sicherungen und keine Verseilung.

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Am Wandfuß angelangt (auf ca. 1.200m) sieht man auf den sich mächtig hochziehenden Felsen schon die Blütenpracht in voller Breite.
Wenn man sich dann am Steig in der Wand befindet staunt man nicht schlecht über die, knapp neben jenem, wuchernden großen Ansammlungen von Platenigln. Sie kommen in einer so ungeheuren Dichte und auch in einer bemerkenswerten Größe vor, daß man gerne ein paar Minuten den Blick schweifen läßt, ein einzigartiges Schauspiel.

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Am Ende der Wand, in der der Steig sich ca. 100Hm hinaufzieht, beginnen die Thaurer Mähder und man hat die Wahl dem Steig östlich, zur Eggerhütte und über den Ochsner zurück zum Parkplatz beim Stollen, oder dem Steig westlich, zur Thaurer Alm, mit vielleicht vorher einer Visite der Kaisersäule, zu folgen.
Ich folgte ihm westlich und behielt mir den östlichen Teil der Thaurer Mähder für den Abstieg auf.

die Eggerhütte mit alter Buche am Rückweg

die Eggerhütte mit alter Buche am Rückweg

Vorbei an einigen Hüttchen kommt man nach 10min zu einer Weggabelung mit Beschilderung, rechts zur Thaurer Alm abzuzweigen.

Rückblick auf die Thaurer Mähder am Steig durch die Latschen

Rückblick auf die Thaurer Mähder am Steig durch die Latschen

Dort, bereits etwas oberhalb der Mähder im Latschengelände wird es wieder steiler und man sieht stets links von sich den Höhenunterschied zur Alm abnehmen.
Weiter oben verflacht sich der Steig und man tritt wieder in einen leichten Laubwald ein, der, über einen kleinen Bach, bis zur Kreuzung des Steiges zum Törl führt und somit endet (Hochpunkt der Wanderung auf rd. 1.500m).

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Nun kann man diesem breiten Steig leicht abwärts bis zur netten Alm folgen und ein Besuch derselben ist empfohlen.

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man kann den Steig herauf von den Mähdern am Köpfl gegenüber von der Thaurer Alm aus gut erkennen

Der Abstieg, soll er wieder über die Mähder erfolgen, ist nicht leicht zu finden und, aufgrund des hohen vergilbten Almgrases, auch nicht gut sichtbar.
Nach der Kurve unter der Thaurer Alm steigt man direkt südlich in einen Latschengürtel ein, in dem ein zuerst gut sichtbarer Steig direkt nach unten auf ein Köpfl führt, die AV-Karte führt die Flurbezeichnung „Blasigegg“.

Blick von unten hinauf zur Thaurer Alm

Blick von unten hinauf zur Thaurer Alm (Blasigegg)

Ab diesem Köpfl konnte ich den Steig noch ca. 20Hm in östlicher Richtung ausmachen wonach er sich in der Bergmahd völlig verliert. Man kann aber über die Wiesen, zugegeben steil aber doch relativ gefahrlos, weiter nach in die Klamm unten steigen und behält dabei die strichlierte Richtung bei, oder man findet den weiteren Steigverlauf wie in der AV-Karte punktiert dargestellt evtl. doch und kommt unten fast horizontal in die Klamm:

Ausschnitt AV-Karte

Ausschnitt AV-Karte

Steig_Th.Alm_02-05-2015

Google zeigt auch nur Steigspuren bis zum Blasigegg

Eine Variante wäre denkbar, wenn man dem Fahrweg folgt und bei der Spitzkehre links abzweigend den Steig zur Klamm sucht der in der AV-Karte sichtbar ist.

Auf der anderen Seite der Klamm führt der Steig, vorbei an einer weiteren Hütte wieder ca. 70Hm auf rd. 1.300m und man befindet sich bald wieder bei der Abzweigung, die man vorher in Richtung Kaisersäule und Thaurer Alm rechts begangen hat.

unten in der Klamm

unten in der Klamm

Blick zurück auf den Abstieg über das Blasigegg

Blick zurück auf den Abstieg über das Blasigegg

Nun kann man die gesamten Mähder durchschreiten, immer in etwa auf selber Höhe mit moderatem Auf und Ab bis man zur letzten Hütte oberhalb der Koanzenwand kommt. Von dort geht es dann in steilem Gelände in Serpentinen abwärts.

Abzweigung; im Aufstieg rechts genommen und bei der Rückkehr von unten wieder eingebunden

Abzweigung; im Aufstieg rechts genommen und bei der Rückkehr von unten wieder eingebunden

Blick zum Ochsner knapp oberhalb der Abzweigung des Koanzenwandsteiges

Blick zum Ochsner knapp oberhalb der Abzweigung des Koanzenwandsteiges

Unten, knapp vor der Klamm die am Schild Winterküel genannt wird, zweigt wieder in westliche Richtung der Koanzenwandsteig ab. Diesem bin ich nicht gefolgt, sondern überquerte den Bach und kam fast ohne Höhenunterschied zum Ochsner. Dem Wanderweg folgend, kommt man wieder direkt zum Parkplatz beim Stollen und kann sich ein weiteres Mal über Blumenpracht erfreuen, die ein Anrainer als Felsengarten angelegt hat und liebevoll instandhält.

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Höhenunterschied:   ca. 850m
Zeitbedarf:                 ca. 3 ½ Stunden gemütlich, ohne Zeit Almaufenthalt

Thaurer_Mähder_02-05-2015

Mils, 02.04.2015

 

Issanger – Halltaler Pfeis, die Flora des hinteren Halltales

Wer dieser Tage ein außergewöhnliches Blumenmeer in 1.700m Seehöhe erleben will, der besucht den Issanger und die Halltaler Pfeis im Hintersten des Halltales.
Mit einer Verspätung heuer von gut zwei Wochen präsentiert sich der blühende Talkessel dem Betrachter wie der Blick des Schauspielers in einem antiken Amphitheater auf die Besucher. Die Besucher sind hierbei Enzian, Schusternägel, Platenigl, Mehlprimel, Dotterblume, Steinröschen, Silberwurz und viele mehr und das Erlebnis ist umgekehrt, der Schauspieler ist der Betrachter der sich an Form, Farbe und Vielfalt erfreuen kann.

Das Gebiet sei für all jene, die es nach der Bildergalerie am Ende dieses Artikeln zuhause einfach nicht mehr aushalten und sofort die leichte Wanderung antreten wollen hier dargestellt:

Issanger Halltaler Pfeis

Karte des hintersten Halltales

Vom unseligen, dem Volke sinnlos verordneten, Schranken mitten in der Halltalstraße beim Hackl rechne man als normaler Wanderer mit einem eineinhalbstündigen Anstieg mit gut 800Hm Höhendifferenz. Will man, so wie wir es tun, diesen Ort der Traurigkeit beim Hackl umgehen, dann kann man auch den Parkplatz etwas weiter der Gnadenwaldstraße folgend, am Besinnungsweg nehmen; die Gehzeit bleibt dieselbe.
Nach der Wanderung gibt es bei Regina und Karl, im urigen Knappenhäusl, immer eine Stärkung vom köstlichen Hausgemachten, unter der völkerrechtlich korrekten Fahne.

Die Fotos entstanden im hintersten Teil des Issangers beim Übergang in die Stempelreisen, die sich mächtig und mit stetig wachsender Steilheit bis zu dem, für den Salzbergbau damals so wichtigen, Stempeljoch hinaufziehen. Dieser Talkessen, der nicht mehr bewachsene Teil wird Halltaler Pfeis genannt.
Die Fotos zeigen auch den Anstieg zum Stempeljoch nach Westen, das jedoch gestern in Nebenschwaden eingehüllt war, weiters das Kälberkar mit dem Grat zum mächtigen Roßkopf nach Nordwesten, den Blick nach Norden mit dem noch fließenden Schmelzwasserbach aus dem Bachofenkar und Aussichten von Norden bis Osten mit Lafatscherjoch und, wiederum eingehüllt, die Speckkarspitze und das Bettelwurfmassiv.
Die Dicht der Pflanzen ist dermaßen hoch, daß man sich beim herumspazieren mit ständig gesenktem Blick die Schritte richtiggehend aussuchen muß, um keinen Schaden anzurichten.

In ein bis zwei Wochen wird dieses prächtige Naturschauspiel in dieser momentanen Intensität leider schon wieder vorüber sein. Es ist also jetzt die beste Zeit dafür es zu erleben.

Carpe diem!

 

Eine weitere, erwähnenswerte Entdeckung möchte ich noch kurz anbringen:
Das leider nicht gute Foto unten zeigt die Ansicht von St. Magdalena zur Zeit von 1908. Man kann den Baum links der Veranda erkennen, der jedem Halltalprofil als der Ort bekannt ist, an dem das Handy funktioniert. Dieser Baum dürfte damals schon ca. 7-8m hoch gewachsen sein und schätzungsweise 15 bis 20 Jahre alt sein.
Am Foto von vorletzter Woche sieht man den Giganten heute, im Jahre 2013.
Das Alter des Baumes dürfte also um 125 Jahre betragen und es handelt sich um einen Ahorn, den typischen Baum im Karwendel.

St Magdalena

St. Magdalena um 1908

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Ein weiteres Foto zeigt im Juni 2013 den Baum rechts vor der Kirche, der 1908 noch nicht gepflanzt war.

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St. Magdalena Juni 2013

Mils, 23.06.2013