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Hochpunkt In Der Weissen Reise Rechts Weiterer Tourverlauf

Absamer Vorberg

Inspiriert von einem Bericht im APK Magazin 3/2005 und der guten Bedingungen durch das stabile Wetter, gepaart dem magischen Licht des Herbstes mußte auf den Absamer Vorberg eine Runde Heimatkunde her. Besser gesagt bedeutete die Tour das „Erkunden der näheren bergsteigerischen Umgebung“, Carl Gsaller und seine Zeitgenossen pflegten ein solches Vorhaben gegen Ende des 19. Jdhts. „recognosciren“ zu nennen.

Alte Flurbezeichnungen

Alte Flurbezeichnungen

Wie immer man es auch betiteln will, der Südhang des Absamer Vorberg ist eine wilde Schönheit die, wie es  mein Bergkamerad Heinz treffend charakterisierte „nicht ohne“ ist.
In der Tat ist die teilweise enorme Steilheit des Geländes und sind die, mit langwüchsigen, bereits durch Schneefall wenige Tage zuvor niedergelegten Berggräsern bewachsenen Hänge eine nicht zu unterschätzende Herausforderung an den Besucher, der sich ehrfürchtig nähert.
Weglos war meine heutige Tour, nicht zur Nachahmung zum Sonntagsvergnügen empfohlen, vielmehr dem Spezialisten mit Gefühl für Orientierung vorbehalten.

Der "Hohe Spitz" am Weg über die Weiße Reise

Der „Hohe Spitz“ am Weg über die Weiße Reise

Das Ziel, eine Route durch die steile „Weiße Reise“ zum Hochmahdkopf zu finden habe ich nicht ganz erreicht, zu aufwendig war die Orientierungssuche vorher. Die mögliche Richtung und recht genau die Route vermochte ich jedoch von meinem Hochpunkt aus in Kopf und Bild festzuhalten und so wird es eine Frage der Zeit sein bis die Route ihre Erstbeghung? erlebt.
Allerdings bin ich Jedoch der festen Meinung, daß die Route bereits bekannt sein sollte. Im Internet konnte ich vorab noch keine Hinweise darauf finden, glaube aber, daß sich die Bergsteiger im vorigen Jahrhundert diese Möglichkeit schon weit vor mir durch den Kopf gehen lassen und in die Tat umgesetzt haben.

Der Felsrücken zwingt zum Abstieg

Der Felsrücken zwingt zum Abstieg

Wie dem auch sei, die Ursprünglichkeit und die archaische Felslandschaft im oberen Teil der weißen Reise ist phänomenal und verlangt nach Wiederholung.
Kaum verlässt man den Schützensteig an seinem Hochpunkt nach Nordwesten (übrigens eine Aktion die man sich sparen kann, wenn man schon vor der Querung einer Wasserrinne mit anschließender Rastbank gleich nordwärts steil hinaufsteigt) und ziemlich weglos durch die teils verbrannten Kiefern und langgräsrigen Wiesen bis zur „Lanser Mahd“ emporsteigt.
Oben, vom Wald befreit, findet man sich in steilem Wiesengelände und knapp unterhalb der mächtigen Felsen des Pfeiferlers wieder. Ab dort ist Improvisationstalent und Orientierungsgabe gefragt und ich mußte wiederholt meinen ungestümen Gipfelstürmerdrang zügeln, denn der Felsabbruch der sich westwärts (Richtung Buchtalerhütte) bietet, ist nicht ohne Seilkameradschaft zu meistern. Also versuchte ich mich in Geduld zu üben und stieg ca. 30 bis 40m ab und finde tatsächlich hinter einer, jäh sich wendenen Stelle ein schönes breites Abstiegsband mit einer halbwegs intakten Aluminumverseilung der frühen Buchtaler zur wild geformten Schlucht ca. 15m tiefer.

Schlucht im Rückblick am gegenüberliegenden Aufstieg zur Hütte

Schlucht im Rückblick am gegenüberliegenden Aufstieg zur Hütte, deutlich sieht man das Seil links hinten

Gleich sieht man gegenüberliegend  auch ein altes Seil in der Tiefe der Schlucht und weiß dadurch, daß der Weg zur Hütte nicht auf selber Höhenlinie weiterführt, sondern, daß man ca, 15 bis 20m aufsteigen muß, um in dem schroffen Felsgelände westwärts zur Hütte zu finden.
Die Hütte war jedoch nicht mein Ziel, es zog mich geradewegs nordwärts steil hinauf zu den Anfängen der „Weißen Reise“ in der ich dann auch ankam und die Route nicht weiter suchte.

Der Aufstieg von der Schlucht im Rückblick

Der Aufstieg von der Schlucht im Rückblick

In etwa 100Hm unter dem Punkt „Hoher Spitz“ beendete ich meine Erkundungstour, wandte mich – zwecks fotografischer Dokumentation der Routenfindung zum Hochmahdkopf –  über die Reise abwärts den Böden oberhalb der Hütte zu. Dort konnte ich von geeigneter Position mehrere gute Fotos zum Studium der richtigen Wahl der Route machen.

Hochpunkt in der Weißen Reise, rechts weiterer Tourverlauf

Hochpunkt in der Weißen Reise, rechts weiterer Tourverlauf

Route von der Weißen Reise zum Hochmahdkopf, deutlich sind die Löcher in den Zuntern zu finden

Route von der Weißen Reise zum Hochmahdkopf, deutlich sind die Löcher in den Zuntern zu finden

Die weitere Tour führte mich über einen, in meiner alten AV-Karte eingezeichneten Steig in die Klamm, die sich von der Guggermauer herunterzieht. Dieser Steig, der kaum vorhanden und nur in den Wasserrinnen, die sich vom Fröschlloch und Katzerler herunterziehen, erahnbar ist, stellt ein eigenes Erlebnis dar, das ich nicht gerade als tollen Steig empfehlen kann und werde ihn vielleicht einmal hier näher beschreiben, wenn die Laune dazu vorhanden ist.

Steig zur Klamm unter der Guggermauer

Steig zur Klamm unter der Guggermauer

Einmal in der Klamm angekommen sieht man – nach einigen zickzack artigen Passagen durch die Sträucher – dann auch den in der AV-Karte eingezeichneten Steig weiter unten recht deutlich. Er führt zum Heiligkreuzer Zwickel, wovon ich dann den linken (ostwärts) führenden Waldweg zur Kaserne und Tennisplatz genommen habe.

in der Klamm auf ca. 1.150m

in der Klamm auf ca. 1.150m

in der Klamm knapp oberhalb des Wasserfalles

in der Klamm knapp oberhalb des Wasserfalles

Ein unvergessliches Herbsterlebnis in einzigartiger Kulisse diese Rundtour.

Mils, 09.11.2014

 

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Hochmahdkopf kalt/warm

Die Idee für die heutige Trainingstour war, über das Eibental und den, am horizontalen Weg nach dem Ende des Eibentales Richtung Magdalena abzweigenden Steig auf den Hochmahkopf zu nehmen und vorne über den Rädermacher abzusteigen. Mehr werde die Schneelage noch nicht zulassen, dachte ich mir.

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Die Wahl war deshalb so überlegt, weil ich erst um 12:30 Uhr vom Parkplatz Sprungschanze losmarschieren konnte und gegen 15:30 wieder zuhause sein sollte. Es sollten also schnell Höhenmeter gemacht werden, obgleich ich ahnte, daß der Aufstieg am Nordhang beschwerlich werden würde.
Nun habe ich den abzweigenden Steig nicht gefunden, da die Situation mit der Holzschlägerung des Sturmbruches im letzten Sommer und jetzt offenen Schneise, anders war als ich es in Erinnerung hatte. Daher fand ich die Abzweigestelle nicht und die Schneedecke tat ihres dazu, daß die Orientierung nicht genügte um den Plan auszuführen.

am nordseitigen Hang teilweise noch ein "guter Meter" Schnee

am nordseitigen Hang teilweise noch ein „guter Meter“ Schnee

Also nahm ich die weitere Strecke Richtung St. Magdalena, ohne Höhengewinn. Kurz vor der offenen Wiese bei St. Magdalena bog ich links aufwärts ab und wußte, den Normalweg auf den Hochmahdkopf in Bälde zu kreuzen, was nach einigen Minuten geschah.
Der weitere Aufstieg erwies sich zum Teil als recht mühsam, da auf den offenen Wiesen im Schatten des Nordhanges noch gut ein Meter Schnee lag, der das Fortkommen trotz Steigspuren erheblich erschwerte.
Drei Unerschrockene, mit kurzen Hosen, T-shirts und Turnpatschen begegneten mir im oberen Teil, kurz bevor sich der Steig in den sonnigen Teil nach Süden wendet. Klar, daß der Aufstieg in dieser Ausrüstung angenehm war, jedoch wußten sie noch nicht was im Abstieg vor allem die Füße wartete. Ich bin mir sicher, daß es in der Magdalena eher um das Aufwärmen ging, als um Bier.

Hier profitieren schon einige von den Bergtouristen

Hier profitieren schon einige von den Bergtouristen

Trotz der teilweisen lockeren Tritte und Einsinken bis weit über das Knie hinauf erreichte ich den Gipfel des Hochmahdkopfes trockenen Fußes. Wie mit einer Schnur gezogen wechselte ich auf der Rückenhöhe den beschneiten Teil mit einem staubtrockenen Teil des Steiges und stieg die letzten Meter zum GK hinauf.
Knapp zehn Besucher waren heute vor mir hier wie das GB verriet.

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Die Situation des Brandes zeigte genau die beschriebene Trennlinie wie die Schneedecke, südlich des Rückens verbrannte, nördlich davon intakte Zuntern. Verblüffend ist die Nähe zwischen Inferno und intakter Natur; die Fotos zeigen dies recht gut.

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Die schlimmste Auswirkung zeigte sich beim Abstieg gleich nach dem Wegweiser. Auf der gesamten sichtbaren Breite sind hier die Zuntern vernichtend verbrannt, die östliche Begrenzung sieht man zunächst nicht, die östliche bildet der Steilabbruch des Hanges.

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Kaum erkennbar aber die Kameraden Ameisen buckeln schon wieder, es geht aufwärts!

Kaum erkennbar aber die Kameraden Ameisen buckeln schon wieder, es geht aufwärts!

Weiter unten am Rädermacherkopf sieht es besser aus, dort kommt man wieder ins Grün hinein und es wird deutlich erkennbar, daß teilweise nur das dürre Gebirgsgras gebrannt, oder geglimmt, hat und der Bestand an Zuntern und Nadelbäumen im überraschendem Anteil wenig angegriffen bis unversehrt geblieben ist. Einige wenige, große Laubbäume haben, trotz sehr versengter Wiesen in deren Umkreis, das Inferno absolut unversehrt überstanden und zwar nicht einmal im unteren Stammbereich versengt.

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Während des weiteren Verlaufes des Steiges trifft man die Bilder der nahen  Verhältnisse von Zerstörung und Intaktheit dutzende Male an.
Der westliche Teil der Schadensfläche ist leider jener, der mit Lawinenschutzbauwerken versehen war und von denen der Großteil verbrannt ist bzw. unbrauchbar wurde. Ich schätze vorsichtig, daß es sich um 100-200lfm Schutzbauwerke aus Holz handelt. Diese gilt es nun recht rasch aufzubauen, da die auch vor dem Brand kaum bis gar nicht vorhandene Vegetation, keine Rückhaltung von Lawinen ermöglicht. Der Teil an wirksamer Vegetation für die Rückhaltung von Lawinen, die verbrannt ist, erscheint in diesem unteren Bereich flächenmäßig als geringfügig.

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Über den weiteren Verlauf des Steiges ist zu sagen, daß im unteren Teil noch ein beträchtliches Stück des Hanges mit Zuntern, ca. 200Hm über dem Runstboden vollkommen zerstört wurde und die letzten Spuren von Brand (hier nur mehr das Gras, keine Bäume mehr) im Wald, ca. 80-100Hm über der Rodelhütte Runstboden zu finden sind.

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Bis hierher reichte der Brand

Bis hierher reichte der Brand

Blick bergab Richtung Rodelhütte, keine Spuren mehr zu sehen

Blick bergab Richtung Rodelhütte, keine Spuren mehr zu sehen

Alles zusammen doch ein immenser Schaden an der Natur und zum kleineren Teil auch am natürlichen Schutz vor Lawinen (der erheblich größere Teil an Lawinen des oberen Teils über 1.500m würde südöstlich in die Rädermacherklamm abgehen und stellt weniger Gefahr für die Infrastruktur im Tal dar).

Es bleibt abzuwarten, ob dem ehrlichen, jungen Mann die Leviten sehr streng gelesen werden, was auch für die Gesellschaft unvorteilhaft wäre, wenn es so wäre.
Den Vorwurf der fahrlässigen Herbeiführung einer Feuersbrunst wird er sich aber dennoch gefallen lassen müssen. Weiters bleibt zu hoffen, daß er daraus gelernt hat und das Rauchen bleiben läßt.

Mils, 30.03.2014

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Fototour Hochmahdkopf – Haller Zunterkopf – Thauerer Zunterkopf – Herrenhäuser

Eine Fototour mit atemberaubenden Blicken in die Halltalkette, nördlich und ins Inntal und die Tuxer- und Stubaier Alpen, südlich, kann man auf der „Zunterkopfrunde“ erleben, die die Gipfel von Hochmahdkopf, Haller Zunterkopf und Thauerer Zunterkopf, sowie den Abstieg über das Törl zu den Herrenhäusern umfaßt.

Die Bergstrecke ab St. Magdalena ist einfach und unschwierig, einzig der Übergang vom Kamm von Hochmahdkopf auf den Haller Zunterkopf ist ein wenig ausgesetzt. Ein Fixseil sorgt jedoch für die Sicherheit des Ängstlichen (man sieht es in der Bildergalerie).
Es gibt eine alternative Anstiegsroute auf den Hochmahdkopf und das ist der Anstieg gleich nach dem Eingang ins Halltal auf der Rodelstrecke des Rodelvereines Absam und dann den Steig südlich der Rädermacherklamm (strichliert markiert) – der jedoch der Sonne erbarmungslos ausgesetzt ist – und eine Alternative für jenen darstellt, der nicht mit einem Mountainbike bis St. Magdalena vordingen will.

Karte Zunterkopfrunde

Für die Strecke ab St. Magdalena rechne man mit dem Aufenthalt fürs Fotografieren maximal 3,5 Stunden bis zu den Herrenhäusern. Von den Herrenhäusern nochmals 20min bis zum Mountainbike zurück (bis zum Beginn der Rodelstrecke dauert es von den Herrenhäusern eine Stunde und wenn man von der Rodelstrecke aus geht ist der Aufstieg zum Hochmahdkopf langwieriger (man rechne 30min mehr), dafür ist die Strecke bis zum Hochmahdkopf kürzer.

Also zusammengefaßt:

Tourdauer bei Start in St. Magdalena 3,5h bis maximal 4h (vom Schranken beim Hackl bis St. Magdalena muß man zusätzlich 45min bis 1h rechnen)

Tourdauer bei Start und Ziel Rodelstrecke gleich nach dem Schranken beim Hackl min 4,5h, eher 5h

Eines noch: Die Strecke ist an Höhenmetern nicht zu verachten; vom Schranken vom Hackl aus sind es an die 1.250Hm, alles Auf und Ab über die Grate mit ins Kalkül genommen.
Meine folgenden Fotos entstanden am 08.06.2013