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Schitour Sonntagsköpfl, 2.244 m

In Hochfügen gelegen, stellte die Schitour auf das Sonntagsköpfl eine kurze Tour dar, die im schneearmen Winter 2022/23 nach wochenlanger Schönwetterperiode und halbwegs ergiebigen Schneefällen an diesem Wochenende eine gute Möglichkeit ergab, auch bei stürmischer Nordströmung eine Unternehmung auszuführen.

Herwig und Andrea am Sonntagsköpfl, 2.244 m

Schneesicher, mit dem Start auf 1.460 m gelegen, sowie hinsichtlich der Hangneigung eine wenig durch Lawinen gefährdete Schitour, haben wir eine passende Auswahl für die Wetterverhältnisse getroffen. Allein dichter Nebel oberhalb des Waldes störte in einem Ausmaß, daß für den oberen Teil eine erneute Begehung notwendig wurde. Der Rest der Tour war ein nettes Erlebnis.

Start beim äußersten Parkplatz Hochfügen

Dem Schitrubel ausweichend, am Beginn des Parkplatzes in Hochfügen, beginnt der Aufstieg über die Loipe talauswärts. Die Parkgebühr von fünf Euro entrichtet man am Automat weiter drin am Parkplatz, oder an der ersten Liftkassa.

auf der langen Wegstrecke entlang der Loipe Richtung Maschentalalm

Der leicht ansteigenden Loipe folgt man ganze 1,7 km und legt dabei 110 Hm zurück, wofür man – je nach Geschwindigkeit – mit einer Aufwärmzeit zwischen 20 und 30 min in das Waldgelände einsteigt.
Der Einstieg in den Wald ist nicht markiert und es mag mehrere Abzweigungen geben.

Einstieg in den Wald nach der langen Linkskurve

Neuschnee bei unserer Tour ließ nur einen einzigen Einstieg erkennen und zwar etwa 30 m nach der langgezogenen Linkskurve, die in den Graben des Maschentalbachs führt. Es ist auch möglich nach Belieben vorher im Wald zu verschwinden, weiter oben treffen alle Anstiege zusammen.

Aufstieg im Wald

Der Aufstieg im Wald führte bei unserer Begehung über schön verschneites Gelände durch angenehm lichte Passagen bergauf. Der Anstieg wird rasch steiler und erreicht gegen die Waldgrenze hin auf kurzen Strecken die Maximalsteigung von etwa 30° und leicht darüber.

malerische Waldpassagen

Auf dem freien Gelände kam Freude im Hinblick auf die pulverige Abfahrt auf, die aber gleich etwas eingedämmt wurde, nachdem sich das ständig größer werdende blaue Loch in der Wolkendecke wieder zusehends verdunkelte. Dieses oft zu beobachtende Phänomen nach Niederschlägen sollte unseren Aufstieg und auch die Abfahrt im oberen Teil kräftig trüben.

bestes Aufstiegs- und Abfahrtsgelände

Etwa auf 1.850 m, nach einem Übergang auf flacheres Gelände und einer Baumgruppe, wurden wir von einer äußerst dichten Nebelbank eingehüllt, die leider das Aus für die weitere fotografische Dokumentation der schönen Schitour bedeutete.

an der Waldgrenze wird der Anstieg etwas steiler

Die Spuren leiteten uns verlässlich weiter nach oben, wenngleich sie auch an manchen Stellen gesucht werden mußten, vor allem bei abgeblasenen Übergängen auf kleinen Kuppen. Die Spur folgt durchwegs dem Südostrücken, der nach dem Auftauchen aus dem Wald stetig nach oben führt. Rechts ein Graben, der sich parallel dazu bis in die Hälfte des Anstieges hinaufzieht.

bärige Szenen bei Neuschnee

Nach etwa 2/3 der Strecke wendet sich die Route für eine längere Strecke nach rechts (nordöstlich), um direkt auf den Rücken zu gelangen, auf der sie weiter südwestwärts hinauf führt. Weiter oben erkannten wir dann die Stahlschneebrücken, die unweit des Gipfels dessen baldiges Erreichen anzeigen.

Baumgruppe am beginnenden Flachstück, leider ab hier starker Nebel

Die Gipfelkuppe des Sonntagsköpfls  ziert ein Holzkreuz aus 1981 und die Windstation des LWD, die auch für die Tourenplanung dient. Bei unserer Begehung hatten wir Wind auf Nordost mit 30 bis 40 km/h und etwa -15°C, welche sich markant an unseren Fingern bemerkbar machte.
Vom größeren Bruder, dem Gilfert, war nicht einmal eine Flanke zu sehen.

Bei Wind und Nebel am Sonntagsköpfl

Nach dem Abfellen und Rüsten zur Abfahrt nahmen wir diese ohne Gipfelrast auch sogleich in Angriff. Sie gestaltete sich im dichten Nebel bis hinab auf die ebene Fläche (~ 1.900 m) schwierig. Nach dieser Höhenmarke tauchten wir schlagartig aus dem Nebel heraus. Lediglich der Schneefall blieb erhalten.

Einige schöne Hangpartien konnten wir schließlich abfahren, ohne Angst haben zu müssen, irgendwo aufzufahren, oder irgendwo über Felskanten hinabzustürzen. Leider währte dieses Vergnügen nur kurz oberhalb des und im Wald bis hinab zum Weg mit der Loipe.

wieder zurück am Weg

Da wir im Wald in der Falllinie abfuhren erreichten wir den Weg auch an anderer Stelle als wir im Aufstieg in den Wald eingestiegen waren und zwar etwa 250 m vorher in Richtung Hochfügen zurück. Tückisch hierbei der Wassergraben neben dem Hang. Die Strecke am Weg zurück zum Parkplatz kann bis auf kurze die Anbindung an die Straße ohne Anschieben abgefahren werden, bei der Anbindung sind ein paar Höhenmeter zu überwinden.

Ende einer an sich schönen kurzen Schitour, diesmal leider ohne Sicht am Ziel

Eine schönere Variante besteht durch die Abfahrt südlich des Sonntagsköpfls über die Lamark-Almen Mittelleger und Niederleger. Diese Strecke setzt allerdings gute Sicht voraus, da sie mit steilen Passagen und mit Schrofen versetzt ist.

Route Schitour Sonntagsköpfl

Für die kleine Schitour haben wir gesamt 3 Stunden benötigt, wobei hier beachtet werden muß, daß die Abfahrt aufgrund des Nebels stellenweise kaum schneller möglich war als der Aufstieg. 800 Hm sind zurückzulegen.

Mils, 26.02.2023