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Freihut, 2.625 m – Runde über das Jöchlegg

Bekannt ist die Freihut in den Südlichen Sellrainer Bergen durch die Anstiege von Praxmar sowie vom Gleirschtal bzw. der Möglichkeit der Besteigung vom Gleirschtal ins Lüsenstal oder umgekehrt. Der Name gibt Rätsel auf, während der Tour wird jedoch klar, daß es sich beim Gipfelplateau um eine große Weide gehandelt haben muß – auf der „gehütet“ wurde -, die einst sehr wahrscheinlich „frei“, also kostenlos zugänglich gewesen ist. Leicht zugängliche, ertragreiche und wirtschaftlich gut nutzbare Flächen vereinnahmten immer Fürst, Lehensherr oder Kirche für sich, steile, steinige, mühsam zu erschließende und wirtschaftlich kaum nutzbare Flächen überließen die Mächtigen den Bauern.

Freihut, 2.625 m

Auf die Freihut führen mindestens drei Anstiege, wobei der unbekannteste und wahrscheinlich schönste jener über das Jöchlegg ist. Der Anstieg ist leicht, jedoch verschwindet der Steig kurz nach dem Jöchlegg auf dem Gratrücken, wobei selbst mit nur schwach ausgeprägter Orientierungsgabe der Aufstieg leicht gefunden wird, bleibt man doch stets auf dem breiten grasigen Rücken und vollführt erst knapp unterhalb des Hauptrückens eine langgezogene Südwendung hin zum vermeintlichen Gipfel der Freihut, mit dem Gipfelkreuz.

Aufstieg zum Jöchlegg nach dem Regen

Von der Kehre beim Weiler Narötz1 führt die asphaltierte Straße etwa 150 m an eine Forstwegabzweigung heran, die rechts in den Wald führt. Man parke nicht am Holzstapel an dieser Abzweigung, wenn Forstarbeiten zu erwarten sind. Unten an der Kehre kann geparkt werden, wie wir von verärgerten Anrainern gelernt haben, die mit den langen Bäumen Mühe hatten mit dem Traktor aus dem Forstweg heraus an unserem Auto vorbei auf die Asphaltstraße zu kommen.

Kuppe auf 1.700 m

Dem Forstweg folge man von der Abzweigung wieder etwa 150 m, bevor links eine Abzweigung zum Steigansatz führt (Markierung auf Aluminiumstange oben), der über den bald steil werdenden Hang hinaufführt. Nach etwa 15 min Anstieg tritt der Steig aus dem Wald heraus und sogleich wird eine Holzhütte sichtbar.

Tiefblick auf Juifenau

Nun schlängelt sich der Steig auf der Freifläche bergan und führt schräg nordwestwärts auf eine Erosionsrinne zu, die überquert wird. Auf der Gegenseite führen zwei Serpentinen in eine lichte Baumgruppe und weiter nordwärts auf die nächste Freifläche.

bereits knapp unterhalb des Jöchleggs mit bärigem Ausblick auf das äußere Sellraintal

Wieder steuert man auf eine Erosionsrinne zu und wieder wird sie überquert. Von dort beträgt der Aufstieg bis zum Jöchlegg noch gut steile 400 Hm. Zunächst bleibt der Steig auf der Nordseite der Rinne bevor er abermals wieder in den Wald leitet, der zusehends dichter wird. Im Wald folgt er dann der südlichen Begrenzung der Steinlehnen, einer großflächigen Hangrutschung mit etwa 800 m Höhe, die die Siedlung darunter über lange Zeit gefährdet hat, bevor der Hang zu Ruhe gekommen ist und Schutzmaßnahmen ergriffen worden sind.

Blick auf die Steinlehnen, die durch ihre Massenbewegungen in der älteren und jüngeren Geschichte des Tales für Katastrophen gesorgt haben

Bereits im Wald werden großartige Aussichten auf das Lüsens- und vor allem auf das äußere Sellraintal erkennbar, die auf der vorgelagerten Kuppe noch grandioser wirken. Dort, am Jöchlegg, befindet sich eine komfortable Rastbank, die wir zur Trinkpause nutzen und den kurzen Abstieg zum Kreuz nehmen, um dieses zu betrachten.

Freihut knapp unterhalb des Jöchleggs

Die Aussicht an diesem Sternpunkt ist sagenhaft, das Inntal abwärts reicht der Blick zum Wilden Kaiser.

herrlicher Blick auf das Lüsenstal

Nach Süden überblickt man das gesamte Lüsenstal bis auf den Lüsener Ferner. In West-/Ostrichtung kann der gesamte Kamm der Nördlichen Sellrainer Berge betrachtet werden und diesem Blick huldigt auch die Widmung im Gipfelbuch der Schützenkompanie Gries im Sellrain.

schönes Kreuz der Schützenkompanie am Jöchlegg vor Peiderspitze und Weißstein

Das Kreuz selbst trägt ein hölzernes, flammendes Herz Jesu und eine ausgeklügelte, kupferne Gipfelbuchschachtel, die das Buch vor den Wettern schützt. Bei all der Gediegenheit des Ortes fällt es einem schwer das Kreuzjöchl – wie das Jöchlegg auch heißt – nicht als Gipfel wahrzunehmen.

Kreuzjöchl vor der Freihut

Ein kurzer Gratrücken führt den Sporn des Jöchleggs an das Bergmassiv der Freihut heran. Eine kurze, fast ebene Strecke, die links von ihr die auffällige Eigenschaft des Schiefergneis zur Bergzerreißung so richtig zur Geltung kommen läßt, so können dort ausgeprägte Nackentälchen festgestellt werden, über die auch die alte Steigführung des sogenannten Kirchsteigs gelegt wurde, der eine Verbindung von St. Sigmund nach Praxmar darstellt.

einzigartiger Talblick ins Sellraintal und bis zur 93 km entfernten Ellmauer Halt

Auf einer deutlich erkennbaren Linie zeichnen sich die kleinen Spitzen mit den bergseitig gebildeten Tälchen dahinter ab. Der Kirchsteig verläuft durch die Tälchen wie in einer Wanne.

Merkmale von Massenbewegung; Bergzerreißung, Hangkriechen, -gleiten

Die kurze intensive Sonnenbestrahlung nach dem Regen lies einige bärige Bilder zu, hatte aber auch den Nachteil der Verdunstung auf den Bergwiesen und im Verein mit der entstehenden Thermik bescherte uns der Wetterwechsel teilweise dichten Nebel im Aufstieg.

teilweise steil über Bergwiesen und vereinzelte Schrofen

Die Richtungsfindung war jedoch einfach, der grasige Rücken, teilweise mit vereinzelten Schrofen versehen, wird am Kamm bestiegen und bei jedem Abriss der rasch aufsteigenden Nebel wird das Gipfelkreuz sichtbar.

Gipfelkreuz der Freihut immer im Blick

Gegen den Nordkamm hin vollführt der Steig die oben erwähnte Linkswendung, in Richtung zum Sporn auf dem das Gipfelkreuz errichtet wurde. Die Reste eines ehemaligen Hirtenunterstandes werden dabei passiert, die nicht nur den Eindruck machen als wäre die Freihut schon weit vor ihrer touristischen Erstbesteigung erstiegen worden, sie sind Zeuge dessen.

phantastischer Aufstieg über herbstliche Bergwiesen

Über oberflächliche Hangrutschungen steigt man oberhalb der vor dem Nordkamm obersten sich bildenden Nackentäler auf flacheres Gelände, gebildet durch enorme Massenbewegungen des Gebirges. Im flachen Gelände findet man wieder Steigspuren vor, die zum Sporn mit dem Gipfelkreuz hinführen.

die Route ändert sich nach links zu den obersten Hanggleitungen hin

Die Steigspuren führen durch trogartig geformtes, felsiges Gelände, gebildet durch die Bergzerreißung, das nach oben hin  mit einer kleinen Überraschung aufwartet. Wer den Blick für die türkisgrünen Anlagerungen von Malachit auf Gesteinsstücken hat, kann solche dort noch wenige vorfinden.

durch Oberflächenrutschungen führen Steigspuren den Flachstellen zu

Der Sporn, den es zu besteigen gilt, ist nicht der geodätische Gipfel der Freihut, es ist dies übrig gebliebene Erhebung an der Ostseite am Plateau aus standfestem Granodiorit, der eigentliche Gipfel der Freihut befindet sich 300 m südöstlich davon, er ist um zehn Meter höher und trägt ebenfalls ein Gipfelkreuz. Wir haben ihn nicht bestiegen, da er nicht direkt am Weg lag und schneidiger Wind uns von dem unspektakulären Gupf abhielt.

am Plateau der Freihut angekommen

Rasch ersteigt man vom Plateau aus den Sporn, der sich als Ort für das Gipfelkreuz bestens eignet, nimmt man den Ausblick ins Tal in Betracht.

ein deutlicher Steig leitet bergwärts

Rasch wechselnde Bewölkung, Regenstriche in der Ferne und Nebel machten während der Gipfelrast das Warten auf geeignete Bildaufnahmen spannend und schließlich wurden die Bilder in den Süden wenig interessant.

Blick in den Südosten von der Freihut

Von Südost bis Südwest befanden sich die zentralen Stubaier Alpen unter durchgehender Bewölkung und auch der Kontrast fehlte weitgehend. Erwähnenswert ist die schöne Aussicht auf die Hohe Villerspitze und den Lüsener Fernerkogel, ersterer links im Lüsenstal, letzerer rechts davon, mittig der ehemals lange Lüsener Ferner, der bereits bis hinter die „Mauer“, seinem Nordabhang, zurückgebildet ist. Hinter dem Lüsener Ferner lag die Gipfel der Ruderhofspitze und der Seespitzen bereits unter Bewölkung.

Blick in den Süden von der Freihut

Bereits in südwestlicher Richtung bot sich uns ein schöner Blick auf die Hintere Grubenwand (3.173 m), den Ausgangspunkt des gesamten Nordgrates auf dem wir uns auf seiner nördlichsten Erhebung befanden. Rechts davon, zwischen dem Grieskogel und der Lampsenspitze (runde Kuppe) lugt der rassige Gleirscher Fernerkogel durch, weiter rechts noch die kühne Hintere Sommerwand.

Blick in den Südwesten von der Freihut

Links und rechts vom eigentlichen Gipfelkreuz der Freihut finden sich konzentriert schöne Schitourenziele mit dem Zwieselbacher Rosskogel und der Haidenspitze.

Blick in den Westsüdwesten von der Freihut

Im Westen reicht der Blick auf die Schitourenziele Weitkarspitze, Kraspesspitze und weiter in den Nordwesten gehend auf Steintalspitze, Pockkogel und Gaiskogel .

Hellmut mit den kurz zuvor angekommenen Damen auf der Freihut

Die Nördlichen Sellrainer Berge sind in ihrer gesamten Kette eindrucksvoll zu sehen.

Blick auf die Kühtainer Berge im Westen der Freihut

Von Pirchkogel und Hochalter über Mitterzaigerkopf und Rietzer Grieskogel windet sich der Kamm über das Seejoch zur Peiderspitze.

im Nordwesten ein ebenfalls schönes Herbstziel mit dem Seejoch (2.808 m) im Nordwesten

Schließlich folgt der rassige Weißstein und den Abschluß der Kette bildet der Roßkogel, bevor der 14 km lange Kamm nach Osten ins Inntal abfällt.

Peiderspitze mit dem schönen Grat zu den Koflerspitzen im Norden

Im Osten endet die Gipfelschau über dem Kamm oberhalb der Juifenau Alm der Gipfelsaum der Kalkkögel mit den drei höchsten Zielen, der Großen Ochsenwand, der Riepenwand und der Schlicker Seespitze.

Weißstein und Roßkogel als die letzten scharfen Zähne in den Nördlichen Sellrainer Bergen

Während des Aufstiegs am Plateau und am Kreuzgipfel kann man ein Symbol aus Stein beobachten, das wohl die Freude an der Heimat ausdrücken soll. Vollständig lesbar ist es nicht; um einen runden, durch ein Kreuz geviertelten Kreis herum befindet sich der Schriftzug TIROL und im Kreis der Schriftzug „ich lebe“, sowie ein Schriftzug darunter, der nicht mehr lesbar ist. Südlich davon befinden sich drei weitere unleserliche Schriftzüge und ein Dreieck. Hier haben sich wohl mehrere Künstler geübt.

Freihut vor Kalkkögeln

Den Abstieg, und so die Rundtour gebildet, unternahmen wir bei scharfen Brisen über den Steig nach Praxmar. Ohne Handschuhe kein Auskommen, der Wind legte zu und erst in der Grube konnten wir uns derer wieder entledigen.

Anstieg am Kamm vom Jöchlegg

Der Abstieg in die Grube erfolgt zunächst in Gratnähe, bevor sich der obere  Trichter zur Grube öffnet. Den geodätischen Gipfel der Freihut ließen wir dabei rechts liegen.
Bis zur Grube werden über 400 Hm abgestiegen, teilweise über grobblockige alte Steinreisen, bei denen Hellmut das Tempo zugunsten der Sicherheit zurücknehmen mußte.

Gratpassage am Abstieg in die „Grube“, voraus der Praxmerer Grieskogel

Dies bot die Gelegenheit eine verfallene Almunterkunft am tiefsten Punkt der Grube näher zu inspizieren. Die geschlichteten Mauerreste sprechen von einem Vorraum und einem Hauptraum, der Eingang entgegen der Wetterrichtung. Das Dachgebälk ist vollständig verschwunden. Mehr kann nicht entdeckt werden, jedoch ist die Umgebung interessant.

Blick auf die Grube mit Steig nach Praxmar

Unmittelbar neben der Alm befindet sich ein Felsblock mit einer senkrechten Fläche, die, dem Steig zugeneigt, einen Schriftzug zeigt, der mittlerweile sein 135. Jubiläum feiert.

Rückblick auf das mächtige, 400 m hohe Kar der Grube

Das untere Wort ist leicht erkennbar, es handelt sich um den Nachnamen des Innsbruckers August Endres, ein alter Bekannter der Alpingeschichte, der im ausgehenden 19. Jhdt. einige Erstbesteigungen vollführte.

Inschrift „Endres“ an der Alm

Der Schriftzug darüber ist nicht mehr lesbar und er sollte eigentlich den Namen Pock zeigen. Die beiden haben 1887 die Freihut touristisch erstbestiegen. Endres war Mitglied in der von Julius Pock gegründeten Bergsteigergesellschaft der Wilden Bande. Pock hat viele Gipfel im Sellrain erschlossen, ihm zu Ehren wurde der Pockkogel benannt.

verfallenes ehemaliges Almgebäude

Auf historischen Pfaden wanderten wir also Praxmar entgegen. Warum die beiden diesen langen Anmarsch auf den allseits vom vorderen Tal aus leicht zu erreichenden Gipfel nahmen bleibt unbeantwortet. Einen Steig bis zur Grube gab es wahrscheinlich schon aufgrund der Almwirtschaft, welcher die Zuwegung ins Kar erleichterte.

Steig nach Praxmar

Stetig abwärts führt der Steig aus der Grube inmitten von Almrosen und anderen alpinen Zwergsträuchern mit malerischem Blick auf den Talabschluß des Lüsenstales der Ansiedlung Praxmar entgegen und nach dem Eck zwischen „Die Grieser“ und „Leger“ erfolgte unser geplanter Abstieg in den Narötzer Wald.

am Eck zwischen „Die Grieser“ und „Leger“

Der Steig, bzw. die Abzweigung des in den Narötzer Wald hinab führenden Steigs ist leider nicht mehr sichtbar.

an diesen Almhüttenresten geht es direkt hinab auf den überwucherten Steig in den Narötzer Wald

Jedenfalls steigt man bei den Resten eines Almgebäudes einfach auf die weichen Bergwiesenböden direkt hinab und findet, unter Konzentration auf einen Steigverlauf, tatsächlich einen schräg talauswärts verlaufenden Steig, der völlig überwachsen ist und nur als Verflachung der Geländekante auszumachen ist. Hat man ihn erreicht, führt er bis zum Forstweg am Talgrund hinab.

erkennbarer Steigverlauf nach links unten

Dabei taucht der Steig nach einem talseitig am Waldrand erkennbaren Hochstand in den dichten Schlagwald ein und führt an fünf Ruinen von Almhütten vorbei, die man im dichten Wald nicht vermuten würde.

verfallene Almgebäude im Schlagwald

Am unteren Ende des Waldwegs wird eine Wildfütterung erreicht, von dort führt der Forstweg zurück nach Narötz. Am Forstweg talauswärts nehme man die untere (markierte) der beiden Möglichkeiten, das erspart das Überklettern eines Weidezauns kurz vor den Häusern.

Steig im Schlagwald

Da wir mit Schirmen im Regen die Abzweigung vom Forstweg fotografisch nicht aufgenommen hatten begingen wir abschließend nochmals die etwa 150 m des Weges ab der Asphaltstraße, um sie abzulichten.

Gehöft vor der Asphaltstraße

Auf der phantastischen Herbstrunde werden 1.250 Hm über eine Strecke von knapp 10 km gemeistert und Hellmuts Idee eine Runde ersparte uns den Weg nach Praxmar und auf der Landesstraße zurück zum Ausgangspunkt.

Abzweigung vom Forstweg auf den Steig zum Jöchlegg

Wir haben für die Tour incl. aller Pausen sieben Stunden benötigt und bei dieser Zeitangabe ist zu berücksichtigen, daß wir in Summe mehr als 140 Lebensjahre auf den Gipfel zu tragen hatten, der eine jedoch nur dreiviertel vom anderen.

Mils, 26.10.2022

1  Finsterwalder: Tiroler Ortsnamenkunde Bd. 2, S. 641: Narötz, von „orezza – bei der kühlen Luft“, einstiger Lagerplatz für die Mittagsruhe des Viehs mit Kühlung und Schutz vor Insekten

 

Überschreitung Östliche Praxmarerkarspitze – Kaskarspitze

Von allen einzelnen Überschreitungen der Gleirschtal-Halltalkette, die noch als Tagestour ins Halltal machbar sind, ist die Überschreitung Östliche Praxmarerkarspitze – Kaskarspitze die erste und vom Karwendelführer (Klier) und im Internet am spärlichsten beschriebene. Gemäß dem Karwendelführer wäre sie die schwierigste und ist mit III+ angegeben.

Gratverlauf Östliche Praxmarerkarspitze - Kaskarspitze

Gratverlauf Östliche Praxmarerkarspitze – Kaskarspitze von der Westlichen Praxmarerkarspitze aus gesehen

Aufgrund der Länge der Einzelüberschreitungen von der Westlichen Praxmarerkarspitze bis zum Südausläufer, dem Roßkopf bzw. den Stempeljochspitzen, oder auch – der Kette folgend – zum Kleinen Lafatscher, und des für dieses Vorhaben notwendigen einwandfreien Wetters sowie eines genügend langen hellen Tages, kann die Gesamtüberschreitung im Oktober kaum mehr vernünftig durchgeführt werden, sieht man von erzwingenden Hilfsmitteln wie dem Gebrauch von Stirnlampen, dem Radl und vom Start um halb sechs Uhr ab.
Die genaue Kenntnis der Route ist aber von ausschlaggebender Bedeutung diese Gewaltstour an einem Tag erledigen zu können und dies wird unser Vorhaben in der nächsten Saison sein. Da die wenigen zu recherchierenden Beschreibungen dermaßen knapp und unbefriedigend detailliert ausfielen mußte unbedingt eine Erkundung her. Es ist nämlich unmöglich diese Strecke ohne Detailkenntnis aller Einzelabschnitte als Tagestour durchzuführen. Alle anderen Abschnitte hatten wir in den Vorjahren schon mehrfach begangen, die Überschreitung Östliche Praxmarerkarspitze – Kaskarspitze fehlte noch.

Sonntagskar- u. Bachofenspitze, dahinter Großer u. Kleiner Lafatscher, rechts Roßkopf von der Kaskarspitze aus gesehen

Sonntagskar- u. Bachofenspitze, dahinter Großer u. Kleiner Lafatscher, rechts Roßkopf von der Kaskarspitze aus gesehen

Aufgrund des Wetters, das wir am Tag der Begehung zu erwarten hatten, machten wir uns vom Wanderparkplatz der Thaurer Alm  um sieben Uhr auf und hatten zunächst schon vor, nach dem Hauptziel, der Überschreitung Östliche Praxmarerkarspitze – Kaskarspitze, noch eine oder zwei weitere durchzuführen. Den Anstieg wählten wir über den Südgrat der Westlichen Praxmarerkarspitze, dem klassischen Beginn der Gewaltstour.

beide Praxmarerkarspitzen, Kaskarspitze und Sonntagskarspitze vom Kreuzjöchl aus

beide Praxmarerkarspitzen, Kaskarspitze und Sonntagskarspitze vom Kreuzjöchl aus

Über die Thaurer Alm zur Pfeis anzusteigen (6km) ist eine Variante zum Halltal (9,7km) die um 3,7km und um 100Hm weniger Mühe bereitet. Dies schlägt sich in etwa in einer Dreiviertelstunde Zeitvorteil nieder (gemessen an den Einzelzeiten dieser und der Tour, die hier beschrieben ist Westliche Praxmarerkarspitze, 2.642m und Östliche Praxmarerkarspitze, 2.638m. Die Einschätzung der Aufstiegszeit bis zur Pfeishütte ist also zeitlich gesehen kürzer.

Anstieg über die Thaurer Alm; am "hale Wandl Bankl" angekommen

Anstieg über die Thaurer Alm; am „Hale Wandl Bankl“ angekommen

Dieser Bericht befaßt sich hauptsächlich mit der Überschreitung, daher sei für die Detailbeschreibung des Aufstieges von der Pfeishütte bis zur Westlichen Praxmarerkarspitze auf den obigen Link verwiesen.
Zum Aufstieg am Südgrat sei nur die einzige Kletterstelle nochmals mit einem Bild erklärt bei der die leichteste Überwindung der kurzen Doppel-Klamm – sofern man bei dem kurzen Stück von Klamm sprechen kann – links des schrägen Felszapfen genommen wird (im Bild nicht sichtbar). Der mittlere Durchstieg ist auch möglich (aber nicht zu empfehlen) und Andi im Bild hat den schwersten Durchstieg ganz rechts genommen, von dem abzuraten ist.

Kletterstelle am Südgrat zur Westlichen Praxmarerkarspitze

Kletterstelle am Südgrat zur Westlichen Praxmarerkarspitze

Etwa 80Hm weiter oben kommt man dann rechts direkt auf den Grat, der schöner zu begehen ist, als die schräge Flanke unterhalb.

Gipfel Westliche Praxmarerkarspitze

Gipfel Westliche Praxmarerkarspitze, 2,642m

Der Gipfel der Westlichen Praxmarerkarspitze befand sich in sonderbarer Stimmung, leichter, böiger Föhn und eigenartiges, diffuses Licht durch die Luftfeuchtigkeit zauberten den klassischen, milchigen, aber interessanten Eindruck der hintereinanderliegenden Ketten mit schlechter Fernsicht.

Stimmung mit den nördlichen Ausläufern der Nordkette und im Hintergrund der Kleine Solstein

Stimmung mit den nördlichen Ausläufern der Nordkette und im Hintergrund der Kleine Solstein

Immer wieder beeindruckend sind die Jägerkarspitzen und der Barthgrat, der am Ende seiner südwestlichen Ausdehnung mit dem Katzenkopf endet. Der Barthgrat, ein Klassiker, der für heuer auch am Programm stünde, aber wahrscheinlich nicht mehr zu realisieren sein wird.

Jägerkarspitzen mit Barthgart und Katzenkopf im Hintergrund

Jägerkarspitzen mit Barthgart und Katzenkopf im Hintergrund

Kaum 20min Gehzeit nimmt der Übergang von der Westlichen zur Östlichen Praxmarerkarspitze in Anspruch und nach dem Eintrag in das seit 1984 bestehende Gipfelbuch machten wir uns auf und freuten uns auf den ausdrucksvollen Anblick des bekannten Felsenfensters am Gegenanstieg  zur Östlichen Praxmarerkarspitze.
In der Tat ist es noch vorhanden, jedoch täuschte der erste Eindruck nicht, es hat am kritischen Teil im Tragbogen an Masse deutlich verloren, wie der Fotovergleich von „nur“ zwei Monaten zeigt. Vergleiche das Bild unten gegen jenes.

Felsenfenster am Übergang zwischen den Praxmarerkarspitzen

Felsenfenster am Übergang zwischen den Praxmarerkarspitzen

Leider wird das Kunstwerk der Natur das Bergsteigerherz nicht mehr lange erfreuen und es bleibt die Frage, ob der heurige Winter schon sein Schicksal besiegeln und damit auch der von ihm gestützte äußere, zum Gipfelhang geneigte Turm, mit zusammenbrechen wird und die Flanke in diesem Bereich ein neues Gesicht bekommen wird.
Dem netten Felsenfenster seien diese Zeilen hier nicht unnütz gewidmet, denn es hat, wie wir feststellen durften, auch Größenvergleichscharakter; einem Maßstab gleich, ist doch sein lichterfüllter Durchbruch selbst vom Gipfel der immerhin gut 1.200m entfernten Kaskarspitze aus zu bestaunen.

Felsenfenster Östliche Praxmarerkarspitze

Zoom vom Felsenfenster Östliche Praxmarerkarspitze

Nun zum eigentlichen Zweck dieses Berichtes, der Überschreitung Östliche Praxmarerkarspitze – Kaskarspitze. Dem teilweise durchaus sehr nahe dem fürchterlichen Abbruch in die Nordwand der Östlichen Praxmarerkarspitze angelegten Normalweg folgend wird der Abzweig zum Grat in ca. 20min erreicht. Dort wo der Normalweg jäh rechts auf die Wiesenhänge der oberen mittelsteilen Partie heraufzieht nimmt man weglos, im Schutt aber deutlichen Steigspuren folgend, die Richtung geradeaus, direkt östlich über die eher flachen Schrofen bis zum ersten Steilhang der wenigen mächtigen Felsschuppen am Grat.

Gratverlauf Östliche Praxmarerkarspitze zur Kaskarspitze an der Abzweigung vom Normalweg

Gratverlauf Östliche Praxmarerkarspitze zur Kaskarspitze an der Abzweigung vom Normalweg

Die kleinen Erhebungen sind reines Gehgelände und stimmen freudig – bei der Erstbegehung gemischt mit etwas Unsicherheit über die Erwartungen des am Ende mächtig auftürmenden Gipfelaufbaues der Kaskarspitze – auf die Gratkletterei ein. Etwa am Ende des zweiten Drittels des Gratverlaufes stößt man erstmalig auf eine pfiffige Stelle, die auch in der Literatur beschrieben wird. Allein, es finden sich keinerlei Fotos davon im Internet.

Doppelscharte im Übergang, einzige herausforderne Stelle am Gratverlauf

Doppelscharte im Übergang, einzige herausfordernde Stelle am Gratverlauf

Die Stelle ist leichter als sie aussieht, das erfährt der Begeher dann, wenn er mit beiden Füßen auf dem unteren „Stockerl“ steht, ein flacher podestartiger Felssporn der auch für Leute mit mittlerer Größe von oben leicht zu erreichen ist. Zunächst aber, von oben, sieht die Stelle schwer aus und gemischt mit dem Blick in die Nordabstürze hält man kurz inne und überlegt die beste Taktik. Der Bereich ist an vielen wesentlichen Stellen gut griffig und vor allem fest.

Abstieg ins Doppelschartl mit Nordabbruch, das Podest unten deutlich sichtbar

Abstieg ins Doppelschartl mit Nordabbruch, das Podest unten deutlich sichtbar

Jeder Griff hielt und auch jeder Tritt. Somit konnte die schon recht eindrucksvoll ausgesetzte Stelle gut begangen werden und der Schutz vor dem gewaltigen Nordabsturz, des mittig in der Scharte aufragenden Felsspitzls, das dann nicht ganz einfach südlich umgangen wird, tat gut.

Rückblich auf den westlichen Teil der Doppelscharte; deutlich ist das nordseitige Podest zu sehen das für den Abstieg verwendet wird

Rückblick auf den westlichen Teil der Doppelscharte; deutlich ist das nordseitige Podest zu sehen das für den Abstieg verwendet wird

Das Felsspitzl begeht man auf schmalem – wie kann es anders sein – abschüssigen aber festem Band und hier besteht die Schwierigkeit nur im finden von Griffen die dort spärlich vorhanden sind. Die Umgehung unterhalb wäre eine Variante, allerdings auch eine wenig sportliche.

Am anderen Ende der kleinen Doppelscharte geht es anschließend über wenig schuttbedecktes Felsgelände hinauf zur nächsten Gratschuppe, von der aus die nächste, höchste und letzte Nachbarin ihrer erkannt und in Gratnähe begangen wird.

der Autor beim südseitigen Queren des Felsspitzls in der Doppelscharte

der Autor beim südseitigen Queren des Felsspitzls in der Doppelscharte

Der Abstieg auf schuttbedeckten Platten erschien tückisch, weil steil und mehrmals hielten wir vor der nun anstehenden Herausforderung inne und musterten den zuerst schrecklichen weiteren Gratverlauf und den mächtigen Gipfelaufbau.

letzter Gratkopf vor dem Gipfelaufbau der Kaskarspitze

letzter Gratkopf vor dem Gipfelaufbau der Kaskarspitze

An dieser Stelle sei nun etwas Bezug genommen auf die Beschreibungen, die der an der Überschreitung Interessierte darüber in der Literatur recherchieren kann. Wer nicht den Vorzug hat in den siebziger oder noch in den achtziger Jahren schon das richtige Alter zur Entfaltung einer gewissen Passion für nicht mehr einfache, dafür aber anspruchsvollere bergsteigerische Unternehmungen zu haben, und wer noch dazu nicht aus der unmittelbaren Talschaft stammt und mit den wenigen, heute fast oder schon längst pensionierten Kennern der Übergänge mitgegangen sein zu dürfen, der tut sich resignierend schwer brauchbare Beschreibungen gerade jener Stellen zu finden, denen es am meisten Not tut beschrieben zu werden.
Bergsteigen ist ein eher einsames Geschäft und Wissen will nicht gern publiziert und auch kaum weitergegeben werden.
Natürlich ist auch klar, daß ein Führer nicht jeden Übergang in einer Tiefe beschreiben kann, die einem Kochbuch gleichkommt. Für wesentliche Stellen aber braucht es mehr als drei bis fünf Sätze im Taschenbuch und allein die Wortwahl oder ein passendes Attribut würde manchmal Wunder wirken.
Man kann auch der Meinung sein, daß der Erfahrene auch aus dem kärgsten Text die richtige Anleitung finden muß, aber doch scheint dies vermessen, vor allem wenn die Begehung in die umgekehrte Richtung erfolgt und Passagen aus Blicken total anders interpretiert werden müssen.

Abstieg vom letzten Gratkopf zum Gipfelaufbau der Kaskarspitze

Abstieg vom letzten Gratkopf zum Gipfelaufbau der Kaskarspitze

Die Schwierigkeit am Gelände des Gipfelaufbaues der Kaskarspitze liegt in der geschützten Errichtung von Steinmandln. Das Gelände ist entgegen den anderen Übergängen in diesem Bereich dermaßen Steil und brüchig, daß es weniger Hochwetter bedarf, um alle Mühe der Errichtung jener im frühen Sommer zunichte zu machen. Wir fanden am Grat dann und wann ein Steinmandl, ab dem Gipfelaufbau aber kein einziges mehr. Es mag auch sein, daß wir uns verstiegen haben, aber der Abstand kann dann nur sehr gering gewesen sein, weil es kaum eine andere Möglichkeit geben kann, als jene, die wir schlußendlich genommen haben.

Andi verbessert eines der spärlich gessetzten Steinmandln

Andi verbessert eines der spärlich gesetzten Steinmandln

Vor dem Grataufbau, der fest mit dem Gipfelbereich verbunden ist fiel die Wahl der Route auf Steigspuren die wir auf einem breiten, sich mäßig steil hinabziehenden Band vorgefunden haben. Sie fiel nicht auf die brüchigen wilden Türmchen (leider verpaßt davon ein Foto anzufertigen)  im direkten Gratverlauf.

abschüssiges Band mit Steigspuren in die Südwestflanke der Kaskarspitze

abschüssiges Band mit Steigspuren in die Südwestflanke der Kaskarspitze

Nun folgten wir dem abschüssigen Band vorsichtig auf Schutt und mußten aber feststellen, daß die Steigspuren verschwanden und nie ein Steinmandl auftauchte. Je tiefer wir stiegen, desto unwahrscheinlicher erschien uns die Route und bei einer ockerfarbenen Reise, schon fast an der tiefen Verschneidung die den Gipfelaufbau von seinem Südgrat trennt, wussten wir, daß wir viel zu weit und zu tief vorgedrungen sind.

Die Eintiefung zwischen dem Gipfelaufbau der Kaskarspitze und dem Gratkopf war unser Ziel

Die Eintiefung zwischen dem Gipfelaufbau der Kaskarspitze und dem Gratkopf mußte unser Ziel sein

Also machten wir kehrt und stiegen bis zu einer Stelle zurück an der uns schien, daß ein Durchkommen bis zu einer Scharte zwischen einem Gratturm und dem Gipfelkegel möglich sein mußte. Diese Stelle erachteten wir als die wahrscheinlichste, um an die die im Führer beschriebene Rinne heranzukommen, von der es allerdings in der Frontalansicht der Westflanke und des Grates auch drei zu geben schien.
Weiters sollte irgendwo ca. 50Hm oberhalb unserer Position am Band unten auch das im Führer erwähnte „kurze, steile Kaminl“ ins Blickfeld treten.

Rückblick vom schuttbelegten Band auf den Grat zu den Praxmararkarspitzen

Rückblick vom schuttbelegten Band auf den Grat zu den Praxmarerkarspitzen

Mitten in der Südwestflanke, ca. 100 bis 150m unterhalb des Gipfels stehend stiegen wir nun in gut kletterbarem Fels in fast direkter Route auf und mußten nur wegen Schuttbändern einmal links, einmal rechts wenige Meter ausweichen. Mitten im Aufstieg zur Scharte, oder zum Plateau – wir wussten nicht was uns dort erwarten würde – wurde dann der Blick auf eine Verschneidung frei, die das Kaminl sein konnte, es war kurz und steil, fast senkrecht.

 

mitten in der Südwestflanke Kaskarspitze am Aufstieg zum Kaminl

mitten in der Südwestflanke Kaskarspitze am Aufstieg zum Kaminl

Andi durchstieg es, ich zog es vor sein einfacher aussehendes rechtsseitiges Geschwisterchen zu nehmen und kam um ein gemütliches Schuttband herum sogar um Körperlänge vor ihm oben an.

Andi nach dem Kaminl rechts hinter ihm

Andi nach dem Kaminl rechts hinter ihm

Weitere paar Meter des Aufstieges brachten uns wie vermutet zu einer flachen Scharte von der aus die beschriebene Rinne deutlich sichtbar vor uns lag und – zu unserem Aufatmen – zwar schwierig, aber auch gangbar aussah. Allerdings gibt es im unteren Teil drei Rinnen anstelle der einen beschriebenen und sofort waren wir einer Meinung, daß es die mittlere sein muß die wir nehmen müssen, die nach wenigen Metern mit der linken (nördlichen) verschmilzt. Direkt am Rinnenansatz entschieden wir dann auch, daß die rechte Rinne nicht so erstrebenswert aussieht. Daß wir gut an dieser Wahl taten sollten wir erst oben erfahren.

am Plateau vor dem Gipfelaufbau der Kaskarspitze

am Plateau vor dem Gipfelaufbau der Kaskarspitze

Der Fels im unteren Teil ist griffig und auch nicht so brüchig wie er am ersten Blick aussieht. Die Rinne ist durchgehend sehr steil, geschätzter Durchschnitt 75° und hat einen ca. 2m breiten Quergang unterhalb eines sich öffnenden Schutttrichters, den wir links erreichten und oben, an seinem Ende und der weiter aufziehenden Felswand ca. 4-5m rechts (südwestlich) querten weil die Wand darüber nahezu senkrecht war und nicht so gut gangbar aussah als der untere Teil. Die Querung führte uns unbewusst an markanter  Stelle in den beschriebenen Kamin, der, verwirrend, als „brüchiger Schluf“ bezeichnet wird.

Gipfelaufbau der Kaskarspitze am Übergang von der Praxmarerkarspitze; deutlich sieht man die beiden Rinnen und im unteren Teil links noch eine dritte, die oben mit der mittleren verschmilzt

Gipfelaufbau der Kaskarspitze am Übergang von der Praxmarerkarspitze; deutlich sieht man die beiden Rinnen und im unteren Teil links noch eine dritte, die oben mit der mittleren verschmilzt

Von ihm aus konnte man von unten schon den sich weiter oben öffnenden Schutttrichter am Gipfel erkennen und er machte seiner Namensgebung „brüchiger Schluf“ alle Ehre wie man im Video von mir, das Andi nach dem Vorstieg gedreht hat, unschwer erkennen kann.

Erklettern des unteren Teiles der mittleren Rinne

Erklettern des unteren Teiles der mittleren Rinne

Somit hatten wir den Gipfel erreicht und sofort überdachten wir die Beschreibung der mehrfachen Varianten, die uns nun zum Teil erklärlich wurden, die aber auf umgekehrter Route bei Betrachtung des Gipfelaufbaues in der Natur kaum vorstellbar erschienen.
Ein weiteres, wichtiges Detail soll nicht unerwähnt bleiben, um all jenen zu helfen, die diese Beschreibung nutzen wollen.

vom Schuttriechter auf den ersten Teil der mittleren Rinne hinuntergeblickt

vom Schuttrichter auf den ersten Teil der mittleren Rinne hinuntergeblickt

Der Kamin, der „brüchige Schluf“ weist mittig, in etwa vier Meter unterhalb der Stelle an der wir in ihn überstiegen eine Verklausung auf, die wir nachträglich betrachtet froh sind nicht überklettern haben zu müssen. Von oben kann man sehen, daß sie von einem großen Brocken verklemmt ist und der ganze feinere Schutt den großen Brocken schon dermaßen überhäuft hat, daß beim überklettern zwangsläufig der Nachsteigende mit einem Trümmerregen versorgt werden würde. Ganz abgesehen von den Schwierigkeiten mit dem wahrscheinlich von unten betrachteten überhängenden Partie, der man höchstwahrscheinlich nur seitlich, ins ausgesetzte Felsgelände auszuweichen vermag.

Andi nach dem Quergang beim Umsteigen auf den "brüchigen Schluf"

Andi nach dem Quergang beim Umsteigen auf den „brüchigen Schluf“

Die Schwierigkeiten im Rückblick betrachtet hielten sich beim Erklettern des Gipfelaufbaues in Grenzen, die Bewertung im Karwendelführer mit III+ können für den unteren Teil der linken Rinne bestätigt werden.
Die genannten „Schrofen zwischen Grat und Kamin“ muß der obere Teil unserer als „linke/mittlere Rinne“ bezeichnet sein. Diese muß im Abstieg ein sehr schwieriges Unterfangen sein von dem, vom Schuttrichter aus, abzuraten ist.
Die Variante „Südwestseite der südl. Begrenzungsrippe des Kamines“ können wir nicht beurteilen, sie war im Aufstieg zu weit rechts und von ihr selber verdeckt, um von uns auf sie Einsicht erlangt zu haben.

Gipfel der Kaskarspitze, 2.580m

Gipfel der Kaskarspitze, 2.580m

Einfacher ist die Begehung der von uns gewählten Route allemal von West nach Ost im Aufstieg, den unteren Teil der linken Rinne (im Abstieg wäre sie rechts) ist nicht empfehlenswert.
Weiters sei gesagt, daß die Beschreibungen viel zu wenig den Eindruck vermitteln, daß man sich tief in der Südwestflanke befindet. Es ist keine reine Grattour, speziell der Gipfelaufbau im unteren Teil befindet sich weit weg vom Grat mitten in der Südwestflanke und ein wesentlicher Teil des Aufstieges zum Gipfel besteht in der Erkletterung dieser, um den letzten ungangbaren Gratstock (mit dem Kaminl in der Flanke) zu umgehen.

Nachvollziehen der Beschreibungen und der eigenen Route

Nachvollziehen der Beschreibungen und der eigenen Route

Aufgrund der fortgeschrittenen Tageszeit und der Wetterprognosen beschlossen wir den Abstieg ins Kaskar, als noch eine Überschreitung auf die Sonntagskarspitze zu unternehmen. Der Zweck des Tages war erfüllt und die Fortführung der Überschreitung hätte nur eine Rückkehr zum Parkplatz im Dunkeln bedeutet.

Aufstiege Kaskarspitze Westseite im Übergang von der Praxmarerkarspsitze

Aufstiege Kaskarspitze Westseite im Übergang von der Praxmarerkarspitze

Nach einem schnellen, verdienten Bier auf der Pfeishütte verließen wir diese Richtung dem Kreuzjöchl auf direktem Weg, mit klammen Fingern unter kalt gewordenem Föhn über die Almwiesen, in angenehm windgeschützter Lage und fanden sogar einen alten Steig, der den Umweg von der Hütte auf den Normalweg vom Stempeljoch herab überflüssig machte und dem wir gerne folgten, weil wir damit auch eine überflüssige Strecke abkürzten. Logisch, kurz und vorteilhaft sollte es immer sein, sie waren schlau die alten Wegbauer im Karwendel.

Südgrat auf die Kaskarspsitze, ein weiteres Thema für die Zukunft...

Südgrat auf die Kaskarspitze, ein weiteres Thema für die Zukunft…

Für die Tour benötigten wir gesamt 12 Stunden und das Log auf der Suunto Vector zeigte 2.738m Aufstieg. Die Tour ist jedoch auch in bedeutend kürzerer Zeit möglich; der Zweck war erfüllt, wir nahmen uns viel Zeit zur Erkundung und wählten zur Abwechslung einen knieschonenden Abstieg.

Mils, 02.10.2016

Kaskarspitze, 2.580m, Überschreitung bis Vordere Bachofenspitze

Am Beginn des zweiten Drittels der Gleirsch – Halltal Kette gelegen ist die schroff aufragende Kaskarspitze, eingebettet zwischen den Praxmarerkarspitzen und der Sonntagskarspitze, über einen Normalweg erreichbar, der als solcher in der AV-Karte eingetragen ist.

Blick auf die Gleirsch - Halltal Kette vom Kreuzjöchl aus

Blick auf die Gleirsch – Halltal Kette vom Kreuzjöchl aus

Die Kaskarspitze stellt den Ausgangspunkt unserer Gratüberschreitung bis zur Hinteren Bachofenspitze dar. Letztere ist ein bergsteigerisch strategischer Punkt, da mit dem Erreichen der Hinteren Bachofenspitze auch ein Abstieg in das Halltal möglich wird, ohne daß man noch ein Joch überschreiten muß.

auf der Pfeishütte zum Tanken, mittig im Hintergrund das Ziel, die Kaskarspitze

auf der Pfeishütte zum Tanken, mittig im Hintergrund das Ziel, die Kaskarspitze

Die gesamte Tour ist aussichtsreich, an jeder Stelle sehr schön und für den Freund von Gratklettertouren empfehlenswert.

das Samertal und folgend nach Westen, das Gleirschtal

das Samertal und folgend nach Westen, das Gleirschtal

Andi und ich starten vom Wandererparkplatz im Wald über Thaur, den man erreicht, wenn man nach dem Hotel Stangl die Langgasse so lange weiterfährt bis man ansteht. Eine tolle Anlage für die nichts zu berappen ist und zu der man der Gemeinde Thaur nur gratulieren kann.
Von dort nehmen wir den Aufstieg zur Thaurer Alm und passieren diese zu einer Uhrzeit bei der man noch keiner Einkehr bedarf. Nach der Thaurer Alm  geht es ein paar Minuten eher flach weiter Richtung in Richtung Westen, bis rechts der Steig zum Kreuzjöchl abzweigt.
Dieser Steig ist schlängelt sich mit zunehmender Steilheit bis über die Baum- und später Zunterngrenze empor. Ein schöner, anregender Anstieg, man kann im Morgenlichte das Inntal gut überblicken. Nach dem Passieren der blanken Felswand „Hale Wand“ (hal für glatt, rutschig, nichts mit dem griechischen Wort für Salz gemein) und eine leicht felsdurchsetzte Rippe hinaufgestiegen, erreicht man die flacheren Böden um das Kreuzjöchl und hat zum ersten Mal das Ziel, die Kaskarspitze mit ihren gewaltigen Nachbarn vor Augen.

Der Steig von der Fahrstraße zur Pfeis in das Kaskar; deutlich sieht man die Steilstufe, die überwunden wird

Der Steig von der Fahrstraße zur Pfeis in das Kaskar; deutlich sieht man die Steilstufe, die überwunden wird

Nun geht es – leider wird mancher sagen – recht genau 300Hm abwärts, vorbei an der Pfeishütte, bei der die letzte Möglichkeit zum Nachtanken besteht bis zur auffällig gekennzeichneten Abzweigung auf rd. 1.840m (Vorsicht: nicht die ca. 100Hm höher gelegene Abzweigung ins Sonntagskar nehmen), siehe Fotos in der Galerie.

Abzweig zur Kaskarspitze

Abzweig zur Kaskarspitze

Nan dieser Erholungsstrecke steigt man nun wieder mit der typisch für das Karwendel anstrengenden Steigung über die vorstehende Steilstufe vor den Karen auf. Der breite Steig – Autobahn würde der Kletterer sagen – zieht sich die nächsten rd. 200Hm in Zuntern und über trockene Wasserrinnen bis in den untern Karboden und eröffnet wunderbare Blicke auf die tief eingeschnittenen senkrechten Platten der nahen Grubreisentürme hinter dem Hafelekar. Da das Wetter klar war konnten wir die Einschnitte und tiefen Kamine gut ausmachen.

knapp nach der Abzweigung Kaskar/Praxmarerkar am Weg ins Kaskar

knapp nach der Abzweigung Kaskar/Praxmarerkar am Weg ins Kaskar

Im Kaskar zieht sich der Steig dann in leichtem Auf und Ab bis in den hinteren Teil, wo er dann steil wird und man über kurze Reisenpassagen, im Pilgerschritt immer etwas zurückrutschend, bis zu den festen Felspassagen aufsteigt.

in den Felsterrassen mit den Serpentinen

in den Felsterrassen mit den Serpentinen

In den Felspassagen angekommen geht es dann in Serpentinen weiter. Über gestapelte, mehrere Meter mächtige Platten, deren äußere Abbruchbänder nutzend, steigt man weiter und ich hatte manchmal den Eindruck an derselben Stelle schon vorbei gekommen zu sein.
Abwechslung bietet dann, ca. 200m unter dem Gipfel, eine etwas steilere Rinne, der man ca. 20Hm folgt, um dann wieder nordostwärts über dieselben Platten weiter steigt und die orangefarbene Scharte, ca. 50Hm unter dem Gipfel erreicht. Von dort geht es teilweise im schlechteren, vom orangen Störzonenmaterial durchzogenen Material, in größerem Abstand vom Grat auf den Gipfel.

die Rinne ca, 200m unterhalb des Gipfels

die Rinne ca, 200m unterhalb des Gipfels

Das Gipfelbuch ist im September 2014 erneuert worden und der Querbalken des Gipfelkreuzes wurde Jahre vorher von Sepp Neuner repariert. Das öfters in der Literatur beschriebene Totengedenkbuch der Karwendler wird nicht in der Nische am Gipfel verwahrt.

Scharte vor dem Gipfelaufbau
Der Ausblick ist gewaltig und die scharf endenden Platten am Grat, sowie die brüchigen Türme unterhalb des Gipfels der Kaskarspitze in Richtung Praxmarerkarspitze gesehen lassen Lust auf diesen Teil der Kette aufkommen. Diese Passage wird bald erkundet lautete der einstimmige Beschluss.

Kaskarspitze, 2.580m

Kaskarspitze, 2.580m

Nun zum Hauptteil der Tour, der Gratüberschreitung:

der gesamte Grat zur Sonntagskarspitze

der gesamte Grat zur Sonntagskarspitze

Von der zuvor beschriebenen Scharte vor dem Gipfel der Kaskarspitze beginnt die Überschreitung zuerst recht einfach und gemächlich aufwärts und anschließend bis zur tiefsten Einschartung mit zunehmender Herausforderung an die Intuition, jede Passage direkt zu überklettern, oder sie ausschließlich südlich zu umgehen. Wir hielten es teil so, teils anders, wenn kein Steinmann zu sehen war.

am ersten gemütlichen Teil des Grates, knapp nach der Scharte

am ersten gemütlichen Teil des Grates, knapp nach der Scharte; im Hintergrund die Kaskarspitze

Auf diesem Teil gibt es wenig Herausforderung an echte Kletterkunst, die Schwierigkeitsbewertung II trifft für die zu überkletternden Köpfchen zu, oft ist es leichter bzw. kann auf Bändern umgangen werden (siehe Fotos).

ein erster Aufschwung, Andi überklettert, ich weiche südlich in der Rinne nach unten aus

ein erster Aufschwung, Andi überklettert, ich weiche südlich in der Rinne nach unten aus

Eine Stelle, die von der Ferne zunächst etwas schwierig aussieht entpuppt sich als recht leicht kletterbare Stelle, wenngleich man auch eine recht ausgesetzt nördlich verlaufende Aufstiegsroute wählen muß.

hier beginnt das lange abschüssige Band mit dem Steinmann

hier beginnt das lange abschüssige Band mit dem Steinmann

Weiter geht es über die geneigte Terrasse hinab, bis man vor der nächsten Großplatte steht, ungefähr zehn bis zwölf Meter mächtig, oder einige Jahrmillionen hoch.
An diesem Stock erblickt man am breiten, bequemen Band einen Steinmann in weiter Entfernung. Wir sind also diese Richtung gefolgt und konnten eine gute Strecke lang die Trennschicht der Urzeiten abschreiten, besser absteigen, am Steinmann vorbei (wir haben ihn in seiner Größe ein wenig aufgepäppelt) und über eine folgende Ausbuchtung auf eine Stelle, an der wir im schleifenden Geländeschnitt mühelos wieder aufwärts zur bereits ziemlich nahen, tiefsten Einschartung gelangt sind. Auf den Fotos vom Rückblick kann man dieses geschlängelte Band deutlich erkennen.

das Band mit Steinmann im Rückblick, ab hier verließen wir das Band und es geht wieder hinauf zur teifsten Einschartung

das Band mit Steinmann im Rückblick, ab hier verließen wir das Band und es geht wieder hinauf zur tiefsten Einschartung

Von der tiefsten Scharte geht es dann in durchgehend größerer Steilheit als der Abstieg am ersten Teil am schärfer werdenden Grat hinauf und in diesem Teil sind auch einige IIIer Stellen, wie der Karwendelführer (Klier, 1996) die Tour einstuft.

die tiefste Grateinschartung vor uns

die tiefste Grateinschartung vor uns

Zwei Stellen sind erwähnenswert:
Eine davon, die erste, haben wir, wie der Führer es auch beschreibt, rechts, südlich umgangen und mußten oben feststellen, daß wir dadurch höchstwahrscheinlich keine Erleichterung hatten.

 

die erste schwierige Stelle im Rückblick

die erste schwierige Stelle im Rückblick

die erste schwierige Stelle als Rinne mit ausgeprägter Flanke von oben betrachtet

die erste schwierige Stelle als Rinne mit ausgeprägter Flanke von oben betrachtet

Die von uns gewählte Route war klettertechnisch nicht leicht, also III könnte man schon sagen, die Route am direkten Grat war brüchiger, verlief dafür aber in einer Rinne mit hoher Flanke zur Nordseite des Grates, also relativ gut geschützt. So sah die Situation von oben im Rückblick aus (siehe Fotos).
Jedermanns subjektive Einschätzung wird hier den Weg weisen.

die nächste schwierige Stelle in Entfernung

die nächste schwierige Stelle in Entfernung

Die andere, ich würde sagen sie stellt vielleicht die Schlüsselstelle dar, ist eine noch weiter nördlich, also schärfer am Grat, zu nehmende Stelle, die aber leichter kletterbar ist als man von unten vermuten würde.

die einzig vernünftige Route ist direkt am Grat; klettertechnisch nichts besonderes, dafür beim erstem Mal aber psyochologisch

die einzig vernünftige Route ist direkt am Grat; klettertechnisch nichts besonderes, dafür beim erstem Mal aber psychologisch

Sie besitzt recht große Stufen, die als Tritte aber auch als Griffe perfekt sind und die Felsqualität ist besser als man vermuten würde. Sie ist ausgesetzt und flößt daher im ersten Moment erhöhten Respekt ein. Oben klingt sie weich verlaufend aus und es gibt einen, von unten leider nicht einsehbaren Steinmann.

Rückblick auf die zweite schwierige Passage von oben

Rückblick auf die zweite schwierige Passage von oben

Ab dort ist der im gesamten Verlauf noch  steiler werdende Grat recht leicht zu packen und kann als max. II eingestuft werden.

im Rückblick seitlich

im Rückblick seitlich

Ein glatter Aufschwung wird rechts im Riß elegant umgangen – vielleicht bei der Zweitbegehung schon direkt – danach sind es noch zwei Dutzend Höhenmeter bis zum schon lange zum Greifen nahen Gipfelkreuz der Sonntagskarspitze, ohne erwähnenswerte Stellen mit klettertechnischen Schwierigkeiten.

rechts der Riß über den man den glatten Aufschwung umgehen kann

rechts der Riß (im abgewaschenen Fels mit sonderbar hellgrauer Färbung) über den man den glatten Aufschwung umgehen kann

Nachträglich gesehen würde ich den Grat in seiner Gesamtheit nicht schwieriger einstufen als den nun folgenden Grat von der Sonntagskarspitze zur Hinteren Bachofenspitze.

Rückblick auf den zweiten Teil des Grates von der Kaskarspitze knapp vor dem Gipfel der Sonntagskarspitze

Rückblick auf den zweiten Teil des Grates von der Kaskarspitze knapp vor dem Gipfel der Sonntagskarspitze

Nach einer kurzen Rast gingen wir die Sache an und alle Interessierten mögen sich eine genaue Beschreibung hier ansehen, diese haben Manuel und ich 2014 absolviert.

Sonntagskarspitze, 2.575m

Sonntagskarspitze, 2.575m

Nach der Hinteren Bachofenspitze haben noch den westlichen Gipfel der beiden vorderen Schwestern derselben gemacht und uns wieder einmal in das tolle Gipfelbuch aus den frühen `70ern eingetragen.

Gratverlauf Sonntagskarspitze bis Hintere Bachofenspitze

Gratverlauf Sonntagskarspitze bis Hintere Bachofenspitze

gesamter Gratverlauf von der Kaskarspitze bis zur Vorderen Bachofenspitze

von der Vordern Bachofenspitze aus gen Westen geschaut

von der Vordern Bachofenspitze aus gen Westen geschaut

gesamter Gratverlauf von der Kaskarspitze bis zur Vorderen Bachofenspitze

Die Abstiegsroute bildete dann noch das lange Kar, das sich von der östlichen der Vorderen Bachofenspitzen in das vordere Bachofenkar hinabzieht und über meine Route über den alten Steig über den „Kohlris“ stiegen wir in die Halltaler Pfeis ab. Von dort über die Fahrstraße zum Hackl und – in modernen Zeiten nobel unterwegs – per Automobil zum Parkplatz nach Thaur zum anderen Automobil.

die Abstiegsroute von den Vorderen Bachofenspitzen

die Abstiegsroute von den Vorderen Bachofenspitzen

im untersten Teil des Abstieges in den vorderen Teil des Bachofenkars

im untersten Teil des Abstieges in den vorderen Teil des Bachofenkars

Mils, 23.08.2015